Mr. Saitou ist das zweite veröffentlichte Spiel von Laura Shigihara und im Universum von Rakuen angesiedelt, aber vom Umfang deutlich kompakter, sodass man es gut in einer 2h-Session durchspielen kann.
In seiner Erzählweise ähnelt es Rakuen insofern, als dass es Probleme aus der echten Welt in eine Fantasiewelt überführt, wo sie humorvoll und mit etwas Distanz aufgegriffen werden. Im Falle von Mr. Saitou ist es der anstrengende und dröge Arbeitsalltag der gleichnamigen Hauptfigur bis hin zur Abwesenheit jeglicher Lebensfreude.
Wie Laura Shigihara vorm Release in einer Nachricht schon anmerkte, drückt Mr. Saitou weniger auf die Tränendrüse als Rakuen. Mir persönlich hat es allerdings gerade wegen der subtileren Herangehensweise noch ein wenig besser als Rakuen gefallen. Hier gibt’s zwar keine Musicaleinlagen zu tragischen Todes-/Abschiedsszenen, aber thematisch ist Mr. Saitou deshalb nicht unbedingt leichter (es geht, wie man am Ende erfährt, um Suizidgedanken). Ich würde sogar sagen, dass ich es gerade deshalb noch ein Stück rührender fand. Vor allem die letzten 10-15 Minuten haben mich voll abgeholt.
Ich liebe übrigens den Trailer sehr:
Auch Lob verdient, dass man hier wieder eine gesellschaftliche Perspektive serviert bekommt, die man im Games nicht so oft wiederfindet.
Und der Humor ist natürlich auch unheimlich charmant und in seiner Kreativität und Albernheit einfach herrlich.
Spielerisch ist’s denkbar simpel. Gibt ein paar Rätsel, aber die sind ziemlich trivial. Hält aber in der Hinsicht zumindest bei der Stange.
Ansonsten erwähnenswert: Für ein RPG-Maker-Spiel hat es grafisch einige wirklich herausragende Szenen. Die Musik ist ca. zur Hälfte neu, zur Hälfte aus Rakuen übernommen. Und es hat unglaublich süße Credits.
Fazit: War genau meins – die Mischung aus ernsten Themen und Humor war genau richtig, der emotionale Kern des Spiels hat gerade durch diese Leichtigkeit seine Wirkung voll bei mir entfaltet.