Bin mit meinem fünften Spiel Dragon Star Varnir durch. Angefangen hab ich das wegen Dnameis Review dazu.
Ich fand's 'ne gute Portion schlechter als die paar letzten Spiele von IF/CH, die ich gespielt habe (Mary Skelter, Death End 1, Fairy Fencer F), aber immerhin besser als Omega Quintet (was jetzt auch nicht so wahnsinnig schwer zu erreichen ist). Ich muss eh mal gucken, was ich von denen insgesamt alles so gespielt habe.
Listin' time.
- Die Story-Prämisse taugt zwar, aber ist nicht besonders toll umgesetzt. Grob geht's um Zephy, der von seinen Rittern verlassen wird, von Hexen/Witches gefunden wird, die ihm dann das Leben retten. Seitdem plagt er sich mit dem Gedanken und dem Zwist, wieder zu den Rittern zurückzukönnen, oder doch lieber bei den Hexen zu bleiben, weil die doch nicht so übel sind, wie er gedacht hat. Der Knackpunkt ist der: Mit der Vorinstrumentalisierung hat man's hier übertrieben. Alles ist vorausgeplant, von ein bis zwei Schachspielern, die im Hintergrund die Fäden ziehen.
- Zephys Mitstreiterinnen sind alle flach wie ein Brett - zumindest von der Charaktertiefe. Wichtig ist nur Charlotta, die anderen drei (Minessa, Karikaro, Laponette) bringen nur Steine ins Rollen.
- Was die sechste Mitstreiterin (Faria) sollte, hab ich nicht verstanden, ganz zu schweigen von ihrer Role in der Story. Ihre Entwicklung frisst gleich drei Kapitel.
- Die nächstbessere ist wohl Karikaro, und die ist ohne zusätzliche Affection-Events auch ziemlich farblos. Ich hab ihr Ending erspielt, weil sie während der Hauptstory kein Kapitel und auch sonst nichts.
- Das Ganze Gequatsche um den Dragon Star fand ich sehr anstrengend, weil mit "Dragon Star [Varnir/insert name here]" wohl anscheinend immer der Planet gemeint ist und nicht ein Stern selbst (auf dem aus logischen Gründen keiner leben kann).
- True End war okay, und ein würdiger Abschluss. Es war auch nicht sonderlich schwer, das zu erreichen.
- Wieder einmal (wie bei ziemlich vielen IF/CH-Games): Story und Gameplay greifen gut ineinander. Soll heißen, die Problematik die einem das ganze Spiel vor die Nase gehalten wird (dass Hexen auf Dauer entweder wahnsinnig werden oder sich in Drachen verwandeln und dann genauso schlimm wüten) existiert auch als management-Meter im Spiel - in Form der kleinen Schwestern. Die haben bestimmt nichts mit einem ander anderen Endings zu tun!
- Die Verschlingen-Insta-Death-Mechanik ist relevanter, als ich zunächst dachte. Bis Kapitel 9 ging das noch ganz gut, Gegner einfach mit AoE-Spells (Fire Sword/Tornado/Great Horn) zu töten, später hatte alles so viel Leben, dass man auf Verschlingen setzen musste, sonst hätte das ewig gedauert.
- Die Core-Mechanik ist auch akzeptabel und weiß zu gefallen. Wichtig sind für die drei Hauptcharaktere Verschlinger-Cores (Great Worm und Holy Dragon, wobei letzterer auch ziemlich selten ist), relativ viel bekommt man auch über Boss-Cores, die man nicht für jeden Charakter einzeln beschaffen muss. Das ist neben der schon von Dnamei angesprochener Scrollerei eine ziemlich lästige Geschichte, da man auch viel Zeit damit verbringt, dieselben Gegner immer wieder zu suchen.
- Das Spiel spiked hart einmal in Kapitel 8 und ganz am Ende. Mit den Kopiergegnern in Kapitel 8 und den Golden Childs/Tallmans, die alle schneller sind als man selbst, ist nicht zu spaßen. Von den ganzen Gegnern, die später nicht mal 1 Schaden erlitten haben, ganz zu schweigen.
- Weak Rush war komplett nutzlos. Ein kompletter Weak Rush richtete am Ende vielleich 2,000 Extraschaden an, als die Bosse schon mal gut 300,000 HP und mehr besaßen. Bowling konnte sich ebenso nicht wirklich durchsetzen - Gegner haben Schaden erlitten, wenn sie ineinander gekracht sind, sonst nicht.
- Dragon Transformation dagegen erfreute sich ziemlicher Beliebtheit. Bosskämpfe liefen überwiegend auch nur so ab - wenig SP-Intensive Angriffe zu nutzen, um in Dragon Transformation die richtig dicken Kaliber auszupacken, um damit dann den Boss zu bearbeiten.
- Und was ich besonders beschissen fand: Single-Target Heilung und -Wiederbelebung konnte versagen. Da man die MT-Wiederbelebung auch erst kurz vor Ende bekommt, war der Kampf gegen Corberia ziemlich grausam. Da ist die ST-Wiederbelebung 3x in die Hose gegangen, bis sie dann einen endgültig überwältigt hat. Ich muss nicht dazu sagen, dass das die schlimmste RNG-Mechanik seit den Order Breaks ist, oder?
- Man merkt dem Spiel deutlich das Dungeon-Recycling an (für das IF/CH auch bekannt ist). Death End 1 war, was das betrifft, wesentlich ästhetischer.
- Aus der Flugmechanik hätte man noch wesentlich mehr machen können.
Reicht dann auch erstmal wieder.
Es sollte noch dazu angemerkt sein, dass ich das Spiel im Hard Mode (+10 Level) und mit Shop-Ausrüstung erledigt hab. Ich wollte das mal ausprobieren, wodurch leider das Elixir-System auch eine ziemlich nutzloses System ist. ^^
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Bingo-Brett (#05: Dragon Star Varnir):
C2: (★x02) Spiele ein JRPG, was 2017, 2018 oder 2019 herausgekommen ist!
C4: (★x03) Spiele ein JRPG mit Dating-/Affection-Mechanik durch.
D1: (★x04) Spiele ein JRPG mit einem Lv Cap jenseits von 150!
E5: (★x05) Spiele ein Spiel ausschließlich mit von NPCs gekaufter Ausrüstung durch!
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Ob ich das Postgame sowie die beiden anderen Endings noch mache, weiß ich noch nicht. Am 24.02. kommt OT2 raus, was ich dann auch spielen will. Dafür hat's sich gelohnt, Labyrinth of Galleria zu verschieben.![]()