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Moderator Diaboli
Haven (Switch)
Haven ist ein nettes, kleines Spiel für zwischendurch mit seichten Rollenspielelementen. Es geht damit los, dass Yu und Kay, die ein paar sind, auf einem verlassenen Planeten stranden, nachdem sie aus einer Gesellschaft geflohen sind, in der einem zwangsweise ein Partner zugewiesen wird. Das klang für mich erst einmal interessant und es wird im Laufe des Spiels auch ein bisschen weiter vertieft.
Während des ganzen Spiels ist man damit beschäftigt, die verschiedenen Bereiche des Planeten zu erkunden (es sind jeweils kleine Areale, die man durchsuchen und aus denen man auch den Ausgang finden muss), ein paar Materialien zum Reparieren des Raumschiffs einzusammeln (was total überschaubar ist, also keine langweilige Sammelmission), etwas zu kämpfen und damit, die Dialoge zwischen Kay und Yu mitzuverfolgen. Gerade diese Dialoge sind etwas, was mir an dem Spiel sehr gut gefallen hat – sie sind sympathisch, oftmals humorvoll und wirken irgendwie auch natürlich. In japanischen Spielen haben Entwickler ja oftmals Probleme damit, Dinge wie Liebe oder gar Sex zu thematisieren – hier ist das nicht der Fall. Also kein Erröten, während man auf Umwegen über den ersten Kuss spricht oder so ein Quatsch. Beide Charaktere werden toll charakterisiert, ich habe wirklich nichts zu meckern; keine Rollenklischees. Letztens habe ich gelesen, dass es nun wohl auch einen Patch geben soll, der die beiden entweder lesbisch oder schwul macht. Ausprobiert habe ich das nicht, es klingt aber nach einem netten Extra.
Die Bewegung im Spiel findet meist über spezielle Schuhe statt, die einen schweben lassen. Laufen geht auch, aber damit ist man zu langsam. Diese Bewegung fand ich anfangs ungewohnt und auch etwas nervig, aber es wurde deutlich besser, nachdem ich die Sensitivität in den Optionen angepasst hatte (manchmal muss man Äther-Linien fliegend folgen, um Orte zu erreichen, wobei ich in Kurven gern mal abgestürzt bin). Wenn man das raus hat, ist die Erkundung spaßig. In den Kämpfen steuert man beide Charaktere gleichzeitig und mehr oder weniger rundenbasiert (man muss eine Leiste aufladen, um angreifen zu können). Das KS ist solide und definitiv das eines Ost-RPG, aber die RPG-Elemente sind, wie gesagt, eher seicht. Man sammelt EXP, Level gibt es nicht und seinen Status hat man relativ schnell maximiert.
Die Handlung des Spiels entwickelt sich, neben den Dialogen, auf denen das Hauptaugenmerk liegt, nach und nach und wird gut erzählt. Ich fand sie sehr rund und generell gut abgeschlossen. Mit etwas über 13 Stunden werden sie und auch das (ebenfalls überschaubare) Spielprinzip auch nicht überstrapaziert, so dass es langweilig werden könnte.
Was soll ich sagen: Haven sah auf Bildern gut aus und hat mich gut unterhalten. Es ist ein schönes Spiel für zwischendurch und wenn man klischeefreie, sympathische Charaktere mag, kann mal ruhig einen Blick riskieren.
Spielzeit: 13 Std.
Insgesamt: 7,5/10
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