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Inscryption

Mit Inscryption habe ich mein erstes Spiel des Jahres beendet.
Inscryption ist eine Art Roguelite-Deckbuilder-Spiel mit starker Metahandlung und einem sehr wilden Spielverlauf, in dessen Verlauf das Gameplay mehrfach stark umgekrempelt wird. Im Zentrum stehen aber immer Kartenkämpfe.
Das erste Drittel fand ich richtig stark. Das Kartenkampfsystem hat Elemente aus Slay the Spire (man sieht den nächsten Zug des Gegners) und typischen TCGs wie MTG/Yu-Gi-Oh! – zentraler Unterschied ist, dass es eine Waagschaale als Lebenspunkte für beide Spieler gibt. Sobald die Differenz 5 beträgt, hat man gewonnen bzw. verloren – und erhaltenen Schaden kann man entsprechend ausgleichen, indem man selbst Schaden zufügt.

Das Kartenkampfsystem ist zunächst recht simpel, hat aber doch relativ viele Mechaniken, die verschiedene Spielweisen ermöglichen. Die Roguelite-Elemente bestehen daraus, dass man Karten permanent verstärken oder im Falle einer Niederlage starke Karten für den nächsten Run kreieren kann.
Das grundlegende System ist ziemlich cool, doch das Balancing lässt sich leicht aushebeln, da man relativ einfach übermächtige Karten erstellen kann. Das hat mich an sich nicht gestört, aber ich habe das Gefühl, dass das System durchaus noch mehr Potenzial gehabt hätte.
Im zweiten Akt ändern sich Grafik und Spielsystem – man spielt nun eine Art 2D-RPG in GameBoy-Grafik mit einem leicht veränderten Kampfsystem. Dieser Teil erinnert eher an Pokémon Trading Card Game. Auch hier muss man mit relativ begrenzten Mitteln einige Gegner besiegen, wobei das Spiel (wie auch in den anderen Arcs) leichter wird, je weiter man kommt und je bessere Karten man hat.

Die mysteriösen Horrorelemente am Anfang fand ich richtig cool – gerade auch, wenn die Karten zu einem sprechen. Als die Metahandlung dann jedoch konkreter wurde, ist dieser Zauber schnell geschwunden. Ich bin an sich nicht der größte Fan von Meta-Elementen in Spielen. Es können coole Überraschungseffekte sein, aber ich finde solche Spielereien als Gimmick (vgl. Undertale) interessanter als als Dreh- und Angelpunkt der Handlung.
In dem Sinne war Inscryption von der Idee zwar cool, aber dann doch zu kryptisch, um mich mitzureißen. Akt 2 und 3 konnten mich nur noch mäßig begeistern und das Ende hat bei mir auch eher Stirnrunzeln verursacht als alles andere.
tl;dr: Richtig cooler Anfang, aber verliert mit der Zeit was von seinem Zauber. Zumindest ist es von der Atmosphäre und Machart etwas ganz Eigenes.
Spielzeit: 13:00h
Wertung: 6/10
Geändert von Narcissu (04.01.2023 um 00:12 Uhr)
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