mascot
pointer pointer pointer pointer

Ergebnis 1 bis 20 von 117

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1



    Rakuen mochte ich wirklich sehr gerne, aber nicht uneingeschränkt in allen Aspekten.

    Erst einmal finde ich die Prämisse sehr schön – also einerseits, dass man einen kleinen Jungen im Krankenhaus spielt und die anderen Patienten dort nach und nach kennenlernt. Aber vor allem auch die Rolle der Mutter, durch die das ganze noch einmal viel rührender wird. Beides sind in Videospielen relativ unverbrauchte Elemente und vor allem auch in dieser Kombination.

    Was mir an Rakuen am besten gefallen hat, ist die Kombination der recht traurigen Prämisse mit den fantastischen Elementen. Man kommt recht früh in eine Parallelwelt mit niedlichen Wesen (den Leebles), die für sich sehr niedlich und lebendig ist, aber zugleich auch ein Spiegel der persönlichen Geschichten der Krankenhausbewohner.

    Als ich das erste Mal im Dorf ankam und die Musik dort gehört habe, habe ich mich direkt verliebt. Dieses charmant-humorvolle war ein toller Kontrast zu den traurigeren Themen des Spiels – und die hat es auch gebraucht.

    Ebenfalls sehr gelungen fand ich die Verzahnung der Handlung mit wahren Ereignissen: Zunächst gibt es nur Andeutungen, aber nach und nach stellt sich heraus, dass alles mit der Dreifachkatastrophe in Fukushima 2011 in Verbindung steht. Die Inszenierung diesbezüglich hat mir größtenteils sehr gut gefallen, weil sie einerseits teilweise recht subtil geschieht (der Spieler muss sich einige Dinge selbst zusammenreimen und abgesehen von Städtenamen wie „Sendai“ wird das Ereignis nie direkt angesprochen). Man bekommt aber auch verschiedene Blickwinkel mit und es wird nicht wie in den westlichen Medien auf die Katastrophe des Atomreaktors reduziert. Gerade als jemand mit persönlicher Verbindung zu dem Thema hat mich das sehr gefreut.

    Etwas gemischter stehe ich der dramatischen Inszenierung der Schicksäler der Krankenhausbewohner gegenüber: Ich mochte einige Geschichten mehr als andere, vor allem die, wo bodenständige menschliche Beziehungen und Emotionen im Vordergrund standen. Ich fand es allerdings etwas zu viel des Guten, dass alle Geschichte mit dem Tod der jeweiligen Figur enden. In dem Sinne fand ich den „Bären“ in der Darstellung nicht ganz so elegant. Die Lieder von Laura Shigihara sind natürlich sehr schön, aber so ein Montage-Video eines rührenden/tragischen Endes mit jeweils einem eigenen Song war mir dann auf Dauer doch etwas zu dick aufgetragen für meinen Geschmack. (Disclaimer: Ich bin auch kein riesiger Musical-Fan bzw. vor allem nicht von Musical-Einlagen in Werken, die sonst kein Musical sind, wie z.B. in Disneyfilmen üblich).

    Das Ende, als die Beziehung zwischen Mutter und Junge in den Vordergrund rückte, fand ich dann wieder ziemlich bewegend bewegend. Es gab auch sehr starke Verbindungen von Handlung und Musik, als z.B. die Stimme der Mutter plötzlich bricht, als sie das Lied singt. Das hat es auf jeden Fall noch mal intensiver gemacht. Zum Ende hin ging die Handlung dann relativ plötzlich zu Ende und das Ende selbst war natürlich auch sehr tragisch-schön – besonders hervorzuheben das Ending-Lied Jump, das mein Favorit im Spiel ist (und das ich auch davor schon kannte – es wurde ja auch nicht für das Spiel geschrieben).

    Unterm Strich war es ein wirklich schönes und rührendes Spiel mit ein paar Abzügen in der B-Note bei den „Sidestorys“ und sicher eines meiner Highlights dieses Jahr.

    Spielzeit: 7:10
    Wertung: 8/10

    Fast noch mehr freue ich mich auf Mr. Saitou, einem kleinen Spin-off im gleichen Universum, das mich von der Prämisse schon unheimlich anspricht. Der Trailer trifft genau meinen Nerv, fast mehr als Rakuen selbst:



  2. #2


    Zu Impostor Factory fällt es mir wirklich schwer, etwas zu schreiben – unter anderen auch deshalb, weil ich mir den letzten Teil noch mal ausführlich zu Gemüte fühlen will. Werde mich deshalb sehr kurz und abstrakt halten – auch weil ich gerade im Zug sitze und die restlichen Berichte noch fertigmachen muss. :P

    Zwei Sachen kann ich aber sagen:

    1) Ich war überrascht, wie sehr das Spiel nach der Murder-Mystery-Anfang dann doch stimmungsmäßig in Richtung To the Moon / Finding Paradise ging – und fand die Geschichte auch wieder total mitreißend. Vor allem der Mittelteil, wenn die Protagonisten sich in der Vergangenheit kennenlernen hat mir unheimlich gut gefallen.

