Bis zur Hälfte empfand ich "The Messenger" als ein wirklich motivierendes Spiel was als "toned down" Retro-Plattformer wirklich eine super Figur macht, das Leveldesign war sehr gut an eine solche Erfahrung angepasst.
Leider bricht es dann mit dem "Metroidvania-Twist" komplett zusammen. Die Level wurden nie für eine Verschachtelung vorgesehen und demnach verlaufen sie sehr horizontal und wirken mal mehr und mal weniger willkürlich durch die Trennung zwischen den Abschnitten verbunden (wirklich beeindruckend wäre ja ein Wechsel in Echtzeit in das nächste Gebiet, statt das einfach die Level geladen werden)
Es wirkt so als wäre ihnen die Idee erst im Laufe der Entwicklung gekommen oder sie wussten nicht wie man sowas richtiges umsetzt, schon bodenlose Fallgruben in einem Metroidvania finde ich ziemlich kontraproduktiv, dementsprechend gibt es auch kaum etwas wofür es sich lohnt die Welt auf dem Kopf zu stellen, alles man brauch muss man suchen. Das ist so als würde man ein Metroidvania spielen wo einen das Spiel am Ende zwingt die Upgrades einzusammeln.
Die wenigen linearen Abschnitte die man immer noch finden kann haben zudem das Problem dass sie nicht an das Power-Scaling des Spielavatars angepasst sind. Mir ist es jedenfalls leicht gefallen durch diese Level durchzurauschen, jeglicher Schaden den ich bekommen habe war minimal und konnte ich einfach wegstecken, gibt ja auch keinen Knockback oder irgendwelche kritischen Plattforming-Passagen wo man groß auf seine Positionierung achten muss. Das war leider das Paradebeispiel einer umgekehrten Schwierigkeitskurve für mich.
Weil ich das Spiel über lange Zeit hinweg echt witzig fand kann ich mir schon vorstellen dass die Entwickler nicht schlecht darin wären ein RPG umzusetzen. An Dialogwitz mangelt es The Messenger nicht, sicherlich kriegt man auch eine ernste Handlung mit humoristischen Momenten gut hin. Ich hoffe dass dann auch die RPG-Mechaniken sinnvoll ausbalanciert sind und sich auch stark genug von Konkurrenzprodukten abheben können.