Ah. Cool, dass dafür auch von, äh, offizieller Seite Werbung gemacht wird (gibt's ja bei manchen Spielen für Pro 7 auch). Die Story ist aber auch echt nicht der Selling Point vom Game, der Fokus liegt, wie schon erwähnt, viel mehr auf den Fusionen (fast ~15,000 Möglichkeiten!) und dem Gameplay.
Das Ding ist - der Horror kommt deswegen nicht gut herüber, weil das Spiel insgesamt ziemlich niedlich/chibi-mäßig aussieht. Dass L Corp so niedlich aussieht, ist nebenbei auch gut in die Story integriert: X/der Manager/man selbst würde ziemlich durchdrehen, würde dieser "Cognition Filter" nicht existieren und laut einigen Ingame-Berichten bei Abnormitäten (z.B. CENSORED), gab es schon viele X/Manager, die einfach durchgedreht sind, als dieser Filter noch nicht existiert hat. Ich kann aber absolut jeden verstehen, dem das Spiel aus diesem oder anderen Gründen eben genau nicht zusagt - es polarisiert z.T. und greift auch ekelhafte, widerliche Themen auf, mit denen sich nicht jeder auseinandersetzen will. Auch das ist komplett okay. Deswegen macht es aber das, was es sein will, ziemlich gut. Das einzige an dem Spiel, was mMn nicht geht und wegen dem ich ihm eigentlich auch noch einen ganzen Punkt abziehen müsste, ist die seltsame Programmierung an einigen Stellen - grade weil das so 'ne Sache ist, die eigentlich objektiv gesehen nicht richtig ist. Beispiel: (Spoiler für zwei Bosskämpfe: Geburas/Red Mists Phase 3 ist z.B. einer dieser Programmier-Fails - die kann man hier z.B. komplett mit Sound of A Star/Adoration oder anderen Fernkampfwaffen gemütlich niederballern, weil sie mit ihren Nahkampfattacken nur in die Luft schlägt und Justitias Schockwelle nicht ausreicht, um einen Fernkämpfer zu treffen. Ein anderes Beispiel ist Claw, der sich regelmäßig irgendeine Injektion reindrückt und dann eine Attacke einsetzt - während zwei dieser Injektionen kann er während einer laufenden Attacke betäubt werden, sodass er sich dann direkt die nächste Injektion reinzieht ... und die nächste ... und die nächste ... bis er halt eben dann draufgeht. Er macht nichts mehr, außer sich Injektionen reinzuziehen. :D) Oder eben die Memory Leaks, die bei längerer Anwendung auch spürbar werden. Das wird aber nicht mehr gefixt.
Der Nachfolger, LoR/Library of Ruina ist ein wenig anders (Mischung aus SRPG und Kartenspiel), aber mMn nicht minder ekelhaft. Im Gegensatz zu L Corp wird da auch gut bebildert beschrieben, wie krank die ganze Stadt im Grunde genommen ist (das wird in L Corp auch sehr gut beschrieben - heißt dort dann halt "disease of the mind"). Es gibt keine Helden mehr, sondern nur noch Psychos, Opportunisten und Mörder - oder gar noch Schlimmeres, Kannibalen zum Beispiel. Man spielt da nebenbei (wie in L Corp auch) auch keinen Helden, sondern im Endeffekt die größte werdende Bedrohnung für die Stadt.
Nebenbei: Ich suche ja immer noch Leute, die ihren Avatar in LoR unterbringen wollen.Ungefähr so:
(Ob ich die dann alle abbilde, wie bei L Corp weiß ich aber nicht - im Gegensatz zu den 21 abgebildeten Chars in L Corp haben die nämlich keine individuellen Stats. Oder sagen wir, nur teilweise. ^^)
Ha. Ich glaub, wenn ich nochmal "I'm feeling Goo!" höre, fliegt der Controller.
Die 26h sind mMn mit vieeeeeeel Dümpelei und beginnender Ambition (ich hab natürlich aufgegeben), den Dex zu komplettieren, zustande gekommen. Von der Story braucht man nicht so wahnsinnig viel erwarten, das Gameplay aber bringt durch die Entscheidungen, die da getroffen wurden, bisschen frischen Wind in diese Pokémon-Klon-Sparte.
EDIT: Grad gesehen, dass ich Chepre und Dreiphinx gar nicht abgebildet habe. Oh well. Vielleicht hol ich das noch nach.