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Kingdom Hearts III

Ich habe nun die Tage Kingdom Hearts III durchgespielt – sogar mit Platin-Trophäe – und hatte unterm Strich wirklich sehr viel Freude am Spiel.
Zunächst einmal finde ich es extrem beeindruckend, dass jede der zehn Welten nicht nur ziemlich groß ist – viel größer als die in KH2, aber immer noch angenehm –, sondern auch ganz eigene Gameplay-Systeme hat.
Überhaupt ist die Menge an unterschiedlichen Spielsystemen, weltenspezifischen Designs etcpp. schon fast ausufernd, sodass mich die lange Entwicklungszeit kaum wundert und das alles auch nicht mehr ökonomisch wird.
Gerade aus diesem Grund hat es nach Final Fantasy XVI aber auch sehr daran erinnert, dass auch moderne AAA-RPGs voll von abwechslungsreichen und spaßigen Inhalten sein können. In Final Fantasy XVI war das einzige große Gameplay-Element das Kampf. In Kingdom Hearts hingegen sind selbst die Kämpfe so viel facetten- und abwechslungsreicher – und sie sind nur die Spitze des Eisbergs.
Zunächst fand ich die Kämpfe durch die Attraktionen und ganzen Kommandos etwas überladen. Das legt sich mit der Zeit aber, wenn man sich dran gewöhnt. Auffällig ist jedoch, wie viel einfacher das Spiel selbst auf „Schwer“ im Vergleich zu den Vorgängern ist. Auch damit konnte ich leben, schließlich gibt es ja auch noch Re Mind.
Was die Nebenaktivitäten angeht, hatte ich an den meisten Sachen Spaß. Nicht so meins war die Bistro-Sache, da das Zubereiten eher so Trial & Error war (und man trotzdem Zutaten verbraucht hat). Außerdem sind die Welten eindeutig zu groß für die eigentlich coole Emblem- und Schatzsuche, deren Komplettierung ohne Guide kaum realistisch ist. Der ganze Grind für die Ultima-Waffe und alle anderen Ausrüstungen, die man für die Platin-Trophäe braucht, war außerdem etwas zu viel des Guten.
Cooler fand ich die Foto-Missionen, die meisten Minispiele und die Seeschlachten. An dem Gummi-Jet-Kram hatte ich auch Freude. Die Kämpfe waren etwas stumpf, aber dafür hatte man quasi durch die offenen Galaxien mit den ganzen Schätzen eine Art RPG-im-RPG, das mich ein paar Stunden gut unterhalten konnte.
Zur Story: Wie gehabt sind die Storys in den Disney-Welten mittelmäßiger und vorhersehbarer Fanservice, der mich wenig abgeholt hat. Hier haben mir in der Regel die besser gefallen, wo ich auch die Welten lieber mochte, z.B. San Fransokyo. Unterm Strich hatte ich gegen Ende des Spiels, wo sich alles etwas öffnet, erheblich mehr Spaß als am Anfang, wo man nur eine Welt nach der nächsten abklappert.
Die Hauptstory betrachte ich mit einem lachenden und ungefähr drei weinenden Augen. Emotional gibt es immer noch ein paar Sachen, die mich gut abholen, und die übergreifende Story trifft auch immer noch irgendeinen Nerv bei mir. Aber das Ganze ist mittlerweile derart ausgeufert und in der Präsentation auch noch unnötig verkomplizierend, dass ich da einfach nur den Kopf schütteln kann. That being said, es war trotzdem sehr herzerwärmend, am Ende ein Happy End für alle zu sehen – bis auf Sora und Kairi, aber das wird sicher auch noch kommen – vor allem nach 15+ Jahren des Wartens.
Welten-Wertungen:
Der Olymp: ⭐⭐⭐
Hätte ich ehrlich gesagt nicht noch mal in einem Kingdom Hearts gebraucht. Die Vertikalität wurde sehr gut genutzt und im Allgemeinen ist die Welt viel abwechslungsreicher als in den Vorgängern, aber auch gestalterisch einfach nicht so wirklich meins.
Twilight Town: ⭐⭐⭐⭐
Ich liebe Twilight Town von allen Welten subjektiv am meisten von der Atmosphäre, aber hier ist es nur eine Miniwelt mit nur einem kleinen Gebiet, wo man überhaupt kämpft, deshalb nicht die volle Wertung.
Toy Story: ⭐⭐⭐⭐⭐
Die Umsetzung des Kaufhauses und der ganzen Spielzeugläden ist erstklassig, auch in seiner Vertikalität. Rein vom Setting definitiv einer meiner Favoriten, nur die Kämpfe gegen die Roboter nerven ein wenig.
Königreich Corona: ⭐⭐⭐⭐
Sehr hübsche, wenn auch konventionelle Welt, die sich von allen im Spiel am wenigsten „frisch“ anfühlt. Weil sie aber auch die einzige ihrer Art ist, hat sie mir trotzdem gut gefallen.
Monstropolis: ⭐⭐⭐
Der Aufbau ist durch die „Teleportertüren“ etwas unübersichtlich, aber thematisch hat mir die Welt durchaus gefallen.
Arendelle (Frozen): ⭐⭐⭐⭐
Ich liebe dieses Winterpanorama, besonders wenn man später im Flug über die Baumwipfel gleitet und alles in voller Pracht sieht. Sehr hübsch alles und auch schön weitläufig. Stellenweise bei den vertikalen Passagen vielleicht etwas zu weitläufig – und das innere des Palasts war mir auch etwas unübersichtlich. Unterm Strich aber tolle Welt!
Die Karibik: ⭐⭐⭐⭐⭐
Die Idee, selbst mit dem Schiff das Meer befahren zu können, fand ich richtig klasse. Nirgends sonst kam so ein Abenteuer- und Erkundungsfeeling auf – und dann kamen auch noch Unterwasserkämpfe und Schiffsschlachten hinzu. Hier haben sie sich wirklich nicht lumpen lassen.
San Fransokyo: ⭐⭐⭐⭐⭐
Quasi eine Mini Open World und einfach richtig cool. Hier kommen das Wandlaufen und die anderen Arten der Fortbewegung so richtig gut zum Einsatz und diese Fusion von Tokyo und San Francisco ist an und für sich schon spannend genug. Da es nur eine große Map ist, gibt’s hier optisch nicht ganz so viel Abwechslung – muss es aber auch nicht.
Schlüsselschwertfriedhof: ⭐⭐⭐
Die Welt wirkt eher in den Cutscenes gut, rein spielerisch war es eigentlich nur eine Aneinanderreihung von Bosskämpfen mit ein paar Alibi-Korridoren dazwischen. Mag die Atmosphäre dort aber trotzdem sehr.
Scala Ad Caelum: ⭐⭐⭐⭐⭐
WHOA! Das ist das Hübscheste, was ich im ganzen Spiel gesehen habe. Zwar kann man die Stadt im Hauptspiel kaum begehen, aber allein fürs tolle Design gibt es schon fünf Sterne. Freue mich schon drauf, die ganzen Winkel in Re Mind erkunden zu können.

Damit fehlt mir nun nur noch Re Mind, das ich auch zeitnah in Angriff nehmen werde 
Und danach freue ich mich auf Kingdom Hearts IV – hoffentlich dann 2025 oder so.
Spielzeit: 52:00
Wertung: 8/10
Geändert von Narcissu (08.10.2023 um 15:18 Uhr)
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