mascot
pointer pointer pointer pointer

Ergebnis 1 bis 17 von 17

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Nostalgie kommt bei mir sicherlich auch zum tragen, wobei meine größten 2 Probleme eigentlich sind, dass ich generell viele Geschichten mag/mochte, auch wenn sie vielleicht nicht zum weiterempfehlen gut waren, aber ich mich teilweise gar nicht mehr so genau an die Details oder das Warum erinnern kann. Das macht die Auswahl dann etwas schwieriger. Bei neueren Spielen merke ich aber inzwischen mein Alter , in dem Sinne das ich doch kritischer werde weil ich eben gewisse Geschichten schon kenne und mich dann die Macken stärker stören oder mir mehr auffallen als das früher der Fall war.
    Nach ein wenig Überlegen bin ich erst mal auch hauptsächlich bei gewisse Klassiker gelandet und da fällt mir dann auch stark auf, dass wirklich immer irgendwie die Welt zumindest mit gerettet werden muss.
    Wenn die Geschichte dann auch ein wenig mehr auf die Antagonisten eingeht empfinde ich das als Pluspunkt.

    Mal sehen was mir da so einfällt:
    Final Fantasy 6: Hier gefiel mir die große Truppe die aus recht unterschiedlichen Charakteren besteht, aber ich glaube die Geschichte ist mir hauptsächlich wegen der einschneidende Veränderung der Welt mitten im Spiel im Gedächtnis geblieben. Klar, Helden scheitern auch mal und in der Heroes Journey ist auch eine entsprechende Phase eingeplant, aber in diesem Ausmaß sieht man das nicht so häufig.
    Final Fantasy 7: Das Original hat bei mir noch einen zusätzlichen Stein im Brett als erstes Spiel der Reihe und generell JRPGs, so dass da vieles neu und unverbraucht für mich war^^ Und das Spiel hat auch ein paar "coole" Antagonisten zu bieten. Die Geschichte sowie die Charaktere haben auch viele tragische Momente zu bieten und Cloud als unverlässlicher Erzähler hat auch was.
    Final Fantasy 9: Hier waren es vermutlich mehr die kleinen Dinge und Einblicke, so dass man mehr ein Gefühl dafür hatte, das abseits der Hauptstory auch noch andere Sachen ablaufen und was die Charaktere die ganze Zeit über so treiben und tun.

    Bei Suikoden habe ich das Problem, dass ich 4, 4 Tactics und 5 gar nicht mehr so richtig auf dem Schirm habe, um sagen zu können was ich da genau jetzt gut fand. Bei 1, 2 und 3 würde ich hauptsächlich Teil 2 empfehlen. Der Teil macht viel richtig, man bekommt Einblicke in beide Seiten des Konflikts, es gibt tragische Entwicklungen und auch einiges an Etappen zu bewältigen. Teil 3 hat zwar auch jede Menge Perspektiven zu bieten, aber insgesamt fand ich es doch schwächer als Teil 2. Suikoden ist auch so eine Reihe, wo zwar der Hauptfokus eher "nur" auf ein oder zwei Nationen liegt, aber durch die True Runes immer auch eine Gefahr für die gesamte Welt mitschwingt. Vor allem Teil 3 wird in der Richtung sehr deutlich. Die Verbindungen zwischen der Reihe sind auch ein netter Bonus.

    Shadow Hearts 2: fand ich toll wegen dem Setting, vor allem wenn man sonst mit Horror Elementen nicht so viel am Hut hat und den doch gewissermaßen älteren Protagonisten. Es kam mir erwachsener vor. Was dann ehrlich gesagt Shadow Hearts 3 das Genick gebrochen hat, mit seinem Kind Detektiv. Das war einfach nicht überzeugend, vor allem für die Reihe. Bei dem Teil habe ich eher mit dem finalen Boss sympathisiert, als mit der Hauptgruppe. Und dabei gab's dazu nicht mal sonderlich viele Szenen, aber die Idee dazu fand ich gut.

    Breath of Fire 4: Das man hier sogar einen der Antagonisten spielen kann hat denke ich viel dazu beigetragen, dass mir die Geschichte gefallen hat. Man ist quasi direkt bei den Geschehnissen dabei, die ihn zu seinen Taten treiben und kann verfolgen wie sich das Problem bereits aufbaut, während die eigentliche Heldentruppe noch mit anderen Dingen beschäftigt ist.

    Dank der Google Suche von La Cipolla musste ich auch nochmal über Ar Tonelico nachdenken. Am meisten würde ich da wohl zu Ar Tonelico 2 tendieren, aber so richtig sicher bin ich mir nicht. Das Spiel hat auf jeden Fall eine interessante Welt und ich mochte es auch, dass die Geschichte zeitweise zwei Pfade bietet. Über die Cosmospheres bekommt man auch einen tieferen Einblick in ein paar der Charaktere. Aber da fand ich dass das Spiel den richtigen Absprungpunkt verpasst, wenn es um die romantische Option geht. Wobei Teil 2 es noch mit am Besten macht aus der Reihe. Und wie bei Suikoden finde ich es hier auch ganz cool, dass die 3 Teile der Reihe zusammenhängen bzw. noch eine übergreifende Geschichte erzählen.


    Wenn es darum geht was mich bei Geschichten stört, dann fallen mir gerade zwei Punkte ein:

    Wenn sich die Gegner zu offensichtlich dumm verhalten müssen, damit die Protagonisten durchhalten können, bis sie stark genug sind, um sich selbst behaupten zu können. Es wäre schön, wenn sich die Geschichten da um einen glaubhafteren Verlauf bemühen könnten oder die Kräfteverhältnisse nicht ganz so krass auseinanderlaufen lassen.

    Wenn die Anime Tropes überhand nehmen. Zum einen decke ich da meinen Bedarf schon genug mit Animes selbst, zum anderen scheint das dazu zu führen, dass sich die Spiele gleicher anfühlen, als es sein müsste.

  2. #2
    Ich bin ja der starken Überzeugung, dass ein Jrpg im Prinzip kaum eine gute Geschichte erzählen kann. Ein gutes Spiel ist nun einmal primär ein Spiel, und das Gameplay hat Vorrang. Darunter wird eine Geschichte immer leiden. Das geht fast gar nicht anders.

    In dieser Hinsicht gibt es nur wirklich wenige Spiele die mich in mancher weise überzeugt haben:

    -Final Fantasy 8: Bis auf ein paar kleine Ausnahmen sind hier die Geschichte und das Gameplay sehr nah zusammen. Die Geschichte läuft quasi permanent, bis auf einen Dungeon irgendwo in der Mitte... und der letzte Dungeon.
    -Ar Tonelico 2/3/Ar Nosurge: Halbe Visual Novel, die sich demnach auch die Zeit nehmen. Trotzdem weitaus schwächer als FF 8, da teilweise das Gameplay doch im Weg ist und das pacing beeinflusst. Ar Nosurge macht das dann ganz anders, und das Gameplay ist wirklich nur noch Beiwerk.
    -Blue Reflection 2: Egal was man an Gameplay macht, mit einer gravierenden (und schlechten) Ausnahme am Ende, wo einen das Spiel noch mal in alle Gegenden schickt um all Bosse noch einmal umzulegen, sowie dem letzten Dungeon, sind das ganze Gameplay nur auf ein Ziel ausgelegt: Die Geschichte. Jedes Sidequest dient dazu, mehr über die Charaktere zu erfahren, wenn die Aufgabe auch oft selbst sehr typisch ist. Dazu hat jeder Dungeon im Prinzip überall Fragmente liegen, die man aufsammeln muss, damit der Charakter, zu dem der Dungeon gehört, langsam seine Erinnerungen zurück bekommt.

    Tja. Ist jetzt nicht so viel. Aber für mich können andere Spiele halt schwer eine wirkliche Geschichte erzählen, wenn man zwischendurch mit komplett anderen Sachen beschäftigt ist. Hier mal grinden. Da mal fetch queste. Sowas wie Final Fantasy X geht vielleicht auch so gerade noch, aber im Vergleich zu VIII ist das gameplay schon prominenter. XIII hat alles am Ende weggeworfen, mit der großen freien Ebene, aka die "Story pausiert" Ebene. Im Endeffekt ist das meiste dann eben typischer Rpg Brei. Hat man ein paar gespielt, hat man alle gespielt. Manche mögen es, andere eben nicht. Die Geschichte ist Beiwerk, und kann ganz nett sein, aber eben nicht mehr als das.


    Das heißt jetzt nicht, dass die paar Ausnahmen alle eine gute Geschichte haben. Sie haben nur die Voraussetzung, dass es funktionieren kann.
    -Final Fantasy 8 ist recht berühmt, dass sich die Gemüter da scheiden. Ich denke, da ist schon alles drüber erzählt.
    -Ar Tonelico 2 ist meiner Meinung nach sehr hoch/tief mäßig. Manches ist echt gut gemacht, anderes wiederum sehr schlecht. Der dritte Teil ist da besser, da die Themen und Konflikte besser funktionieren und die Gegner nicht nur irgendwelche Irren sind, sondern tatsächlich Dinge tun, die Sinn machen. Ich mag es wenn die Protagonisten im Prinzip die Irren sind.. Denn ganz im ernst, es sind die Irren die bahnbrechende Entwicklungen verursachen. Im Prinzip hat sich die Serie bis zum dritten Teil nie richtig getraut die Dinge zu machen, die sie wollte. Da hat man klar die Entwicklung von Teil 1 bis 3 gesehen.
    -Blue Reflection 2 ist mein persönlicher Favorit des Ganzen. Im Prinzip kümmert es sich gar nicht darum wie ein typisches Rpg zu sein, und das tut so gut. Das Drama ist bodenständig und gut erzählt und es gibt keine schlecht geschriebenen Bösewichte, die nur da sind, da man sie ja braucht (nein, braucht man nicht). Dazu ist es ein japanisches Spiel mit zumindest ein klein wenig budget, was tatsächlich eine recht wichtige lesbische Romanze drin hat. Nicht so ein "ja wir müssen jetzt" wie Nintendo das in Fire Emblem macht. Oder mit "wenn man den weiblichen Protagonist nimmt, ist das script das selbe wie beim männlichen". Ganz einfach zwei weibliche Charaktere die eben so sind.


