Über Recursed wollte ich tatsächlich auch etwas schreibenZitat von Klunky
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Ich habe es nicht ganz durchgespielt sondern irgendwann in der Mitte aufgehört, da die einzelnen Levels mir damals etwas zu anstrengend (und somit zeitaufwendig) wurden. Ich möchte es aber nochmal weiterspielen wenn ich mir mehr Zeit dafür nehmen kann, denn es ist auch wirklich ein sehr gut designtes und cleveres Puzzlespiel.
Mich würde mal interessieren, wie jemand, der keine Programmiererfahrung hat, das Spiel empfindet - ob es super interessant ist oder vielleicht einfach nur verwirrend. Wenn man mit Rekursion vertraut ist kann man ja einige parallelen zu Programmen ziehen (z.B. grüne Objekte sind globale Variablen, die Räume sind Stackframes etc.).
Ich kannte das Spiel noch gar nicht, klingt nach einer interessanten Variation des Match3-Prinzips.Zitat von Dnamei
Ein anderes Spiel was mir bei Match3 gerade noch einfällt ist Meteos, ebenfalls für den DS erschienen. Kennt das noch jemand?Das war quasi eine Mischung aus Match3 und Tetris zusammen mit weiteren coolen Ideen und guter Einbindung der Stylus-Steuerung.
Wo wir gerade bei Spielen mit Programmierbezug waren, kann man auch die Spiele von Zachtronics erwähnen, dem Indie-Studio des Entwicklers Zach Barth. Dieser entwickelte kurioserweise auch das Spiel Infiiniminer, welches einen gewissen Notch später dazu inspirierte Minecraft zu erstellen. Aber besser bekannt sind seine Puzzlespiele, die bereits das eigene Genre der Zach-Likes begründet haben.
(Fast) alle Spiele haben einen gewissen Programmierbezug, der entweder sehr direkt ist (Assemblerprogrammierung in TIS-100, Shenzhen I/O, Exapunks) oder eher indirekt in "Alchemiespielen" wie Opus Magnum, Molek Syntex oder Space Chem in denen man in einer grafischen Oberfläche eine Maschine entwirft, die Molekülstrukturen zusammenbaut. Die zweite Kategorie von Spielen ist somit deutlich zugänglicher. Ein weiteres Element, was die Spiele eint ist Nebenläufigkeit bzw. Komposition von mehreren "Programmen".
Ich möchte hier etwas zu Space Chem schreiben, welches immer noch mein Lieblingsspiel aus der Reihe ist. In Space Chem geht es darum, innerhalb von Chemiereaktoren Moleküle zusammenzusetzen. So könnte eine Aufgabe etwa sein, aus zwei Wasserstoff-Atomen und einem Sauerstoff-Atom ein Wassermolekül zu bauen.
Am Anfang ist jeder Level ein "Reaktor" (ein rechteckiges Grid aus Feldern).
Die Input-Atome erscheinen an bestimmten Positionen, müssen dann bewegt werden, an speziellen Bindungsfeldern gekoppelt werden (mit Einzel, Doppel, oder Dreifachbindungen - die Regeln der Chemie werden dabei nicht zu eng gesehen), und zum Output bewegt und abgelegt werden.
Die meiste Arbeit übernehmen dafür die zwei sogennanten Waldos (sowas wie kleine Roboter). Diese haben eine Route durch den Reaktor, die der Spieler vorgibt, und führen an bestimmten Positionen Befehle aus (z.B. hebe Molekül auf, drehe Molekül etc.). Später gibt es auch noch Abzweigungen, welche noch komplexere Abläufe erlauben. Da es zwei Waldos gibt, sind auch parallele Aktionen möglich. Eine Besonderheit ist, dass die Waldos stets in einem Kreis laufen müssen, denn alle Produkte müssen nicht nur einmal, sondern wiederholt, immer wieder produziert werden.
In Aktion sieht das in einem der frühen Levels etwa so aus:
Eine der größten Herausforderungen, gerade in komplexeren Levels ist dabei der begrenzte Platz im Reaktor. Zusätzlich motiviert es, möglichst effiziente Lösungen zu finden, denn nach Abschluss eines Levels gibt es eine Bewertung, wie viele Zeitschritte und Befehle die Lösung gebraucht hat. Außerdem sieht man einen Vergleich mit den Lösungen aller anderen Spieler in Form von Histogrammen (eine weitere Zachtronics-Gemeinsamkeit). So kann man einschätzen, ob die eigene Lösung normal gut, besonders effizient oder eher unterdurchschnittlich war.
Nach den ersten einführenden Levels kommt noch eine weitere Ebene hinzu: die Levels bestehen dann aus mehreren Reaktoren, die auf einer Weltkarte mit Röhren verbunden werden (das Positionieren der Reaktoren auf der Karte macht auch der Spieler). In diesen Levels sind die Aufgaben meist zu komplex, um sie in einem Reaktor zu erledigen. Daher muss der Task aufgesplittet werden, und z.B. in einem ersten Reaktor ein Zwischenprodukt gebaut werden, welches dann in einem zweiten Reaktor zum Endprodukt umgebaut wird. Dies fordert vom Spieler also außerdem heraus, die Gesamtaufgabe geschickt in Teilaufgaben zu zerlegen.
Zu guter Letzt gibt es sogar noch gelegentliche Bosskämpfe - diese finden auf den größeren Weltkartenlevels statt. Hier geht es dann z.B. darum, im Reaktor Munition für eine Kanone zu bauen, die dann auf den Gegner schießt. Ein weiteres Element in Bosskämpfen ist, dass man mithilfe eines Schalters Produkte in Echtzeit, während der Produktion umleiten kann. Zum Beispiel könnte es zwei Kanonen geben (eine oben, eine unten) und je nach Position des Bosses muss die richtige mit Munition versorgt werden. Klingt stressig, ist es aber aufgrund humaner Zeitfenster in der Regel nicht und bietet somit eine weitere nette Zusatzkomponente. Eine Ausnahme ist hiervon jedoch der letzte Boss, den ich etwas zu happig fand (und bis heute nicht besiegt habe).
Der Schwierigkeitsgrad steigert sich von leicht bis anspruchsvoll (aber nicht unfair). Man wird an die meisten Konzepte und Befehle behutsam durch Tutorial-Levels herangeführt. Somit würde ich sagen, dass sich das Spiel durchaus auch für Einsteiger zum reinschnuppern anbietet. Allerdings ist es etwas weniger einsteigerfreundlich als Opus Magnum, welches nämlich keine Platzbegrenzung mehr im Reaktor hat und somit meist erlaubt, die Levels selbst mit ineffizienten Lösungen "irgendwie" zu schaffen.
Es gibt auch noch einen DLC der eine neue Portalmechanik einführt und zusätzliche Levels bietet, diese legen vom Schwierigkeitsgrad allerdings nochmal eine Schippe drauf. Erhältlich ist das Spiel auf Steam für ca. 8 Euro. Die Screenshots stammen von der Steam-Seite.