Theatrhythm Final Bar Line



Habe schon im Thread einige Impressionen geteilt, aber hier noch mal ein paar ungeordnete Gedanken:

1) Der Umfang des Spiels ist mit 380+ Tracks aus 30+ Spielen selbst ohne die vielen DLCs bereits gigantisch und imo genau das Richtige zum 35. Jubiläum. Habe beim Spielen oft Lust auf ältere Spiele bekommen und vor allem durch die FF14-Tracks auch ein bisschen neue Musik kennengelernt.

2) War anfangs skeptisch, ob mir die Steuerung nicht wie bei vielen Rhythmusspielen zu gimmicky ist, aber die Sorge hat sich nicht bewahrheitet. Zwar finde ich Doppeltrigger mit acht Richtungen nach wie vorher nicht so sinnvoll (zumal eh nur vier Richtungen registriert werden), aber bis auf die wirklich hohen Stufen (ab 10) ist alles ganz gut für mich machbar, zumindest ab Stufe 7-8 mit etwas Übung.

3) Auch die RPG-Elemente konnten mich letztlich überzeugen. Macht Spaß, zusätzlich zum Kerngameplay noch eine Ebene Mikromanagement und Sammelkram zu haben. Gerade bei den härteren Missionen muss man schon sehr rumtüfteln und mit verschiedenen Kombinationen experimentieren. Hab ehrlich gesagt schon lange in keinem Spiel mehr solche Freude an so etwas gehabt.

4) That being said: Als RPG-Fan finde ich es schade, dass Statuswerte und wie gut man spielt doch einen eher geringen Einfluss haben, zumindest relativ gesehen. Es macht zwar einen Unterschied, ob man eine Anfänger-Party oder eine komplett aufgelevelte ins Rennen schickt. Aber der ist gar nicht mal so riesig. Hab ein bisschen diese RPG-typische Euphorie vermisst, mich irgendwann einfach durch Gegnerhorden zu schnetzeln. Das gibt es hier leider nicht.





5) Es ist übrigens auch das erste Spiel seit drei Jahren, wo ich mir mal eine Platin-Trophäe geholt habe, die einem nicht hinterhergeworfen wird. Auch hier ist es zwar nicht super herausfordernd, aber man muss schon so ziemlich alles im Spiel dafür machen. Zum Glück greifen die Trophäen gut ineinander, sodass man am Ende nicht noch endlos grinden muss. Ein bisschen schade ist, dass man vom Spiel kaum gezwungen wird, auf höheren Schwierigkeitsgraden zu spielen – im Grunde genommen tut man das aus rein intrinsischen Gründen, denn einen spielerischen Anreiz in Form von Belohnungen etc. gibt es nicht.

6) Daumen hoch, dass das Spiel quasi fast keine Story hat. Nach dem Fanservice-Cringe anderer Crossover-Titel wie Dissidia und World of Final Fantasy war das genau die richtige Entscheidung. Abgesehen davon hätte zu viel Story das Spiel auch träger gemacht und genau das sollte ein Rhythmusspiel nicht sein.

7) Ich bin noch immer kein Fan dieser emotionslosen Chibi-Figuren, auch wenn ich mich mit der Zeit an den Look gewöhnt habe. Großes Lob gibt’s fürs Opening und vor allem die Credits, die einem das gigantische Vermächtnis der Serie noch einmal wunderbar vor Augen führen.



Alles in allem hatte ich sehr viel Freude am Spiel. Manchmal fiel es mir richtig schwer, den Controller überhaupt aus der Hand zu legen, weshalb ich in 7-8 Tagen auch 45h angesammelt hatte.

Ich würde gerne bei Gelegenheit noch den lokalen Zweispielermodus ausprobieren, der ja so duettmäßig ablaufen soll. Macht bestimmt Spaß.

Auch wenn ich alle Trophäen habe, werde ich das Spiel zwischendurch sicher noch mal anwerfen, auch um einige Stücke mal auf höheren Schwierigkeitsgraden zu probieren. Bislang habe ich kein Stück wirklich „trainieren“ müssen, aber es würde mich schon reizen, ein paar Perfect Chains auf Ultimate zu schaffen.

Spielzeit: 45:15h
Wertung: 8/10