mascot
pointer pointer pointer pointer

Ergebnis 1 bis 20 von 94

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Security Token ungültig, Post ist weg. >_>
    Warum passiert das nach Jahren im Forum immer noch? Und vor allem: Warum passiert MIR das immer noch?! Ò_ó
    War zum Glück nicht zu lang, hier die Kurzform ...
    Normal speichert das Forum die Beiträge immer zwischen. Also ich schreibe oft über 1-2 Wochen immer mal paar Minuten während ich auf der Arbeit auf etwas warte/einen Kaffee trinke.
    Wenn du ins Beitragfeld klickst, steht normal unten links "alten Text wiederherstellen" oder so - für die Zukunft x)

    Finde deine Auswahl an Spielen immer noch sehr interessant, da ich die meisten davon nicht kenne. Denke mir vor allem bei den Bildern oft "uh, muss man sich mal anschauen", aber ich weiß genau, dass ich eh keine Zeit dafür habe (weil zu viel andere Spiele xD).

  2. #2
    Ja, Prioritäten ... Ich versuche inzwischen eigentlich auch immer so eine Mischung aus "Sieht interessant aus, hm!" und "Wird mir gefallen!" zu haben. ^^



    Das mit dem Widerherstellen hatte ich früher auch mal, aber momentan wird da bei mir gar nix angezeigt, wenn die Security-Token das Problem sind.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  3. #3
    When Rivers Were Trails

    Spannend. Ein richtiges Education Game! Sozusagen eine kostenlose, indigene Variante von Oregon Trail.

    Man spielt einen Anishinaabe, der auf der Suche nach einer neuen Heimat durch die Vereinigten Staaten der 1890er zieht, vor dem Hintergrund zahlreicher Gesetze, mit der die Ureinwohner damals vertrieben und neu verteilt wurden. Und ja, genau diesen Education-Faktor macht das Spiel ziemlich gut. Man kriegt einen echten Eindruck von der Komplexität der Situation, von der Vielfalt der Stämme und Volksgruppen, von Gemeinsamkeiten, aber auch von der Vielfalt der Reaktionen und Beziehungen.



    Das Gameplay ist genau dieses typische Decision-Roguelike-Gameplay, in dem man ein paar Ressourcen managen und ein paar Minispiele bestehen muss. Gerade letztere sind MEGA minimalistisch, aber für einen Playthrough reicht es aus; auch wenn der Hauptpunkt hier definitiv nicht das Gameplay ist. Es stört nur halt nicht. Das Spiel sieht sogar aus wie ein Education Game. ^^ Allerdings passt dieser Stil durchaus zu den Themen, und die simple, indigene Musik unterstreicht all das auch noch mal auf eine sehr chillige Art und Weise.

    Insgesamt also eine Empfehlung, wenn man offen für diese Genres ist; und wenn man, wie ich, nur sehr wenig davon wusste, dass ein Großteil der Indianer-Genozide gerade mal gute 100 Jahre her ist.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  4. #4
    Klingt spannend, merke ich mir mal vor. Danke für die Eindrücke!


  5. #5
    Gerne, und ich bin tatsächlich auch gespannt, was andere davon halten! ^^ Könnte sehr subjektiv sein.








    Ys IV: Memories of Celceta

    30 Stunden Spielzeit mit 100% Karte und allen Quests, so wie sich das für einen richtigen Abenteurer gehört! (Also, für Adol; nicht für mich.) Und schön, dass dabei noch mal die Vita zum Einsatz gekommen ist, das war schon ein nettes kleines Ding. =3

    Erstmal mein Kontext zum Franchise: Wie so mancher habe ich mit Ys VIII angefangen, war sehr angetan, habe dann aus akademischem Interesse Ys I+II sowie Ys Origins nachgeholt ... und war immer noch sehr angetan?! Und das ist relevant! Denn ich finde total spannend, wie die einzelnen Ys-Teile mit Ys als Reihe interagieren, von den Änderungen im Spielsystem über, äh, World Building und Kontinuität, bis hin zur generellen Konzeptualität eines klassischen Fantasy-Abenteuers(!) mit generischem Haupthelden.
    Und Ys IV: Memories of Celceta macht ... erschreckend wenig falsch und sogar ziemlich viel ziemlich richtig! Aber allem voran SCHREIT es förmlich nach einem Vergleich mit Ys VIII!

    Es ist besser

    Ich mochte das Gameplay von Ys VIII, aber hier merkt man erstmal, wie es eigentlich gedacht ist, wie die einzelnen Systeme zusammenspielen. Das fängt schon damit an, dass die statische Kamera und die überschaubareren Subsysteme dem Ganzen ein angenehmes Arcade-Feeling verleihen. Und Arcade und Action gehen nun mal zusammen wie Arsch auf Eimer! Aber nicht nur das: Diese Core Gameplay passt auch MEGAgut zur Core Story, zur Erkundung eines riesigen, geheimnisvollen Waldes und seiner Geheimnisse. Und selbst so Kleinigkeiten wie das noch sehr viel verkopftere Crafting fügen sich wunderbar in dieses Gesamtbild ein.

