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  1. #1


    Danganronpa: Trigger Happy Havoc

    Nette Gameplay-Mischung mit langsamem Start!
    Spielerisch gab es mir wirklich zu viele "Was zum FICK willst du von mir, SPIEL?!"-Momente ... Herrgott noch mal, ich will Morde aufklären und nicht entschlüsseln, was sich die Entwickler bei der Inszenierung ihrer Rätsel gedacht haben? Keinesfalls so schlimm wie im ersten Phoenix Wright, aber dieses Problem zerstört das Genre für mich tatsächlich komplett. Außerdem hätte ich nicht so viele unterschiedliche Mechanismen gebraucht. Trotz allem bleibt das Gesamtbild spaßig, aber wenn ich ehrlich bin, liegt das wohl nicht an den spezifischen Mechanismen der Trials, sondern mehr an ihrem Inhalt und der Dynamik, die sie ins Spiel bringen.

    Zum Inhalt: Nicht nur die Charaktere sind albern ... Danganronpa ist ein durch und durch albernes Spiel! Die ersten fünf Kapitel sind als alleinstehende Mysterien richtig gut, mit einem starken emotionalen Kern, und basieren, soweit ich das einschätzen kann, allesamt auf "klassischen" Detektivszenarien, ohne sie aber einfallslos zu kopieren. Und alle fünf haben bereits ernsthaft alberne Aspekte! Die letzten Kapitel allerdings sind dann wirklich eine völlige Eskalation in pure, rückhaltlose Dummheit, und ich habe es ganz massiv genossen. Denn obwohl sich Danganronpa dieser Albernheit völlig bewusst ist, weigert es sich konstant, eindeutig in Richtung Parodie oder Selbstironie zu rutschen, wie man das heute eigentlich erwarten würde (vgl. Marvel). Es wird durchgezogen, und das muss man respektieren. Der Endgegner verkörpert das auch noch mal so richtig, meine Fresse ...!
    Überaus stark fand ich übrigens das offene Ende mit der sich öffnenden Tür als letztem Bild, denn nur so kann man der simplen Thematik des Spiels gerecht werden: So viel die Charaktere auch DESPAIR und HOPE schreien? Man braucht die Ungewissheit, alles andere würde diesen ""Konflikt"" (lol) entwerten.

    Btw, was zum FICK ging eigentlich mit dem Standbild des "bad endings" ...!? eeeww GAWD!

    Ich habe die Tage schon überlegt, ob ich Teil 2 usw. spielen möchte. Ich bin noch unentschieden und werde meine Switch-Decadence-Version wohl erstmal behalten, aber es gibt einiges, was dagegen spricht, auch wenn viele sagen, dass die späteren Teile besser sind:
    1. Trigger Happy Havoc ist imho perfekt abgeschlossen. Das "Lore" des Spiels ist für mich weiterhin komplett uninteressant (und albern!) und das Thema ist wirklich abschließend – wenn nicht sogar schon ZU ausführlich! – erörtert.
    2. Es war interessant und ich hatte viel Spaß, aber wirklich umgehauen hat es mich nicht. Und eigentlich möchte ich ja mehr Spiele, die mich wirklich umhauen! Zumal jeder Teil länger wird ... und der erste hat sich auch schon ziemlich lang angefühlt, so angenehm er auch zu spielen war.
    3. Ich kann Monokuma nicht mehr sehen. Oder hören. Wenn die After-Credits-Scene Interesse für Teil 2 wecken sollte, hatte sie bei mir den gegenteiligen Effekt ... xD'





    ["Will I like this ...?"]
    Danganronpa / Xenoblade Chronicles 2

    ACHIEVEMENT UNLOCKED!

    Geht echt gut ab dieses Jahr!

  2. #2
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Spielerisch gab es mir wirklich zu viele "Was zum FICK willst du von mir, SPIEL?!"-Momente ... Herrgott noch mal, ich will Morde aufklären und nicht entschlüsseln, was sich die Entwickler bei der Inszenierung ihrer Rätsel gedacht haben? Keinesfalls so schlimm wie im ersten Phoenix Wright, aber dieses Problem zerstört das Genre für mich tatsächlich komplett.
    Hast Du hier ein Beispiel? Ich fand das Spiel doch recht zugänglich und hatte nicht zuuu viel Mondlogik. Oder spielst Du speziell darauf an, dass man manchmal schon einen Schritt weiter ist und daher nicht auf den Zwischenschritt kommt den das Spiel jetzt gerne hören möchte? Btw. haben mir ja die Fallrekonstruktionen hier besonders gefallen, die haben sie in den Folgeteilen IMO durchgängig schlechter gemacht (was auch auf viele der gimmickhaften Minispiele zutrifft die sie später eingebaut haben, die wohl wie Du das richtig sagst das Spiel eher durch die Dynamik als den Inhalt bereichern). Das Core Gameplay (also der Hauptteild er Gerichtsverhandlung) haben sie aber andererseits verbessert.

