Fallout 4 GotY

Nach vielen Jahren habe ich mich endlich an den letzten für mich noch offenen Fallout-Teil gewagt. Die lange Spielzeit hat mich meistens abgeschreckt, denn in New Vegas hab ich locker 120 Stunden gesteckt. Fallout 4 ist da zum Glück deutlich kürzer, auch mit DLCs. Ich habe nicht einmal 70 Stunden gebraucht, obwohl hier am Ende noch einige Nebenquests offen waren und ich sicherlich einige Dungeons nicht erforscht habe. Aber gegen Ende wollte ich das Spiel eigentlich nur noch durchspielen. Fallout ist so ein Spiel, das man ohne Probleme auch mal 4-5 Stunden am Stück spielen kann, wenn man die Zeit hat, weil es sehr motivierend ist und der Entdeckungsdrang sehr hoch ist. Spielerisch und storytechnisch gibt es hier wenig zu meckern. Etwas schockiert hat mich, dass es trotz GotY Edition immer noch nicht ganz bugfrei ist. Ich möchte gar nicht wissen, wie es am Anfang war. Ich musste ein paar Mal neu laden, weil ich irgendwo hängen geblieben bin oder es andere Probleme gab.
Ansonsten bekommt man hier Fallout-typische Kost, spielerisch hat sich im Vergleich zu den Vorgängern nicht viel geändert, was auch gut so ist. Neu war das Bausystem, was ich aber konsequent ignoriert habe. Das war für mich mit dem Controller eine halbe Katastrophe. Alles was in Richtung Aufbausimulation geht finde ich mit einem Gamepad sehr schwierig. Leider sind einige Sidequests daran gekoppelt, die ich dadurch mehr oder weniger komplett zur Seite geschoben habe. Auch die Welt hat mich nicht ganz so abgeholt wie noch bei New Vegas, obwohl mir das postapokalyptische Szenario sehr gut gefällt. Auch das neue Dialogsystem hat mich nicht so angesprochen.
Die Nebenquests sind über weite Strecken sehr gut geschrieben und abwechslungsreich. Besonders der DLC Far Harbor hat mir sehr gut gefallen. Nuka-World hingegen war mir deutlich zu kampflastig. Weniger wäre hier mehr gewesen. Insgesamt aber trotz seiner nervigen Macken ein toller Titel, auch wenn mir der Vorgänger ein gutes Stück besser gefallen hat. 7,75/10