Mir fällt da als erstes Nier Automata ein. Die Prämisse allein ist ja schon toll: Androiden verteidigen die letzten überlebenden Menschen gegen aus der Kontrolle geratene Maschinen. Schon zu Beginn ist die Ironie dieser Situation klar. Die Androiden leben in einer Gesellschaft wie die Menschen und verabscheuen gleichzeitig die "Machines".

Noch genialer wird es aber dann, sobald man erfährt dass die "Maschinen" auch immer menschlicher werden, was auch erst nach und nach aufgebaut wird. Am Anfang sind sie nur Kanonenfutter, in der Wüste sieht man sie zum Ersten Mal menschliches Verhalten nachahmen. Dann kommt der Freizeitpark, wo sie einfach nur feiern und dem Spieler gar keine Feindseligkeit gegenüberbringen (von einigen verwirrten Exemplaren abgesehen). Und schließlich geht es in Pascals Dorf, welches die zivilisierte Gesellschaft zeigt, ähnlich zum Androidencamp am Anfang.

Das stellt die Sinnhaftigkeit des Konfliktes schon im Frage, noch bevor es zu der (etwas vorhersehbaren, aber trotzdem starken) Enthüllung kommt, dass es die Menschen schon gar nicht mehr gibt und die Androiden und Maschinen nur in ihrem endlosen, sinnlosem (oder sinnstiftenden?) Konflikt gefangen sind.

Und ja, auch in diesem Spiel kann mich sich jetzt Details rauspicken wie Fanservice oder Längen in der Erzählung, aber ich finde es sticht mit der Story schon aus der Masse heraus. In Kombination mit der tollen Musik hat mich die Geschichte jedenfalls berührt und fasziniert.