    Zitat Zitat
    Denn obwohl sich Danganronpa dieser Albernheit völlig bewusst ist, weigert es sich konstant, eindeutig in Richtung Parodie oder Selbstironie zu rutschen, wie man das heute eigentlich erwarten würde (vgl. Marvel). Es wird durchgezogen, und das muss man respektieren.
    PW weiß, dass bestimmte Sachen dumm sind und macht sich darüber lustig. Danganronpa spielt alles absolut straight und wird dadurch so absurd. Hast Du eigentlich Charakterstories zu Ende gebracht? Ich fand ja, dass da auch noch irgendwo ein wenig Tiefe in den Karrikaturen steckt. Was es noch spannender macht ist, dass man nie komplett sicher sein kann dass der Charakter, über den man mehr erfahren will, überhaupt noch lange genug lebt. Das gibt einem IMO eine ziemliche Bindung obwohl die von der Charaktertiefe vielleicht nicht mal vorhanden ist.

    Zitat Zitat
    Überaus stark fand ich übrigens das offene Ende mit der sich öffnenden Tür als letztem Bild, denn nur so kann man der simplen Thematik des Spiels gerecht werden: So viel die Charaktere auch DESPAIR und HOPE schreien? Man braucht die Ungewissheit, alles andere würde diesen ""Konflikt"" (lol) entwerten.
    Eigentlich volles Dito, sehe das sehr ähnlich. Was einem gegen Ende da präsentiert wird ist so absurd, dass es ein cleverer Zug war, es offen zu lassen - die Spieler glauben zu lassen, was sie glauben wollen ...

    Persönlich fand ich Teil 2 doch ziemlich stark und hatte auch Twists die (wenn man die Grundlage von 1 akzeptiert) ziemlich gut sitzen. Vor allem ist das spannende an der Reihe, dass jeder Teil (auch V3) einen weiter mit irgendwelchen abgefahrenen Twists überrascht obwohl man bis dahin denkt, dass man abgebrüht genug sei. Und die fand ich sogar eingängiger als z.B. Virtue's Last Rewards "Oh gawd, ich bin ein alter Mann, meine Arme und Beine sind kybernetisch und sehen jung aus aber es gab keine reflektierende Oberfläche wo ich mal mein Gesicht hätte sehen können!!!!". Was so absurd ist, dass es eigentlich sogar perfekt in Danganronpa aufgehoben wäre

    Aber ich will Dir die weiteren Teile auch nicht reinzwängen, weil Teil 1 eben so für sich stehen kann mit dem sehr angenehmen offenen Ende.

  3. #3
    Ich mag Danganronpa. Aber das Gameplay in 1 ist echt schwach verglichen mit den späteren Teilen. Will damit sagen, Case 1 in Teil 2 ist schon komplexer als alles was Teil 1 abgeliefert hat. xD

    Insgesamt finde ich nachdem ich jetzt alles gespielt habe Teil 1 am schwächsten von den Hauptspielen. Aber ich kann verstehen wenn man mit dem Ende durchaus zufrieden ist - man kann die Serie so auch abschließen. Wobei, man sollte die Serie einzig und allein für den Twist in V3 spielen, weil der so unfassbar großartig ist. xD

  4. #4
    Ja, es ist schon spannend, was so über Teil 2 und 3 geschrieben wird (hier und anderswo). Ich schließe es auch nicht aus, aber es ist eher so ein Fall für "wenn ich mal Bock drauf habe!" ... Manche Sachen, wie die Komplexität, die Sölf anspricht, klingen für mich persönlich eher negativ, weil das Trial-Gameplay für mich eher schon zu komplex war, zumindest für die paar kleinen Trials, und die Fälle eigentlich genau die richtige Komplexität hatten. Mal gucken!

