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  1. #1

    Welche JRPGs haben eine gute STORY?

    Wir sind alle nicht 13 mehr und edgy (oder zumindest weniger edgy!), also ... welche Spiele sind nicht nur gut oder toll oder gefallen, sondern haben eine gute STORY, eine gute Handlung? Ich würde hier die Charaktere noch mit reinnehmen, weil das wirklich schwer zu trennen ist.

    Mir fällt direkt auf, dass ich bei vielen Spielen das übliche Nostalgieproblem habe. Ich werde daher erstmal noch ein bisschen nachdenken und mir Zusammenfassungen durchlesen, um die ersten Instinkte zu überprüfen. ^^

  2. #2
    Die Frage ist ja, was versteht man unter guter Story?
    Das definiert vermutlich jeder für sich selbst. Ich erwarte bei einem RPG keinen Bestsellerroman mit unheimlicher Tiefe. Dafür sind Spiele auch eher weniger geeignet.
    Es gibt aber einige Spiele, die einfach eine schöne, fesselnde oder einfach überraschende Story haben.

    Final Fantasy 9 ist ein gutes Beispiel für eine einfach schön erzählte Geschichte. Auch wenn hier durchaus ein ernsteres Thema angesprochen wird mit der Existenzfrage, so ist es doch eher die Art und Weise wie das alles präsentiert wird.

    Final Fantasy 7 hingegen hat keine schöne Story, dafür aber eine leider immer noch sehr aktuelle. Das gefällt mir ebenfalls sehr gut.

    Die beiden Xenoblade-Teile sind für mich ein Beispiel für eine sehr emotionale und überraschende Story, die einfach brilliant musikalisch untermalt wird.

    Ansonsten haben mich "gut" überzeugt halt Tales of Symphonia oder auch Chrono Trigger. Gibt bestimmt noch ein paar andere, die mir einfallen würden. Baten Kaitos z.B. habe ich sehr positiv in Erinnerung, aber das ist so lange her, dass ich nicht mehr weiß worum es überhaupt ging.

  3. #3
    Ich glaube, dass mir da nach und nach verschiedene Ergänzungen einfallen würden, aber als ersten Aufschlag nenne ich mal ein paar Titel, die mir aus unterschiedlichen Gründen im Gedächtnis geblieben sind.

    - Terranigma: Hat keine soo elaborierte Story aber ich finde, vor allem gemessen an der damaligen Zeit, die Grundidee und Atmosphäre, die in dem Spiel transportiert wird, extrem stark. Zudem gibt es auch einige wirklich einprägsame Momente, wie z.B. die Szene mit dem Hammel in der Schlucht.
    - Final Fantasy VI: Hier gefällt mir das Zusammenspiel einer wirklich großen Party, wo jedes Mitglied auch wirklich relevant für den übergeordneten Plot und den Konflikt mit dem Imperium / Kefka ist. Zudem wurden damals bereits Themen wie Suizid (Shadow) oder ungewollte Schwangerschaft bzw. Beziehungen unter verschiedenen Ethnien adressiert sowie glaubhafter Verlust von Familienmitgliedern (Cyan).
    - Final Fantasy VII: Ist ja fast schon zu mainstreamig, als dass man das Spiel nennen kann, aber damals war das Klischee des Amnesie-behafteten Helden noch nicht ganz so abgenutzt und ich finde das gesamte Szenario, die Lovecraft-Anleihen der Story um Jenova, den Antagonisten Sephiroth, den Tod von Aerith, das offene Ende immer noch sehr stark.
    - Xenogears: Muss man glaube ich auch nicht viel zu sagen, ist in Bezug auf die Story einfach seiner Zeit voraus (und auch dem Budget von damals^^). Ich würde zu gerne einen Reboot von Xenogears mit heutigen Budgets und technischen Möglichkeiten sehen.
    - Xenosaga und Xenoblade Chronicles 1: Bei Xenosaga greift eigentlich das Gleiche wie bei Xenogears. Ich mag diese Vermischung von SciFi und Fantasy sehr gerne, die religiösen Bezüge auch zu unserer realen Welt im Plot und das Konzept von Zyklen, die sich immer wieder wiederholen. Xenoblade Chronicles 1 bietet mitunter eine nette Verzahnung von Gameplay und Story (die Vorhersehungen mit dem Monado) sowie ein interessantes Setting und auch einige starke Twists (Dunban, Klaus etc.).

    Mir würden weitere Spiele einfallen wie Final Fantasy Tactics oder Suikoden 2, die eher politisch angehaucht sind, aber um die ersten paar Nennungen mal zusammenzufassen: Ich glaube, dass mich an Spielen oder JRPGs in Bezug auf Story insbesondere ein dichtes World-Building sowie interessante Antagonisten besonders abholen. Zudem mag ich, wenn es ein übergeordnetes Mysterium gibt, wie z.B. Clouds Amnesie in FFVII, und man als Spieler / Leser / Zuschauer angehalten ist, mitzuraten und versucht die Plottwists vorab kommen zu sehen.

    Das mal so auf die Schnelle, bin gespannt, was andere kommentieren und steige später gerne noch tiefer in die Diskussion mit ein

  4. #4
    Ich finde die Frage ehrlich gesagt ziemlich schwierig zu beantworten. Es gibt eine Menge JRPGs, die total coole Ideen haben, aber in der Umsetzung ziemlich schwächeln. Und allgemein gibt es imo nur sehr wenige Spiele, die in der Hinsicht komplett rund sind.

