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  1. #11


    Frisch durchgespielt: Firewatch.

    Das Spiel hatte ich schon kurz nach Release auf dem Radar, aber da es keine furchtbar hohe Priorität hatte und lange nicht im Angebot war (PS4), habe ich erst vor einigen Monaten zugeschlagen.

    Ich wusste quasi nichts über darüber, außer dass es ein narrativer Walking Simulator in einem amerikanischen Nationalpark ist.

    Zunächst hat sich das Spiel ein wenig anders entpuppt, als ich erwartet hatte: Es beginnt mit einer recht tragisch und erwachsen erzählten Vorgeschichte, in der der Protagonist schildert, wie er seine Frau kennenlernte, wie sie schließlich an Alzheimer erkrankte und die beiden letztlich getrennte Wege gehen mussten.

    Er entschließt sich also für eine Auszeit als Brandwache im Yellowstone Nationalpark, wo er fast gänzlich allein ist.



    Im Spiel kommuniziert man per Funkgerät mit einer Frau namens Delilah, die ebenfalls im Park stationiert ist. Die Handlung spielt in den 80ern und entsprechend gibt es keine Handy oder auch nur Telefone dort.

    Es beginnt relativ banal – man muss zwei Teenager aufsuchen und zurechtweisen, die Feuerwerke gezündet haben –, alsbald jedoch geschehen einige mysteriöse Dinge.

    Die ganze Atmosphäre wird etwas düsterer, ein permanentes Unwohlsein zieht sich von dort an durch das gesamte Spiel. Man weiß, dass etwas im Argen ist, doch alles ist so verschwommen und unbestimmt.

    Eine Zeitlang fragt sich der Protagonist Henry, ob er bloß verrückt geworden ist und sich alles nur einbildet.

    Im letzten Drittel „eskaliert“ die Lage dann und man macht eine Reihe von bisweilen schockierenden Entdeckungen. Im gesamten Spiel jedoch trifft man keine andere Person, weshalb die gesamte Spannung über die aufgebauten Mysterien und deren Auflösung funktioniert.

    Zunächst war ich etwas unschlüssig, wie sehr mir das Spiel gefällt. Ich habe damit gerechnet, dass es sich in Fragen verfängt, auf die es keine Antworten gibt, und ggf. sogar ins Übernatürliche abdriftet.

    Das ist nicht geschehen. Die Handlung ist trotz allem letzten Endes ziemlich bodenständig. Je nachdem, was man erwartet, könnte das manche Spieler vielleicht sogar ernüchtern. Ich hingegen fand es gerade gut so – auch die Erzählweise, die zwar hinreichend spannend ist, aber authentisch bleibt und nicht ins Sensationelle, Überinszenierte abgleitet, was auch nicht zur Grundstimmung des Spiels gepasst hätte.

    Einzig und allein den abgezäunten Bereich finde ich unzureichend erklärt – er ist letztlich ein halber Red Herring und auch wenn es einige plausible Erklärungen für ihn gibt, ist es etwas unglaubwürdig, dass Delilah nichts von ihm weiß

    Und ein großer Bonus des Spiels ist natürlich die schöne Umgebung. Auch wenn Firewatch grafisch nicht furchtbar viel hermacht, wird die Weite, Schönheit und Einsamkeit des Nationalparks gut eingefangen. Für ein so kleines Studio ist die Spielwelt auch erstaunlich groß. Nur an tierischem Leben fehlt es leider etwas.

    tl;dr: Firewatch schafft es nicht in meine Top-Liste narrativer Spieler, doch ist ein durchaus gelungenes, rundes Erlebnis – runder als die meisten Spiele seiner Art. Das unverbrauchte Setting und die ganz eigene Atmosphäre heben es auf jeden Fall aus der Masse hervor und es ist definitiv eine Empfehlung wert. Lediglich die Steuerung wirkt gelegentlich etwas umständlich.

    Spielzeit: 4:40h
    Wertung: 7,5/10
    Geändert von Narcissu (07.11.2023 um 14:54 Uhr)


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