    Zitat Zitat von Sylverthas
    Hast Du hier ein Beispiel? [...] Oder spielst Du speziell darauf an, dass man manchmal schon einen Schritt weiter ist und daher nicht auf den Zwischenschritt kommt den das Spiel jetzt gerne hören möchte?
    Genau das! Oder halt die Logik, mit der man gewisse Bullets auf gewisse Ziele schießen muss, obwohl irgendeine Alternative genauso gut passen würde. Ich vermute, manchmal sind da auch Bedeutungsebenen in der Übersetzung verlorengegangen. Ich bleibe aber auch dabei: Es war die wenigen Male sehr frustrierend, aber ist ist kein Vergleich mit Phoenix Wright, wo ich das wirklich STÄNDIG hatte.
    Zumal ich inzwischen auch durch weniger cineastische Spielmechanismen wie in Obra Dinn oder Golden Idol verwöhnt bin, die dieses ganze Ding einfach mal komplett aushebeln. Das Problem ist ja nicht unbedingt eine Mondlogik, sondern, dass Danganronpa und Phoenix Wright ihre Fälle in einer spezifischen Art und Weise (und Dramatik!) lösen, während das Spielergehirn doch sehr anders funktionieren kann. ^_~

    Zitat Zitat von Sylverthas
    Hast Du eigentlich Charakterstories zu Ende gebracht? Ich fand ja, dass da auch noch irgendwo ein wenig Tiefe in den Karrikaturen steckt. Was es noch spannender macht ist, dass man nie komplett sicher sein kann dass der Charakter, über den man mehr erfahren will, überhaupt noch lange genug lebt. Das gibt einem IMO eine ziemliche Bindung obwohl die von der Charaktertiefe vielleicht nicht mal vorhanden ist.
    Hm, so kann man es auch sehen! Zumindest treffen die Tode so härter. "Tiefe" würde ich es aber nicht nennen, zumindest nicht bei Aoi, Celestia, Koyoko und Toko, auf die ich mich fokussiert habe. Die Charaktere werden schon etwas lebendiger und definitiv sympathischer, aber es bleiben halt (bewusst, würde ich behaupten) absolute Comic-Charaktere.

  5. #5


    Demon Souls

    Nach Code Vein mein zweites Soulslike und ehrlich gesagt nur ausprobiert, weil es der PS5 beilag. Ich habe jetzt den Tower Knight erledigt, ein bisschen gegrindet und mir ein bisschen die restlichen Gegenden angeguckt ... Ist nicht meins, aus zwei sehr unterschiedlichen Gründen:
    1. Dark Fantasy und das ganze Drumherum dieses Spiels holen mich momentan nicht so wirklich ab. Einfach kein Interesse, obwohl es sehr dicht und konsistent ist.
    2. Ich glaube, ich mag die Idee des Genres noch immer, aber die "Variablen" von Demon Souls sind ermüdend. Vor allem muss ich hier ohne Übertreibung stundenlang immer und immer wieder durch dieselbe Gegend und dieselben nervig designten Gegner rennen; Code Vein hatte da mich da sehr viel besser motiviert, mit Abwechslung und gelegentlichen Erfolgserlebnissen. Hier merkt man höchstens ein wenig System Mastery (um nicht zu sagen System Exploitation ), und das ist für mich immer irgendwie weak Sauce ...
    Wenn einer der Punkte anders wäre, würde ich wohl noch etwas weiterspielen, aber so versuche ich mich dann irgendwann die Jahre lieber an Bloodborne und Elden Ring.



    [Soulslike-ish]
    Demon Souls / Bloodborne / Elden Ring

    ACHIEVEMENT UNLOCKED!

  6. #6
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    [Soulslike-ish]
    Demon Souls / Bloodborne / Elden Ring

    ACHIEVEMENT UNLOCKED!
    Also irgendwie fühlt sich das ein bisschen wie "du hast das Tutorial abgeschlossen, hier haste schon mal 'ne Trophäe *pling*" an.
    JRPG Challenge: 2023, 2022, 2021, 2020, 2019, 2018, 2017 | Das RPG-Jahr 2016 | RPG Werdegang
    Zuletzt beendet Beendet
    King's Field 3 [PS1] 2023:
    King's Field 2 [PS1] | King's Field [PS1] | Lucienne's Quest [3DO] | Hybrid Heaven [N64] | Holy Magic Century [N64] | Quest: Brian's Journey [GBC] | Koudelka [PS1] | Breath of Fire [SNES]
    2022:
    Infinite Undiscovery [X360] | Willow [NES] | Crystalis [NES] | The Tower of Radia [NES] | Persona 5 Strikers [PS4] | Blue Dragon [360] | Magus [PS3]
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  7. #7
    Genau so! Mein (digitales) Regal ist voll mit hübsch eingerahmten Teilnehmerurkunden, Bronzemedallien (bei 3-5 Teilnehmern) und anderen Mitleidspreisen.

