Vielleicht hier auch noch mal: TWEWY [#04] ist durch. Endlich. Und wenn das der erste Gedanke ist, den ich habe, beziehungsweise wenn ich als besten Aspekt des Spiels nennen muss, dass es nicht wirklich lang ist, spricht das schon Bände darüber, was ich vom Spiel gehalten habe.
Paar Gedanken zu TWEWY:
- Den ganzen Rahmen find ich unglaublich stark. Kombiniert aus dem Anfang, bei dem noch überhaupt nichts klar ist, über die zweite Woche, bei der die ersten Puppenspieler auftauchen, die Neku dazu bringen wollen, das zu tun, was sie wollen, bis hin zum großen Showdown. Props dafür, dass bis zum Ende hin wirklich bewusst (!) im Dunkeln gelassen wird, wer welche Rolle spielt.
- Nekus ziemlich heftige Charakterentwicklung, auch verteilt über die entsprechenden Wochen. Am Anfang noch selbst asozial, bis er durch Shiki aufgeweicht wird, über Joshua, der Neku ziemlich ähnlich ist, bis hin zum Nächsten, den Neku de facto babysitten muss. Bonuspunkte gibt's auch hier für das Ende: Man sieht nochmal explizit, wie er seine Kopfhörer - sein Spitzname, wohlgemerkt - wegwirft, als Symbol dafür, dass er sie nicht mehr braucht, weil er sich so krass verändert hat.
- In Kombination damit: Die Spirale, in der Neku sich befindet, nachdem er gewinnt. Armer Kerl. Hätte er sich mal lieber alleine durchgeschlagen.
- Das Thema des Spiels, dass man gemeinsam stark ist und durch Zusammenarbeit die Chance auf ein zweites Leben ermöglicht bekommt. Ist mal bisschen was Anderes.
- Aus einigen Story-Ansätzen wurde aber nichts gemacht. Aus dem Spieler-Kill-System von den Reapern hätte man noch was Lustiges draus basteln können, aber das wurde fix unter den Teppich gekehrt und war somit nicht relevant, ähnlich wie die Auslöschung von Spielern, deren Gefahr mal für 3 Zeilen relevant war. Besonders logisch ist die Auslöschung eh nicht (wo kommen die ganzen Spieler überhaupt her?) Und was aus Hanekoma ganz am Ende geworden ist, ist irgendwie auch nicht herausgekommen.
- Leider gilt auch dasselbe fürs Gameplay. Scan (Lesen von Gedanken), Reaper-Rapport, Memes, etc. wurden meist nur dann angewendet, als sie eingeführt wurden.
- Die Charaktere empfand ich allesamt als anstrengend. Alle, ohne jegliche Ausnahme. Das macht sich aber nicht schelcht, sondern sympathisch! Jeder Charakter hat einen kleinen (oder großen) Knacks, bei dem man wissen muss, um was es da genau geht. Am Schlimmsten fand ich nebenbei Beat - und Joshua / Shiki hielten sich ungefähr die Waage.
- Mit dem Gameplay stand ich auf Kriegsfuß. Mal abgesehen davon, dass man das Spiel nicht mit dem Joycon spielen brauchte, hab ich mir bestimmt 22,843 Handkrämpfe zugezogen, alleine wegen irgendwelchen blöden Pin-Arten, die dann nicht mal wirklich funktioniert haben.
- Pin Evolution war derselbe Quark in Grün. Es gab nirgendwo eine Möglichkkeit, nachzugucken, was man mit einem pin machen musste, damit er sich entwickelt hat. Nach vier Versuchen, einen Pin zu entwickeln und den jeweils auf Lv4 zu ziehen, hab ich das einfach gelassen.
- Ich bin mir noch nicht sicher, ob mich das Pin-System generell überzeugt. Im Grunde genommen ist es ja nichts anderes als ein Waffen-Meister-System, nur, dass die halt keine permanenten Boni bringen, wenn man sie meistert. Dafür waren viele Pins aber auch gleichzeitig zu irrelevant.
- Wofür bitte war die Karte gut?
- Das Difficulty-System könnte man fast genauso in andere Spiele übernehmen. Starkes Teil. Höhere Schwierigkeit => bessere Dropraten und exklusive Items!
- Von dem Trendsystem war ich auch nicht unbedingt überzeugt. Am Ende hatte es überhaupt keine Relevanz und mittendrin war's bestimmt nett, aber auch eher unnötig. Zumal die Trends auch aus Story-Sicht nicht besonders viel Sinn ergeben haben: Warum noch gleich ist es relevant, mit welcher Mütze/Anorak/Schuhen /Rolex ich rumlauf, wenn mich damit niemand sieht?
- Wessen Schnapsidee war's denn, gelbe/grüne Werteboni auf weißem Hintergrund zu verteilen? Ich konnte das nicht lesen.
- Die BGM empfand ich als 33% passend, 33% aufdringlich, und 33% unerträglich. Keine Ahnung, was mit dem letzten Prozent ist.
Grob dürfte es das gewesen sein. Es war auf jeden Fall faszinierend - das macht es aber nicht unbedingt gut. Dafür gab's zu viele Aspekte, die mir wirklich überhaupt nicht gepasst haben.
Onward!
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Bingo-Brett (#03 - Pokémon Super Mystery Dungeon):
B1: (★x03) Spiele ein JRPG in Iso-Perspektive durch.
D4: (★x05) Spiele ein JRPG mit Multiplayer-Möglichkeit!
D5: (★x04) Spiele ein JRPG mit mindestens 10 verschiedenen Partymitgliedern!
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Bingo-Brett (#04 The World Ends With You):
C2: (★x02) Spiele ein JRPG, was 2017, 2018 oder 2019 herausgekommen ist!
D4: (★x05) Spiele ein JRPG mit Multiplayer-Möglichkeit!
E5: (★x05) Spiele ein Spiel ausschließlich mit von NPCs gekaufter Ausrüstung durch! (mit viel good will und nur dann, wenn man Pins nicht als Ausrüstung zählen lässt)
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Da ich jetzt meine Altlasten vom letzten Jahr alle erledigt hab, kann ich mich mal wieder umgucken. Cosmic Star Heroine reizt mich immer noch nicht, von daher geh ich mal wieder über was aus meiner Komfortzone, glaub ich. Was, muss ich erst noch gucken. Labyrinth of Galleria spiel ich aus zwei Gründen nicht: Es hat dieselben Schwächen wie Labyrinth of Refrain, diese furchtbaren Lucky Numbers, und außerdem ist es wieder ewig lang, noch länger als der erste Teil. Die Steamcommunity spricht davon, dass die 50 Stunden Spielzeit ein absolutes Minimum sind. Ne, danke, vielleicht später.