    An einigen Stellen hakt es: Ein Freund hat mich drauf hingewiesen, dass die Ys-Spiele mit der Zeit recht "labrig" werden, wie die meisten JRPGs heute, und wenn man da einmal drauf achtet, kriegt man es nicht mehr auf dem Kopf. An Ys VIII mit seinen endlosen Gesprächen kommt Celceta noch nicht heran, weil man hier auch wirklich mal eine Stunde lang durch den Wald rennen und Affen verkloppen kann, aber der Mentalitätswandel deutet sich schon recht deutlich an.

    Weirde und überaus wichtige Sache: Die Nebencharaktere sind ziemlich genau eine Stufe besser, und das ist auffällig. Mit Duren war sogar einer dabei, den ich ernsthaft mochte, aber auch das restliche Team hatte diese lockere, sympathische Einsilbigkeit +Quirks alter JRPGs, ohne aber, wie so oft in Ys VIII, hart an der Grenze zu "nerviger Klischeewitz" herumzustolpern.

    Außerdem ist Ys IV, und ich wiederhole mich, in DREISSIG STUNDEN vollständig durchzuspielen und damit sofort fünfmal so gut wie alle arschlangen Konkurrenten.




    Es ist trotzdem kein Lacrimosa of Dana

    Und ja. Trotz allem bleibt Ys VIII der Teil, der mir am meisten hängenbleiben wird! Das ist sicherlich sehr subjektiv, aber Ys IV ist in mancherlei Hinsicht recht formelhaft. Nicht schlecht formelhaft, sondern sehr gut formelhaft, nicht mal SEHR formelhaft, aber eben doch ... formelhaft!

    Wirklich auffällig ist das Duo aus konzeptuellem World Building und Lore: Ich nehme immer gerne einen alten, mystischen Wald und ein paar alte, mystische Zivilisationen, aber in Ys IV sind sowohl der Wald als auch die Zivilisation eben das. Es gibt Abwechslung, es gibt ein paar optisch ganz coole Gegenden, aber wer mich faszinieren will, muss sich mehr einfallen lassen. Auch der Hintergrund Celcetas ist ... nett? Voll okay! Eine gute, ansatzweise logische Erklärung mit vielen Japano-Tropen und zahlreichen bekannten Fantasy-Ideen, die durchaus wirken. Aber passt es zusammen, bildet es eine "eintauchbare" Welt wie die Insel von Ys VIII, wo alles schon optisch zusammenspielt und wirklich Geschichte atmet? Keinesfalls.

    Selbiges gilt für die Story: Voll okay! Gerade JRPGs enttäuschen mich da gerne mal, und das war hier NICHT der Fall. Celceta beginnt angenehm klein und wird dann massiv größer, steigert sich, hat coole Ideen und Charaktere und Entwicklungen, das eine oder andere nette "Twistchen" und sogar ein paar valide Schurken. Aber ich bin an keiner einzigen Stelle emotional oder melancholisch geworden (obwohl sich das Erinnerungs-Thema dafür angeboten hätte!), habe niemals ernsthaft überlegt, wie es wohl weitergeht, und definitiv habe ich niemals mitgefiebert! Toll fand ich allerdings die Idee, das Ganze als "Origin Story" für Adol als Abenteurer aufzubauen.

    Abschließend eine symptomatische Kleinigkeit: Celceta hat ein paar coole Sense-of-Wonder-Momente, in denen man plötzlich ein Dorf am Horizont sieht. Aber in Ys VIII habe ich laut "HOLY FUCK!" gerufen, als ich das erste Mal über den großen Berg geklettert bin und gesehen habe, was dahinter liegt ...

    Fazit

    Also ja, abgesehen von diesem (wichtigen!) BAM!-Faktor, den Teil VIII viel mehr für sich verbuchen kann?
    Vollste Empfehlung für ein cooles, irgendwo klassisches Fantasy-Abenteuer ohne ernst zu nehmende Schwächen!





    [Iiiihs!]
    Ys IV: Memories of Celceta / Ys III: Oath in Felghana
    ACHIEVEMENT UNLOCKED!

    Oath in Felghana ... Mal gucken. Vielleicht findet sich tatsächlich noch die Zeit dieses Jahr.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  6. #6
    Ich konnte mit Ys 4 bisher noch nicht so wahnsinnig viel anfangen, das liegt noch auf Eis. Vielleicht spiel ich's aber noch durch, für noch mehr Eindrücke und Vergleiche. Liegt wahrscheinlich dran, dass ich bisher weder dem Plot, noch dem KS besonders viel abgewinnen konnte, grade, wenn ich es mit den älteren Teilen oder 7 vergleiche. Da hatten Bosse noch Mechaniken.

