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Pokémon-Legenden: Arceus

Hatte es Anfang 2022 angefangen, aber nach 5h beiseite gelegt. Es hatte mich irgendwie nicht gepackt. Im Urlaub habe ich es nun aber wiederentdeckt und recht zügig zu Ende gebracht – allerdings auch nur das Nötigste gemacht. Ein paar Eindrücke.
1) Die Steuerung ist furchtbar. Selbst nach 10 Stunden habe ich mich immer noch in den Menüs verklickt. Finde diese Aufteilung der Menüs auf verschiedene Buttons echt nicht untuitiv und dass das Werfen der Pokébälle und der Einsatz der Pokémon auf dem selben Button liegt, ist auch Mist. Leider haben sie einen Teil dessen auch in Karmesin und Purpur übernommen.
2) Ich mag die Grundidee sehr, ebenso die Mythologie der Hisui-Region. Die Umsetzung wird dem aber absolut nicht gerecht. Beim Spielen habe ich mir so oft gewünscht, die Cutscenes würden ein bisschen mehr hermachen. Leider ist das Spiel an sich auch wirklich nicht besonders hübsch, was den Spaß beim Erkunden schmälert. Die Story gegen Ende ist auch ziemlich enttäuschend bis dumm, vor allem als Denboku einen einfach aus dem Dorf kickt, nachdem man ihm vorher bei allen geholfen hat. Das Finale hatte ich mir auch etwas epischer vorgestellt.
3) Die Kämpfe gegen die Herrscherpokémon sind eine Katastrophe. Keine Ahnung, warum sie sich dachten, es wäre eine gute Idee, ein schlecht umgesetztes Action-Minispiel draus zu machen. Passt absolut nicht zu Pokémon.
4) Die neuen Kampfmechaniken sind z.T. cool. Gegner richten sicher 2-3x so viel Schaden wie in den Hauptspielen an, was auch Pokémon auf niedrigen Leveln gefährlich machen kann. Die freie Kamera in den Kämpfen fand ich eher nicht so toll, aber dass man sich frei bewegen kann, macht den Übergang zur Erkundung nahtloser. Im Gegensatz dazu sind Karmesin/Purpur einfach arschlahm. Die Kraft- und Tempoattacken haben den Kämpfen noch mal eine leicht andere Dynamik gegeben, aber ich bräuchte sie nicht noch mal.
5) Das Spiel ist reiner Grind, und das soll es auch sein. Einerseits finde ich’s cool, dass man einfach die Welt erkunden und Pokémon entdecken kann. Aber dass einem dann vorgegeben wird, jedes Pokémon x-mal zu fangen und andere Späße für einen vollen Pokédex-Eintrag ist eine völlig neue Ebene des stumpfen wiederholens derselben Tätigkeit – hätte ich echt nicht gebraucht.
Fazit: Im Gegensatz zu vielen anderen hat’s mich nicht gepackt. Ich mag die Hisui-Region, die Charakterdesigns, die Atmosphäre und die Lore, aber da hört’s auch schon auf. Darüber hinaus fühlt es sich vor allem an wie ein substanzloser Timewaster, wo man einfach nur durch die Gegend rennt und dieselben stumpfen Aufgaben immer und immer wieder ausführt.
Spielzeit: 16:25
Wertung: 5/10
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Pokémon Purpur: Die Türkisgrüne Maske

Habe auch mal kurz den DLC von Purpur eingeschoben und habe hier eher gemischte Gefühle.
Yay:
1) Es gibt ein großes neues Gebiet mit 200 neuen Pokémon, die mit Level 50+ starten.
2) Die beiden neuen Charaktere sind farbenfroh und unterhaltsam – natürlich wie immer überzeichnete Stereotypen, aber für Pokémon-Verhältnisse haben sie doch tatsächlich eine starke Persönlichkeit.
3) Die Story mit dem Oni passt wunderbar zum japanisch angehauchten Setting und zieht sich schön durch die Kultur.
4) Hat eine angenehme Länge.
5) Ist angenehm fordernd. Gerade die späteren Kämpfe haben es in sich, wenn man ein neues Team benutzt oder im Hauptspiel schon kein überleveltes hatte.
Nay:
1) Kämpfe sind immer noch arschlahm, man kann keine Animationen überspringen, Pokémon tauschen dauert ewig, die Performance ist gefühlt noch eine Ecke schlechter als im Hauptspiel (?) und die Präsentation ist mal wieder sehr ambitionslos.
2) Die Handlung ist im Grunde eine einzige Fetchquests, wo man immer wieder an dieselben paar Orte geschickt wird, was am Ende doch etwas uninspiriert wirkt.
3) Die drei „Masketiere“ sind potthässlich – gehören definitiv zu den schlimmeren Designs der letzten Zeit. Dafür mochte ich aber Ogerpon ganz gerne.
4) Rein visuell ist die Region leider auch nicht hübscher als das Hauptspiel. Die Erkundung wird außerdem dadurch trivialisiert, dass man schon mit einem voll entwickelten Miraidon startet, das fliegen und Berghänge erklimmen kann.
5) Trainerkämpfe in der Wildnis sind noch immer sinnlos, da die Trainer meist schwächere Pokémon haben als die, die wild herumlaufen.
Oh, und es gab ein Minispiel, das zwar nicht besonders gut war, aber das Geschehen zumindest etwas auflockert.
Fazit: Vom Umfang ist der erste Teil des DLCs völlig in Ordnung und auch die Story ist ganz nett, aber die Schwächen des Hauptspiels scheinen leider immer noch sehr durch und der Ablauf ist sehr repetitiv. Werde den zweiten Teil aber vermutlich trotzdem spielen.

Spielzeit: 4:30
Wertung: 5/10
Geändert von Narcissu (18.09.2023 um 08:15 Uhr)
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