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  1. #1
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Wir haben es gekauft, aber ich bin auch nicht mehr so sicher, ob ich es spielen will. xD’ Soll der Nachfolger die Dinge besser machen? Vielleicht ist es so eine Reihe, bei der man lieber mit Teil 2 oder 3 startet.
    Soweit ich Eindrücke gelesen habe ist es quasi das Gleiche nur in Aquamarin-Blau. Also lineare Spielstruktur, keinerlei Neuerungen oder Änderungen im Spielsystem, sehr einfacher Schwierigkeitsgrad.
    Die Handlung finden wohl einige interessanter weil sie sich mehr um ein Mysterium dreht.

    Ich finde es ein bisschen schade dass man hier nicht die Einfachheit der Produktion mal ausnutzt um ein bisschen herumzuexperimentieren damit wie ein RPG aufgebaut sein kann. So kann der erste Teil ja bewusst ein sehr einfaches zugängliches lineares "feel good" Abenteuerspiel sein das einen in die Regeln reinlotst (die absolut so wie in jedem 08/15 RPG sind) während der Nachfolger möglicherweise sehr viel offener gestaltet ist mit vielen Abzweigungen und mehreren Enden. Teil 3 könnte dann ein Dungeon-Crawler mit einer sehr viel offeneren Charakterentwicklung sein, mehr Interaktionen außerhalb von Kämpfen usw...
    Aber nö scheinbar möchte man einfach nur verschiedene Geschichten erzählen, was mit dem Stil eines Tabletop Spiels sehr viel leichter zu visualisieren ist. RPG-Mechaniken sind dann eben Mittel zum Zweck damit man irgendwas nebenbei tut muss ja nicht zu "engaging" sein.
    Geändert von Klunky (05.04.2022 um 14:01 Uhr)

  2. #2


    Ich habe heute nach einer sehr langen Session Voice of Cards doch tatsächlich beendet.

    Zwar hat es mir dann offensichtlich mehr Spaß als am Anfang gemacht. Das lag aber hauptsächlich am simplen Gameplay-Loop selbst und nicht daran, dass die Systeme besonders gut sind.

    Am meisten mochte ich letztlich den teils absurden Humor des Spiels, der mich an ein paar Stellen tatsächlich zum Lachen gebracht hat – das schaffen nicht viele Spiele.

    Darüber hinaus fand ich die Story inkl. Enthüllungen am Ende nicht besonders mitreißend. Die Charaktere sind zwar nicht ganz so nebensächlich, wie man anfangs vermuten mag, aber eine Bindung konnte ich zu niemandem aufbauen. Zumindest da Pacing war angenehm – etwa eine Stunde pro Kapitel und es passiert immer mal wieder ein bisschen was.

    Der größte Reiz des Spiels ist imo wirklich die Tabletop-Aufmachung. Man spaziert über die simple, aber imo schön gestaltete Karte und triggert Events – das macht die Erkundung ganz ansprechend. Dem wird durch die hohe Zufallskampfrate aber ein Dämpfer versetzt.



    Kämpfe dauern einfach zu lange. Bei so einer simplen Grafik sollte es nicht 7-10 Sekunden pro Angriffsanimation dauern. Selbst wenn man nur fliehen will, braucht man von Kampfbeginn bis zur Flucht ca. 25-30 Sekunden. Das Kampfsystem bietet durch das Balancing auch sehr wenig Tiefe – dabei ist ein interessantes Konzept da: Statt MP kosten Angriffs „Gems“, von denen man pro Zug eins bekommt. Entsprechend kann man starke Angriffe nur einsetzen, wenn man vorher „spart“. Das ist ein simples, aber effektives System, aus dem man viel hätte machen können, wenn das Spiel es erlaubt hätte.

    Die Menüführung ist oft echt umständlich und die Übergangseffekte teils echt lahmarschig. Habe echt wirklich noch nie so ein beschissenes Optionsmenü gesehen und noch nerviger war eigentlich das Ausrüstungsmenü. Die Idee, alles optisch durch Karten darzustellen, ist ja schön und gut. Aber darunter sollte der Spielkomfort nicht leiden. Tut er hier aber.

    Leider. Denn wären die Kämpfe flotter und die Menüführung besser, wäre das Spiel zumindest ein kurzweiliger Time Waster gewesen. Das „kurzweilig“ leidet aber stark durch diese Mängel. Es wird nie unerträglich – außerhalb von langen Dungeons eigentlich sogar ganz tolerierbar –, aber gerade im späteren Verlauf nerven die Zufallskämpfe doch arg. Ich bin froh, dass das Spiel nicht noch länger und die Dungeons noch größer waren.

    Aus dem Grund werde ich wohl auch den Nachfolger nicht spielen. Mal abgesehen von der Vertonung etc. könnte man so ein Spiel übrigens auch selbst sehr einfach erstellen. Wenn man die Ressourcen hat, wäre so ein Spiel mit einer Art RPG Maker mit relativ wenig Aufwand umsetzbar. Kein Wunder, dass sie kurz darauf direkt ein Sequel raushauen – das Event-, Welt- und Dungeondesign wird mit existierenden Ressourcen denkbar schnell gehen.

    Habe übrigens am Ende den Bruder zurückgeholt. Da mir eine der mysteriösen Karten gefehlt hat, weiß ich nicht, was sonst noch hätte passieren können. Die Wahl am Ende fiel mir aber tatsächlich moderat schwierig.

    Die englische Lokalisierung ist übrigens klasse – ich denke, die Texte haben hier noch deutlich mehr Biss als im Original.