    Ich stecke nebenbei ungefähr da fest, wo man Karna das erste Mal ernsthaft braucht. Ich weiß aber nicht mehr, wofür sie gut war, genauso wie ich vergessen habe, was Duren eigentlich wollte. xD


    Aktuell: [#??? - Botworld Odyssey / #197 - Xanadu Next / #198 - Stranger of Paradise]

  7. #7
    Wenn dir gerade diese Sachen an Celceta gefallen, dann wirst du vielleicht noch größeren Gefallen an Felghana finden. Für mich waren sowohl Seven als auch Celceta schon ein bisschen zu „viel“ – zu komplex, zu lang, zu viel generisches Charakterdrama, zu dialoglastig. Immer noch in einem okayen Maß (erst recht für JRPG-Standards), aber weit mehr als Ys bis dahin war (und weit weniger als es danach ist). Aber irgendwie halt der Anfang vom Ende – was jetzt fieser klingt, als es ist, weil VIII ja doch mein Lieblingsteil ist. Aber diese Tugend des Streamlinings und der schönen Einfachheit – vor allem aber auch der Einsamkeit, allein durch die Welt zu ziehen – gibt es seitdem zunehmend weniger.

    In dem Sinne: Ich bin gespannt, was du zu Felghana sagst. Das fühlt sich nämlich imo so an, als ob alle Systeme wirklich gut zusammenarbeiten. An die Story hingegen erinnere ich mich gar nicht mehr

    Ach ja, und Ys X scheint ja endlich wieder vom Party-System wegzugehen, man steuert nur noch eine von zwei Figuren. Ich bin mal gespannt, ob es so etwas weniger laberig als VIII/IX wird. Und es inszeniert sich ja auch etwas als Soulslike, also mit deutlich überarbeitetem Kampfsystem – wo ich mir noch nicht ganz sicher bin, ob ich das mag. Aber man soll auf jeden Fall deutlich stärker das Gewicht von Angriffen und Treffern spüren. Das Setting wirkt aber leider wieder recht generisch (oder halt klassisch).


  8. #8
    @Kael: Die Hauptstory legt tatsächlich erst ab der Hälfte los, davor ist es mehr Erkundung mit ein paar kleinen Nebenhandlungen. ^^
    Ich würde aber sagen: Wenn einen das KS nicht gleich catcht, muss man sich nicht durch dieses Spiel quälen. Ich mag zwar das Gesamtbild, aber das Gameplay trägt da schon einen grooooßen Teil zu bei.

    Zitat Zitat
    Aber diese Tugend des Streamlinings und der schönen Einfachheit – vor allem aber auch der Einsamkeit, allein durch die Welt zu ziehen – gibt es seitdem zunehmend weniger.
    Ja, alleine für die Einzigartigkeit verstehe ich die Sichtweise. ^^ Wobei ich mir sowas erfahrungsgemäß auch lieber von (zumeist älteren) West-RPGs hole, die kriegen das tendenziell auch besser hin. (Was aber keine Regel sein müsste; gerade Melancholie in Fantasy mögen die Japaner ja auch.)

    Was du zu Teil X schreibst, klingt tatsächlich spannend! In einem gewissen Sinne zu spannend – ich kann mir kaum vorstellen, dass es komplett aufgeht! –, aber auf jeden Fall wieder eine nette kleine Kurskorrektur, die ich bei langen Reihen immer zu schätzen weiß.

    Bin auf jeden Fall SEHR gespannt auf Felghana!


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  9. #9
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    @Kael: Die Hauptstory legt tatsächlich erst ab der Hälfte los, davor ist es mehr Erkundung mit ein paar kleinen Nebenhandlungen. ^^
    Ich würde aber sagen: Wenn einen das KS nicht gleich catcht, muss man sich nicht durch dieses Spiel quälen. Ich mag zwar das Gesamtbild, aber das Gameplay trägt da schon einen grooooßen Teil zu bei.
    Das KS empfand ich ja als nicht mal das größte Problem, sondern mehr die Bosse, bei denen nochmal deutlich mehr gegangen wäre und bei denen man sich in Summe weniger Gedanken gemacht hat als bei z.B. Origin oder 7. Zumal sie in Summe auch wieder keine Relevanz zur Story besitzen, das ist aber in gefühlt jedem Ys-Teil so.
    Ich spiel's wohl aber noch ein wenig weiter, wenn ich die Zeit - und die Nerven dafür finde.

    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Bin auf jeden Fall SEHR gespannt auf Felghana!
    Erinnere mich mal nicht daran. Das wird meine Nemesis für 2024. Ich musste einem Kumpel versprechen, dass wir das als erstes Spiel des Jahres gemeinsam auf "Hard" anfangen (LPT also) und uns gemeinsam durch dieses grandiooooose Spiel schlagen. Er hat's wohl schon auf Normal durch und sich ein wenig dabei gequält, ähnlich wie in Origin damals. xD


    Aktuell: [#??? - Botworld Odyssey / #197 - Xanadu Next / #198 - Stranger of Paradise]

  10. #10
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Und Ys IV: Memories of Celceta macht ... erschreckend wenig falsch und sogar ziemlich viel ziemlich richtig!
    Nein.

    Für Celceta habe ich wenig Liebe übrig. Narcissu hat es eigentlich schon angesprochen - es ist so ein Mischding aus alt und neu und macht IMO erschreckend wenig richtig, in beider Hinsicht. Das Spiel hat mehr Dialoge als die alten Teile, aber komplett banale und uninteressante Charaktere. Es hat mehr Tutorials, mehr Handholding, mehr Zeitverschwendung, ist aber letztendlich doch weitaus weniger anspruchsvoll. Die Bosse sind, wie Kael erwähnt, nicht wirklich prall. Nicht unbedingt, weil sie recht random sind (das hatten andere Ys Teile auch), sondern, weil sie scheiße gebalanced sind. Auf Hard Oneshotted man extrem viel und ich finde kaum nen Boss wirklich erinnerungswürdig. Auf der höheren Schwierigkeit hingegen werden die Bosse zu Damage Sponges. Auch die Mucke vom Spiel ist irgendwie so ne weichgespülte Variante von der Ys Musik der älteren Teile.

    Von den "neuen" Elementen hat man die Party, deren KI totale Grütze ist und die fast immer tot sind. Man kann auch schön Potions spammen um sich immer zu heilen - etwas, was sogar Napishtim später erkannt hat, dass es eine schlechte Idee ist. Umgebungen sehen - für die Zeit - sehr langweilig aus, was aber vermutlich ein Fragment der Vita Herkunft ist. Nebenaufgaben kannste in der Pfeiffe rauchen und das ein "modernes" RPG ein Crafting System haben muss, da kann ich nur mit den Augen rollen. Das Spiel hat weder die Eleganz der Vorgänger, noch eine ausreichende Komplexität, die diese Systeme nötig gemacht hätte und untergräbt sich sogar selber damit. Und dann gibts natürlich noch den Comic Relief im Spiel, bei dem sich mir die Haare gesträubt haben, so unlustig waren die.

    Einziger positiver Aspekt, den ich dem Spiel abgewinnen konnte, ist tatsächlich die Idee gewesen, dass man einfach einen Landstrich kartografieren soll, was ein recht frischer Storyhook ist. Und den Wald fand ich sogar ganz in Ordnung. Es ist kein richtig schlechtes Spiel, aber auch kein gutes. Man kann es IMO sehr gut mit "vergessenswert" zusammenfassen, so wenig hat es, was es wirklich hervorhebt.

  11. #11
    Faszinierend, wie krass unterschiedlich sowas doch ankommen kann ...! xD

    Ich habe auf Hard gespielt, das hat mir sehr gut gepasst. Höchstens nervig diese .... alte Geschichte: Am Anfang war es sehr fordernd, da habe ich wirklich alle Mechanismen gebraucht, aber mit mehr System Mastery ist es dann zunehmend trivial geworden. Meine Party ist übrigens GAR nicht mehr gestorben, aber ich habe praktisch auch nur Adol gesteuert. Die Bosse stören mich so oder so überhaupt nicht. Ich bin immer froh, wenn Bosse schnellstmöglich durch sind, fast egal in welchem Spiel ...

    Charaktere sind lustig, zwischen Ys I, II, Origins und VIII war es der erste Teil, in dem ich die Gruppe mochte. Aber vielleicht kommt da noch Besseres!

    An einer Stelle gebe ich dir aber uneingeschränkt recht: Die Umgebungen sind in 9 von 10 Fällen wirklich ugly as fuck.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  12. #12
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Ich bin immer froh, wenn Bosse schnellstmöglich durch sind, fast egal in welchem Spiel ...
    Dann wird Felghana spannend
    Zitat Zitat
    Charaktere sind lustig, zwischen Ys I, II, Origins und VIII war es der erste Teil, in dem ich die Gruppe mochte. Aber vielleicht kommt da noch Besseres!
    Habe VIII selber nicht gespielt. Ich würde nicht unbedingt "besseres" im absoluten Sinne sagen, aber IMO besser im relativen im Bezug auf die Dialogzahl. Felghana und Napishtim haben recht knappe Dialoge, und dafür finde ich schon, dass sie es schaffen, den Charakteren Leben einzuhauchen. Während Celceta viel mehr Dialoge hat und die Charaktere dadurch nicht so viel spannender waren, gerade im Vergleich zu anderen J-RPGs. Da sind die halt alle doch ziemlicher Standard. Ist natürlich ne sehr subjektive Sache. Es gibt sicher Leute, die gerne viel mehr Dialog in Kauf nehmen, selbst wenn die Charaktere dadurch nur marginal interessanter werden. Aber das beisst sich für mich auch irgendwo mit einem fast paced Actiongame, wie es Ys nun mal ist. Da sind snappy Dialoge IMO schon eher was gutes.