    Insgesamt leiden die Storys meist sehr darunter, wenn man zu viel hinterfragt. Die Final-Fantasy-Serie hat z.B. richtig viele tolle Konzepte, aber dafür muss man auch ein gewisses Maß an an den Haaren herbeigezogenen Erklärungen akzeptieren. Einige der Spiele schneiden aber imo in der Hinsicht trotzdem gut ab.

    Spontan fallen mir folgende Titel ein:
    Final Fantasy IX: Einfach eine wunderschöne Charakterstudie. Der letzte Boss kommt aus dem Nichts und ein Teil der Lore benötigt etwas suspension of disbelief, aber abgesehen davon ist es imo ziemlich rund. Die lebensbejahende Natur der Geschichte macht das Spiel zudem imo auch pädagogisch wertvoller™ als jene, deren Pathos im Nichts verhallen.
    Final Fantasy VII: Der esoterische Überbau ist natürlich nicht hieb- und stichfest (insbesondere was Sephiroth/Jenova betrifft), aber hat imo trotzdem eine enorme Sogwirkung. Die Mischung aus Ökoterrorismus und Spiritualismus ergeben ein echt schönes Gesamtbild, das imo nur mäßig dadurch getrübt wird, dass es nicht komplett zu Ende gedacht wird. Auf charakterlicher Ebene ist das Spiel nicht ganz so gut gealtert, hat aber trotzdem viele tolle Momente und Ideen (besonders im Bezug auf Cloud/Aerith/Barret).
    Final Fantasy X: Auch hier muss man vor allem gegen Ende ein wenig esoterischen Fantasy-Bullshit akzeptieren, aber der Kern der Story als Pilgerreise mit Ich-Erzähler funktioniert imo ganz unabhängig davon. Vor allem Tidus, Yuna und Wakka sind imo gut und facettenreich geschriebene Charaktere. Die Tragik der Welt, die ständig von Zerstörung heimgesucht wird, ist imo gut eingefangen worden. Thematisch nicht so vielseitig wie VI-IX, aber auch weit weg von der typischen Rette-die-Welt-Geschichte.

    Dann gäbe es da noch eine Handvoll Spiele, deren Handlung auf politischer Ebene interessant umgesetzt worden ist. Ich bevorzuge eindeutig Spiele, die keine klare Gut-Böse-Dualität haben und da eignen sich politische Handlungen allgemein besser für. Suikoden II und III habe ich nicht genug gespielt, um da urteilen zu können. Suikoden V stellt den Konflikt zwischen verschiedenen Parteien aber iirc ganz gut dar. Nennenswert ist hier natürlich auch noch Final Fantasy Tactics. Das habe ich nicht mehr ganz so gut in Erinnerung, aber als Kampf der Ideale mit einem Überbau von politischen Intrigen und Machtkämpfen macht das Spiel vieles ziemlich gut.

    Auch die ersten beiden Shadow-Hearts-Spiele haben einige unheimlich interessante Elemente, finde ich. Dass die Handlung vor dem Hintergrund der Weltkriege spielt, gibt dem Ganzen einen sehr düsteren Unterton, der sich aber niemals so wirklich entlädt. Es ist eher etwas Beunruhigendes, das sich wie ein Faden durch die Geschichte zieht, aber niemals so richtig entlädt. Darüber hinaus gibt es einige interessante Charakteremomente, wie etwas dass eine relativ unbedeutende Nebenfigur des ersten Teils zum Antagonisten des zweiten Teils wird und man auch hier kein einfaches Gut gegen Böse hat.

    Es gibt sicher noch ein paar Spiele, die ich nennen könnte. Viele funktionieren auch einfach auf emotionaler Ebene gut, aber das ist oft vielmehr ein Zusammenspiel aus Atmosphäre, Musik und Drama – die Geschichten als Ganzes sind dort meist weniger hervorzuheben und vor allem oft nicht wirklich kohärent. Gutes Worldbuilding haben natürlich so einige Spiele, aber das spiegelt sich nicht immer in der Haupthandlung wieder.


  5. #5
    Das ist leicht:

    Xenogears: Da bin ich ganz bei, N_snake.
    Ist bis heute noch mein liebstes PS1 Spiel, dabei habe ich es erst zu PS3-Zeiten gezockt.
    Man hat ein XS1-3 in ein Spiel gepackt, verwurstet Politik, Religionen mit Mechs und einer nicht kitschigen Liebesgeschichte.
    Es war damals einmalig und hey, zusammen mit XBCX das vielleicht einzige JRPG, wo man mit einem Mech die Welt erkunden kann.

    Baten Kaitos Origins: Wenn man vorher Baten Kaitos gespielt hat, ist dieser hier ein Traum, oder?
    Man nimmt eine Geschichte und ergänzt diese einfach mit einem Prequel um ein vielfaches.
    Dabei labert man nicht nur rum wie was entstanden ist, sondern zeigt das tatsächlich.
    Außerdem begleitet man eine kleine Truppe, was sich auszahlt, da diese mehr Screentime bekommt.
    Mich hat die Story damals voll abgeholt und die Xeno-Easter Eggs waren zu cool.