    Fazit: Als sehr reduziertes JRPG mit Tabletop-Flar und humorvollem Erzähler hat Voice of Cards einen gewissen Charme. Dadurch, dass es so simpel gehalten ist, ist auch ein gewisser Suchtfaktor da. Leider fehlt dem Spiel jegliche Tiefe und es ist schlichtweg zu langsam, als dass die Kämpfe lange Spaß machen würden.

    Spielzeit: ca. 9h
    Wertung: 5/10

    Im Vergleich mit Dungeon Encounters würde ich sagen: Dungeon Encounters ist mechanisch deutlich interessanter und vom Spieltempo angenehmer, verliert aber nach kurzer Zeit jeglichen Reiz, da es sich nur noch wiederholt. Voice of Cards hingegen hält zumindest durch die Kombination von Erkundung, Kämpfen und Story bei der Stange. Beides sind aber leider Spiele, die weit hinter ihrem Potenzial zurückbleiben. Viele Probleme wären mit wenig Aufwand vermeidbar gewesen. Schade.

    Zumindest kann ich behaupten, dieses Jahr schon ein JRPG durchgespielt zu haben. Und auch wenn es nicht sonderlich gut war, hat es zumindest Alleinstellungsmerkmale gehabt, die das Erlebnis für mich interessanter machen als ein 08/15-Anime-RPG.

    Im Bingo könnte ich damit eins der folgenden Felder füllen:
    A3, A4
    B5
    C2, C3
    E3 (1/2), E5


  3. #3
    @Cipo: Der Nachfolger soll zumindest länger sein xD Und da die Engine 1:1 die gleiche ist, habe ich da leider keine großen Hoffnungen, dass es vom Spielkomfort viel besser ist.

    @Sylverthas: In Crimson Shround sind die Mechaniken zumindest noch ein bisschen stärker integriert, wenn ich mich recht erinnere. Hier ist es wirklich nur Fluff. Wobei ich es bei Zustandsveränderungen gar nicht verkehrt finde, dass durch Würfeln zu visualisieren. Das macht das ganze ein wenig greifbarer als ein unsichtbarer RNG (allerdings auch etwas langsamer).

    @Klunky: Das Experiment sehe ich am ehesten in der Aufmachung, aber ja, spielerisch hätte man da deutlich mehr machen können. Das Problem ist aber eher, dass das, was gemacht wird, einfach nicht zu Ende gedacht ist. Wie auch bei Dungeon Encounters. Ressourcenmanagement spielt zum Beispiel so gut wie keine Rolle – es gibt also keinen Grund, den Spieler so mit Zufallskämpfen vollzubomben.

    @Lynx: Tatsächlich waren die langen Dungeons auch das nervigste am Spiel, aber tendenziell noch erträglich, da man da eben auch keine Stunden verbringt. Deshalb habe ich es doch recht fix durchgezogen. Zumindest hat mir das Spiel Lust auf Baten Kaitos Origins gemacht, da es meine Lust nach einem Deckbuilding-RPG offensichtlich nicht befriedigen konnte.


  4. #4
    Zitat Zitat
    @Cipo: Der Nachfolger soll zumindest länger sein xD
    OH NO

    Ey, das klingt für mich nach einem einwandfreien Beispiel eines mega-frustrierenden Spiels, weil man es ohne viel Aufwand hätte besser machen können. So Sachen wie weniger Zufallskämpfe und schnellere Kampfgeschwindigkeit sind doch wirklich gar kein Problem, zumindest als mögliche Option ... Wahrscheinlich wollten sie nicht, dass die Spielzeit noch weiter sinkt? Was mich KIRRE macht! Seid doch froh, wenn eure Spiele mal im einstelligen Bereich bleiben, liebe Japaner?! Hnnnngh.

    Das klingt noch mal deutlicher als hätte ich wenig Spaß dran. Ein Teil von mir will es trotzdem versuchen, vielleicht mit Youtube-Videos während des Spielens. ^_~ Denn ja, irgendwie spricht mich immer noch eine Menge daran an.

  5. #5
    Hui, das ging ja dann doch echt schnell, Glückwunsch zum Durchspielen!

    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Habe übrigens am Ende den Bruder zurückgeholt. Da mir eine der mysteriösen Karten gefehlt hat, weiß ich nicht, was sonst noch hätte passieren können. Die Wahl am Ende fiel mir aber tatsächlich moderat schwierig.
    ...Meinst du Mar? Das ist nämlich eine Schwester. Die Stelle wo das rauskommt war für mich eigentlich der Hauptgrund warum ich dann doch wissen wollte wie es rein von der Geschichte her weiter geht, also schäm dich.

    Auf jeden Fall hättest du wohl mit allen Karten keine Entscheidung treffen müssen sondern hättest alle retten können, inklusive dem Drachen.

    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    @Lynx: Tatsächlich waren die langen Dungeons auch das nervigste am Spiel, aber tendenziell noch erträglich, da man da eben auch keine Stunden verbringt. Deshalb habe ich es doch recht fix durchgezogen. Zumindest hat mir das Spiel Lust auf Baten Kaitos Origins gemacht, da es meine Lust nach einem Deckbuilding-RPG offensichtlich nicht befriedigen konnte.
    Baten Kaitos Origins ist dafür auch ungefähr sieben Mal so lang, die Deckbuilding-RPG-Lust wird da bestimmt befriedigt.^^"

  6. #6
    AAAAH ES GIBT EINEN HIGHSPEED-MODUS FÜR KÄMPFE DER NACHHER REINGEPATCHT WURDE!!
    WIESO SEH ICH DAS ERST JETZT? ;__;

    Hab den getestet und es ist schon deutlich besser (wenn auch die umständliche Menüführung bleibt). Damit ziehe ich ernsthaft in Erwägung, irgendwann noch den Nachfolger zu spielen. Vielleicht.

    @Julia: Äh, ja, genau, Schwester. Das Ende war so kurz, dass ich diesen Umstand direkt wieder vergessen hatte. :D
    Das ich alle hätte retten können, ist nun doch ziemlich frustrierend, da ich genau 9 von 10 Karten hatte D:


    Zitat Zitat
    Baten Kaitos Origins ist dafür auch ungefähr sieben Mal so lang, die Deckbuilding-RPG-Lust wird da bestimmt befriedigt.^^"
    Und es hat vor allen Dingen Deckbuilding.
    Habe aber schon drei andere Spiele angefangen, also muss es noch etwas warten~


  7. #7
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    AAAAH ES GIBT EINEN HIGHSPEED-MODUS FÜR KÄMPFE DER NACHHER REINGEPATCHT WURDE!!
    WIESO SEH ICH DAS ERST JETZT? ;__;
    Oh je

    Zitat Zitat
    Am meisten mochte ich letztlich den teils absurden Humor des Spiels, der mich an ein paar Stellen tatsächlich zum Lachen gebracht hat – das schaffen nicht viele Spiele.
    Ich musste ja in der Demo bei dem Manservice Fischer echt hart lachen. Wie humorlastig würdest Du das Game denn einschätzen? Lohnt es sich, dass alleine deswegen zu spielen?

    Wobei ich bei nem Spiel, was ich als "mid" ansehe (also 5/10, oder würdest Du das mit dem Speedmodus jetzt wesentlich höher werten?) eigentlich eher nicht dazu geneigt wäre, nen Nachfolger zu spielen. Wie sehr hat Dich denn das Bingo verleitet, es doch durchzuziehen?

  8. #8
    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Wobei ich bei nem Spiel, was ich als "mid" ansehe (also 5/10, oder würdest Du das mit dem Speedmodus jetzt wesentlich höher werten?) eigentlich eher nicht dazu geneigt wäre, nen Nachfolger zu spielen. Wie sehr hat Dich denn das Bingo verleitet, es doch durchzuziehen?
    Vielleicht hätte es eine wohlwollende 6/10 bekommen. Der Grund, weshalb ich den Nachfolger aber vielleicht dennoch spielen würde, ist, dass ich das Grundprinzip und die Ästhetik/Atmosphäre doch ganz gerne mag. Es wäre dann so ein gutes Hirn-aus-Spiel wie ein beliebiges Kemco-Spiel, nur halt mit größeren Alleinstellungsmerkmalen. Voice of Cards hat zwar nichts so wirklich gut gemacht, aber wenn das größte Manko wegfällt, reizt es mich doch gleich mehr.

    Außerdem scheint Teil 2 von der Handlung zumindest mehr auf die Charaktere konzentriert zu sein.

    Der Manservice-Fischer war übrigens eine der Stellen, an der ich am meisten lachen musste. Bzw. genauer gesagt als er Melanie seine Spezialmedizin verabreicht und sie dann so aussieht:




  9. #9
    Mein Drop-Marathon geht weiter und es gesellen sich zwei weitere Spiele dazu. Wer will noch mal, wer hat noch nicht?



    Nexomon verabschiedet sich nach ca. 2h ins Nirvana. Das ist der Vorgänger von Nexomon: Extinction und noch in 2D gehalten Entsprechend erinnert es sehr an die GBA-Pokémon-Titel. Grafisch ist es allerdings eine Mischung aus Pixel Art und hochauflösenderer Grafik – wirkt zumindest nicht wie aus einem Guss.

    Es ist schon beeindrucken, wie dreist das Spiel Pokémon kopiert. Monsterspiele gibt es wie Sandamer (ha!), aber hier wurde von der Ästhetik über das Kampfsystem bis hin zu ganz konkreten Markenzeichen (Pokébälle, Pokécenter, Teams aus 6 Pokémon, PC zum Lagern) alles fast 1:1 abgekupfert. Aber gerade deshalb fühlt man sich irgendwie auch gleich heimisch?

    Dass es aber eben keine Pokémon sind sondern Nexomon, war für mich dann letztlich der entscheidende Faktor, es nicht weiterzuspielen. Ich finde die Designs alle ziemlich austauschbar und Nexomon hat auch nicht den Media-Mix-Vorteil, dass man die Viecher über einen Anime o.Ä. liebgewinnen kann.

    Während ich den etwas höheren Schwierigkeitsgrad im Vergleich zu Pokémon positiv werte, scheinen Zustandsveränderungen aber komplett broken zu sein. Paralyse sorgt dafür, dass man nie zum Zug kommt. Bei Verwirrung verletzt man sich *immer*. Ob das die Intention war oder ein Bug ist, weiß ich nicht. Es macht die Kämpfe aber ziemlich witzlos.

    Darüber hinaus ist die UI etwas träge (auf der PS4). Beim Weiterklicken von Textboxen muss man oft zweimal drücken, damit es klappt. So was schadet dem sonst imo recht flotten Spielfluss doch sehr. Hinzu kommen billige Handy-Schriftarten, denen man den Ursprung des Spiels anmerkt. Für mich machen Look & Feel einfach eine Menge aus. Wenn mich Dinge an irgendwelche Casual Games erinnern, dann ist das schon ein großer Downer für mich. Das ist schade, denn insgesamt scheint vom Design und der Umsetzung doch recht viel Mühe in Nexomon geflossen zu sein – es mag ein Pokémon-Klon sein, aber einer mit Liebe zum Detail.