  13. #13


    Essays on Empathy

    Ooooh, was für eine tolle Überraschung! Wenn mich jemand zu einer Antwort zwingen würde, wäre Essays on Empathy bisher mein Game of the Year.

    Deconstructeam kannte ich zuvor nur von The Red Strings Club, einer empfehlenswerten kleinen Cyberpunk-Perle voll netter narrativer Ideen. Außerdem haben sie wohl The Gods Will be Watching und The Cosmic Wheel Sisterhood gebastelt. Essays on Empathie wiederum ist eine Anthologie aus 10 kleinen Spielen, die über die Jahre nebenbei entstanden sind. Dabei wird jedes von einem kleinen, optionalen Dokumentationsinterview begleitet, in dem das (dreiköpfige) Studio von Intentionen, Erfahrungen und Entwicklungsalltag berichtet. Insgesamt sollte man wohl so zwischen 3 und 8 Stunden für alles einrechnen, je nachdem wie vollständig die Erfahrung sein soll.

    Von Kontext und Eigenheiten

    Bevor ich mit Gushen beginne: Essays on Empathy ist zwar ein konzeptuell rundes Gesamtpaket, aber keinesfalls uneingeschränkt zu empfehlen. Dem UI des "Rahmenprogramms" mangelt es an ein paar grundlegenden Funktionen. Die einzelnen Spiele werden mit der Zeit routinierter, was aber auch heißt, dass die Sammlung sehr ungeschliffen, unklar und teilweise buggy beginnt. Tatsächlich haben nicht einmal alle Achievements richtig getriggert; mir persönlich ist das egal, aber auffällig war es schon. Und letztlich sind die Videos eine sehr ... persönliche Dokumentation, über nur drei Personen, von denen eine einzige den Großteil der Redezeit für sich einnimmt. Das sorgt zum Einen für eine streckenweise leicht derpige Produktion (gerade mit den offensichtlich nachgestellten Mini-Einspielern xD'), zum Anderen entwickelt man aber auch sehr schnell einen Eindruck, eine Meinung und damit eine Sympathie für diese Menschen – oder eben nicht. Und letztlich ist Essays on Empathy natürlich gar nichts für Leute, die narrativ fokussierten, emotionalen oder meinungsstarken Spielen lieber aus dem Weg gehen. Recht massive Darstellungen von allem möglichen gibt es auch noch.

    Von einer vielseitigen Erfahrung

    Der Titel der Anthologie ist gleich auf drei Ebenen 100% treffend!
    • 1. Empathie mit Menschen, ganz basal.
      In fast allen Spielen geht es sehr explizit um Facetten von Menschlichkeit und Identität. Wir versetzen uns in fremde Perspektiven und können unseren Horizont erweitern, was in einem Video auch ganz explizit als ein Ziel ausformuliert wird. Ich würde zwar sagen, dass gute Geschichten das sowieso immer tun, aber Essays on Empathy hat halt gleich 10 kurze, fokussierte und massiv abwechslungsreiche Erfahrungen, die sich in ihrer Tiefe auch noch "weiterentwickeln". Und das ist Hammer!
    • 2. Empathie mit den Menschen hinter Videospielen.
      Wer etwas Ahnung von der Szene oder schon ein paar "richtige" Dokus gesehen hat, etwa die von Double Fine, wird hier viel Bekanntes hören, aber so ein tiefgehender Einblick in die Gedankenwelt eines wirklich kleinen Indie-Studios über viele Jahre hinweg ist doch eher selten (einzigartig?) – und richtig großartig ist natürlich, dass all diese Einblicke mit tatsächlichen Spielen verbunden sind, in denen man den Kram auch wirklich SPÜRT. Toll!
    • 3. Empathie für Diversität.
      Deconstructeam ist ein buntes Gespann aus Spanien, und die Spiele spiegeln das zunehmend wieder. Wer sich zwar als irgendwo offen für "alternative" Lebensentwürfe versteht (bspw. LGBTQ und Polygamie), aber bisher noch nicht sooo viele Erfahrungen mit entsprechenden Menschen gemacht hat, kommt hier nicht drumherum, sich einzufühlen und fremde Sichtweisen aus den entsprechenden Bereichen nachzuvollziehen.
    Noch eine Ergänzung: Imho ist das Spiel selbst dann vollkommen faszinierend, wenn einem das Studio und die Menschen darin nicht komplett sympathisch sind. Vielleicht sogar mehr! Mir ging es bspw. so, dass ich den Charakteren in den Spielen meistens mehr abgewinnen konnte als den echten Menschen dahinter ...