    Shadow Hearts 1-2: Teil 1 eröffnet eine skurrile Welt fernab von Fantasiewelten und ist spätestens durch Covenant eines der stärksten Maincharakter-Geschichten geworden, die ich bisher erleben durfte.
    Mag zwar generell diesen Horror-Touch und das es auf Planet Erde stattfindet, nur mit Yuri Hyuga hat man einen Charakter erschaffen, den ich wirklich nach dem Ende zu kennen glaubte.
    Und in welchem JRPG lernt man einen Charakter kennen, der sich verliebt und im nächsten Teil über den Tot seiner Freundin hinwegkommen muss?
    Das ist etwas, was gerade Covenant wunderbar ohne Kitsch einfängt und für mich beinahe einmalig im Genre ist.
    Über die restliche okkulte Story ganz zu Schweigen, die sich stark mit dem Thema Verlust beschäftigt.

    Final Fantasy IX: Würde ich gar nicht als so außergewöhnlich bezeichnen.
    Nur man fühlt sich wie in einem gigantischen Märchen und wiederhole mich sicherlich jetzt mehrfach, aber FFIX schafft es ein Abenteuer zu entfalten.
    Man hetzt nichts durchs Spiel und wenn mir jemand erzählen würde in FFIX vergehen im Spiel 5-10 Jahre, ich würde es sofort glauben.
    Dabei lernt man Stück für Stück seine Truppe kennen und wird mir bei diesen alten JRPGs immer wieder bewusst, wie wenige Anime-Klischees bedient werden.

    Digital Devil Saga 1-2: Ich merke gerade wie besonders die Zweiteiler bei mir überwiegen.
    Vermutlich weil man sich hier ernsthaft Gedanken gemacht hat eine Handlung gezielt in zwei Games zu erzählen und man so nicht sein ganzes Pulver in einem Spiel verschießt.
    Man lässt sich halt Zeit und DDS ist so abgedreht, zu der damaligen Zeit für mich ein Highlight.
    Innerhalb der Reihe vielleicht sogar mein Story-Liebling.
    Geändert von Ὀρφεύς (21.04.2022 um 14:07 Uhr)
    Now: Banishers: Ghosts of New Eden / Done: Prince of Persia: The Lost Crown
    Now: Avatar – Der Herr der Elemente / Done: Bodies Staffel 1
    Now: The Dreaming: Bd. 1 / Done: Batman - Detective Comics - Gesichter des Todes
    RPG-Challenge 2024 / Now: Das schwerste Zelda aller Zeiten.

  6. #6
    Das kommt immer darauf an, was man unter einer guten Story versteht. Die Handlungsübergreifende Myth-Arc kann noch so gut sein, wenn sie grottig erzählt ist, würde ich auch die Story nicht als gut bezeichnen. Wobei ich auch da sagen würde "Kommt darauf an", da andere Stilmittel der Erzählung - Gameplay, Musik, etc - immer auch kompensieren können. Eine gute Story ist zumindest schonmal charakterbasiert, was auch der Grund ist, warum ich Xenogears, trotz der Tatsache, dass ich mitlerweise die Inspiration aller Plot-Beats (ua. Gundam) kenne, nach wie vor als beste Story in einem JRPG sehe.
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



  7. #7
    Mir sind eben noch die Pesona Reihe (speziell 3-5, die ersten beiden habe ich noch nicht gespielt) eingefallen, auch wenn sie einige Pacing Probleme haben können, die mir jedoch nichts ausgemacht haben.
    Und dann ganz besonders die Yoko Taro Games, allen voran Nier und Nier Automata aber auch Drakengard 3. Letzteres schafft glaube ich am besten dieses komplette Wechselbad der Gefühle aus Kitsch, bewusst eingestreuten Tropes und Witz gegen Dramatik und Melancholie. Aber auch die Charaktere erachte ich in allen genannten Titeln als etwas besonderes. Angefangen beim abgestumpften und unsympathischen Kain sowie dem Drachen Angelus aus Drakengard 1, dem gesamten Cast aus Drakengard 3 und dann nicht zu vergessen die einmaligen Charaktere aus Nier (Nier selbst, Kaine - eine meiner Lieblingsfiguren spieleübergreifend - sowie Emil). Auch 2B und 9S sind mehr in ihrer Dynamik sehr ans Herz gewachsen und ich liebe diese Melancholie und Trostlosigkeit der Nier Titel, ohne dass nicht doch immer ein Fünkchen Hoffnung und Optimismus mit dabei ist.

    Der zweite Durchgang in Nier 1 ist für mich ein Meisterwerk, weil er die mutmaßlich dämlichen Klischees aus dem ersten Durchgang so starkt rekontextualisiert und sie zu etwas Kreativem macht, wodurch fast schon eine Meta-Ebene durchbrochen wird, dass ich beim ersten Mal spielen sprachlos war. Ist für mich auch neben Demons Souls und Dark Souls DAS Spiel, das repräsentativ für die siebte Konsolengeneration steht. Und das wirklich zu allergrößten Teilen basierend auf der Story (und des Soundtracks wegen).

  8. #8
    Mir fällt da als erstes Nier Automata ein. Die Prämisse allein ist ja schon toll: Androiden verteidigen die letzten überlebenden Menschen gegen aus der Kontrolle geratene Maschinen. Schon zu Beginn ist die Ironie dieser Situation klar. Die Androiden leben in einer Gesellschaft wie die Menschen und verabscheuen gleichzeitig die "Machines".

    Noch genialer wird es aber dann, sobald man erfährt dass die "Maschinen" auch immer menschlicher werden, was auch erst nach und nach aufgebaut wird. Am Anfang sind sie nur Kanonenfutter, in der Wüste sieht man sie zum Ersten Mal menschliches Verhalten nachahmen. Dann kommt der Freizeitpark, wo sie einfach nur feiern und dem Spieler gar keine Feindseligkeit gegenüberbringen (von einigen verwirrten Exemplaren abgesehen). Und schließlich geht es in Pascals Dorf, welches die zivilisierte Gesellschaft zeigt, ähnlich zum Androidencamp am Anfang.

    Das stellt die Sinnhaftigkeit des Konfliktes schon im Frage, noch bevor es zu der (etwas vorhersehbaren, aber trotzdem starken) Enthüllung kommt, dass es die Menschen schon gar nicht mehr gibt und die Androiden und Maschinen nur in ihrem endlosen, sinnlosem (oder sinnstiftenden?) Konflikt gefangen sind.

    Und ja, auch in diesem Spiel kann mich sich jetzt Details rauspicken wie Fanservice oder Längen in der Erzählung, aber ich finde es sticht mit der Story schon aus der Masse heraus. In Kombination mit der tollen Musik hat mich die Geschichte jedenfalls berührt und fasziniert.

  9. #9
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Wir sind alle nicht 13 mehr und edgy (oder zumindest weniger edgy!), also ... welche Spiele sind nicht nur gut oder toll oder gefallen, sondern haben eine gute STORY, eine gute Handlung? Ich würde hier die Charaktere noch mit reinnehmen, weil das wirklich schwer zu trennen ist.

    Mir fällt direkt auf, dass ich bei vielen Spielen das übliche Nostalgieproblem habe. Ich werde daher erstmal noch ein bisschen nachdenken und mir Zusammenfassungen durchlesen, um die ersten Instinkte zu überprüfen. ^^
    Also, ich ritze mir natürlich noch heute meine Venen mit dem Bastardschwert um Aufmerksamkeit zu erregen (natürlich quer). Ich bin ja schließlich DÜSTER und ERWACHSEN. Du etwa nicht?

    Auch wenn es gameplaytechnisch ziemlich durchfällt, auch nach damaligen Standards, fand ich die Story von Illusion of Time damals ziemlich gut. Ich denke mal die meisten hier kennen sie und und wissen um die Höhepunkte, aber die Qualität der Story liegt wohl auch zu einem wesentlichen Teil darin begründet, dass man ebenjenes Gameplay klar zurückgestellt hat zugunsten der Story. Das zurückstellen der gamey-Logik war hier zwar nicht so extrem spürbar wie bei z. B. einem Metal Gear Solid, aber es fällt schon ziemlich auf.

  10. #10
    Da die Frage ja auch aus dem Xenoblade Thread entstanden ist, könnte man sie vllt. noch etwas erweitern, weil Kiru dort zuletzt was Interessantes geäußert hat:
    Was macht eine gute Geschichte denn für Euch kaputt? Bzw. was sind JRPG-Elemente oder Tropes/Klischees, die Ihr nicht mehr sehen mögt und was würdet Ihr mal gerne sehen?

  11. #11
    Zitat Zitat von N_snake Beitrag anzeigen
    Bzw. was sind JRPG-Elemente oder Tropes/Klischees, die Ihr nicht mehr sehen mögt
    Davon habe ich eine ziemlich klare Vorstellung:

    https://www.youtube.com/watch?v=lxEevVrljds

    Gott, ich habe die Szene gehasst, seit ich sie damals auf Gametrailers gesehen habe. Der schlimmste Teil davon war, als die letzte Träne die sie vergoss natürlich auf magische Art und Weise in seine Hand flog. Die Szene war an und für sich schon schlimm genug, aber hätte man Snow sie wenigstens nicht selbstständig aufheben lassen können? Diese Art der Cutscenes ist dieser unterste Grund des Klischeekotzkübel der Kleinmädchen Romantikvorstellungen, der für mich die Ästhetik von Kitase und Nomura-Games ausmacht, sei es jetzt XIII oder Advent Children/Crisis Core. Bitte nie wieder.

  12. #12
    Okaaay, gucken wir mal!

    Zur Ergänzungsfrage: Die Story ist für mich der Plot, also das was passiert, die Konstruktion der Ereignisse, wie sie in Reihenfolge aufeinander aufbauen und ob genau das interessant, spannend und beizeiten überraschend ist. Schwer davon zu trennen sind oft die Charaktere, zumindest in charakterzentrierten Stories, und das World Building, zumindest wenn es eine zentrale Rolle für die Geschichte spielt. Davon abtrennen würde ich (zumindest bei Videospielen) das Pacing und wie die Geschichte sonst so erzählt wird, also die Inszenierung, ebenso wie das Writing selbst, also Dialoge etc. Sind aber fließende Übergänge!



    Okay, meine abschließende Liste, denn es ist das Jahr der Liste!
    • FFVII
    • FFX
    • Nier Automata
    • Ys VIII
    • The World Ends With You
    • Dragon Quest Builders 2
    • Persona 3
    • Persona 4 Golden
    • Persona 5
    • Suikoden III
    • Suikoden V
    • Digital Devil Saga I+II
    • Yakuza


    Und dann ein paar Überlegungen, auch mit Sachen, die ich knapp rausgeworfen habe.

    Final Fantasy X ist für mich tatsächlich ein recht deutliches Beispiel! Die Probleme, die es hat, kommen eher von Pacing und je nach Geschmack der Inszenierung, aber die Story selbst ist für mich absoluter Wahnsinn, gerade auch in dem Rahmen, den das Franchise ja irgendwo vorgibt. Bei Final Fantasy VII würde ich, denke ich, auch mitgehen. Es wird für mich zwar durch einige Sachen heruntergezogen, aber ich glaube, das ist in keinem Fall die Story selbst. Final Fantasy IX ist zwar eins meiner Lieblings-FFs, aber das liegt imho weniger an der Story und wirklich eher am Gesamtbild, mit einem starken Writing, einprägsamen Momenten und toller Konzeptualität in so ziemlich allem. Belustige Erwähnung: FFXV, das richtig groß hätte werden können, wenn da nicht ALLES wäre.

