UnderMine ist durch! War ein gutes Roguelike.
Ich hatte ja auch letztes Jahr kurz Hades angefangen, aber nur 3-4 Versuche unternommen. Ich glaube, an UnderMine mag ich so, dass es visuell und von den Systemen recht reduziert ist. Hades macht natürlich deutlich mehr her, aber man muss sich auch ein wenig mehr mit den Mechaniken beschäftigen und mehr Dinge lernen, um es gut zu spielen. Bei UnderMine kommt die Übung automatisch, weil es nur zwei Waffen und wenige Statuswerte gibt.
Gefallen hat mir die Spielstruktur. Keine ellenlangen Dungeons, sondern immer nur vier Ebenen. Spätestens nach ein paar Runs hat man dann den Boss erreicht. Die Bosse selbst waren alle eher moderat bis auf den Eisdrachen, der war ziemlich fies. Habe es beim 4. Versuch dank gutem Equipment dann auch geschafft, aber tendenziell war das der einzige Bosskampf, wo man schnell überwältigt wird. Weil einfach extrem viel zugleich im Bild passiert (4 Köpfe, X Gegner). Entsprechend waren die Feuerechse (5. Boss) und der Endboss dagegen sehr locker.
Insgesamt hatte UnderMine für mich ein gutes Maß an Progression und Geheimnissen. Mehrere Runs haben sich immer noch belohnend angefühlt, zusätzliches Grinden war nur bedingt notwendig. Da das Kampfsystem so simpel ist, sind die Upgrades natürlich genauso wichtig oder noch wichtiger als die Skills des Spielers. Und wie in Roguelikes typisch beeinflussen die gefunden Artefakte es auch enorm.
Untypischerweise habe ich mich eher mit Fernkampf durchgeschlagen. Im Nahkampf nimmt man tendenziell mehr Schaden und es gibt einige ausgezeichnete Wurf-Upgrades, die einem die normalen Kämpfe erheblich vereinfachen. Bis auf kleine, überfüllte Räume würde ich auch sagen, dass man mit ein bisschen Übung die meisten Monsterräume ziemlich gut meistern kann, ohne Schaden zu nehmen. Generell würde ich sagen: Dass die Artefakte die Runs so grundlegend unterschiedlich gestalten, ist ein großer Reiz des Spiels. Entsprechend passt man auch seine Spielweise an.
Leicht negativ aufgefallen sind mir die Ladezeiten – so ein Spiel hätte ich gerne ohne 15+ Sekunden zwischen jedem Stockwerk. Zum Glück musste man nicht so oft wechseln. Außerdem gab es bei mir bei längeren Sessions oft merkliche Framerate-Einbrücke. Typisches Unity-Problem bei unsauberen Ports. Abgesehen davon hatte ich aber keine technischen Probleme.
Saß insgesamt so 17 Stunden dran, denke ich. Am Postgame bzw. Othermine habe ich wenig Interesse.
Vor allem war UnderMine ein gutes Spiel für zwischendurch. Habe zwar an manchen Tagen auch 3-4h gespielt – mehr als ich eigentlich wollte –, aber auch dann meist kürzere Sessions von 30-60 Minuten. Hatte auch nie das Gefühl, dass das Spiel meine Zeit jemals übermäßig mit unnötigen Dingen verschwenden würde. Hier war die Balance also ziemlich gut.
Im Roguelike-Vergleich hat aber auch ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal gefehlt. Würde also Spiele wie Dead Cells, Slay the Spire, Crypt of the NecroDancer oder Moonlighter letztlich vorziehen, weil sie jeweils ihr eigenes Ding gemacht haben.
@Cipo: Von Tränken habe ich tatsächlich gar nicht so viel Gebrauch gemacht, weil ich bei Bossen auch selten die richtigen dabei hatte. Aber ja, der Slot hat schon geholfen. Einen größeren Unterschied hat mein Haustier gemacht, als ich auf den Feuervogel ungestiegen bin. Der hat mir gerade in normalen Kämpfen enorm geholfen.
So was war auf jeden Fall cool, weil man so echt 'ne Menge entdeckt hat. Generell hat das Spiel ein paar witzige Ideen gehabt, wie auch mit den Slimes, die dazu geführt haben, dass sich die Dungeons lebendiger anfühlen als in den ganz einfachen Roguelikes. Gab auf jeden Fall viel Abwechslung.Zitat