    Von (meinen) Höhepunkten

    Ich rede nicht über jedes Spiel, aber die hier sind wirklich hängengeblieben ... Und ja, das ist die Hälfte!
    • Behind Every Great One. Irgendwo sehr artsy, aber auch eine sehr effektive Geschichte über "funktionierende" Beziehungen und ihre Fallstricke. Vielleicht das Spiel, das die "Empathie" für mich am größten schreibt, weil all diese Menschen ziemlich schrecklich und doch sooo nachvollziehbar sind.
    • A Vivid Life. Ugh. Was für ein Konzept ... Wer sich schon immer mal röntgen und Teile seines Körper (oder doch nicht?!) entfernen wollte, hat hier die Möglichkeit. Alle anderen (einschließlich mir) werden dazu genötigt, und es ist eine schreckliche, faszinierende Erfahrung!
    • Eternal Home Floristry. Auftragsmörder, Blumengestecke, harte Emotionen. Was will man mehr? Ich wünsche, es würde sich noch etwas mehr Zeit lassen. Vielleicht mein Lieblingskonzept in einer Anthologie voll großartiger Konzepte.
    • Dear Substance of Kin. Das Bloodborne der narrativen Indie-Spiele. (Seriously!) Augenblicklich einnehmend, schonungslos abartig und SO verdammt DICHT in Lore, Atmosphäre und allem, was wirklich zählt. Wäre die Bewegungssteuerung nicht ein kleiner Pain in the Ass, hätte ich es direkt noch einmal gespielt.
    • The Bookshelf Limbo. Cute! Und manchmal reicht das schon. Außerdem eins dieser Spiele, die einen überlegen lassen, was "Gameplay" eigentlich bedeutet – und bedeuten kann.
    Fazit

    Ernsthaft, FETTESTE Empfehlung! Zumindest, wenn einen die ganzen Caveats im ersten Abschnitt oben nicht abschrecken. Definitiv meine eingängigste Videospielerfahrung dieses Jahr.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  14. #14


    Inscryption

    Ohne jetzt allzu groß um Spoiler und Details herumzureden: Ich hatte schon zu viel gehört und daher eine gewisse Vorstellung, was das für ein Spiel sein könnte, so als Kartenspiel mit Meta-Twists und allem. Aber jetzt, wo der Abspann läuft, bin ich doch ganz froh, dass es mich hier und da überraschen konnte. ^_~

    Und ja, das Gesamtbild ist nicht nur massiv beeindruckend und durchdacht, sondern hat mir auch wirklich gut gefallen! ... aber das hat auch wirklich bis zum Finale gebraucht. Deshalb schreibe ich den Text auch gleich jetzt, wo die Erfahrungen noch frisch sind: Über die ~16 Stunden Spielzeit hinweg fand ich Inscryption nur "gut", definitiv atmosphärisch, manchmal etwas nervig in seinen sehr eng designten Systemen. Eigentlich nichts, was mich komplett abgeholt hätte, so sehr ich die Genres auch liebe. Und TROTZDEM werde ich es letztlich wohl in einer fast uneingeschränkt guten Erinnerung behalten. Das ist einfach die Macht eines runden Gesamteindrucks und eines wahnsinnigen Finales!

    Und letztlich natürlich zu 100% richtig: Man sollte dieses Spiel mit möglichst wenig Vorwissen angehen. Wenn man etwas mit Kartenspielen anfangen kann und einem Tacken Horror nicht abgeneigt ist, lohnt es sich auf jeden Fall.


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  15. #15
    Es ist wieder mal Zeit für dieses Meme!



    Nicht nur, weil ich gerade eine Stressphase hatte, sondern auch wegen ...




    Yakuza: Like a Dragon

    Und dabei war es gar nicht sooooo lang? Vielleicht liegt es daran, dass ich nach ~8 Teilen Yakuza Schlimmeres erwarte und eine seltsame "Effizienz" in der Frage entwickelt habe, wie tief ich in welchen optionalen Inhalt einsteige, aber 60h sind eine ganz nette Länge für so einen Teil. (Ich bin auch erst in den letzten zwei Kapiteln Richtung Story-Ende gerusht!) Und trotz allem FÜHLT es sich absolut massiv AN.

    Aber das Wichtigste direkt am Anfang: Meine Fresse, revitalisiert Like a Dragon dieses Franchise! Wir alle lieben Kiryu, aber hier passieren zwei Dinge, die eine unglaublich frische Energie mit sich bringen: Der neue Hauptheld Kasuga ist nicht nur perfekt für diese Art von Storytelling, mit gleichen Anteilen Komödie und Pathos, er lebt auch endlich die Emotionalität aus, die die Spiele schon immer tief in ihrer DNA hatten, die man bei Kiryu aber immer schmerzhaft zwischen den Zeilen – und nackten Oberkörpern – suchen musste. Ich liebe SO SEHR, wie der Hauptkonflikt am Ende aufgelöst wird?! Entschuldigt die Anglizismen, aber was für ein Puppy! Was für ein liebenswerter Goofball! Der zweite Punkt fällt nicht ganz so schnell auf, ist aber mindestens genauso wichtig: Kiryu war immer ein einsamer Wolf, und das hat auch irgendwie zu dieser Samurai-esquen Ronin-Story gepasst ... aber hier kriegen wir plötzlich eine ganze Gruppe voll großartiger Figuren, mit so richtig Zeit, Aufmerksamkeit und Liebe für Zwischenmenschlichkeit. Und das verändert das Spiel! Zum Besseren, würde ich persönlich sagen, gerade nach so vielen Teilen.
    Zwei Haken allerdings gibt es: Das Franchise macht das offensichtlich zum ersten Mal. Es weiß noch NICHT, wie es mit der vollen Gruppe umgehen soll. Oftmals wirkt eine Figur narrativ völlig fehl am Platz, und die Gruppe fremdartig "bunt" in ihren unterschiedlichen Designs. Es wirkt wirklich wie eine Fantasy-Rollenspielgruppe aus Murder Hobos, aber das Setting bleibt nun mal das moderne Japan, und auch Kasugas "Perspektive" kann das nicht wegdiskutieren. Weird, und mein größter Kritikpunkt, bei dem ich hoffe, dass im nächsten Teil nachgebessert wird. Ein anderes Problem ist alles andere als neu, wird hier aber schmerzhaft offensichtlich: Yakuza weiß immer noch nicht, wie Frauen funktionieren. Yakuza hatte noch nie irgendein Interesse an Frauen (oder zumindest ihrer Innenwelt), und dieser Teil ist offensichtlich überfordert damit, dass es sich durch die große Rollenspielgruppe zumindest ein BISSCHEN mit Frauen beschäftigen muss. XD Es ist nicht halb so misogyn wie der Tiefpunkt Yakuza 0, und ich mag Saeko als Charakter, aber im direkten Vergleich mit Nanba und Adachi ... "Mannomann", wortwörtlich. Hier mache ich mir auch keine großen Hoffnungen, dass sich irgendwas ändert, damit muss man einfach klarkommen, wenn man die Spiele genießen möchte.

    Auf der anderen Seite liebe ich, dass Yakuza im Kern dasselbe Spiel bleibt. Eine großartige, überdramatische Story, die ihre albernen Aspekte komplett ernst nimmt und dadurch auch emotional austeilen kann. Parallel gibt es eine Menge KRAM, der nicht nur mit übertrieben viel Liebe gemacht ist und gut unterhält, sondern auch eine tolle Abwechslung und Lebendigkeit ins Spiel bringt, von der andere Open Worlds nur träumen können. Ich könnte jetzt aufzählen, was für abgefahrenen Shit man DIESMAL macht, aber das wäre nach Jahren eher redundant. Sagen wir einfach, dass Yokohama eine der spannenderen Yakuza-Gegenden ist, der Business-Teil OKAY und generell in einfach jedes Minispiel viel zu viel Arbeit geflossen ist. Wie immer eben. Selbst das neue Kampfsystem hat für mich denselben Vibe wie die alten Systeme: Es ist da und liebevoll gemacht, es ist völlig überladen, es passt einwandfrei ins Gesamtbild, es funktioniert nur so la-la und viel mehr will ich eigentlich gar nicht darüber sagen. Als Rollenspieler fällt schon auf, dass das hier in einem gewissen Sinne ein "Erstlingswerk" ist, und ich HOFFE, dass sie sich nicht gegen die grundlegenden Überarbeitungen sträuben, die definitiv sinnvoll wären, aber andererseits habe ich auch wenig Zweifel, dass genau das passieren wird. Yakuza war schon ein Franchise, dass seine eigene Evolution hervorragend verstanden hat.

    Abschließend noch ein kleiner Absatz zur Politik des Spiels: Yakuza ist seit Teil 1 eine offen und aggressiv politische Reihe ... und wenn man Reviews liest, ist es den Spielenden schon immer schwer gefallen, den Finger auf die Spezifik zu legen. Mich eingeschlossen! Man kann sehr leicht kritische Sachen über die offensichtlicher fragwürdigen Aspekte sagen (Frauen? "JAPAN!1") und findet auch viele nette Analysen zu den positiven Seiten (ein megaspannendes Männerbild!), aber eine vollständige, kohärente Einschätzung fällt zumindest uns hier im Westen nicht ganz einfach. Und ich glaube, bei Like a Dragon hat es für mich persönlich endlich "Klick!" gemacht ...? Wenn mich jemand fragt, würde ich jetzt wohl sagen: Die gesamte Yakuza-Reihe ist im Kern konservativ. Aber es ist auch ein positives und sogar menschenfreundliches Verständnis von Konservatismus! Es geht um gute alte Werte, um die Errungenschaften eines starken, einfachen Mannes und vor allem um die Moral, die all das entscheidet. Die Spiele sind skeptisch gegenüber komplexen Systemen, aber auch skeptisch gegenüber zu großer Macht – zumindest ohne Moral. Es schwingt zwar immer eine starke Nostalgie für die Vergangenheit mit (wir haben jetzt schon ZWEI Haupthelden, die durch den Knast "aus der Zeit gefallen" sind! xD), aber es verschließt sich auch nicht vor der Zukunft und ist letztlich immer auffällig offen für den weirdesten Shit, ohne ihn wirklich zu verurteilen. Und das ist schön. Es ist nicht meine Philosophie, aber ich würde mir wünschen, dass mehr Konservative wie Kiryu oder Kasuga wären.

    Fazit: Dieses Yakuza 7 ist definitiv einer meiner Lieblingsteile! <3 Es war schon seit einiger Zeit Zeit für etwas Neues, und oh Gott, kriegen wir etwas Neues! Coolerweise bleiben aber auch die alten Dinge intakt.
    Ich bin durchaus gehypt für Teil 8!



    [JP Vacation]
    428 Shibuya Scramble / ein Yakuza

    ACHIEVEMENT UNLOCKED!


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  16. #16
    Sehr interessante Eindrücke zum Spiel – decken sich in vielen Punkten auch mit meinen.

    Zum neuen Gameplay: Jep, ich habe da auch keine großen Hoffnungen, dass die Reihe es hinkriegt, da vernünftige Tiefe reinzubringen. An sich muss das auch nicht sein. Zumindest kurzweilig sollten die Kämpfe dann sein, was hier imo nicht immer der Fall war – vor allem später, wenn man sich öfter mit Trashmobs auf der Straße herumschlagen muss, als einem lieb ist. (Auch das war freilich schon in den Brawler-Teilen so.)

    Zu dem, was du zur Politik/Philosophie der Spiele schreibst: Ich denke, das bringt es ziemlich gut auf den Punkt. Bei konservativ mit positivem Menschenbild bin ich sofort dabei.

    Gerade in diesem Spiel ist mir noch mal aufgefallen, was daran so gut und schlecht ist. Die aufgegriffenen Themen findet man (vor allem in japanischen) Spielen so kaum bis gar nicht – besonders was marginalisierte Gruppen, alternative Lebenskonzepte etc. angeht.

    Und es ist total cool, dass das Spiel sein Herz dabei jederzeit am rechten Fleck hat. Zugleich ist es aber auch sehr naiv dabei – teils schon so sehr, dass es einen etwas unangenehmen Beigeschmack hat. Hier ist es mir vor allem bei den Obdachlosen aufgefallen. Einerseits wird gezeigt, dass das auch alles nur normale (oder sogar herzensgute) Menschen sind und es im Leben jeden erwischen kann. Aber dann arbeitet das Spiel zu humoristischen Zwecken doch extrem mit Stereotypen und macht sich gerne auch explizit über sie lustig (siehe bspw. Nambas Skills). Nie zynisch oder böswillig, weshalb ich es dem Spiel auch nie wirklich übelnehme. Aber zugleich schwingt auch etwas Wehmut mit, dass man hier wohl auch nie eine wirklich nuancierte Betrachung erwarten darf.


    Ich mag Kasuga übrigens auch total gern – eine ganze Ecke lieber als Kiryu, dessen stoische Art ich zumindest in den ernsten Momenten dann irgendwann doch etwas über hatte.

    Dito auch zum Frauenbild und den anderen Charakteren. Wobei ich jetzt nicht alle unbedingt stärker als Saeko fand (Namba und Adachi aber definitiv) – und es generell schade fand, dass im Grunde alle in der zweiten Spielhälfte, wo die Hauptstory an Fahrt aufnimmt, eher im Hintergrund verschwinden.

    Hast du auch die Social Links gemacht? Die fand ich anfangs sehr erfrischend – auch im Vergleich zu Persona, weil Kasuga eben ein Mensch mit Persönlichkeit und kein bloßer Self-Insert ist.
    Geändert von Narcissu (16.12.2023 um 17:01 Uhr)


Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •