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Hybrid-Darstellung

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  1. #1


    Mein Yu-Gi-Oh!-Nostalgiemarathon geht weiter und nach Forbidden Memories habe ich mir nun Yu-Gi-Oh! Die heiligen Karten für GBA vorgenommen.

    Das Spiel ist meines Wissens nach der erste Serientitel mit einer RPG-artigen Struktur: Man kann sich frei über die Maps bewegen, mit Leuten sprechen, in Läden einkaufen und die Stadt erkunden.

    In den Spielen gewinnt man nicht nur Karten, sondern auch Spielerlevel und Deckpunkte. Der Spielerlevel legt fest, welche Karten man überhaupt ins Deck aufnehmen kann. Jede Karte hat zudem fixe Kosten, deren Summe (von 40 Karten) die Deckkapazität nicht überschreiten darf.

    Anders gesagt: Zu Beginn ist man auf schwache, billige Karten beschränkt. Je mehr man spielt, desto mehr Möglichkeiten eröffnen sich einem. Ich mag das System deshalb recht gerne, weil man durchgängig das Gefühl von Fortschritt hat. Bei genug anderen Spielen geht es ja nur um die gewonnenen Karten nach dem Kampf – wenn die Mist sind, war der Kampf quasi „umsonst“.

    Die heiligen Karten könnte man also wirklich als TCG-RPG-Hybrid bezeichnen, weshalb ich es auch fürs Bingo zählen lassen werde.



    Storymäßig bildet es fast 1:1 den Battle-City-Arc des Animes ab, sprich: Man muss gegen prominente Spieler spielen, um sich fürs Turnier zu qualifizieren. Nebenbei taucht eine sinistre Bande auf und macht Stress. Keine super innovative Handlung – und sie wird auch sehr kurz und bündig erzählt.

    Spielerisch handelt es sich um eine vereinfachte Version des TCG. Effektmonster gibt es im Gegensatz zu Forbidden Memories zwar, sie sind aber die Minderheit und haben keine Effekte, die automatisch triggern. Das entschlackt das Spiel aber zugleich, weshalb Duelle deutlich zügiger sind als in den Spielen, die die richtigen Regeln abbilden.

    Neu ist das Elementarsystem: Jede Karte hat ein Element und somit auch eine Elementarschwäche. Kämpft man gegen eine Karte mit elementarem Vorteil, wird die eigene Karte kampflos zerstört. Das System ist stumpf, aber weicht die einseitige Stärkedynamik etwas auf, wo nur die höchsten ATK zählen. So etwas hättte Forbidden Memories gebrauchen können. (Wobei es so ein System ja gab, es war nur schwerer zu durchschauen und viiiiel abgeschwächter.)

    Vom Schwierigkeitsgrad ist das Spiel gemäßigt. Man wird aber trotzdem einige Spiele verlieren – und damit auch Karten. Zu Beginn jedes Kampfes wählt man nämlich (wahlweise) eine Karte als Einsatz – und erhält im Fall eines Sieges eine etwa gleichwertige Karte zurück. Ein nettes System, das im Restkontext aber eher sinnlos ist, denn:

    Man kann sich im Laden fast alle erdenklichen Karten kaufen. Geld hat man zu Hauf und selbst ikonische Story-Karten kriegt man hinterhergeworfen. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die durch Kämpfe gewonnenen Karten kaum einen praktischen Wert haben.



    Das Balancing im Spiel ist übrigens auch ziemlich broken: Während Monsterkarten relativ viele Deckpunkte aufbrauchen, sind selbst die mächtigsten Zauber- und Fallenkarten oft sehr günstig. Wenn man nicht grinden will, ist es also ratsam, im späteren Spielverlauf vermehrt darauf zu setzen. So habe ich auch die letzten Kämpfe mit Leichtigkeit gewonnen.

    Ansonsten noch hervorzuheben:
    - das Spieltempo ist schnell, es gibt Null Lade- und Wartezeiten, selbst Speichern geht instant
    - die Umgebungsgrafiken wirken eher langweilig (aber nicht hässlich), aber es ist interessant, die Charaktere als Pixel-Sprites zu sehen
    - die Portraits (Oberkörper), die man in den Dialogen sieht, sind hingegen für GBA-Verhältnisse sehr hübsch.

    Ach ja, und das Spiel ist nur so 5-7 Stunden lang. Einerseits angenehm kurz, aber andererseits rutscht man gefühlt direkt vom Prolog ins Finale und das tatsächliche Entscheidungsturnier ist ziemlich antiklimaktisch.



    tl;dr: Ganz interessante Kombination von RPG- und TCG-Mechaniken in einem kurzweiligen, aber recht lieblosen Drumherum. Kann man gut wegspielen, aber ist irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes.

    Spielzeit: 5:30h (geschätzt)
    Wertung: 5/10


    Habe mich gerade ein wenig zu Reschef der Zerstörer eingelesen und oh boy, das klingt nach einem weit schlimmeren Grindfest als selbst Forbidden Memories. Quasi die Antithese zu Die heiligen Karten: Bockschwer, unfair und durch massiven Grundzwang deutlich länger.

    Allerdings gibt es einen Fanpatch, der viele dieser Makel behebt. Vielleicht gebe ich dem Spiel also doch eine Chance. Zumindest den Anfang werde ich aber ohne Patch anspielen.


  2. #2
    Ah ja die heiligen Karten, eines von unzähligen Yu-Gi-Oh GBA Spielen. Ich hatte das gerade mit "Worldwide Edition" verwechselt was auch den Battle City Arc behandelt. Die Heiligen Karten hatte ich tatsächlich nie gespielt, letzteres hatte jedoch ein Kumpel von mir. Ich weiß nicht mehr ob ich mich korrekt erinnere aber das wäre evtl lohnenswert. Man kann sich zwar nicht frei bewegen, sondern nur Orte auf der Karte auswählen, wenn ich mich aber nicht völlig falsch erinnere, hat das Spiel einen bestimmten Zeitraum simuliert indem das Turnier sich abspielt.
    Also es gibt eine bestimmte Anzahl von Tagen und damit verschiedene Events zu erforschen, so kann man zu verschiedenen Zeitpunkten an verschiedenen Orten, andere Gegner vorfinden oder andere Ereignisse lostreten. War ziemlich spannend dann schon mal irgendwas geheimes gefunden zu haben.

    An Reschef der Zerstörer erinnere ich mich auch noch gut. Das ist nicht ein so schlimmer Grind wie Forbidden Memories und man hat auch gefühlt mehr Einfluss auf die Duelle durch das Elementarsystem. (ich glaube das Spiel orientiert sich gelinde an den Heiligen Karten?) aber ziemlich hart ist es trotzdem.
    Ich weiß noch dass ich es geschafft bis zu Bandit Keith. Bzw den Duellen davor. man muss glaube ich ab einen bestimmten Punkt im Spiel 5 Duelle in Folge gewinnen gegen Gegner die weniger Lebenspunkte haben als man selbst. der Clou ist aber, die eigenen Lebenspunkte zwischen den Duellen regenerieren sich nicht und so muss man durch einen Gauntlet von immer schwierger werdenden Gegnern, ich weiß nicht genau ob man Keith selbst auch noch im Anschluss erledigen muss, denn so weit bin ich nie gekommen.

    Das einzige andere Yu-Gi-Oh Spiel was ich sonst noch für den Handheld gezockt habe war "Das Dunkle Duell" für den Game Boy Color. Da gab es so verschiedene Tiers an Feinden und man musste pro Tier jeden Gegner 5x schlagen um in den nächsten zu kommen. Das war auch recht witzig, weil das Elementsystem sogar so hart broken war, dass man mit einem 300 Atk Viech, einen 3000er Weißen Drachen erledigt hat, nur weil automatisch Dark alles mit Licht schlägt, bar jedes Stärkeunterschieds. xD
    Dafür hatte das Spiel immerhin schon Tributbeschwörungen, Zauber und Fallenkarten wenn auch noch sehr wenige. Auch Monster-Effekte waren meist anders und noch recht simpel.

    Was wir damals nie wussten war dass man sehr viele verschiedene Duellanten nur dann herausfordern konnte wenn man spezielle Codes eingegeben hat und das Spiel schenkt einem nur am Ende den Code gegen Yami Yugi. Die anderen Codes wurden wohl in Japan in verschiedenen Magazinen ausgegeben, Europäer ohne Internet kriegen davon natürlich überhaupt nichts mit und so war das Endgame auch immer viel zu einfach weil die starken Gegner aus den Codes gefehlt haben. xD
    Geändert von Klunky (26.04.2022 um 09:24 Uhr)

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