    Im Ernst, ich habe dieses Jahr auch sehr bewusst geändert, wie ich meine Gesamtliste oben handhabe: Wenn es sich so anfühlt, dass ich ein Spiel wirklich gespielt habe, nicht nur angespielt, landet es in der Liste, mit einem Vermerk "abgebrochen bei". Denn darum geht es mir allem voran. Aber ausprobieren und abbrechen ist sowieso und definitiv immer einen Preis wert!



    Gerade habe ich übrigens überraschend viel Spaß an Baldur's Gate, durch das ich mich beim ersten Mal noch ernsthaft quälen musste, während mich Teil 2 sofort abgeholt hat. Könnte wirklich so ein Ding wie bei Planescape Torment werden, wo die Erwartungen eine MENGE ausmachen! Und man darf halt kein BG2 erwarten. ^_~

  8. #8
    Kurzer Zwischenstand! Baldur's Gate ist echt großer Spaß, wenn man (endlich) (nach drei Versuchen) die richtige Erwartungshaltung gefunden hat ... xD' Fast durch, aber ich hetze nicht! Außerdem habe ich tatsächlich Bloodborne angefangen, was ich immer mal ein bisschen spiele, wenn ich mit der Freundin vor dem Fernseher hänge. Gefällt mir jedenfalls schon viel besser als Demon's Souls, und das liegt nicht mal vorrangig an den Kämpfen! Und ... das Spiel heißt Demon's Souls, habe ich beim Verkaufen (!) realisiert. XD What the fuck?!



    Was ich aber eigentlich mitteilen möchte ... NEO: The World Ends With You holt mich voll ab! Ich bin gerade da, wo sich das Spiel öffnet (vierter Tag oder so?), und es ist zur selben Zeit absolut ein zweiter Teil und trotzdem entscheidend anders. Gerade das Gameplay ist immer noch dieses wilde Multitasking über eine Unmenge grundlegend unterschiedlicher Skills, aber immerhin fällt jetzt die motorische Komponente weg, die mir persönlich nie so wirklich Spaß gemacht hat. Ich glaube, diesmal kann ich mich auch ein bisschen tiefer ins System einfuchsen! Die Charaktere sind ebenso eindeutig aus demselben Franchise, aber auch genauso deutlich neu. Macht Spaß! Und sogar die Musik und der ganze Style fühlen sich vertraut an, sind aber auch abwechslungsreicher und modern-lebendiger (ohne den alten Cringe ganz zu verlieren). Neu dazugekommen sind Rätsel. Oh, und die Karte macht jetzt Sinn, was ich nur FAST ein bisschen schade finde? xD'
    Gespannt bin ich aber, wo die Story hingeht, weil ich immer noch befürchte, dass der Blitz nicht zweimal so punktgenau einschlagen wird. Aber mal gucken!

    Edit: GANZ wichtig! Die Ladezeiten auf der Switch sind unter aller Sau. Kein Gamebreaker, aber definitiv nervig.



    Nagi gibt mir so starke "not God's strongest soldier" vibes, es ist GROSSARTIG. xD

  9. #9


    Baldur's Gate: Enhanced Edition

    Weirde Sache: Ich befürchte, ich hatte BG1 bis vorhin noch kein einziges Mal durchgespielt ... obwohl ich seit Jahrenzehnten davon überzeugt war?
    Denn Teil 2 und Planescape Torment habe ich definitiv (?! ) durchgespielt, aber vor allem habe ich jedes einzelne dieser Spiele sehr. oft. ANGEFANGEN. Und dann auch mehr oder weniger weit gespielt, je nach Versuch, bis mich die Motivation verlassen und/oder die Frustration eingeholt hat. Und bei BG1 ist das nicht wirklich überraschend, weil dieses Spiel in einem besonderen Maße aus der Zeit gefallen ist, zumindest in meinen Augen. Warum es sich trotzdem lohnen kann ... Folgt mir auf eine Reise ins Jahr 2000!

    Alte Dinge

    Baldur's Gate, so revolutionär es mal war, fällt nämlich spätestens in dem Moment aus der Zeit, in dem Baldur's Gate 2 erscheint (also ja, im Jahr 2000).
    Das gilt einmal auf der technischen Ebene: Das 2D ist ja selbst heute eine Liebhabersache, aber in BG1 sieht fast alles künstlich aus, wie eine Modelleisenbahn. Candlekeep wirkt nicht wie eine übertrieben riesige Epic-Fantasy-Burg, sondern wie ein Gebäude aus den Siedlern. In BG2 dagegen ist die Engine dann richtig liebevoll und teilweise sogar einprägsam eingesetzt! Aber vor allem war BG1 absolut fucking SCHRECKLICH, was die Steuerung und das Charaktersystem angeht. Wer dieses Spiel erst im letzten Jahrzehnt gespielt hat, merkt davon zum Glück nichts mehr, weil sowohl Fan Patches als auch Enhanced Editions die Systeme des zweiten Teils übernehmen ... denn meine Fresse, die Wegfindung und die ""Balance"" des ersten Teils waren grauenhaft. Mit der Enhanced Edition bleiben davon nur noch diverse Überbleibsel. Und selbst die, muss ich sagen, fühlen sich beizeiten immer noch so an, als hätte da jemand seine erste wilde Videospielidee umgesetzt. (Unsere Wegfindung ist schrecklich und führt ständig zu Bugs? Natürlich sollten wir ein paar enge Dungeons ins Spiel bauen, in dem die Figuren hängenbleiben, sobald sie mal aus Versehen nebeneinanderlaufen! *derp) Außerdem macht das Core-Erkundungs-Gameplay nach heutigen Maßstäben nur noch bedingt Spaß; das Fallen Finden etwa ist ein einziger Krampf.
    Schlimmer ist das Ganze aber bei der Inszenierung und der ganzen Spielstruktur: Die Story von BG1 geht voll klar. Aber es dauert soooo lange, eh man das merkt! (Und manche Spielenden merken es wahrscheinlich gar nicht, weil sie irgendeinen Brief übersehen oder sowas.) Es gibt so viele Gegenden und Kapitel, die leer oder spielstreckend wirkend, und die optionalen Quests und Begegnungen sind auch noch viel zu spärlich verteilt, als dass es das Gesamtbild retten könnte. Man wollte hier eine gute Story und eine "Open World" zur selben Zeit bieten, und das in einer Zeit, in der Videospiele BEIDES noch nicht so wirklich hingekriegt haben. Als ich nach Baldur's Gate gekommen bin, hatte ich bspw. in vielen Runs schon überhaupt keinen Bock auf Erkundung mehr, weil ich die letzten 20 Spielstunden durch die ewig gleichen Wäldchen und Gänge gelaufen bin. Und die Stadt besteht halt zu 80% aus den ewig gleichen Räumen mit ein paar Münzen und Schriftrollen. Als der Duke am Ende des Story wichtig geworden ist, war das dann auch noch ein Problem für mich, weil ich ihn davor schon massiv ausgeraubt hatte und er nicht mehr mit mir sprechen wollte. xD' Zum Glück gibt es eine Cheat-Konsole!
    Allerdings wissen selbst der Tonfall und das Writing noch nicht so ganz, wie sie mit dieser neuen Manifestation des Genres umgehen sollen. Epischste Dialoge haben dümmlichste Dialogfetzen und pubertierende Peinlichkeiten mit drin, bei vielen NSCs weiß man nicht mal, ob man gerade einen Witz erlebt oder irgendwas falsch gemacht hat. In BG2 kriegen sie das viel besser hin: Es ist ein ernstes, atmosphärisches Spiel mit auflockerndem Humor. Aber BG1 ist eine Zirkusshow, in dem der Clown plötzlich durch den brennenden Reifen springt. (Du, lieber Spieler, bist der Clown!)
    Weird.

    Nette Dinge

    ... aber auch faszinierend! Man merkt noch immer, wie revolutionär all das mal war, die Ambitionen und die Versuche. Wenn man nicht die Qualität eines BG2s (geschweige denn eines modernen Spiels!) erwartet, kann der Open-World-Teil mit seinen kleinen Quests durchaus Spaß machen. Ich würde nur nicht empfehlen, ALLES zu erkunden, denn das nagt sehr schnell an der Staying Power des Spiels. Aber so als ausgedehnte Reise durch eine Modell-Fantasy-Welt. angetrieben von einer klassischen Story? Joah, kann man machen!
    Das Kampfsystem ist ähnlich: Man muss praktisch den goldenen Mittelweg zwischen "Einfuchsen!" und "Bloß nicht zu genau hinsehen!" finden. Denn einerseits ist es ein komplexes System, das seinen Reiz durchaus aus dem Charakterentwickeln und Herumschieben von Items zieht, und natürlich aus dem Micro Managing in schwierigeren Kämpfen, aber andererseits ist dieses System auch so komplex und offen, dass man es an fünfhundert verschiedenen Stellen in Bugs stürzen, ausnutzen oder sich einfach durch das gesamte Spiel cheesen kann. Ist das cool? Ein bisschen. Vielleicht. Wenn man weiß, was einen erwartet.
    Oh, Charaktere sollte man definitiv NICHT erwarten. Die haben hier Voice Actors mit ein paar derpigen Schreien und eine mehr oder weniger irrelevante Charakterquest, aber das war's dann auch schon. Und davon gibt es, kA, 20? Kein Vergleich mit BG2, PS:T oder der 3D-Bioware-Generation, die alle viel mehr in die Tiefe gehen. Tatsächlich ist es eine wilde Vorstellung, dass DAS hier mal revolutionär einprägsame Charaktere waren ... Kein Wunder also, dass die meisten WRPGs vor BG1 heute gar nicht mehr spielbar sind!
    Und genau so würde ich auch das Writing und die Dialoge selbst betrachten. Es gibt Momente, gerade in den Träumen der Hauptstory, aber selbst die bleiben wohl mehr durch ihre Einfachheit und ihren Fokus hängen.
    "Richtigen" Inhalt gibt es dann eher ab Baldur's Gate 2!

    Abschließend: Kann man machen, aber bloß nicht die falschen Erwartungen mitbringen. Und es ist schon ziemlich einfach, anfangs nicht GENAU zu wissen, was das Spiel von einem möchte.



    Ups, keine Achievements! Ich hatte auch hier überlegt, auf Französisch zu schalten, aber ehrlich gesagt, sind die Dialoge so schon schlimm genug.

  10. #10
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Aber vor allem war BG1 absolut fucking SCHRECKLICH, was die Steuerung und das Charaktersystem angeht. Wer dieses Spiel erst im letzten Jahrzehnt gespielt hat, merkt davon zum Glück nichts mehr, weil sowohl Fan Patches als auch Enhanced Editions die Systeme des zweiten Teils übernehmen
    War es das? Vielleicht sind meine Erinnerungen zu verschwommen, aber für mich hat sich die Enhanced Edition jetzt nicht soviel anders angefühlt als das Original, was ich sicher mehrfach gespielt haben dürfte. Bei Planescape Torment hat sich das Gameplay aber tatsächlich besser angefühlt. Da habe ich das Original auch nie beendet und nur die Enhanced Edition.
    Eine Sache die mir bei Baldur's Gate tatsächlich entfallen war ist allerdings, wie winzig das Inventar ist. Da hat ja auch die Enhanced Edition nichts dran geändert. Und das ganze Map Recycling ist mir beim Replay auch aufgefallen.

    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Oh, Charaktere sollte man definitiv NICHT erwarten. Die haben hier Voice Actors mit ein paar derpigen Schreien und eine mehr oder weniger irrelevante Charakterquest, aber das war's dann auch schon. Und davon gibt es, kA, 20? Kein Vergleich mit BG2, PS:T oder der 3D-Bioware-Generation, die alle viel mehr in die Tiefe gehen. Tatsächlich ist es eine wilde Vorstellung, dass DAS hier mal revolutionär einprägsame Charaktere waren ... Kein Wunder also, dass die meisten WRPGs vor BG1 heute gar nicht mehr spielbar sind!
    Deswegen habe ich bei meinem Replay mit der Enhanced Edition auch einige Mods hinzugefügt um das Spiel interessanter zu gestalten. Viele von denen sind zwar nicht der Rede wert, aber das NPC Project würde ich selbst Neulingen empfehlen weil es die Menge an Party Banter auf ein ähnliches Niveau wie Baldur's Gate 2 anhebt. Die Qualität der Gespräche kann zwar stark schwanken, aber es ist immer noch besser als mit einer größtenteils charakterlosen Gruppe umherzulaufen. Das größte Problem ist nur, dass man teilweise mit Banter nur so erschlagen wird

    Mit Baldur's Gate 1 anzufangen hat heutzutage aber auch den Vorteil, dass man mit Siege of Dragonspear noch ein Interquel bekommt bei dem Beamdog nicht so eingeschränkt war wie beim Hauptspiel, wo sie die existierenden Charaktere nicht weiter ausbauen durften und deswegen neue Charaktere eingebaut haben. Da konnten sie denen also etwas mehr Tiefe verleihen und dank moderner Technik auch ein paar coole Massenschlachten einbauen. Die Story mag zwar umstritten sein, fand ich aber vollkommen in Ordnung, zumal einer der größten Kritikpunkte (ein Transgender Charakter) für die Handlung komplett irrelevant ist. Dass die Erweiterung sehr linear ist, mag zwar stimmen, aber als Bindeglieg zwischen zwei sehr offenen Spielen, fand ich das sogar ganz gut.

  11. #11
    Zitat Zitat
    Eine Sache die mir bei Baldur's Gate tatsächlich entfallen war ist allerdings, wie winzig das Inventar ist. Da hat ja auch die Enhanced Edition nichts dran geändert. Und das ganze Map Recycling ist mir beim Replay auch aufgefallen.
    Oh ja, man braucht schnellstmöglich Behälter für Edelstein usw ... Wobei ich diesen Mechanismus inzwischen ganz nett finde, weil es ja wirklich viel Unsinn gibt, denn man weder braucht, noch sinnvoll verkaufen kann. Das Recycling war auch ein Grund, weshalb ich nicht mehr alles erkundet habe in der Stadt dann.

    Bei Siege of Dragonspear bin ich sehr unsicher, ob ich es irgendwann spielen werde, weil ich da natürlich gar keine Nostalgie mitbringe. Vielleicht, wenn es mich mal überkommt! =]








    Bloodborne

    So, endlich durch, mit dem Old Hunters DLC und dem Secret/True Ending, nach 45 Stunden und pi mal Daumen auf Level 105. Wir haben das zu zweit gespielt, die Freundin saß praktisch mit dem PC daneben und hat mir gesagt, was ich (entscheidungstechnisch) machen soll. Und es war perfekt so!


    Was für ein gutes Spiel!

    Ich sage wahrscheinlich nichts Kontroverses, wenn ich betone, wie toll das Core Gameplay und das Gesamtbild von Bloodborne funktionieren. Gerade, wenn man mit Demon's Souls eine "Rohfassung" des Spielkonzepts und mit Code Vein eine qualitativ sehr viel stumpfere Variante kennt, fällt massiv auf, WIE gut gemacht dieses Spiel doch ist, wie toll es seine verschiedenen Reize für verschiedene Zielgruppen balanciert und wie geschliffen alles wirkt. Bloodborne ist auch keinesfalls so schwer oder frustrierend wie es einen das Marketing oder das Fandom glauben lassen wollen; stattdessen gibt es viele gute Hilfestellungen (gerade implizit) und eingerechnete "Exploits", die man benutzen kann, wenn es mal ernsthaft nervig wird. Nice!

    Trotzdem, extra für euch ...


    Besonders hervorheben möchte ich noch die Atmosphäre auf allen Ebenen, die entgegen aller Erwartung gut mit diesem streckenweise sehr albernen Pulp-Setting zusammenspielt und so eine tolle, dissonante Mischung aus "Vorabend-Dracula/Lovecraft" und ernsthaft creepigem eldritch Grusel erschafft. So RICHTIG horrorhaft wird es zum Glück nur selten, man fühlt sich doch meistens "in power"; und das hilft mir als Horror-Verächter doch ungemein. ^^

    Ich will sonst gar nicht allzu viel loben, weil schon sooo viel zu diesem Spiel gesagt wurde, aber noch eine besondere Ehrung: Ich bin während des Spielens langsam von "Wie wahnsinnig muss man sein, um das hier mehr als einmal zu spielen, und dann noch mit demselben Build?!" zu "Hm, vielleicht guck ich doch mal ins New Game+ ...?" übergegangen, und diesen Gedanken habe ich SEHR selten. Machen werde ich es natürlich trotzdem nicht, aber ich verstehe euch Opfer jetzt zumindest etwas besser.


    Was für ein (lustiger?) Bullshit!

    Was ich definitiv nicht lobe, sondern höchstens respektiere, sind das Storytelling und die Entscheidungsmatrix des Spiels.
    Ich weiß, dass es viele Leute mögen, und gerade wenn man so ein Spiel mehrmals spielt und sich alles "zusammenklaubt", kann ich den ungewöhnlichen Reiz, das Puzzlespiel dahinter durchaus nachvollziehen ... aber es macht Bloodborne einfach viel zu witzig. Ernsthaft, das Spiel ist in seinen Versuchen der Verschleierung oft so. verdammt. LÄCHERLICH! Wir konnten es selten wirklich ernst nehmen und haben so einige Male laut gelacht, weil Szenen und Dialogzeilen so unglaublich kontextlos waren, oder weil die Schritte zu Secrets und die Erklärungen für Lore auf irgendwelchen Wikis und Internet-Ecken SO tief im Spiel vergraben sind, dass es wirklich nur noch absurd ist.
    Dazu kommt die "Edginess" des Ganzens, die hier wirklich schon in Absurdität umschlägt. (Und dabei möchte ich anmerken: Die Freundin hat schon sehr bewusst die "bestmöglichsten" Entscheidungen herausgesucht!) Bloodborne wirkt manchmal wie ein 16-Jähriger in der seiner Emo-Phase, den es in eine Clown Convention verschlagen hat. Wie hier gefühlt JEDER NSC irgendwann wahnsinnig lacht, ey! XD

    Was ... cool ist! Glaube ich? Ich weiß nicht, ob das Spiel wirklich so eine konstant witzige Ader haben möchte, oder ob es ernst genommen werden möchte, oder ob es wilderweise beides auf einmal versucht. Ernstnehmen kann ich es jedenfalls nicht, aber das ist voll okay, denn die Atmosphäre funktioniert auch im Absurden.