    Im Endeffekt muss ich aber leider noch einmal wiederholen: Es sind immer noch Rpgs. Wenn man wirklich was gutes und rundes sehen will, dann sind andere Medien besser. Und irgendwie muss ich gestehen: Ich weiß wirklich nicht, ob das, was die genannten Titel als gameplay haben, wirklich gebraucht wurde.
    Nettes Beiwerk an Geschichte haben allerdings noch einiges mehr an Spielen. Ich mochte da z.B. Wild Arms 3, was sich in mancher Hinsicht so anfühlte, als würde man Archäologen spielen, die einfach wissen wollen, was mit der Welt los ist. Atelier Ayesha ist da auch etwas nettes, was ein wenig in die selbe Richtung geht. Ich finde fast schon, wenn es um Beiwerk geht, ist es vielleicht besser wenn man sich mehr auf die Welt fokussiert. Das passt gut zu Rpgs, wo man ja in der Regel auch viel herum rennt.
    Geändert von Kiru (25.05.2022 um 09:52 Uhr)

  3. #3
    Zitat Zitat
    Ich bin ja der starken Überzeugung, dass ein Jrpg im Prinzip kaum eine gute Geschichte erzählen kann. Ein gutes Spiel ist nun einmal primär ein Spiel, und das Gameplay hat Vorrang. Darunter wird eine Geschichte immer leiden. Das geht fast gar nicht anders.
    Ich würde sagen, das ist ein Spektrum von "stark Gameplay interessiert/zentriert" zu "stark Story interessiert/zentriert". Ich selber komme aus der Story-Ecke, d.h. Spiele waren und sind für mich immer ein Bücher-Ersatz. Ich bewerte vorrangig nach Handlung, sekundär nach Atmosphäre/Setting und Gameplay ist halt einfach nur da und stört mich hoffentlich nicht. Dann kann ich das ausblenden und mich auf das wichtige interessieren. Ist einer der Gründe, weshalb ich mit Open-World-Settings nix anfangen kann, es verwässert die Handlung zu sehr mit sinnlosem Rumgelaufe. Die Handlung von Xenoblade 1 fand ich an sich ok, aber das sie unterbrochen wird von 20 Stunden sinnlosen Quests/Rumgelaufe, schadet meinem Spielspaß enorm. (Bei Xenoblade 2 war mir dann der Anime/Klischee-Bullshit in der Handlung auch noch zu ausgeprägt...)
    Natürlich kann man mit Mechaniken/Gameplay das Setting und die Handlung unterstützen, zugegebenermaßen tun das nur wenige Spiele. Nier Automata war da für mich ein sehr positives Beispiel für Gameplay and Story Integration. Auch Baten Kaitos 1 + 2, die die Guardian Spirit ganz gut eingebunden haben

    Die meisten meiner Lieblingsstoryspiele sind auch schon genannt worden: FFVII, Xenogears (absolut ungeschlagen), FFVI, FFX, Shadow Hearts 1 + 2

    Chrono Trigger fehlt meines Erachtens noch, was zugegebenermaßen ja keine komplexe Handlung, aber eine sehr gut Ausgearbeitete hatte, die gut mit Klischees gespielt hat.

    Für Radiant Historia möchte ich auch nochmal eine Lanze brechen. Das war so das einzige Spiel seit FFX, welches mir wegen der Handlung in Erinnerung geblieben ist. Der "Twist" im Golden Ending ergiebt sich sehr logisch, aus dem gesamten Verlauf der Handlung, die Charaktere mochte ich sehr. Man kann auch cool sein, ohne ein Arsch zu sein, danke Stocke!

    -------------------
    Und eine Erwähnung, die ich hier noch reinschmuggeln möchte, obwohl es eine Visual Novel und kein RPG ist House in Fata Morgana: Das spielt was Handlung angeht einfach in der Oberliga: komplex, hervorragend aufgebaut (braucht nur etwas lange, bis sie in Gang kommt), guter Umgang mit schwierigen Themen ohne sich im Ton oder Umgang zu vergreifen, keine/kaum Anime-Klischees, ergreift einen emotional, wie fast kein anderes Spiel.
    http://www.multimediaxis.de/signaturepics/sigpic407_1.gif

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •