Ich finde, dass du die rechts-orientierte Motivation hinter der Landesschließung ein wenig überzeichnest (auch, wenn sie zu einem gewissen Grad zweifellos eine Rolle spielt). Ich denke, die ursprüngliche Schließung, die selbst Menschen mit Aufenthaltsgenehmigungen blockiert hat, ist halt Japan-typisch die Null-Risiko-Schiene gefahren (was natürlich großer Unfug war). Danach haben sie versucht, das Land vor allem für die olympische Spiele so gut es ging zu öffnen, was eigentlich bitter nötig gewesen wäre und auch so vorgesehen war, da sie durch die Erhöhung der Steuern ohne Lohnsteigerung in Rezession gegangen sind und dies eben mit dem aufkeimenden Tourismus wieder reinholen wollten – aber zu diesem Zeitpunkt haben sie es weder geschafft, die überbürokratisierte, teils sinnlos verworrene Corona-Untersuchungsprozesse zu optimieren, noch einen geordneten Hygiene-Plan auf die Beine zu stellen. Zwischendrin waren sie zumindest wieder dazu übergeganen, dass Geschäfts- sowie Studienreisende das Land relativ uneingeschränkt betreten können, und mittlerweile dürfen ja selbst Familienangehörige von Eingeheirateten das Land ohne Quarantänepflicht betreten (was im November 2021 bereits passieren sollte, allerdings wurde da nach drei Wochen aufgrund der Omikron-Variante zurückgerudert). Ich sehe auf jeden Fall die Tendenz, das Land so frei wie möglich öffnen zu wollen, aber ich sehe halt auch, dass die Regierung – wie immer eigentlich – keinen Plan hat, was sie tun soll, und zudem ihre Bevölkerung falsch einschätzt.