    Immerhin wissen die Entwickler selbst, dass das Hauptspiel zu kryptisch war; der Old Hunters DLC macht das TAUSENDMAL besser, ohne einem die Story direkt ins Gesicht zu klatschen. Daran merkt man dann allerdings auch, dass das Hauptspiel diesen Grad an Verschleierung keinesfalls gebraucht hätte und trotz allem noch einzigartig gewesen wäre. Und ohne Übertreibung? FÜNF zusätzliche oder eindeutiger formulierte Sätze im Script hätten das Problem gelöst. Clown Game! ^_~



    Fazit!

    Ja, gutes Spiel! Sollte man einfach mal gespielt haben. Und wenn man nur ein Soulslike probiert, würde ich bisher definitiv das hier empfehlen!
    In diesem Sinne ein Zitat von hbomberguy ...







    Abermals kein Achievement, aber wir haben uns damit einem weiteren angenähert. Und TWEWY hab ich auch bald durch!


    Ein klassisches Rollenspiel, reduziert auf den Zauber des alten Genres: Wortgewaltige Sprache. Fordernde Kämpfe. Drei, die einen Drachen töten – und was sie dazu führen mag ...
    Jetzt für 2€ auf Steam, werft mal einen Blick drauf! =D

  12. #12
    Platz 6: Würde bei mir ohne zu zögern auf der 1 landen. Dieses schnelle, wendige, unablässige, herumspringende Verhalten mit hoher Reichweite, welches dann auch noch von solch einer übertriebenen Stärke unterstützt wird, ist einfach nicht mein Bier. Ich habe meine Gegner gerne groß und zum unten durchtauchen. (Wenn ich nur daran denke wie oft Platz 3 bei mir daneben gehauen hat, weil ich einfach unten durch gerollt bin. ) Selbst kontern konnte ich ihn viel schlechter als andere Gegner vergleichbarer Statur, weil er so unfassbar schnell ist. Bei den anderen Bossen im Add-On hatte ich hingegen überhaupt keine Probleme. Je mehr Beine desto einfacher, kann man wohl bei dem Spiel sagen.
    Platz 2: Ist genau meine Art von Dungeon! Sogar noch besser als die Archive in Dark Souls.
    Platz 1: Komischerweise hatte ich mit den ganzen Jägern überhaupt keine Probleme... im Vergleich zu Platz 6...

    Zitat Zitat von La Cipolla
    Ich bin während des Spielens langsam von "Wie wahnsinnig muss man sein, um das hier mehr als einmal zu spielen, und dann noch mit demselben Build?!" zu "Hm, vielleicht guck ich doch mal ins New Game+ ...?" übergegangen, und diesen Gedanken habe ich SEHR selten. Machen werde ich es natürlich trotzdem nicht, aber ich verstehe euch Opfer jetzt zumindest etwas besser.
    Du muss es gar nicht mehrmals durchspielen. Das Spiel kommt dir mit den aufregenden, fesselnden, einzigartigen und üüüberhaupt nicht generischen Chalice Dungeons doch total entgegen! Also auf, da geht noch was!
    JRPG Challenge: 2023, 2022, 2021, 2020, 2019, 2018, 2017 | Das RPG-Jahr 2016 | RPG Werdegang
    Zuletzt beendet Beendet
    King's Field 3 [PS1] 2023:
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    2022:
    Infinite Undiscovery [X360] | Willow [NES] | Crystalis [NES] | The Tower of Radia [NES] | Persona 5 Strikers [PS4] | Blue Dragon [360] | Magus [PS3]
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  13. #13
    Die "Nervige Momente-Rubrik" klaue ich mir mal dezent für Lost Sphear.

    Sehr spannend, da mitzulesen, auch wenn ich das Spiel gar nicht kenne! ;3

    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Ja, gutes Spiel! Sollte man einfach mal gespielt haben. Und wenn man nur ein Soulslike probiert, würde ich bisher definitiv das hier empfehlen!
    Mein Soulslike to-go ist ja immer noch Code Vein.

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