    Status: Abgebrochen nach 1:40h.



    Weiter geht es mit Crown Trick, ein rundenbasiertes Roguelite-Spiel mit einer Menge Waffen, Items und Artefakten, die den Spieldurchgängen Variation geben. Das Spiel ist positiv rezipiert worden und ich kann verstehen warum. Ich würde das Spiel auch nicht kritisieren, aber es macht mir einfach nicht so viel Spaß.

    Das Mystery-Dungeon-Prinzip der Fortbewegung empfinde ich leider doch als recht einschränkend. Durch limitierte Teleportation und viele Skills kann man direkte Konfrontationen mit Gegnern zwar oft meiden. Aber trotzdem spielt es sich insgesamt schwerfälliger, als ich es von Roguelikes gewohnt bin – vielleicht sind rundenbasierte Roguelikes einfach nicht meins.

    Zudem sind mir die Systeme zu komplex. Waffen, Skills und Artefakte haben sehr verschiedene und komplexe Effekte, die viele Variablen manipulieren – von Elementarschaden über Abklingzeit bis hin zu Regenerationseffekte, oft immer mit nur leichten prozentualen Steigerungen. Bekommt man eine neue Waffe oder ein Item fühlt es sich eher so an, als würde man eine MTG-Karte durchlesen. Man muss es vermutlich mehrfach spielen, um wirklich ein Gefühl für die Effektivität zu entwickeln. Ich persönlich bevorzuge einfache und intuitive Systeme und habe keine Luste, mich in der Tiefe damit auseinanderzusetzen. Das ist keine Kritik am Spiel, denn ich habe in Bosskämpfen gemerkt, dass doch einiges möglich ist. Man muss aber die Zeit investieren und sich da reinfuchsen.

    Der dritte Punkt sind die Ladezeiten. Zwischen jedem Stockwerk gibt es auf der PS4 längere Ladezeiten von 15-60 Sekunden. Das ist viel zu lang für ein Spiel, wo man auch gerne mal stirbt. Zwar nicht so häufig wie in anderen Roguelikes, aber vor und nach einem Run eine Minute darauf zu warten, das Dungeons in simpler 2D-Grafik generiert werden, bremst den Spielfluss schon stark aus. Wobei das Spiel zumindest hübsch aussieht.

    Fazit: Es ist sicherlich ein nettes Roguelike, aber es ist nicht meins.

    Status: Abgebrochen nach ca. 1,5h.
    Geändert von Narcissu (11.04.2022 um 02:40 Uhr)


  10. #10
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Monsterspiele gibt es wie Sandamer (ha!), aber hier wurde von der Ästhetik über das Kampfsystem bis hin zu ganz konkreten Markenzeichen (Pokébälle, Pokécenter, Teams aus 6 Pokémon, PC zum Lagern) alles fast 1:1 abgekupfert. Aber gerade deshalb fühlt man sich irgendwie auch gleich heimisch?
    Haha, ich hätte nicht trinken sollen, als ich den ersten Teilsatz gelesen habe

    Kann deinen Text aber genau so unterschreiben. Habe gerade mal geschaut, meine Spielzeit bei Nexomon ist 2,2 Stunden. Wer mich kennt, weiß, dass ich gerne mal das Spiel laufen lasse, während ich etwas anderes mache. Denke es wir bei mir um den Dreh auch so um die 1:40 ~ 2 Stunden gewesen sein.
    Fand es nicht schlecht, aber scheinbar hat es micht nicht gefesselt, sodass ich es nicht mehr angemacht habe. Ich werde es aber noch durchziehen im Laufe irgendeiner Challenge hiere x)

  11. #11
    Zitat Zitat von Linkey Beitrag anzeigen
    Fand es nicht schlecht, aber scheinbar hat es micht nicht gefesselt, sodass ich es nicht mehr angemacht habe. Ich werde es aber noch durchziehen im Laufe irgendeiner Challenge hiere x)
    Mach das mal. Ich fand's zwar auch nicht gut, aber irgendwie hoffe ich wirklich, dass sie für die Steam-Version den kompetten Unfug herausgepatcht haben, der bei der Mobile-Version noch in unfassbarem Ausmaß vorhanden war. Sowas hier:



    Nebenbei: Reden wir eigentlich grade von Teil 1 oder Teil 2 (Extinction)? Wenn ich mich recht erinnere, ging's um Teil 1, Narcissus Screenshot oben ist aber aus Teil 2.

    ...wobei ich die Designs in Teil 1 eigentlich auch interessanter fand als die von Pokémon, zumindest überwiegend. Zumindest war's nicht der 28. Pikachu-Verschnitt. Torrex, Prismazor, Draclone, Voltosfere und Moundrian fand ich z.B. ziemlich cool. Ist aber Geschmackssache, klar. Man würde Nexomon vermutlich eh wegen was spielen, was es von Pokémon abhebt, ergo dem 4th-Wall-breaking und dem grenzwertigen Humor
    Geändert von Kael (09.04.2022 um 12:47 Uhr)

  12. #12
    Zwei weitere Spiele werden von meiner Liste gestrichen:



    Alvastia Chronicles: Ein Kemco-Spiel von EXE-Create, die ich ja im Allgemeinen nicht so mag, da die Spiele zu geschwätzig und voller Anime-Tropes sind. Da ich aber Dragon Sinker mochte, das im selben Stil ist, dachte ich, Alvastia Chronicles könnte Spaß machen. Auch hier kämpft man wieder mit 3 Gruppen à vier Leuten im Kampf, wobei nur der Anführer jeder Gruppe ein Kommando hat. Das System ist relativ komplex und es gibt Synergien zwischen den Charakteren – und insgesamt 100 Charaktere, die man in jedem Dorf und jeder Stadt findet.

    Die Geschichte allerdings ist todlangweilig, aber die Dialoge wie befürchtet ausufernd und zum Teil zum Haare raufen (Stichwort: MC-kuns Harem). Außerdem habe ich direkt zu Beginn durch das Gacha-System so starke Waffen bekommen, dass das Spiel ziemlich trivialisiert wurde. Das war mir dann einfach doch zu viel Grütze dafür, dass ich einfach nur ein einfaches Hirn-aus-RPG spielen wollte. Tjo.

    Status: Nach ca. 45 Minuten abgebrochen.



    SaGa Scarlet Grace hatte ich mir mal in einem Sale gekauft, da ich in meiner Twitter-Timeline einige Fans vom Spiel hatte. Und ich muss sagen: Es ist interessant. Ich hatte aber zuvor schon die Befürchtung, dass mich die Systeme (wie in vielen SaGa-Spielen) nicht so abholen würden. Das Spiel hat ein geringes Budget und Orte sind nicht mehr begehbar – stattdessen sind Städte nur noch Menüs. Es gibt jedoch eine Weltkarte, die vom Stil ganz interessant ist. Ein Kompromiss oder bewusstes Spieldesign? Keine Ahnung, aber dadurch fühlt sich das Spiel zumindest eigen an.

    Interessant sind die Kämpfe. Augenscheinlich sind es normale rundenbasierte Kämpfe, doch es gibt viele Synergien im Kampfsystem und die Reihenfolge der Aktionen ist relevant. Auch normale Kämpfe fühlen sich relativ imposant an, eher so, als würde man ein SRPG spielen. Habe auch gelesen, dass SaGa Scarlet Grace das Spiel ist, wo jeder Kampf quasi wie ein Bosskampf ist. Ob das wirklich so ist, kann ich nach 20 Minuten nicht beurteilen. Aber es ist zumindest kein System wie jedes andere.

    Serientypisch gibt es keine Level-Ups, sondern Werte steigen hin und wieder mal nach dem Kampf. Gab auch noch eine Reihe weitere Systeme (Flux), die ich noch nicht so ganz durchschaut habe. Der Startcharakter (einer von vieren) wird übrigens über eine Reihe von Fragen zu Beginn des Spiels ermittelt. Dialoge finden in komplett statischen Szenen statt, wobei die Charaktermodelle in 3D sind. Das finde ich schade, denn wenn es eh schon keine Animationen gibt (nicht mal Lippenbewegungen), wieso nimmt man dann keine handgezeichneten 2D-Modelle?

    Unterm Strich hat meine kurze Session keinen besonders positiven oder negativen Eindruck hinterlassen. Ich bin mir sicher, es ist ein interessantes und unkonventionelles Spiel und ich will auch nicht ausschließen, es irgendwann noch mal ernsthaft zu spielen. Fürs Erste aber nicht.

    Status: Abgebrochen nach kurzem Anspielen.



    Und schließlich habe ich mir nun tatsächlich Voice of Cards: The Forsaken Maiden zugelegt, trotz meiner Ernüchterung vom Vorgänger, denn ich muss einfach sagen: Ich mag dieses reduzierte Grundgerüst doch einfach sehr gerne. Voice of Cards hat mir seit Langem sogar mal wieder Lust gemacht, selbst ein Spiel zu designen, denn es zeigt, dass man mit sehr limitierten Mitteln coole Sachen machen kann.

    Dass das Spiel hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt, ändern sich auch im Nachfolger nicht. Ich wusste aber, dass mich hier mehr vom Gleichen erwartet. Allerdings geht alles nun durch den High-Speed-Modus deutlich schneller von der Hand, weshalb mir der Gameplay-Loop nun auch Spaß macht. Ich finde auch das Kampfsystem nach wie vor interessant. Wäre das Spiel nicht so leicht, könnte man damit sicher einiges anstellen.

    Auch gefällt mir am Nachfolger, dass man hier wechselnde Gruppenmitglieder hat. Das mochte ich schon in Grandia und der Trails-Serie und imo sollten mehr RPGs so etwas machen, weil es für deutlich abwechslungsreichere Charakerdynamiken sorgt. The Forsaken Maiden ist so aufgebaut, dass man quasi in jedem Kapitel die Geschichte einer Figur spielt, die jedoch immer auch die Geschichte der weiblichen Hauptfigur vorantreibt – die nicht sprechen kann, aber offenbar ein dunkles Geheimnis verbirgt.

    Das Spiel scheint etwas länger zu sein als der Vorgänger. Ich bin aktuell aber motiviert, am Ball zu bleiben. Ich erwarte am Ende auch hier keinen großen Wurf, aber bin doch insgesamt recht versöhnlich gestimmt. Irgendwas an diesen Spielen finde ich doch sehr anziehend.
    Geändert von Narcissu (11.04.2022 um 02:38 Uhr)


  13. #13


    Ich habe vor Kurzem außerdem Shin chan: Meine Sommerferien mit dem Professor getestet, ein Crossover von Shin chan und Boku no Natsuyasumi. Ein wirklich tolles Spiel!

    Kompletter Test hier: https://jpgames.de/2022/08/shin-chan...dem-professor/



    Fazit: Shin chan: Meine Sommerferien mit dem Professor bietet einen unvergleichlichen Nostalgietrip zurück in die Kindheit. Millennium Kitchen hat die Schönheit des japanischen Landlebens und die Magie des Kindseins abermals meisterhaft eingefangen. Es gibt kein besseres Spiel, um die Seele baumeln zu lassen, durchzuatmen und in alten Erinnerungen zu schwelgen. Ein absoluter Geheimtipp!


