Mal bisschen was zu Library of Ruina. Lost Sphear ist immer noch nicht weitergespielt - absolut keinen Nerv dafür.

Im Grunde genommen ist das Spiel sehr cool. Ich hab nichts anderes erwartet. Der einzige Nachteil dran ist wohl, dass es das Ende von Lobotomy Corporations bis zu einem gewissen Grad spoilert, aber eh.

Worum's grob geht:
Angela, die KI aus Lobotomy Corporation, hat eine gigantische Bibliothek errichtet, auf der Suche nach dem einen Buch, das sie als ihre finale Erlösung sieht. Hilfe bekommt sie dabei von Roland, einem Grad-9-Fixer (der niedrigste!), der sich irgendwie in ihre Bibliothek verirrt hat, ohne dafür eine Einladung erhalten zu haben, was eigentlich gar nicht geht. Normalerweise läuft das so ab: Angela verschickt Einladungen, die auf mysteriöse Weise immer in die Hände der Leute treffen, die sie gerade brauchen. Die Einladung ist aber nichts weiter als eine Mutprobe - verliert man in der Bibliothek, wird man in ein Buch verwandelt und verliert damit sein Leben. Auf diese Weise werden Angela und Roland immer berühmter und berüchtigter, immer stärker werdende Typen wollen die Bibliothek erobern, Roland, der die Stadt im Gegensatz zu Angela ganz gut kennt, macht sich schon Gedanken, dass man da unter Umständen paar Leute verärgert haben könnte, denen es gar nicht passt dass Mitstreiter spurlos in der Bibliothek verschwinden - was Angela von ihrem Plan aber nicht abhält.

Wie vieles zustandekommt, ist im Moment noch offen - z.B. welche Magie die Einladungen befähigt, immer zu dem zu fliegen, der sie gerade braucht. Paar nette Antagonisten abgesehen von den üblichen Straßenräubern hab ich auch gesehen ... und im Moment spielen sie der Biblothek noch schön in die Hände. Ändert sich bestimmt noch.

Das Gameplay ist aber ein echtes Schmuckstück. LoR kann in Punkto Schwierigkeit manchmal ganz schön unbarmherzig sein. Am Anfang geht das alles noch ziemlich einfach - bis zum Ende von Urban Plague/Kapitel 4 ungefähr, wobei auch da zwei Bosse auftauchen, die Unannehmlichkeiten bereiten können - Tomerry und Power Philip. Beide haben Tonnen an HP (im Vergleich zu den sonstigen Teams) und können zuschlagen wie Berserker. Bei beiden muss man auch bisschen auf deren Mechanik aufpassen.

Was gab es sonst noch so?

  • Customization ist mal wieder echt gut. Man kann sich die Skins der Gegner raussuchen - nur Kleidung + Waffe und die Librarians ähnlich wie Agents in L Corp anpassen - sogar dieses Mal mit eigenen Lines, wenn sie sterben, die Kampfbühne betreten oder einen Gegner erledigen!
  • Kampf selbst ist z.T. arg vom Glück abhängig, was Rolls betrifft. Eine Kampfseite kann z.B. wie die abgebildete Seite 1-5 Ausweichen, 2-3 Verteidigung und 1-2 Schlitzen besitzen und man verliert nur deswegen, weil man einen Wurf davon nicht ordentlich gerollt hat.
  • Weiterhin kann man entweder clashen oder One-sided-attack (OSA) verwenden, je nach Wurf des Speed-Würfels. Der ist z.T. unfassbar wichtig, weil die Speed-Würfe bestimmen, wer wen angreift und welche Gegner man provozieren kann. Ein Clash findet statt, wenn die Würfe zweier Angriffe miteinander verglichen werden, alles andere ist eine OSA. Clashes sind immens wichtig, da sie Emotion-Coins geben.
  • Emotion-Coins sollten genauso wenig vernachlässigt werden, da sie nur in Clashes gewonnen werden können, nicht in OSA. Wenn alle Librarians genug Münzen gesammelt haben, steigen sie im Emotion-Level auf, was üblicherweise heißt, ihr Licht/Mana wird komplett wiederhergestellt - und sie haben eines mehr zur Verfügung und können somit bessere Angriffe starten.
  • Es gibt HP und SP - SP stehen für Stagger Points. Die können auf 0 reduziert werden, um im Anschluss den HP massiven Schaden zuzufügen. Aufgeladen werden können sie nur danach oder durch Ausweichmanöver.
  • Es gibt noch eine Art Klassensystem für die Librarians - die können verschiedene Seiten ausrüsten, die sie von Gegnern bekommen haben - jede davon hat andere Effekte. Damit hier der Spaß niemals endet, gibt es noch Page Enhancment. Auf diese Weise können sich Seiten/Klassen Skills von anderen Seiten borgen. Seiten bekommt man zwar über ein Karten-Booster-System, aber es gibt in der Regel genügend Booster, sodass man die Seiten, die man braucht, auch ziemlich fix bekommt.
  • Bosse sind gnadenlos und brutal - ähnlich wie das Bekämpfen von Abnormitäten in L Corp. Die ersten paar gehen noch ohne größere Probleme, aber spätestens ab der Queen of Hatred weht ein ziemlich scharfer Wind und man braucht sehr spezifische Decks, um überhaupt was zu reißen.


Kurzfassung: Ich bin begeistert. Macht mal genauso weiter, ProjectMoon.