Ich bin vor ein paar Jahren beruflich in eine ziemlich üble Sache gerutscht, die sogar medial sehr breit getreten wurde. Also ich spreche da von Zeitungen, Radio und Fernsehen. Dazu sollte man wissen: Ich bin (nach wie vor) in Österreich Polizist. Ein Kollege und ich wurden damals - ungerechtfertigt (und ja, ich weiß, dass es das immer heißt) - vom Dienst suspendiert und mussten uns wegen einer Sache, die nicht so passiert war, wie sie uns zur Last gelegt wurde, vor Gericht verantworten. Die Anschuldigungen waren schon ziemlich umfangreich und die Dauer der Suspendierung sehr lang (über ein Jahr). In der Zeit der Suspendierung habe ich mich dann uA mit dem Schreiben und vor allem mit dem Niederschreiben dieser ganzen Geschichte in Form eines
fiktiven Romans beschäftigt. Im Roman sind einerseits einige Geschichten - sogenannte Amtshandlungen - aus meiner Zeit bei der Polizei als quasi Kurzgeschichten enthalten, die um eine größere Rahmenhandlung herum stattfinden. Da ich damals natürlich noch nicht wusste, wie die ganze Geschichte dann im "echten Leben" ausgehen wird und die Zeit sehr schwer war, ist der Roman dem Genre Drama zuzuordnen. Der Vollständigkeit halber: Vor Gericht wurden mein Kollege und ich in sämtlichen Anklagepunkten restlos freigesprochen, die Suspendierung wurde aufgehoben und wir machen seither wieder ganz normal Dienst.
Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich hier den Roman von Amazon verlinke (sonst bitte einfach den Link entfernen) und die Beschreibung kopiere:
Der in der fiktiven Gemeinde St. Johann an der Mur im österreichischen Bundesland Steiermark ansässige Politiker Albert Springer ist mit seiner parteiunabhängigen Bürgerliste »Gerecht in die Zukunft« mit einem Sitz im Gemeinderat vertreten. Dort hat er nicht den Erfolg den er sich erhofft, weshalb er beginnt, einen Plan für eine Falle zu entwickeln, der seiner politischen Karriere auf die Sprünge helfen soll. Sein Ziel ist es, den im Ort amtierende Bürgermeister Konrad Hasler zum Rücktritt zu bewegen.
Sein Plan sieht vor, den Sohn von Bürgermeister Hasler, den Polizeibeamten Revierinspektor Stefan Hasler, im Zuge einer Routineamtshandlung heimlich zu filmen und auf diese Weise einen vermeintlich schweren Fehler des Polizisten zu dokumentieren, der ihm, und in weiterer Folge auch Bürgermeister Hasler, in der Öffentlichkeit schwer schadet.
Dass dabei auch der Kollege von Revierinspektor Hasler, der Polizeibeamte Inspektor Markus Selz, zum umgangssprachlichen Handkuss kommt, ist Albert Springer vollkommen gleich; dieser würde um an sein Ziel zu kommen sogar über Leichen gehen.
Während diese Rahmenhandlung in einzelnen Abschnitten erzählt wird, erleben die Polizisten Revierinspektor Hasler und Inspektor Selz diverse Amtshandlungen, die sie vorschriftsmäßig erledigen und die abschließend erzählt werden.
Der Titel des Romans bezieht sich auf den, in der österreichischen Gesetzgebung verankerten, § 43 des Beamtendienstrechtsgesetzes und wird bereits in der Polizeigrundausbildung eingehend gelehrt. Er stellt für Polizistinnen und Polizisten in Österreich den wichtigsten Paragraphen der gesamten dienstlichen Laufbahn dar und sämtliches Tun und Handeln wird nach diesem Paragraphen bewertet.
Die Besonderheit des Romans ist der sehr nahe Bezug zur Polizeiarbeit in Österreich, vor allem in Hinblick auf Routineamtshandlungen. Diese Amtshandlungen werden so realitätsgetreu wie möglich dargestellt und so erzählt, wie sie in der täglichen Polizeipraxis vorkommen und abgehandelt werden.
Der Name des Autors ist übrigens ein Pseudonym. Ich wollte eine so heikle Sache, auch wenn der Roman selbst nur fiktiv ist, nicht unter meinem echten Namen veröffentlichen, da sie doch auf einer realen Begebenheit basiert und sehr vieles, was im Roman passiert, tatsächlich so stattgefunden hat.
Ich habe also, wie schon erwähnt, während der Zeit meiner Suspendierung diesen Roman geschrieben. Nachdem mein Kollege und ich alles überstanden hatten (nach über 2 Jahren), lag das fertige Manuskript in meiner Dropbox und ja... da lag es dann halt ^^" Ich habe es dann irgendwann mal, weil ich dachte, dass es da in der Dropbox auch irgendwie nur virtuell verstaubt, an 3 oder 4 Verlage, die ich heute nicht einmal mehr weiß, verschickt. Ehrlich gesagt sowieso ohne viel Hoffnung, dass es ein Verlag nimmt. Von einem Verlag bekam ich eine Absage, von den anderen leider keine Antwort. Und damit war das Thema dann für mich eigentlich ein für allemal erledigt. Mehr wollte ich damit auch gar nicht mehr zu tun haben, weil ich sowieso nie vor hatte, das Manuskript zu veröffentlichen, geschweige denn damit Geld zu verdienen. Tja, und dann lag das Manuskript wieder einige Zeit lang in meiner Dropbox, wo es virtuell weiter verstaubte.
Was genau mich dann Mitte 2021 auf
kdp aufmerksam gemacht hat, weiß ich gar nicht mehr. Jedenfalls habe ich mir dann die Website und das ganze Drumherum dort angesehen und mir gedacht: "Hey, damit kann man zumindest nichts falsch machen, weil man kein Geld investieren muss und selbst wenn nur ein Exemplar gekauft wird, ist's ja auch was."