  14. #14
    Der Bericht zu DQB2 ist richtig gut. Hatte den ersten Teil angefangen zu spielen und relativ schnell aufgehört, obwohl ich Minecraft und DQ richtig liebe. Ich glaube dieses ewig lange Tutorial-Feeling hat mich dazu verleitet, es stehen zu lassen.

    Habe nach deinem Bericht auf jeden Fall nochmal Lust auf DQB bekommen, danke

  15. #15
    Jetzt sag mal ... Wenn man Shin-Chan fucking schrecklich findet und schon immer schrecklich fand, die Idee sonst aber ganz nett klingt, ist es dann eine bessere Idee, sich eins der ursprünglichen Spiele anzuschauen? (Geht das überhaupt? xD)

  16. #16
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Jetzt sag mal ... Wenn man Shin-Chan fucking schrecklich findet und schon immer schrecklich fand, die Idee sonst aber ganz nett klingt, ist es dann eine bessere Idee, sich eins der ursprünglichen Spiele anzuschauen? (Geht das überhaupt? xD)
    Ich würde sogar sagen: Man muss Shin-chan wirklich nicht mögen, um das Spiel zu mögen. Das Image, dass die Serie durch die damalige deutsche Ausstrahlung hat, ist imo nur bedingt repräsentativ für das "familienfreundliche" Shin-chan, das sich in Japan z.B. in den jährlichen Kinofilmen findet. Ich war früher wirklich kein Fan von Shin-chan und hab das Spiel trotzdem sehr genossen.

    Ansonsten gibt es aktuell leider keine Möglichkeit, sich die Serie anzusehen, da kein Teil davon jemals lokalisiert wurde, afaik auch nicht als Fanübersetzung. Ich hoffe ja immer noch, dass Sony sich irgendwann besinnt und die mal als Remaster oder so überbringt D:

    @Linkey! Danke, das freut mich!


  17. #17

    Voice of Cards: The Beasts of Burden



    Voice of Cards: The Beasts of Burden: Das dritte Spiel in weniger als einem Jahr – hui! Hab mich trotzdem nach der Ankündigung drauf gefreut. Auch wenn meine Eindrücke zu den Vorgängern gemischter Natur waren, hat die Serie irgendetwas, das mich am Ball hält.

    Beasts of Burden ist vor allem mehr vom selben. An der Engine, dem Gameplay-Loop, den Kämpfen und dem generellen Spielfluss wurde nicht viel geändert – nur ein paar Kleinigkeiten.

    Im Gegensatz zum Vorgänger spielt man hier wieder eine Party und folgt einem Handlungsstrang über sieben recht überschaubare Kapitel. Im Kern der Handlung steht der Konflikt zwischen Menschen und Monstern. Dabei stellt das Spiel infrage, ob es okay ist, Monster zu töten und dreht den Spieß stellenweise auch um: Einmal kommt man in ein Dorf, wo Monster Menschen als Haustiere halten.

    Das Konzept ist nicht unbedingt neu und geht auch nicht allzu sehr in die Tiefe. Eher sind es die Yoko-Taro-typischen WTF-Momente, die Voice of Cards von anderen Spielen mit ähnlicher Thematik abgrenzen. Es nimmt zum Ende hin teils absurde Züge an, geht aber letztlich in die typischen Klischees über:

    Die Präsentation ist dabei nur unwesentlich tiefgehender als die Zusammenfassung. Man braucht also entweder eine gewisse Bullshit-Toleranz – oder erfreut sich einfach daran, wie bierernst das Spiel einem diesen Unfug verzapft.

    That being said, eine gewisse Atmosphäre ist durchaus da, auch durch die P&P-Erzählweise, wie auch schon in den Vorgängern.

    Spielerisch hat sich wenig getan. Die normalen Kämpfe sind immer noch trivial, die Menüführung etwas zu klobig, die Dungeons relativ reizlos. Das System hat Potenzial, kann sich aber nur in einigen Bosskämpfen etwas stärker entfalten.



    Die beste Neuerung ist, dass man Monster nach dem Kampf als anlegbare Skill erhalten kann. Das macht die Kämpfe lohnenswerter, zumal dieses System fundamental für die Kämpfe ist, nicht nur ein kleiner Bonus. Ansonsten gibt’s wieder die typischen Zufallsevents auf der Weltkarte und ein paar kleine Geheimnisse.

    Pacing fand ich tatsächlich ganz gut. Die Kapitel ziehen sich nicht, gut 2h sitzt man an einem (1-1,5h im High-Speed-Modus).

    Der letzte Bosskampf hat mich fast zur Weißglut getrieben, denn er ist natürlich mal wieder ungleich schwerer als alles, was davor kam. Dazu muss man hier etliche Kämpfe hintereinander abfrühstücken, bevor der eigentliche letzte Kampf kommt. Zwischendurch kann man sich heilen, aber nicht speichern. Ich halte das aber für furchtbares Spieldesign, einen Haufen Trash-Kämpfe vor den herausfordernden finalen Kampf zu werfen, die man bei jeder Niederlage wiederholen darf (30-40 Minuten). Reine, frustrierende Zeitverschwendung.

    Als ich beim letzten Kampf ankam, hatte ich keine Heilitems mehr und mich schon auf eine Niederlage eingestellt (in dem Fall hätte ich mir das Ending auf YouTube angesehen). Ich habe es tatsächlich aber extrem knapp mit zwei lebenden Charakteren kurz vor dem K.O. geschafft – ein, zwei weitere Runden hätte ich nicht überlebt. In dem Sinne: Ende gut, alles gut. War aber schon sehr spannend!

    Das Spiel selbst endet offen, was zum Grundton der Geschichte passt. Diesmal gibt es keine Wahlmöglichkeit am Ende, was schade ist. Unterm Strich langweilt die Handlung zumindest nicht, aber sie ist in ihrer Umsetzung trotz interessanter Grundthematik doch genretypisch ziemlich oberflächlich und bullshitty.

    tl;dr: Mag’s definitiv lieber als den Vorgänger, aber bis aufs Pacing hat es die gleichen Schwächen in allen Belangen. Wenn man an ein paar Schrauben drehen würde, könnte ein echt spaßiges Spiel draus werden, aber nach drei Teilen gebe ich langsam die Hoffnung auf. Einen vierten würde ich trotzdem spielen.

    Spielzeit: 16,5 Stunden (effektiv eher 10-12)
    Wertung: 5/10


    Außerdem habe ich noch Rakuen und Imposter Factory gespielt, die ich beide sehr mochte. Dazu muss ich beizeiten dann noch mal ein paar Absätze schreiben.
    Geändert von Narcissu (18.09.2022 um 02:14 Uhr)


  18. #18
    Bei jedem Teil und jedem Review denke ich mir wieder: Na, jetzt ...? Und diesmal ist es WIEDER so. xD Wir haben Teil 1 ja noch hier, vielleicht packe ich den nächstes Jahr mal auf die Liste oder spiele ihn einfach zwischendurch.

    Vielen Dank, ohne die Reviews würde ich die Reihe voll aus dem Blick verlieren.

    Wirkt irgendwie auch so, als könnte da irgendwann mal eine Collection mit Überarbeitungen kommen, oder?

  19. #19


    In einem Anfall der Unvernunft habe ich mir mitten in meinem Japanurlaub eine OLED-Switch mit Pokémon Violett gekauft, was mir zumindest den Rückflug gerettet hat (bis der Akku leer war).

    Und ja, was soll ich sagen? Unterm Strich hatte ich viel Spaß mit dem Spiel. Hier ein paar ungeordnete Gedanken:

    • Ich wusste vorm Release sehr wenig über das eigentliche Spiel, obwohl ich einen Trailer gesehen und einige der neuen Pokémon kannte.
    • Mir war nicht klar, wie offen die Welt des Spiels ist – und das passt hervorragend zu Pokémon! Ich bin erst einmal ewig durch die Gegend gelaufen, habe 200 Pokémon gefangen und mich erst dann an die Story-Quests gemacht.
    • Deren Dreiteilung mir ziemlich gut gefallen hat: Klassische Arenen, mysteriöse Pokémon jagen und ein böses Team zerschlagen.
    • Damit verbunden wirkt die Story aber ziemlich dünn, da es absolut keine Linearität gibt und daher alles ausschließlich in wenigen Events an den Zielorten stattfindet.
    • Die Mini-Aufgaben vor den Arenen waren von der Idee nett, aber von der Umsetzung meistens uninteressant oder gar nervig; nächstes Mal lieber wieder klassische Arenen.
    • Zudem zerstört man sich natürlich sämtliches Balancing dadurch, wenn man erst einmal viel erkundet. Ich bin bei Pokémon ja generell immer überlevelt, aber nicht so sehr, dass ich mit 70er-Pokémon gegen Arenaleiter im 20er-Bereich kämpfe.
    • Dass man Kämpfe gegen schwache Pokémon im Feldmodus automatisch und schneller ablaufen lassen kann für einen Teil der EXP ist imo eine gute Neuerung, während das Fangen zum Glück nicht wie in Arceus umgesetzt wurde, was das Kämpfen komplett unnötig gemacht hätte. Genau das richtige Maß an Streamlining.
    • Die Kämpfe selbst hingegen sind leider etwas langsam. Man merkt es vor allem beim Tauschen von Pokémon, was 10 Sekunden dauert. Textnachrichten die Zustandsveränderungen laufen im Schneckentempo ab, Animationen können nicht verkürzt werden (zum allerersten Mal seit Gen 1?) – in normalen Kämpfen merkt man es nicht so sehr, aber Trainerkämpfe ziehen sich dadurch sehr.
    • Die aber eh denkbar überflüssig sind? Man erhält zwar TMs und Geld als Belohnung, aber die Pokémon der Trainer sind oft levelmäßig unter den wilden Pokémon und zudem bringen die Kämpfe kaum mehr EXP, was sie sehr ineffizient macht.
    • Ich hatte wider Erwarten kaum störende Performance-Einbrüche, im stationären Modus war es seltsamerweise schlimmer. Die Credits haben bei mir seltsamerweise gelaggt. Einploppende Texturen etc. sind natürlich unnötig und werden zurecht kritisiert. Hatte auch insgesamt drei Spielabstürze.
    • - Die Welt ist RIESIG und es macht anfangs echt viel Spaß, einfach nur von Ort zu Ort zu ziehen und Pokémon zu fangen. Es gibt viel Vielfalt und auch wenn die Welt kein Hingucker ist, ist es ein großer Schritt vorwärts, vor allem, was das Verhalten der Pokémon angeht.
    • Die Städte waren mir ehrlich gesagt zu groß. Sahen zwar insgesamt gut aus, aber ich hatte keine Motivation, alles genauer zu erkunden, weil es eben eine ziemlicher Zeitaufwand gewesen wäre. Da gefiel mir SWSH besser, wo die Zwischengebiete eher reizlos waren, aber die Städte vom Design sehr schön.
    • Nach ca. 20 Stunden nutzt es sich aber etwas ab, wenn man die meisten Pokémon gefangen hat und es in den verbleibenden Gebieten nur noch wenig neue Pokémon gibt.
    • Die Charaktere fand ich insgesamt etwas weniger memorabel als in SWSH, aber ein paar brennen sich natürlich ein (Champ, die Streamerin etc.)
    • Die Starter finde ich alle zumindest in der finalen Form wieder eher schwach. Hab letztlich das Feuerkrokodil genommen. rückblickend wäre Pflanze aber auch denkbar gewesen.
    • Finale ist etwas jrpgmäßiger als sonst und war ganz nett, vor allem von der Atmosphäre, aber der „Dungeon“ hätte spannender gestaltet sein können.



    tl;dr: Gute neue Ausrichtung für Pokémon, die weit schwerer ins Gewicht schlägt, als ich es erwartet hätte. Hatte gut 30 Stunden Spaß mit dem Spiel, aber danach ist auch die Luft raus. Das Postgame brauche ich jetzt nicht. Natürlich ist in allen Belangen Luft nach oben, aber mir hat es mehr Spaß gemacht als Arceus, was mir zu grindy war.

    Spielzeit: 30:10h
    Wertung: 7/10
    Geändert von Narcissu (19.12.2022 um 18:27 Uhr)


  20. #20



    Rakuen mochte ich wirklich sehr gerne, aber nicht uneingeschränkt in allen Aspekten.

    Erst einmal finde ich die Prämisse sehr schön – also einerseits, dass man einen kleinen Jungen im Krankenhaus spielt und die anderen Patienten dort nach und nach kennenlernt. Aber vor allem auch die Rolle der Mutter, durch die das ganze noch einmal viel rührender wird. Beides sind in Videospielen relativ unverbrauchte Elemente und vor allem auch in dieser Kombination.

    Was mir an Rakuen am besten gefallen hat, ist die Kombination der recht traurigen Prämisse mit den fantastischen Elementen. Man kommt recht früh in eine Parallelwelt mit niedlichen Wesen (den Leebles), die für sich sehr niedlich und lebendig ist, aber zugleich auch ein Spiegel der persönlichen Geschichten der Krankenhausbewohner.

    Als ich das erste Mal im Dorf ankam und die Musik dort gehört habe, habe ich mich direkt verliebt. Dieses charmant-humorvolle war ein toller Kontrast zu den traurigeren Themen des Spiels – und die hat es auch gebraucht.

    Ebenfalls sehr gelungen fand ich die Verzahnung der Handlung mit wahren Ereignissen: Zunächst gibt es nur Andeutungen, aber nach und nach stellt sich heraus, dass alles mit der Dreifachkatastrophe in Fukushima 2011 in Verbindung steht. Die Inszenierung diesbezüglich hat mir größtenteils sehr gut gefallen, weil sie einerseits teilweise recht subtil geschieht (der Spieler muss sich einige Dinge selbst zusammenreimen und abgesehen von Städtenamen wie „Sendai“ wird das Ereignis nie direkt angesprochen). Man bekommt aber auch verschiedene Blickwinkel mit und es wird nicht wie in den westlichen Medien auf die Katastrophe des Atomreaktors reduziert. Gerade als jemand mit persönlicher Verbindung zu dem Thema hat mich das sehr gefreut.

    Etwas gemischter stehe ich der dramatischen Inszenierung der Schicksäler der Krankenhausbewohner gegenüber: Ich mochte einige Geschichten mehr als andere, vor allem die, wo bodenständige menschliche Beziehungen und Emotionen im Vordergrund standen. Ich fand es allerdings etwas zu viel des Guten, dass alle Geschichte mit dem Tod der jeweiligen Figur enden. In dem Sinne fand ich den „Bären“ in der Darstellung nicht ganz so elegant. Die Lieder von Laura Shigihara sind natürlich sehr schön, aber so ein Montage-Video eines rührenden/tragischen Endes mit jeweils einem eigenen Song war mir dann auf Dauer doch etwas zu dick aufgetragen für meinen Geschmack. (Disclaimer: Ich bin auch kein riesiger Musical-Fan bzw. vor allem nicht von Musical-Einlagen in Werken, die sonst kein Musical sind, wie z.B. in Disneyfilmen üblich).

    Das Ende, als die Beziehung zwischen Mutter und Junge in den Vordergrund rückte, fand ich dann wieder ziemlich bewegend bewegend. Es gab auch sehr starke Verbindungen von Handlung und Musik, als z.B. die Stimme der Mutter plötzlich bricht, als sie das Lied singt. Das hat es auf jeden Fall noch mal intensiver gemacht. Zum Ende hin ging die Handlung dann relativ plötzlich zu Ende und das Ende selbst war natürlich auch sehr tragisch-schön – besonders hervorzuheben das Ending-Lied Jump, das mein Favorit im Spiel ist (und das ich auch davor schon kannte – es wurde ja auch nicht für das Spiel geschrieben).

    Unterm Strich war es ein wirklich schönes und rührendes Spiel mit ein paar Abzügen in der B-Note bei den „Sidestorys“ und sicher eines meiner Highlights dieses Jahr.

    Spielzeit: 7:10
    Wertung: 8/10

    Fast noch mehr freue ich mich auf Mr. Saitou, einem kleinen Spin-off im gleichen Universum, das mich von der Prämisse schon unheimlich anspricht. Der Trailer trifft genau meinen Nerv, fast mehr als Rakuen selbst:



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