Das Besondere an Baba is You war vor allem für mich aber die Regeln zu entdecken. Der DLC konnte mich daher trotz neuer Keywords nicht allzu sehr mehr so catchen wie das Hauptspiel, was ja bis zum Äußersten eskaliert ist und später noch die Grenzen zwischen "Hub" und "Level" fließend ineinander übergehen Also ich finde das Hauptspiel hat echt alles rausgeholt und das Potenzial für mich vollständig ausgeschöpft. Was jedoch echt Spaß macht ist mit dem Leveleditor zu arbeiten um mit den archaischen Regeln bestimmte Spielkonstrukute nachzubilden, so hatte ich das erste Level aus dem NES Spiel "The Adventure of Lolo" nachgebaut. Der Grafikstil hat sich dafür super angeboten.
Was ich von meiner Seite in den Raum werfen kann ist Recursed.
Leider ist es nicht so leicht das Spielprinzip anhand von Screenshots zu erklären.
selbst dieser Trailer scheitert daran würde ich fast behaupten.
Das ist auch kein Wunder, da dieses Spiel auf Rekursion aufbaut und schon in Studienvorlesungen habe ich mir den Kopf darüber zerbrochen, wenn der Dozent versucht hat uns dieses Thema anhand des Spiels "Türme von Hanoi" näher zu erläutern.
- In dem Spiel gibt es Räume.
- Ziel ist es am Ende eines jeden Level an einen bestimmten Kristall zu kommen
- die ersten Level bestehen alle nur aus einem Raum und dienen eher dazu die Sprungmechanik und Mitführen und Stapeln von Objekten näher zu bringen - die grundlegenden Bewegungsmechaniken eben.
- Später dann kommen Level mit mehreren Räumen.
- Räume befinden sich in Truhen und lassen sich durch das hineinschlüpfen dieser Truhen betreten.
- Beim Betreten einer Truhe bleibt ein "Wirbel" zurück, der einem zurück in den vorherigen Raum bringt.
- Es ist möglich Gegenstände aus einem Raum in den anderen zu transportieren
- Wenn man einen Raum den man betreten hat durch den Wirbel verlässt, bleibt der Zustand dieses Raumes nicht gespeichert, heißt: beim erneuten Betreten des Raumes wird dieser neu aufgebaut, alles bleibt so wie es war
- Das ermöglich es z.B unendlich oft Gegenstände aus einer Truhe in einen vorherigen Raum zu bringen, da der Raum ja immer wieder neu erzeugt wird.
- Im Umkehrschluss bedeutet das jedoch auch, dass Gegenstände sich nicht in Truhen lagern lassen, wenn man diese wieder verlässt, weil dann ist ja diese "Veränderung" auch nicht gespeichert.
- Zu den Gegenständen zählen die Truhen natürlich auch und damit beginnt der Spaß
Sprich: man kann also Räume (=Truhen) aus anderen Räumen nehmen und somit auch in andere Räume bringen.
So gibt es auch häufig Truhen die in einem zuvor betretenen Raum wieder münden und so hat man teilweise Loops und Hierarchiestufen aus verschiedenen Zuständen des ein und selben Raumes vor sich, bei dem man sich so arrangieren muss, dass man am Ende irgendwie an den Kristall kommt.
Was leicht beginnt, entwickelt sich zu nem Hirnfurz. Es kommen natürlich noch Späße hinzu wie dass wenn man eine Truhe im Wasser ablegt dann ist beim betreten der Truhe der Raum geflutet und somit sind dann auch alle nachfolgenden Räume geflutet (wenn es dort auch wieder Truhen gibt) weil der ja der geflutete Raum automatisch sich auf die anderen Truhen überträgt.
Außerdem werden später auch noch permanente Obekte eingeführt die von einem grünen Nebel umrahmt sind, diese werde dann als Ausnahme doch nicht gelöscht. Noch viel später kommt aber eine rote Substanz hinzu in der man permanete Objekte wieder zu temporären Objekten machen kann.
Es ist einfach mega interessant und ich kann es jeden Knobelfans nur wärmstens ans Herz legen.
Am Ende werdet ihr sicherlich die ein oder andere Inspiration oder interessanten Gedanken mehr im Kopf haben, mir hat das auf jeden Fall geholfen das Thema Rekursion zu trainieren und ob ihr es glaubt oder nicht. Danach sind viele Rekursive Algorhithmen nen Scheiss Dreck dagegen und einfach nachzuvollziehen.
Ich würde wirklich mit Fug und Recht behaupten, dass man mit diesen Spiel tatsächlich seine Vorstellungskraft trainiert.