Ayo, diese Zeitebene ist etwas, was ich an seinen Kurzgeschichten (auch Sayonara Eri) zu schätzen weiß. Alleine, wie er oft eine Szene in einem Panel zeigt, das Panel dann mehrmals wiederholt mit minimalen Veränderungen. Im Prinzip, als würde man eine Kamera auf die Szene halten und deren Position konstant lassen, während die Zeit weiterläuft. Diese Technik hat er auch schon bei Firepunch angewandt (und auch CSM), aber da waren es meist "größere Szenen". Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass er ein Filmliebhaber ist, weswegen sich das Thema durch so viele seiner Werke zieht.
Das liegt wohl auch daran, dass sich viele Manga an ein jungen Publikum richten sind, wo versucht wird, alles zu verbalisieren. Man nimmt nicht an, dass die Leute das von sich aus erkennen können *g*Zitat
Wie gesagt, Chainsaw Man ist für mich ein nominaler Shounen. Es funktioniert auch beim klassisches Shounen Publikum, weil man es eben auch als Action Romp lesen kann und die Nuancen nicht bewusst wahrnimmt. Vermutlich wirken sie trotzdem unterbewusst, ein wenig, wie auch die Welten von FromSoft funktionieren, obwohl nur ein kleiner Teil der Spielerschaft sich mit der Lore befasst.
Das Töten von Denji ist natürlich noch mal ne ganz andere Ebene, nicht sicher ob sich Fujimoto das traut. Es wäre natürlich schon echt geil, aber ich glaube damit verprellt er dann gerade das klassische Shounen Publikum *g*Zitat
ABER: Wenn während dieses Teils Asa nie ne Kettensäge aus Denji rauszieht, dann hat Fujimoto einfach nur richtig fett hart gebaited
Ja, absolute Zustimmung. Hier ist vielleicht ne andere Kurzgeschichte von Fujimoto interessant, Just Listen to the Song. Die Geschichte hat, obwohl sie simpel ist, trotzdem einigen Interpretationsraum. Witzigerweise scheint ein beachtlicher Teil der Anime/Manga Community sie aber auf die Art auszulegen: "Denk nicht zu viel drüber nach, es ist nicht so tief!". Generell ist eine Art des Antiintelektualismus in der Community (genau wie bei Gaming) SEHR weit verbreitet, wo so ein Werk ihnen natürlich direkt in die Hände spielt.Zitat
Das Werk diskutiert ja im wesentlichen, dass jede Person etwas anderes aus einer künstlerischen Arbeit ziehen kann - was gegebenenfalls weit entfernt von der eigentlichen Intention ist. Und schließlich dass das eigentlich gewollte vielleicht nicht mal besonders gut/interessant war. Sicherlich etwas, womit sich Künstler viel rumschlagen müssen. Projekte entstehen ja nicht im Vakuum, selbst wenn Leute es dann letztendlich als "brainless fun" abtun. Dass Fujimoto sehr viele künstlerische Inspirationen und Wertschätzung hat ist denke ich sehr offensichtlich in seinen Werken. Besonders an seinen Kurzgeschichten (zumindest die 3 bisher genannten) merkt man auch, dass so einiges von seinen Erfahrungen reinfliesst.
Da das hier noch nicht verlinkt ist, noch das großartige Super Eyepatch Wolf Video zu Chainsaw Man. Hab das selber erst geschaut als ich up to date mit dem Manga war, aber am Ende bespricht er eh nur Part 1 *g*
Es kommen auch Inhalte aus Look Back und Sayonara Eri vor.