    2) Ebenfalls war ich überrascht, wie tief das dann alles mit Neil verzahnt war. Auch das fand ich von der Umsetzung ziemlich überzeugend, auch wenn es mir stellenweise etwas zu SciFi-Clusterfuck war. Es war auf jeden Fall eine Menge Katharsis auf mehreren Ebenen und hat definitiv einen starken Eindruck hinterlassen. Ich muss mich mit dem Ganzen aber definitiv noch einmal in Ruhe beschäftigen und gedenke das auch noch zu tun.

    tl;dr: Hat nach dem untypischen Anfang absolut meine Erwartungen übertroffen, absolut würdiger „Nachfolger“ von To the Moon / Finding Paradise – würde es vermutlich sogar vor Finding Paradise in meinem Ranking einordnen. Definitiv das beste Spiel, das ich dieses Jahr gespielt habe!

    Spielzeit: 3:30
    Wertung: 9 von 10


  3. #3


    Kingdom Hearts 0.2 war nett. Es fühlt sich mehr an wie ein Proof of Concept, was aber natürlich zu einem Überbrückungstitel passt.

    Ich mag Aqua ja generell recht gerne und die melancholische Atmosphäre hat mir ziemlich gut gefallen. Was ich weniger mochte, ist dass man Aqua nach Waifu-Manier nun mit Accessoires etc. schmücken konnte. Das war zwar nur ein Gimmick, aber tut der Immersion absolut nicht gut. Kingdom Hearts macht es einem eh schon oft schwer genug, die Handlung erstzunehmen – da hätte es das nicht auch noch gebraucht.

    Spielerisch war’s gut. Genau die richtige Länge, serientypisch relativ viel Abwechslung. Das Kämpfen mit Aqua macht Spaß, ist stellenweise auch moderat fordernd. Den Wechseln zwischen den verschiedenen Stilen fand ich gelungen, die Bosse haben auch Spaß gemacht.

    Die Sammelei war teils ganz lustig, teils etwas mühselig – habe auch nicht alles gemacht. Und bei den Checklist-Achievements verstehe ich zwar bei der Länge des Spiels den Sinn, geneigte Spieler noch ein paar Stunden mehr zu beschäftigen. Mir waren sie aber zu stumpf und repetitiv, um sie aktiv zu verfolgen.

    Die Story hab ich auch schon wieder größtenteils vergessen, aber egal. Nächstes Jahr vielleicht Kingdom Hearts III? Wir werden sehen!

    Spielzeit: 2:50h
    Wertung: 7/10


  4. #4


    Hades hatte ich lange ignoriert, dann aber recht fix an zwei Tagen „durchgespielt“ – also zumindest einen Run zu Ende gebracht. Damit bin ich auch zufrieden.

    Das Spiel ist auf jeden Fall super polished, gut durchdacht und sieht klasse aus. Ich persönlich fand die Story und die Charaktere eher reizlos. Finde die griechische Mythologie aber auch ausgelutscht und diese Art von Geschichte ist eh nicht so meins. Also trotzdem großes Lob an das Spiel, für die Vielzahl an Charakteren, die alle eine Menge Dialoge haben, die sich auch nicht so schnell wiederholen. In der Hinsicht ist Hades anderen Roguelikes definitiv im Meilen voraus – nur waren diese Vorzüge an mir eher verloren.

    Ich habe 24 Runs gebraucht, um Hades einmal zu schlagen. Die permanenten Upgrades motivieren auf jeden Fall, immer wieder einen neuen Run zu starten. Rogueliketypisch sind die Random-Drops natürlich wieder sehr entscheidend. Einige Kombinationen sind ziemlich mächtig, aber Hades kann man wirklich auf viele Arten spielen.

    Ich habe primär mit dem Speer gespielt, der mich mit der großen Reichweite und ein paar mächtigen Upgrades gut durchs Spiel gebracht hat. Einige Bosse waren damit schon fast witzlos (die Hydra). Die Bosskämpfe selbst fand ich auch sehr gelungen, vor allem der Doppelkampf hatte es in sich. Das letzte Segment vor Hades hingegen fand ich wieder relativ einfach.

    Gegen Hades selbst habe ich beim zweiten Mal gewonnen – allerdings trotz perfekter Voraussetzungen (2 Revives, volles Leben, gute Upgrades) nur sehr knapp, da ich nichts von der zweiten Form wusste. War gut spannend.

    Mit dem Ende war ich dann auch zufrieden. Ich weiß, dass es ein wahres Ende gibt. Aber auch wenn’s mir Spaß gemacht habe, werde ich keine zehn Runs machen. Dafür sind mir Roguelikes auf Dauer dann doch zu abwechslungsarm, auch wenn Hades schon verhältnismäßig viel Variation hat.

    Also ja, war gut.

    Spielzeit: 8:00h (geschätzt)
    Wertung: 7,5/10


    Außerdem:

    Ender Lilies habe ich nach einer längeren Pause noch mal angeworfen, aber bin nicht mehr so richtig reingekommen. Ich war gerade vor zwei Bossen, die beide recht fordernd waren. Hätte ich sicher mit der Zeit geschafft, aber irgendwie war ich nach so langer Zeit doch raus.

    Eindruck vom Spiel bleibt trotzdem ausgesprochen positiv. Die Story hat mich weniger interessiert, aber die Atmosphäre ist Top und die Ästhetik auch großartig. Hat starke Child-of-Light-Vibes. Im Vergleich zu z.B. Hollow Knight ist der Schwerpunkt deutlich mehr auf den Kämpfen und weniger auf der Erkundung.

    Wer mit melancholischen Spielen und Metroidvanias was anfangen kann, sollte unbedingt mal einen Blick riskieren.


    Ebenfalls abgebrochen habe ich Trials of Mana (PS4). Ich mag das Spiel von der Ästhetik und die Musik ist klasse. Es ist auf jeden Fall sehr nostalgisch und auch deutlich liebevoller umgesetzt als die „Remakes“ von Seiken Densetsu 1 und Secret of Mana.

    Es fühlt sich relativ gefällig an, aber leider nicht sehr inspiriert. Sowohl Story als auch Gameplay sind eher so lala und als ich dann bei einem ziemlich nervigen Boss ankam und die KI meiner Mitstreiter absolut grausig war, hatte ich keine großen Bedenken, hier den Schlussstrich zu ziehen.

    Mein Endeindruck ist gemischt. Ich werde mir aber sicher noch öfter den tollen remasterten Soundtrack anhören.
    Geändert von Narcissu (22.05.2024 um 23:01 Uhr)


  5. #5
    Damit wäre mein Spielejahr 2022 beendet.

    Aktuell offen sind bei mir noch Inscryption, wo ich aufs Ende zusteuere, und Live A Live, wo ich noch ganz am Anfang der ersten Kampagne (Urzeit) stehe. Mehr zu beiden dann im neuen Jahr.

    Hatte außerdem im Sommer einen Run bei Final Fantasy X gestartet, wo ich bis Bikanel kam. Und ja, ich liebe das Spiel immer noch unheimlich. Mal schauen, ob/wann ich es weiterspiele.



    Dieses Jahr durchgespielt laut Backloggery:

    2022
    17.12 – [30:10] Pokémon Violet (NSW)
    27.09 – [08:00] Hades (PS4)
    20.09 – [02:50] Kingdom Hearts 0.2 (PS4)
    17.09 – [16:30] Voice of Cards 3 (PS4)
    14.09 – [03:30] Impostor Factory (PC)
    05.09 – [07:10] Rakuen (PC)
    20.08 – [09:15] Shin-chan Summer (NSW)
    07.08 – [60:20] Dragon Quest Builders 2 (PS4)
    02.08 – [05:00] Saturday Morning RPG (NSW)
    06.05 – [11:00] Shining Soul II (GBA)
    04.05 – [09:00] Shining Soul (GBA)
    03.05 – [10:00] Me & My Katamari (PSP)
    02.05 – [03:30] Pokémon Pinball R&S (GBA)
    30.04 – [12:00] YGO! Reshef of Destruction
    29.04 – [27:55] Pokémon TCG 2 (GBC)
    26.04 – [03:10] YGO! Dark Duel Stories (GBC)
    25.04 – [05:30] YGO! The Sacred Cards (GBA)
    25.04 – [13:00] YGO! Forbidden Memories
    23.04 – [05:30] Yoku’s Island Express (PS4)
    20.04 – [17:00] Nobody Saves the World (PS4)
    13.04 – [16:30] Voice of Cards 2 (PS4)
    06.04 – [09:15] Voice of Cards (PS4)
    04.04 – [20:00] Curse of the Dead Gods (PS4)
    07.03 – [14:15] The Messenger (PS4)
    16.01 – [17:00] UnderMine (PS4)


    Meine Favoriten:

    Platz 3: Rakuen

    Platz 2: Shin-chan: Meine Sommerferien mit dem Professor

    Platz 1: Impostor Factory

    Ebenfalls sehr positive Eindrücke hinterlassen haben: Pokémon Pinball Rubin & Saphir, Pokémon Trading Card Game 2, Nobody Saves the World

    Längestes Spiel: Dragon Quest Builders (60h)
    Anzahl an JRPGs: 9 (bei freierer Definition auch bis zu 12)

    Größte Überraschung: Impostor Factory
    Geheimtipp: Shin-chan

    Gesamtspielzeit: ca. 330h für durchgespielte Titel, insgesamt vermutlich so 370-380h


Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •