Mein Drop-Marathon geht weiter und es gesellen sich zwei weitere Spiele dazu. Wer will noch mal, wer hat noch nicht?
Nexomon verabschiedet sich nach ca. 2h ins Nirvana. Das ist der Vorgänger von Nexomon: Extinction und noch in 2D gehalten Entsprechend erinnert es sehr an die GBA-Pokémon-Titel. Grafisch ist es allerdings eine Mischung aus Pixel Art und hochauflösenderer Grafik – wirkt zumindest nicht wie aus einem Guss.
Es ist schon beeindrucken, wie dreist das Spiel Pokémon kopiert. Monsterspiele gibt es wie Sandamer (ha!), aber hier wurde von der Ästhetik über das Kampfsystem bis hin zu ganz konkreten Markenzeichen (Pokébälle, Pokécenter, Teams aus 6 Pokémon, PC zum Lagern) alles fast 1:1 abgekupfert. Aber gerade deshalb fühlt man sich irgendwie auch gleich heimisch?
Dass es aber eben keine Pokémon sind sondern Nexomon, war für mich dann letztlich der entscheidende Faktor, es nicht weiterzuspielen. Ich finde die Designs alle ziemlich austauschbar und Nexomon hat auch nicht den Media-Mix-Vorteil, dass man die Viecher über einen Anime o.Ä. liebgewinnen kann.
Während ich den etwas höheren Schwierigkeitsgrad im Vergleich zu Pokémon positiv werte, scheinen Zustandsveränderungen aber komplett broken zu sein. Paralyse sorgt dafür, dass man nie zum Zug kommt. Bei Verwirrung verletzt man sich *immer*. Ob das die Intention war oder ein Bug ist, weiß ich nicht. Es macht die Kämpfe aber ziemlich witzlos.
Darüber hinaus ist die UI etwas träge (auf der PS4). Beim Weiterklicken von Textboxen muss man oft zweimal drücken, damit es klappt. So was schadet dem sonst imo recht flotten Spielfluss doch sehr. Hinzu kommen billige Handy-Schriftarten, denen man den Ursprung des Spiels anmerkt. Für mich machen Look & Feel einfach eine Menge aus. Wenn mich Dinge an irgendwelche Casual Games erinnern, dann ist das schon ein großer Downer für mich. Das ist schade, denn insgesamt scheint vom Design und der Umsetzung doch recht viel Mühe in Nexomon geflossen zu sein – es mag ein Pokémon-Klon sein, aber einer mit Liebe zum Detail.
Status: Abgebrochen nach 1:40h.
Weiter geht es mit Crown Trick, ein rundenbasiertes Roguelite-Spiel mit einer Menge Waffen, Items und Artefakten, die den Spieldurchgängen Variation geben. Das Spiel ist positiv rezipiert worden und ich kann verstehen warum. Ich würde das Spiel auch nicht kritisieren, aber es macht mir einfach nicht so viel Spaß.
Das Mystery-Dungeon-Prinzip der Fortbewegung empfinde ich leider doch als recht einschränkend. Durch limitierte Teleportation und viele Skills kann man direkte Konfrontationen mit Gegnern zwar oft meiden. Aber trotzdem spielt es sich insgesamt schwerfälliger, als ich es von Roguelikes gewohnt bin – vielleicht sind rundenbasierte Roguelikes einfach nicht meins.
Zudem sind mir die Systeme zu komplex. Waffen, Skills und Artefakte haben sehr verschiedene und komplexe Effekte, die viele Variablen manipulieren – von Elementarschaden über Abklingzeit bis hin zu Regenerationseffekte, oft immer mit nur leichten prozentualen Steigerungen. Bekommt man eine neue Waffe oder ein Item fühlt es sich eher so an, als würde man eine MTG-Karte durchlesen. Man muss es vermutlich mehrfach spielen, um wirklich ein Gefühl für die Effektivität zu entwickeln. Ich persönlich bevorzuge einfache und intuitive Systeme und habe keine Luste, mich in der Tiefe damit auseinanderzusetzen. Das ist keine Kritik am Spiel, denn ich habe in Bosskämpfen gemerkt, dass doch einiges möglich ist. Man muss aber die Zeit investieren und sich da reinfuchsen.
Der dritte Punkt sind die Ladezeiten. Zwischen jedem Stockwerk gibt es auf der PS4 längere Ladezeiten von 15-60 Sekunden. Das ist viel zu lang für ein Spiel, wo man auch gerne mal stirbt. Zwar nicht so häufig wie in anderen Roguelikes, aber vor und nach einem Run eine Minute darauf zu warten, das Dungeons in simpler 2D-Grafik generiert werden, bremst den Spielfluss schon stark aus. Wobei das Spiel zumindest hübsch aussieht.
Fazit: Es ist sicherlich ein nettes Roguelike, aber es ist nicht meins.
Status: Abgebrochen nach ca. 1,5h.