Zwei weitere Spiele werden von meiner Liste gestrichen:
Alvastia Chronicles: Ein Kemco-Spiel von EXE-Create, die ich ja im Allgemeinen nicht so mag, da die Spiele zu geschwätzig und voller Anime-Tropes sind. Da ich aber Dragon Sinker mochte, das im selben Stil ist, dachte ich, Alvastia Chronicles könnte Spaß machen. Auch hier kämpft man wieder mit 3 Gruppen à vier Leuten im Kampf, wobei nur der Anführer jeder Gruppe ein Kommando hat. Das System ist relativ komplex und es gibt Synergien zwischen den Charakteren – und insgesamt 100 Charaktere, die man in jedem Dorf und jeder Stadt findet.
Die Geschichte allerdings ist todlangweilig, aber die Dialoge wie befürchtet ausufernd und zum Teil zum Haare raufen (Stichwort: MC-kuns Harem). Außerdem habe ich direkt zu Beginn durch das Gacha-System so starke Waffen bekommen, dass das Spiel ziemlich trivialisiert wurde. Das war mir dann einfach doch zu viel Grütze dafür, dass ich einfach nur ein einfaches Hirn-aus-RPG spielen wollte. Tjo.
Status: Nach ca. 45 Minuten abgebrochen.
SaGa Scarlet Grace hatte ich mir mal in einem Sale gekauft, da ich in meiner Twitter-Timeline einige Fans vom Spiel hatte. Und ich muss sagen: Es ist interessant. Ich hatte aber zuvor schon die Befürchtung, dass mich die Systeme (wie in vielen SaGa-Spielen) nicht so abholen würden. Das Spiel hat ein geringes Budget und Orte sind nicht mehr begehbar – stattdessen sind Städte nur noch Menüs. Es gibt jedoch eine Weltkarte, die vom Stil ganz interessant ist. Ein Kompromiss oder bewusstes Spieldesign? Keine Ahnung, aber dadurch fühlt sich das Spiel zumindest eigen an.
Interessant sind die Kämpfe. Augenscheinlich sind es normale rundenbasierte Kämpfe, doch es gibt viele Synergien im Kampfsystem und die Reihenfolge der Aktionen ist relevant. Auch normale Kämpfe fühlen sich relativ imposant an, eher so, als würde man ein SRPG spielen. Habe auch gelesen, dass SaGa Scarlet Grace das Spiel ist, wo jeder Kampf quasi wie ein Bosskampf ist. Ob das wirklich so ist, kann ich nach 20 Minuten nicht beurteilen. Aber es ist zumindest kein System wie jedes andere.
Serientypisch gibt es keine Level-Ups, sondern Werte steigen hin und wieder mal nach dem Kampf. Gab auch noch eine Reihe weitere Systeme (Flux), die ich noch nicht so ganz durchschaut habe. Der Startcharakter (einer von vieren) wird übrigens über eine Reihe von Fragen zu Beginn des Spiels ermittelt. Dialoge finden in komplett statischen Szenen statt, wobei die Charaktermodelle in 3D sind. Das finde ich schade, denn wenn es eh schon keine Animationen gibt (nicht mal Lippenbewegungen), wieso nimmt man dann keine handgezeichneten 2D-Modelle?
Unterm Strich hat meine kurze Session keinen besonders positiven oder negativen Eindruck hinterlassen. Ich bin mir sicher, es ist ein interessantes und unkonventionelles Spiel und ich will auch nicht ausschließen, es irgendwann noch mal ernsthaft zu spielen. Fürs Erste aber nicht.
Status: Abgebrochen nach kurzem Anspielen.
Und schließlich habe ich mir nun tatsächlich Voice of Cards: The Forsaken Maiden zugelegt, trotz meiner Ernüchterung vom Vorgänger, denn ich muss einfach sagen: Ich mag dieses reduzierte Grundgerüst doch einfach sehr gerne. Voice of Cards hat mir seit Langem sogar mal wieder Lust gemacht, selbst ein Spiel zu designen, denn es zeigt, dass man mit sehr limitierten Mitteln coole Sachen machen kann.
Dass das Spiel hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt, ändern sich auch im Nachfolger nicht. Ich wusste aber, dass mich hier mehr vom Gleichen erwartet. Allerdings geht alles nun durch den High-Speed-Modus deutlich schneller von der Hand, weshalb mir der Gameplay-Loop nun auch Spaß macht. Ich finde auch das Kampfsystem nach wie vor interessant. Wäre das Spiel nicht so leicht, könnte man damit sicher einiges anstellen.
Auch gefällt mir am Nachfolger, dass man hier wechselnde Gruppenmitglieder hat. Das mochte ich schon in Grandia und der Trails-Serie und imo sollten mehr RPGs so etwas machen, weil es für deutlich abwechslungsreichere Charakerdynamiken sorgt. The Forsaken Maiden ist so aufgebaut, dass man quasi in jedem Kapitel die Geschichte einer Figur spielt, die jedoch immer auch die Geschichte der weiblichen Hauptfigur vorantreibt – die nicht sprechen kann, aber offenbar ein dunkles Geheimnis verbirgt.
Das Spiel scheint etwas länger zu sein als der Vorgänger. Ich bin aktuell aber motiviert, am Ball zu bleiben. Ich erwarte am Ende auch hier keinen großen Wurf, aber bin doch insgesamt recht versöhnlich gestimmt. Irgendwas an diesen Spielen finde ich doch sehr anziehend.