    Yoko Taro ist definitiv eine Erwähnung wert, auch weil wir ja spezifisch über JRPGs reden. Nier und die Drakengards sind alle etwas rough und ... ja, edgy halt, aber spätestens in Nier Automata hat er es geschafft, sich an den entscheidenden Stellen zu fokussieren. Das ist auch ein gutes Beispiel, in dem die Story (!) ernsthaft vom Videospiel-Medium profitiert, was in JRPGs ja besonders selten ist.
    Ich mochte außerdem Drakengard 2 sehr gern, wenn auch eher als bodenständige Story. Ist aber zu lange her, um wirklich einen Daumen dahinter zu setzen.

    Ys VIII ist für mich ein gutes Beispiel, in dem typische Japano-Tropen im Rahmen einer tollen Gesamtstory funktionieren. Die Charaktere sind zwar nicht alle megageil, aber das kann man hier tatsächlich ganz gut von der Story trennen.

    The World Ends With You hat ein schrecklich unebenes Pacing und ist auch nicht immer gut inszeniert, aber die Story selbst fand ich doch ziemlich fucking gut, gerade in diesem (heute) schrecklich überladenen Genre!

    Okay, wild pick: Dragon Quest Builders 2. Ich habe überlegt, ob ich ein wirklich klassisches RPG ergänze, aber die meisten haben halt zu viel richtungslosen Bullshit. DQB2 ist total klassisch, aber es passt halt auch alles in ein rundes Gesamtkonzept.

    Persona finde ich schwierig. Ich denke, ich gebe Persona 4 Golden einen Daumen, aber nur mit Golden und nur betont als Videospiel(!)story über Identität. Bei Persona 5 eskaliert mir das Ende ein bisschen zu doll, und auch einige entscheidende Momente (ich sag nur Verräter) hätte man besser aufbauen/einbinden können. Ich habe allerdings Royal noch nicht gespielt und hoffe da stark drauf! ^^ Persona 3 ist sehr cool und inhaltlich vielleicht mein Lieblingsteil, aber irgendwo auch zu ... groß? weitreichend? für seine sehr intensive, bodenständige Todesthematik. Da gab es einfach zu viel, was man hätte schneiden können. Also, nicht falsch verstehen, beide Spiele sind völliger WAHNSINN, aber das ist für mich nicht primär die Story. Und selbst da bin ich mir nicht ganz sicher? Auf jeden Fall knapp vor dem Daumen! Edit: Okay, nein, P4 hat auch große Schwächen im zentralen Mysterium. Dann kann ich die hier auch nennen! xD Und einen Extra-Cookie für Persona 5, weil es so ziemlich das einzige explizit politische Spiel in diesem Thread ist!

    Suikoden II und Suikoden III sind ein bisschen zu lange her (und auch etwas all over the place bzw. etwas ALT im Fall von Teil II), aber erwähnen will ich sie auf jeden Fall. Am ehesten würde ich wohl Suikoden V eine gute, runde Story zusprechen. Edit: Fuck it, beim Googeln erinnere ich mich doch daran, dass ich Teil III storymäßig großartig fand, so als Spiel über Krieg!

    Die Digital Devil Sagas sekundiere ich auch, wobei es definitiv so ein Spiel ist, das mehr von seinem Setting und seinem Gesamtbild profitiert. Ich glaube mich trotzdem zu erinnern, dass die Gesamtstory sehr gut war.

    Yakuza ist für mich der einzige Yakuza-Teil, der nicht an irgendeiner Story-Stelle völlig übertreibt. Die späteren Teile können zwar auch öfter mal geil sein, aber die sind halt auch ... puh. Unentschieden war ich bei Yakuza 0, weil es überschaubarer ist als die anderen ... aber irgendwie macht es ein paar zu fragwürdige und/oder seltsame Sachen.

    Radiant Historia ist eigentlich sehr cool, aber wenn man das Drumherum wegstreicht, doch ein bisschen barebones.

    Breath of Fire V: Dragon Quarter ist zu lange her und ich bin nicht weit genug gekommen. War aber faszinierend von der Story her?

    Persona 4 Dancing und Catherine sind WIRKLICH keine JRPGs mehr.

    Grandia ist zu zweigeteilt (und ein bisschen alt), um wirklich durchzuhalten, Grandia II ist ein HEISSER Anwärter, aber bei mir zu lange her.

    Ich wette, ich vergesse auch noch mindestens dreißig Anwärter. ^^ Wer das auch befürchtet, dem kann ich übrigens diese Google-Suche hier empfehlen! Aber es ist total interessant, eure Nennungen zu sehen. Bei vielem denkt man doch an dieselben Sachen, bei anderen sieht man es total anders. (Xenogears und Xenosaga waren für mich nix.) Spannend!

  13. #13
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    ...

    Ys VIII ist für mich ein gutes Beispiel, in dem typische Japano-Tropen im Rahmen einer tollen Gesamtstory funktionieren. Die Charaktere sind zwar nicht alle megageil, aber das kann man hier tatsächlich ganz gut von der Story trennen.

    ...
    Hatte auch kurz überlegt den Titel zu nennen. Ich finde das Spiel macht bis zum True Ending hin alles super und ich mochte total diesen Ansatz von alten Abenteuer-Filmen als Prämisse in einem JRPG (vergessene Welt, die blaue Lagune, die Schatzinsel etc.). Leider turnt das Ganze dann zum Ende hin doch unnötigerweise wieder in ein "das ganze Universum steht auf dem Spiel und Adol ist rein zufällig genau zum richtigen Zeitpunkt hier gestrandet, um es abzuwenden". Es hätte der Geschichte m.E. besser getan, wenn es bei der ursprünglichen Prämisse geblieben wäre und man das "bodenständige Ziel", einfach von der Insel zu entkommen, beibehalten hätte.

    Interessant fand ich auch das Intermezzo mit dem Mystery, wer der Verräter unter der Truppe ist. Der Plot wurde leider viel zu schnell fallen gelassen. Hier hätte ich es cooler gefunden, den Reveal bis in die Hälfte zu strecken und diesen Antagonisten vllt. zum Ende hin als Wahnsinnigen aufzubauen, der tatsächlich der Final Boss ist.

    Alles in allem mag ich die Geschichte, aber sie driftet wie gesagt leider zum Ende unnötigerweise in bekannte JRPG Klischees ab, von denen es sich davor so erfrischend distanziert hat.
    Trotzdem eines der besten JRPGs aller Zeiten

  14. #14
    Ich glaube es ist häufig so, dass in JRPGs immer die "Weltretter"-Tropes angewandt werden, auch wenn es für manche Szenatien nicht angebracht ist. YS VIII ist da wirklich ein gutes Beispiel.

    Auch bei Tales of Berseria wäre es besser gewesen keine Verbindungen zu Zestiria zu haben und das ganze Gott VS Velvet am Ende zu forcieren.

    Das Einzige was man da noch zu Gute halten kann ist, dass der Final Boss immer noch Artorius ist und der Kampf gegen Freiheit VS Kontrolle des Handelns und der Emotionen und dem Racheplot ging. Aber ohne den ganzen Götterballast wäre das eine richtig tolle persönliche Story geworden.

  15. #15
    Nostalgie kommt bei mir sicherlich auch zum tragen, wobei meine größten 2 Probleme eigentlich sind, dass ich generell viele Geschichten mag/mochte, auch wenn sie vielleicht nicht zum weiterempfehlen gut waren, aber ich mich teilweise gar nicht mehr so genau an die Details oder das Warum erinnern kann. Das macht die Auswahl dann etwas schwieriger. Bei neueren Spielen merke ich aber inzwischen mein Alter , in dem Sinne das ich doch kritischer werde weil ich eben gewisse Geschichten schon kenne und mich dann die Macken stärker stören oder mir mehr auffallen als das früher der Fall war.
    Nach ein wenig Überlegen bin ich erst mal auch hauptsächlich bei gewisse Klassiker gelandet und da fällt mir dann auch stark auf, dass wirklich immer irgendwie die Welt zumindest mit gerettet werden muss.
    Wenn die Geschichte dann auch ein wenig mehr auf die Antagonisten eingeht empfinde ich das als Pluspunkt.

    Mal sehen was mir da so einfällt:
    Final Fantasy 6: Hier gefiel mir die große Truppe die aus recht unterschiedlichen Charakteren besteht, aber ich glaube die Geschichte ist mir hauptsächlich wegen der einschneidende Veränderung der Welt mitten im Spiel im Gedächtnis geblieben. Klar, Helden scheitern auch mal und in der Heroes Journey ist auch eine entsprechende Phase eingeplant, aber in diesem Ausmaß sieht man das nicht so häufig.
    Final Fantasy 7: Das Original hat bei mir noch einen zusätzlichen Stein im Brett als erstes Spiel der Reihe und generell JRPGs, so dass da vieles neu und unverbraucht für mich war^^ Und das Spiel hat auch ein paar "coole" Antagonisten zu bieten. Die Geschichte sowie die Charaktere haben auch viele tragische Momente zu bieten und Cloud als unverlässlicher Erzähler hat auch was.
    Final Fantasy 9: Hier waren es vermutlich mehr die kleinen Dinge und Einblicke, so dass man mehr ein Gefühl dafür hatte, das abseits der Hauptstory auch noch andere Sachen ablaufen und was die Charaktere die ganze Zeit über so treiben und tun.

    Bei Suikoden habe ich das Problem, dass ich 4, 4 Tactics und 5 gar nicht mehr so richtig auf dem Schirm habe, um sagen zu können was ich da genau jetzt gut fand. Bei 1, 2 und 3 würde ich hauptsächlich Teil 2 empfehlen. Der Teil macht viel richtig, man bekommt Einblicke in beide Seiten des Konflikts, es gibt tragische Entwicklungen und auch einiges an Etappen zu bewältigen. Teil 3 hat zwar auch jede Menge Perspektiven zu bieten, aber insgesamt fand ich es doch schwächer als Teil 2. Suikoden ist auch so eine Reihe, wo zwar der Hauptfokus eher "nur" auf ein oder zwei Nationen liegt, aber durch die True Runes immer auch eine Gefahr für die gesamte Welt mitschwingt. Vor allem Teil 3 wird in der Richtung sehr deutlich. Die Verbindungen zwischen der Reihe sind auch ein netter Bonus.

    Shadow Hearts 2: fand ich toll wegen dem Setting, vor allem wenn man sonst mit Horror Elementen nicht so viel am Hut hat und den doch gewissermaßen älteren Protagonisten. Es kam mir erwachsener vor. Was dann ehrlich gesagt Shadow Hearts 3 das Genick gebrochen hat, mit seinem Kind Detektiv. Das war einfach nicht überzeugend, vor allem für die Reihe. Bei dem Teil habe ich eher mit dem finalen Boss sympathisiert, als mit der Hauptgruppe. Und dabei gab's dazu nicht mal sonderlich viele Szenen, aber die Idee dazu fand ich gut.

    Breath of Fire 4: Das man hier sogar einen der Antagonisten spielen kann hat denke ich viel dazu beigetragen, dass mir die Geschichte gefallen hat. Man ist quasi direkt bei den Geschehnissen dabei, die ihn zu seinen Taten treiben und kann verfolgen wie sich das Problem bereits aufbaut, während die eigentliche Heldentruppe noch mit anderen Dingen beschäftigt ist.

    Dank der Google Suche von La Cipolla musste ich auch nochmal über Ar Tonelico nachdenken. Am meisten würde ich da wohl zu Ar Tonelico 2 tendieren, aber so richtig sicher bin ich mir nicht. Das Spiel hat auf jeden Fall eine interessante Welt und ich mochte es auch, dass die Geschichte zeitweise zwei Pfade bietet. Über die Cosmospheres bekommt man auch einen tieferen Einblick in ein paar der Charaktere. Aber da fand ich dass das Spiel den richtigen Absprungpunkt verpasst, wenn es um die romantische Option geht. Wobei Teil 2 es noch mit am Besten macht aus der Reihe. Und wie bei Suikoden finde ich es hier auch ganz cool, dass die 3 Teile der Reihe zusammenhängen bzw. noch eine übergreifende Geschichte erzählen.


    Wenn es darum geht was mich bei Geschichten stört, dann fallen mir gerade zwei Punkte ein:

    Wenn sich die Gegner zu offensichtlich dumm verhalten müssen, damit die Protagonisten durchhalten können, bis sie stark genug sind, um sich selbst behaupten zu können. Es wäre schön, wenn sich die Geschichten da um einen glaubhafteren Verlauf bemühen könnten oder die Kräfteverhältnisse nicht ganz so krass auseinanderlaufen lassen.

    Wenn die Anime Tropes überhand nehmen. Zum einen decke ich da meinen Bedarf schon genug mit Animes selbst, zum anderen scheint das dazu zu führen, dass sich die Spiele gleicher anfühlen, als es sein müsste.

  16. #16
    Ich bin ja der starken Überzeugung, dass ein Jrpg im Prinzip kaum eine gute Geschichte erzählen kann. Ein gutes Spiel ist nun einmal primär ein Spiel, und das Gameplay hat Vorrang. Darunter wird eine Geschichte immer leiden. Das geht fast gar nicht anders.

    In dieser Hinsicht gibt es nur wirklich wenige Spiele die mich in mancher weise überzeugt haben:

    -Final Fantasy 8: Bis auf ein paar kleine Ausnahmen sind hier die Geschichte und das Gameplay sehr nah zusammen. Die Geschichte läuft quasi permanent, bis auf einen Dungeon irgendwo in der Mitte... und der letzte Dungeon.
    -Ar Tonelico 2/3/Ar Nosurge: Halbe Visual Novel, die sich demnach auch die Zeit nehmen. Trotzdem weitaus schwächer als FF 8, da teilweise das Gameplay doch im Weg ist und das pacing beeinflusst. Ar Nosurge macht das dann ganz anders, und das Gameplay ist wirklich nur noch Beiwerk.
    -Blue Reflection 2: Egal was man an Gameplay macht, mit einer gravierenden (und schlechten) Ausnahme am Ende, wo einen das Spiel noch mal in alle Gegenden schickt um all Bosse noch einmal umzulegen, sowie dem letzten Dungeon, sind das ganze Gameplay nur auf ein Ziel ausgelegt: Die Geschichte. Jedes Sidequest dient dazu, mehr über die Charaktere zu erfahren, wenn die Aufgabe auch oft selbst sehr typisch ist. Dazu hat jeder Dungeon im Prinzip überall Fragmente liegen, die man aufsammeln muss, damit der Charakter, zu dem der Dungeon gehört, langsam seine Erinnerungen zurück bekommt.

    Tja. Ist jetzt nicht so viel. Aber für mich können andere Spiele halt schwer eine wirkliche Geschichte erzählen, wenn man zwischendurch mit komplett anderen Sachen beschäftigt ist. Hier mal grinden. Da mal fetch queste. Sowas wie Final Fantasy X geht vielleicht auch so gerade noch, aber im Vergleich zu VIII ist das gameplay schon prominenter. XIII hat alles am Ende weggeworfen, mit der großen freien Ebene, aka die "Story pausiert" Ebene. Im Endeffekt ist das meiste dann eben typischer Rpg Brei. Hat man ein paar gespielt, hat man alle gespielt. Manche mögen es, andere eben nicht. Die Geschichte ist Beiwerk, und kann ganz nett sein, aber eben nicht mehr als das.


    Das heißt jetzt nicht, dass die paar Ausnahmen alle eine gute Geschichte haben. Sie haben nur die Voraussetzung, dass es funktionieren kann.
    -Final Fantasy 8 ist recht berühmt, dass sich die Gemüter da scheiden. Ich denke, da ist schon alles drüber erzählt.
    -Ar Tonelico 2 ist meiner Meinung nach sehr hoch/tief mäßig. Manches ist echt gut gemacht, anderes wiederum sehr schlecht. Der dritte Teil ist da besser, da die Themen und Konflikte besser funktionieren und die Gegner nicht nur irgendwelche Irren sind, sondern tatsächlich Dinge tun, die Sinn machen. Ich mag es wenn die Protagonisten im Prinzip die Irren sind.. Denn ganz im ernst, es sind die Irren die bahnbrechende Entwicklungen verursachen. Im Prinzip hat sich die Serie bis zum dritten Teil nie richtig getraut die Dinge zu machen, die sie wollte. Da hat man klar die Entwicklung von Teil 1 bis 3 gesehen.
    -Blue Reflection 2 ist mein persönlicher Favorit des Ganzen. Im Prinzip kümmert es sich gar nicht darum wie ein typisches Rpg zu sein, und das tut so gut. Das Drama ist bodenständig und gut erzählt und es gibt keine schlecht geschriebenen Bösewichte, die nur da sind, da man sie ja braucht (nein, braucht man nicht). Dazu ist es ein japanisches Spiel mit zumindest ein klein wenig budget, was tatsächlich eine recht wichtige lesbische Romanze drin hat. Nicht so ein "ja wir müssen jetzt" wie Nintendo das in Fire Emblem macht. Oder mit "wenn man den weiblichen Protagonist nimmt, ist das script das selbe wie beim männlichen". Ganz einfach zwei weibliche Charaktere die eben so sind.


    Im Endeffekt muss ich aber leider noch einmal wiederholen: Es sind immer noch Rpgs. Wenn man wirklich was gutes und rundes sehen will, dann sind andere Medien besser. Und irgendwie muss ich gestehen: Ich weiß wirklich nicht, ob das, was die genannten Titel als gameplay haben, wirklich gebraucht wurde.
    Nettes Beiwerk an Geschichte haben allerdings noch einiges mehr an Spielen. Ich mochte da z.B. Wild Arms 3, was sich in mancher Hinsicht so anfühlte, als würde man Archäologen spielen, die einfach wissen wollen, was mit der Welt los ist. Atelier Ayesha ist da auch etwas nettes, was ein wenig in die selbe Richtung geht. Ich finde fast schon, wenn es um Beiwerk geht, ist es vielleicht besser wenn man sich mehr auf die Welt fokussiert. Das passt gut zu Rpgs, wo man ja in der Regel auch viel herum rennt.
    Geändert von Kiru (25.05.2022 um 09:52 Uhr)

  17. #17
    Zitat Zitat
    Ich bin ja der starken Überzeugung, dass ein Jrpg im Prinzip kaum eine gute Geschichte erzählen kann. Ein gutes Spiel ist nun einmal primär ein Spiel, und das Gameplay hat Vorrang. Darunter wird eine Geschichte immer leiden. Das geht fast gar nicht anders.
    Ich würde sagen, das ist ein Spektrum von "stark Gameplay interessiert/zentriert" zu "stark Story interessiert/zentriert". Ich selber komme aus der Story-Ecke, d.h. Spiele waren und sind für mich immer ein Bücher-Ersatz. Ich bewerte vorrangig nach Handlung, sekundär nach Atmosphäre/Setting und Gameplay ist halt einfach nur da und stört mich hoffentlich nicht. Dann kann ich das ausblenden und mich auf das wichtige interessieren. Ist einer der Gründe, weshalb ich mit Open-World-Settings nix anfangen kann, es verwässert die Handlung zu sehr mit sinnlosem Rumgelaufe. Die Handlung von Xenoblade 1 fand ich an sich ok, aber das sie unterbrochen wird von 20 Stunden sinnlosen Quests/Rumgelaufe, schadet meinem Spielspaß enorm. (Bei Xenoblade 2 war mir dann der Anime/Klischee-Bullshit in der Handlung auch noch zu ausgeprägt...)
    Natürlich kann man mit Mechaniken/Gameplay das Setting und die Handlung unterstützen, zugegebenermaßen tun das nur wenige Spiele. Nier Automata war da für mich ein sehr positives Beispiel für Gameplay and Story Integration. Auch Baten Kaitos 1 + 2, die die Guardian Spirit ganz gut eingebunden haben

    Die meisten meiner Lieblingsstoryspiele sind auch schon genannt worden: FFVII, Xenogears (absolut ungeschlagen), FFVI, FFX, Shadow Hearts 1 + 2

    Chrono Trigger fehlt meines Erachtens noch, was zugegebenermaßen ja keine komplexe Handlung, aber eine sehr gut Ausgearbeitete hatte, die gut mit Klischees gespielt hat.

    Für Radiant Historia möchte ich auch nochmal eine Lanze brechen. Das war so das einzige Spiel seit FFX, welches mir wegen der Handlung in Erinnerung geblieben ist. Der "Twist" im Golden Ending ergiebt sich sehr logisch, aus dem gesamten Verlauf der Handlung, die Charaktere mochte ich sehr. Man kann auch cool sein, ohne ein Arsch zu sein, danke Stocke!

    -------------------
    Und eine Erwähnung, die ich hier noch reinschmuggeln möchte, obwohl es eine Visual Novel und kein RPG ist House in Fata Morgana: Das spielt was Handlung angeht einfach in der Oberliga: komplex, hervorragend aufgebaut (braucht nur etwas lange, bis sie in Gang kommt), guter Umgang mit schwierigen Themen ohne sich im Ton oder Umgang zu vergreifen, keine/kaum Anime-Klischees, ergreift einen emotional, wie fast kein anderes Spiel.
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