Mein Yu-Gi-Oh!-Marathon neigt sich dem Ende zu und zum Schluss wollte ich das Spiel ausprobieren, das definitiv zu den Top 3 meiner meistgespielten GBA-Titel zählen müsste: Yu-Gi-Oh! Dungeon Dice Monsters.
Das ist ein Würfelspielableger, das auf einem Spiel beruht, dass nach dem Finale der ersten (deutschen) Staffel beruht. Das sollte auch mal als Brettspiel erscheinen, doch dazu kam es nie.
Der Name ist Programm: Man würfelt viel und die Spielfiguren selbst sind sogar Würfel. Beim Beschwören entfalten diese sich auf einem Spielfeld in beliebiger Form:
Es geht darum, sich einen Weg zum Gegner zu bahnen und diesen zu attackieren – dabei darf man den eigenen Schutz nicht aus den Augen verlieren. Drei Angriffe hält jeder Spieler nur aus, deshalb ist es ratsam, Monster vor sich zu positionieren, damit man vor direkten Angriffen geschützt ist.
Die interessante Komponente des Spiels: Jedes Monster – und somit jeder Würfel – ist individuell, nicht nur von den Stats (HP/Angriff/Verteidigung), sondern auch von den sechs Würfelseiten.
Die Seiten können Folgendes beinhalten:
- Bewegungssymbole
- Angriffsymbole
- Verteidigungssymbole
- Effektsymbole
- Beschwörungssymbole des jeweiligen Levels
etc.
Jede Runde würfelt man mit drei Würfeln. Würfelt man mindestens zwei Beschwörungssymbole eines Levels, kann man ein Monster dieses Levels beschwören. Dabei haben höhere Level weniger Beschwörungssymbole pro Würfel – sprich: Man braucht mehr Glück, um sie zu beschwören.
Alle weiteren Aktionen – Bewegen, Angreifen, Verteidigen, Effekte etc. – kann man nur ausführen, wenn man die entsprechenden Symbole im Pool hat. Diese werden auch verbraucht, das heißt, man sollte seine Würfel auch so auswählen, dass man möglichst wahrscheinlich die Symbole würfelt, die man gerade benötigt.
Vom Konzept ist das Spiel eigentlich ziemlich interessant. Der Anfang ist immer etwas dröge, weil es in den ersten paar Runden nie zu Konfrontationen kommt – jeder Spieler muss ja erst mal sein eigenes Feld aufbauen.
Nach frühestens 3-4 Zügen kann man dann auch den Gegner erreichen und entweder gegen seine Monster kämpfen oder – was am besten ist – ihn direkt angreifen.
Problem ist nur: Ich habe nun zwei Turniere à vier Spiele gespielt und muss sagen, dass die KI echt strunzdumm ist. In meinem Fall waren die Gegner nicht nur ziemlich defensiv, sondern haben in vielen Zügen einfach gar nichts sinnvolles gemacht, obwohl es möglich gewesen wäre.
Beispiel: Ich habe eines meiner Monster direkt vor den Gegner gestellt und angegriffen. Statt sich zu schützen hat mein Gegenspieler aber einfach die nächsten Runden gar nichts gemacht.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie viel Tiefe das Spiel in der Theorie hat. Es gibt meiner Erinnerung definitiv Gegner, die etwas aggressiver spielen. Aber in den 8 Spielen (Anfangsturnier und viertes Turnier) habe ich auch ohne Würfelglück alle Gegner mit den Starterwürfeln, derselben Taktik und ohne Gegenwehr geschlagen.
Es gibt auch keine Story und afaik auch kein richtiges Ende. Nach dem letzten Turnier besteht iirc die Chance, dass man gegen Yami-Yugi spielen kann. Außerdem kann man in Link-Duellen gegen andere Spieler antreten (mit Linkkabel), was vermutlich noch das Interessanteste am Spiel ist.
Was Dungeon Dice Monsters neben dem Spielsystem von den anderen Yu-Gi-Oh!-Spielen abgehebt, sind die Gegner: Man spielt gegen haufenweise Charaktere aus den ersten Mangabänden, d.h. aus der 0. Staffel des Animes, die hier nie ausgestrahlt wurde und vom Inhalt deutlich derber und brutaler ist. Oh, und es gibt insgesamt 90 (!) verschiedene Gegner!
Turnier funktionieren nach dem K.O-Prinzip und haben je 16 Teilnehmer, von denen man entsprechend gegen 4 spielt. Der größte Reiz des Spiels ist es vermutlich, alle Gegner freizuschalten (die man dann im Freies-Duell-Modus erneut bekämpfen kann), wodurch man dieselben Turniere auch mehrmals macht.
Gewonnene Turniere schalten weitere frei, wobei es insgesamt 15+ gibt. Zudem kann man Würfel, die besiegte Gegner hatten, anschließend im Shop kaufen.
Leider sind die Spiele von Natur aus auch eher langsam, etwa wie in einem der langsameren SRPGs (z.B. Final Fantasy Tactics). Da sie nicht einmal sonderlich komplex sind, fehlt mir da heute ehrlich gesagt der Reiz. Ich bin mir nicht einmal mehr sicher, warum mir das Spiel damals so gefallen hat.
Zumindest erinnere ich mich, dass mein GameBoy mal auf einer Klassenfahrt in der 6. Klasse einkassiert wurde, als ich nicht aufhören konnte zu spielen
Na ja. Werde es nicht weiterspielen, aber war interessant, mal wieder reinzuschauen. Weiterempfehlen kann ich das Spiel nicht.
Status: Abgebrochen nach ca. 1h