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  1. #1

    Winys Galerie des Grauens ... oder auch nicht ~ 2022 - Orphen (PS2) + Fazit [13]




    Mein Ziel in diesem Jahr ist es, mehrere Spiele durchzuspielen, die ich (wirklich!) schlecht fand oder aus sonstigen Gründen abgebrochen habe. Vor allem solche Dinger wie Digital Devil Saga und .hack habe ich dafür im Blick; wenn ich die Teile nicht schon durch hätte, würden hier auch noch Secret of Mana, Trials of Mana und z.B. Legend of Dragoon stehen. Schlechte Spiele habe ich fett markiert. An Xenosaga 2 traue ich mich höchstwahrscheinlich nicht ran und auch Earthlock ist mir zu übel. Mir ist klar, dass wohl hin und wieder jemand sagen wird "Ja, aber! DAS Spiel ist doch gut!", aber Schwamm drüber.
    Wieso Teilzeit? Keine Lust mehr auf Spiele? Im Gegenteil. Wenn ein Teil der Spiele schlecht ist, muss der andere Teil dafür aber besonders gut sein, weshalb ich auch Spiele, die ich interessant finde, spielen werde. Vor allem gute PS2-RPGs wie Shadow Hearts stehen mal wieder auf der Liste und während des Spielens davon werde ich mir dann die durch das Spielen von Schrott zugefügten Wunden lecken.



    Meine Liste:

    Spiele ich gerade/durchgespielt:

    Titel System durchgespielt am Zeit Erwartung/Wertung
    PS4 16.01.2022 11 Std. 6,5/10
    PS2 02.02.2022 23,5 Std. 9/10
    PS2 06.03.2022 39 Std. 8/10
    NSW 1: 26.03.2022
    2: 15.04.2022
    23,5 Std.
    44,5 Std.
    10/10
    PS4 18.04.2022 28,5 Std. 6,5/10
    PS3 28.07.2022 17 Std. 4/10
    Switch 03.10.2022 13 Std. 7,5/10
    Switch 23.10.2022 9,5 Std. 5/10
    PS4 30.11.2022 25,5 Std. 7/10
    Switch 20.12.2022 9 Std. 6,5/10
    Switch 28.12.2022 103 Std. 10/10
    PSP 29.12.2022 4 Std. 7/10
    PS2 31.12.2022 10 Std. 6,5/10

    Habe ich mir (relativ) fest vorgenommen:

    Titel System durchgespielt am Zeit Erwartung/Wertung
    .hack Infection PS2 Fand ich langweilig und auch sonst schlecht.
    Blaze & Blade Busters PSX geil?
    Bravely Default 2 NSW Langweilig, schlechte Handlung.
    Dark Cloud PS2 gut
    Digital Devil Saga PS2 Absolut grottig, geht echt nicht.
    Dragon's Dogma PS3 Irgendwie obskur und gepackt hat es mich auch nicht.
    Evergrace PS2 Soll wohl schlecht sein.
    Persona 5 - Royal PS4 Geil!
    Rune Factory Oceans PS3 gut
    Shadow Madness PSX Soll schlecht sein, aber vielleicht ist das der Trash,
    den ich zwischendurch mal brauche.
    Tactics Ogre PSP gut?
    Trials of Mana PS4 Fand ich langweilig.
    Trinity Universe PS3 Wirkt auf den ersten Blick sehr schrottig.
    Valkyrie Profile: Lenneth PSP gut

    Sonstige Spiele, an denen ich Interesse habe:

    Titel System durchgespielt am Zeit Erwartung/Wertung
    Blue Dragon X360 gut - geht
    Breath of Fire - Dragon Quarter PS2 geht
    Final Fantasy II PSX 2 Std. geht
    Front Mission 4 PS2 gut
    Granblue Fantasy PS4 geht
    Grandia III PS2 Geil!
    Growlanser - Heritage of War PS2 gut
    .hack. The Last Recode PS4 1 Std. gut - geht
    Der Herr der Ringe - das dritte Zeitalter PS2 geht
    Judgement PS4 3 Std. gut
    Magic Knight Rayearth SNES geht
    Metal Max Xeno PS4 gut
    Nelke & The Legendary Alchemists Switch geht
    Nights of Azure II PS4 2 Std. geht
    The Rhapsody of Zephyr PS2 gut
    Rune Factoy 5 NSW gut
    Sailor Moon: Another Story SNES geht
    Secret of Mana (das Neue) PS4 grausig
    Shadow Hearts From the New World PS2 geht
    Stella Deus PS2 gut
    Tales of Innocence Vita gut
    A Tear of Vermillion PSP gut
    Tears to Tiara PS3 12 Std. gut
    Valkyrie Profile: Covenant NDS gut
    Wild Arms 5 PS2 10 Std. gut
    Xenosaga PS2 gut - geht
    Yakuza 6 PS4 gut
    Yakuza Kiwami PS4 7 Std. gut
    Yakuza - Like a Dragon PS4 gut
    Geändert von Winyett Grayanus (31.12.2022 um 22:16 Uhr)

  2. #2

  3. #3
    Zitat Zitat
    Tokitowa
    Ein Spiel welches ich nach 10 Minuten ausgemacht habe weil die Dialoge übelsten Brechreiz in mir hervorgerufen haben. Viel Spaß und informiere schon mal deinen Psychiater!
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  4. #4
    Shadows of Adam ist so ein schönes, kurzes Spiel, das zwar durch nichts besonders heraussticht, aber unterm Strich einfach eine runde Erfahrung ist, die zeigt, dass ein RPG nicht 40 Stunden lang sein muss. Würde sogar behaupten, von all den Indie-JRPG-Alikes, die ich gespielt habe, war das mit das Konsistenteste. Hier hat man einfach gemerkt, dass die Entwickler wussten, was sie wollten, und das dann konsequent durchgezogen haben ohne noch zig Ideen einbauen zu wollen, die dann letztlich halbgar sind.

    Aktuell arbeiten sie übrigens an einem neuen Spiel, Quartet. Leider ist Pixelmeister Cyangmou nicht mehr dabei – liebe vor allem seine Farbpalette –, aber es sieht trotzdem gut aus.

    Und nimm mal Digital Devil Saga von der Crap-Liste. :P


  5. #5
    @Bravely Default 2

    Die Handlung ist leider nicht deren Stärke.
    Dafür sind die kleineren Geschichten pro Königreich meist ganz okay.

    @Evergrace

    Das ist diesen Titel nochmal lesen werde.
    Habe das nie durchgespielt und verbuche ich seit Jahren unter sonderbar.

    @Digital Devil Saga

    Bist in der Zeile verrutscht, da gehört Persona 5 Royal hin.
    Now: Alan Wake 2 & Dragons Dogma 2 / Done: Alone in the Dark (2024)
    Now: Mask Girl Staffel 1 / Done: Renegade Nell Staffel 1
    Now: The Dreaming: Bd. 1 / Done: Batman - Detective Comics - Gesichter des Todes
    RPG-Challenge 2024 / Now: Das schwerste Zelda aller Zeiten.

  6. #6
    Echt cooles Thema und auf jeden Fall viel Erfolg, dass Du durch manche dieser Spiele heil durchkommst *g*
    Der Soundtrack zu Deiner Challenge ist auch so schön "foreboding" am Anfang. Auf jeden Fall gefällt mir die Musikauswahl von Dir immer gut - diesmal schöner Symphonic Metal.

    Mit P5R hast Du Dir aber schon wieder nen Klopper vorgenommen. Am Urspiel saß ich bestimmt so 120 Stunden (Du vermutlich nur 40 xD). DDS wollte ich auch immer noch mal ne Chance geben - damals kurz nachdem es rauskam angefangen, aber hat mich nicht wirklich gepackt und schnell aufgehört. Wird spannend zu sehen, ob es Dich nun überzeugen kann. BoFQ war für mich der einzige wirklich bemerkenswerte Teil der BoF Reihe (wenn ich meine Nostalgie für BoF2 weglasse *g*). Sicher nicht für jede Person was, gerade das Dungeoncrawling, mit Zeitdruck und der Idee, dass man das Spiel mehrmals durchspielen muss um die richtige Story zu erfahren und man bei jedem Durchgang neue Wege und Storysequenzen freischaltet, finden einige sicher scheiße. Dafür war das opressive Gefühl aber schon extrem stark, und als ich dann tatsächlich bei dem "Endkampf" vom ersten Run die Drachenkräfte freilassen musste, weil es sonst einfach nicht geklappt hätte, hatte so ein Gefühl der Entgültigkeit (zugegeben, die wird dann natürlich durch den zweiten Durchgang wieder etwas genommen, hat sich aber trotzdem sehr stark angefühlt *g*).

  7. #7
    Zitat Zitat von Nayuta Beitrag anzeigen
    Ein Spiel welches ich nach 10 Minuten ausgemacht habe weil die Dialoge übelsten Brechreiz in mir hervorgerufen haben. Viel Spaß und informiere schon mal deinen Psychiater!
    Keine Sorge, hab ich in der Familie. Ich fand das Spiel, abgesehen von den dümmlichen Dialogen, auch komplett langweilig, da eintönig. Mal gucken, ob ich es schaffe, das durchzuziehen.

    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Shadows of Adam ist so ein schönes, kurzes Spiel, das zwar durch nichts besonders heraussticht, aber unterm Strich einfach eine runde Erfahrung ist, die zeigt, dass ein RPG nicht 40 Stunden lang sein muss. Würde sogar behaupten, von all den Indie-JRPG-Alikes, die ich gespielt habe, war das mit das Konsistenteste. Hier hat man einfach gemerkt, dass die Entwickler wussten, was sie wollten, und das dann konsequent durchgezogen haben ohne noch zig Ideen einbauen zu wollen, die dann letztlich halbgar sind.

    Aktuell arbeiten sie übrigens an einem neuen Spiel, Quartet. Leider ist Pixelmeister Cyangmou nicht mehr dabei – liebe vor allem seine Farbpalette –, aber es sieht trotzdem gut aus.
    Ich war auch positiv überrascht, denn erwartet hatte ich erstmal wenig davon. Solche auf "retro" gemachten Indie-Spiele finde ich häufig etwas uninspiriert, aber hieran hat irgendwie alles ganz gut gepasst. Kein Meisterwerk, aber unterhaltsam. Danke für den Hinweis, sehe ich mir mal an, kaufen würde ich das aber eh erst, wenn es das nicht nur zum Runterladen gibt.

    Zitat Zitat
    Und nimm mal Digital Devil Saga von der Crap-Liste. :P
    Hey, ich gebe dem wenigstens noch eine Chance, das können sicher nicht alle behaupten. Ganz ungespannt, wie ich es diesmal finde, bin ich ja nicht, erwarte aber echt nicht viel...


    Zitat Zitat von Ὀρφεύς Beitrag anzeigen
    @Bravely Default 2

    Die Handlung ist leider nicht deren Stärke.
    Dafür sind die kleineren Geschichten pro Königreich meist ganz okay.

    @Evergrace

    Das ist diesen Titel nochmal lesen werde.
    Habe das nie durchgespielt und verbuche ich seit Jahren unter sonderbar.

    @Digital Devil Saga

    Bist in der Zeile verrutscht, da gehört Persona 5 Royal hin.
    Verstehe nicht, wieso so viele DDS gutfinden.
    Ich fand ja schon das erste Bravely nicht zu 100% toll, was Handlung und Charaktere angeht. Den Teil danach habe ich abgebrochen, weil nichtmal mehr die Musik stimmte. Ich werde hiervon wahrscheinlich immer mal ein bisschen spielen.

    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Echt cooles Thema und auf jeden Fall viel Erfolg, dass Du durch manche dieser Spiele heil durchkommst *g*
    Der Soundtrack zu Deiner Challenge ist auch so schön "foreboding" am Anfang. Auf jeden Fall gefällt mir die Musikauswahl von Dir immer gut - diesmal schöner Symphonic Metal.

    Mit P5R hast Du Dir aber schon wieder nen Klopper vorgenommen. Am Urspiel saß ich bestimmt so 120 Stunden (Du vermutlich nur 40 xD). DDS wollte ich auch immer noch mal ne Chance geben - damals kurz nachdem es rauskam angefangen, aber hat mich nicht wirklich gepackt und schnell aufgehört. Wird spannend zu sehen, ob es Dich nun überzeugen kann. BoFQ war für mich der einzige wirklich bemerkenswerte Teil der BoF Reihe (wenn ich meine Nostalgie für BoF2 weglasse *g*). Sicher nicht für jede Person was, gerade das Dungeoncrawling, mit Zeitdruck und der Idee, dass man das Spiel mehrmals durchspielen muss um die richtige Story zu erfahren und man bei jedem Durchgang neue Wege und Storysequenzen freischaltet, finden einige sicher scheiße. Dafür war das opressive Gefühl aber schon extrem stark, und als ich dann tatsächlich bei dem "Endkampf" vom ersten Run die Drachenkräfte freilassen musste, weil es sonst einfach nicht geklappt hätte, hatte so ein Gefühl der Entgültigkeit (zugegeben, die wird dann natürlich durch den zweiten Durchgang wieder etwas genommen, hat sich aber trotzdem sehr stark angefühlt *g*).
    Im Moment fusche ich noch ein bisschen und habe Shadow Hearts nochmal angefangen, aber demnächst will ich wirklich mal mit einer dieser "Perlen" anfangen.
    Übrigens ist mir letztens auch mal eingefallen, dass ich diese Musik, also auch speziell dieses Stück, schon höre, seit ich in der Schule war und immer noch sehr gern mag. wie die Zeit vergeht.

    Persona 5 habe ich vor einigen Jahren schon gespielt, nur eben dieses "Royal" nicht. Weil es etwas her ist, reizt mich das Spiel eigentlich mal wieder und wegen der Erweiterungen zähle ich es als neuen Titel. Ich glaube, ich hatte damals etwas über 60 Std. gebraucht, aber ich mache ja auch nicht alles, was es darin so gibt. Auf meiner Prioritätenliste ist P5 aber eher weiter unten.
    Dragon Quarter finde ich dagegen gar nicht uninteressant, vielleicht gucke ich mir das mal an.


    Mit Shadow Hearts bin ich nun fast durch; gestern in Neameeto angekommen. Irgendwie macht mir dieser Durchgang sehr viel Spaß, ich feiere das gerade ein wenig.
    Wer braucht Photobucket? Kein Schwein!
    Libenter homies id, quod volunt, credunt.
    Alle GF-Aktionen auf einen Blick

  8. #8

    Shadows of Adam (PS4)

    Dieses Spiel hatte ich nach dem Anspielen fast als „unspielbar“ und „Komplettkatastrophe“ nicht mehr angerührt. Die PS4-Version hat nämlich die Angewohnheit, nur sehr verlangsamt zu laufen, wenn man eine andere Systemsprache als Englisch ausgewählt hat und ist so nicht spielbar. Witzigerweise stand mein System wegen einem sehr ähnlichen Problem auf Französisch (Blacksad, das total verbuggt ist, spuckt sonst keinen Ton aus) und eine Lösung für dieses Problem musste man erstmal recherchieren. Auf der Entwicklerseite wäre so etwas ja auch hilfreich gewesen…

    Na ja, Problem gelöst und dann ging es los. Ich habe ehrlich gesagt nicht viel von Shadows of Adam erwartet, weil ich von zu vielen Spielen, die sich als „retro“ verkaufen wollen, enttäuscht worden bin. All diese Spiele schaffen es nicht, auch nur ansatzweise das einzufangen, was gute Spiele früher ausmachte und wirken in der Regel eher billig. Alles, was ich von diesem Spiel hier vorher gesehen hatte, wirkte in etwa auch so – rudimentäre Graphik und Kommentare dazu, dass die Handlung nicht so toll sein soll, inklusive.

    Shadows of Adam war letztendlich dann aber doch eine, wenn auch kleine, Überraschung. Es stimmt, dass die Handlungnicht weltbewegend ist und außerdem hatte ich den Eindruck, dass sie etwas beliebig erzählt wird: Oftmals habe ich mich gefragt, wieso ich gerade überhaupt irgendetwas mache und hinterher auch, wieso denn gerade dieser Typ denn der Antagonist ist…
    Da fehlte mir nicht nur ein roter Faden, sondern ein gründlicher und gut erklärter Aufbau dieser Handlung. Die Interaktion zwischen den Charakteren fand ich dagegen überwiegend gut umgesetzt, denn die Charaktere quatschen zwischendurch auch einfach mal so, worauf gerade in so. „Retro-Spielen“ ja häufig verzichtet wird (und letztendlich einiges kaputtmacht). Auch die Hintergrundgeschichte der Welt dieses Spiels ist überwiegend interessant, auch wenn sie an einigen Stellen weiter ausgebaut hätte werden können. Mit den NPCs konnte man ganz gut reden und viele hatten etwas Interessantes zu sagen (manche leider so ein Tutorial-Gequatsche).

    Das Kampfsysten hat mir gut gefallen und zeigt, dass rundenbasierte Systeme immer noch gut funktionieren können, wenn sie gut durchdacht sind. Die MP, die sich jede Runde und beim Besiegen von Gegnern aufladen, sind nett und machen Kämpfe ganz spannend; ansonsten hat jeder Charaktere eine eigene, sinnvolle Rolle in der Gruppe und bringt seine eigenen Fähigkeiten mit. Man levelt angenehm schnell und ich hatte das Gefühl, dass jeder zusätzliche Level auch etwas bringt, was mir wichtig ist, da ich es motivierend finde.

    Die Dungeons sind auch in Ordnung, nutzen sich aber im späteren Spielverlauf etwas ab. Es gibt leichte Rätsel, wozu u.a. Schieberätsel (Wie kriege ich die Kugel dorthin, wo sie hin soll?) und Schalterrätsel gehören, die recht nett umgesetzt wurden. Gerade diese Schiebe-Rätsel wiederholen sich im späteren Spielverlauf leider sehr oft, was ich nicht gelungen fand. Irgendwie wirkt das alles aber trotzdem sehr solide und spielbar und nervt innerhalb von 11 Stunden zum Glück nicht zu sehr.
    Außerhalb der Handlung habe ich jetzt nicht viel entdeckt, was man machen kann, abgesehen von einem Dungeon, das schlichtweg dazu dient, bessere Ausrüstung zu finden, und zwei stärkeren Gegnern. Die Gilde fand ich jetzt nicht überflüssig, habe mich aber gefragt, wieso sie sogar im Spieltitel auftaucht. In der Handlung spielt die keinerlei Rolle und so häufig muss man da auch nicht hin (ich habe vor dem letzten Gegner nochmal Items aufgestockt). Die Items sind teilweise nützlich, wenn auch sehr stark (z.B. Werfgegenstände), unnötig (Steine und Gemüse…) oder obskur (die starken Artefakte, von denen ich bis zum Schluss nur eins hatte, das man im Laufe der Handlung bekommen hat, was ich wiederum merkwürdig und irgendwie blöd fand).

    Graphik und Musik (na ja, ein Stück fand ich nett) haben mich nicht so richtig angesprochen, da dabei gewollt auf „alt“ gemacht wird. Wieso man Dinge von früher nimmt, die wegen technischer Limitationen auftraten und diese heutzutage als ganz toll verkaufen woll, leuchtet mir einfach nicht ein. Musik muss nicht wie ein RPG-Maker-Midi klingen, weil wir heute eine große Klangpalette haben und genug Speicher und Filme müssen nicht in schwarz-weiß sein, weil man seit langer Zeit farbig aufnehmen kann (ich musste da gerade an so einen hochgelobten Film denken). Na ja, spricht mich nicht an, aber möglicherweise lag es auch am Geld, dass die Entwickler nicht hatten.

    Die Spieldauer fand ich ansonsten in Ordnung, auch wenn ich mir dieses Spiel in längerer Form hätte vorstellen können. Der Handlung hätte es geholfen und letztendlich war das hier recht spaßig. Ich würde es ein wenig mit den besseren Kemco-Spielen vergleichen, wobei Adam z.B. Dungeons besser macht. Nicht weltbewegend, aber ganz nett und unterhaltsam – kann man mal spielen, wenn man ein kurzes RPG, das nicht zu tiefgehend ist, sucht.

    Spielzeit: 11 Std.
    Insgesamt: 6,5/10

  9. #9
    Shadow Hearts (PS2)


    Shadow Hearts habe ich vor ewigen Zeiten gekauft (war irgendwie schwer zu kriegen; bei mir war es eine gebrauchte Version für 50 Tacken – und das nicht lange, nachdem das Teil auf den Markt gekommen war), gemocht und dann das gemacht, was ich früher öfter gemacht habe: Vor dem Endgegner abgebrochen. So generell meinte ich, dass es etwas schwächer war als der Nachfolger Covenant und hatte die letzten Kämpfe und Neameeto, das letzte Dungeon, in nicht so guter Erinnerung. Beim Vorhaben, es endlich mal durchzuspielen hatte ich den Nachfolger immer mehr auf dem Schirm.
    Jetzt hatte ich mich allerdings doch dafür entschieden, die Spiele der Reihe nach zu spielen und habe bei einigem wieder gemerkt, wieso ich SH als ziemlich gutes Spiel in Erinnerung habe, war an manchen Stellen aber auch überrascht. Vor allem im direkten Vergleich mit SH2 ist mir einiges aufgefallen, aber dazu schreibe ich mehr, wenn ich meinen Text zu SH2 schreibe.

    Erstmal war ich überrascht, dass SH ziemlich kurz ist. Ich wusste, dass es keins der richtig langen RPGs ist, aber dass man nach 16 Stunden Neameeto erreichen kann, hatte ich dann doch nicht gedacht. Ein alter Spielstand, in dem ich mit 23,5 Std. vorm Endgegner stand, bestätigte mir dann aber, dass das wohl normal ist. Witzigerweise habe ich diesmal deutlich mehr gemacht und trotzdem noch knapp weniger Zeit gebraucht.

    Shadow Hearts überzeugt vor allem durch seine tolle Atmosphäre und relativ erwachsene Darstellung. Hin und wieder bekommt man auch ein wenig Quatsch zu sehen, davon ab wirkt das Spiel aber sehr erwachsen, düster und greift einige Themen rund um Flüche, Gewalt, Tod usw. auf. es ist nicht so düster wie Koudelka, kommt seinem Vorgänger aber noch am nächsten; die weiteren Spiele in der Reihe sind leider deutlich seichter, was Horror angeht. Die genrell düstere Stimmung im Spiel mochte ich sehr und auch, dass man dem Spieler hier zutraut, nicht ständig irgendwelche seichten oder affigen Szenen zu sehen. Anfangs wird das noch gemacht, indem mal wieder sexuelle Belästigung heruntergespielt wird (Yuris erster, gradioser Auftritt … seufz), aber im späteren Verlauf des Spiels gibt sich das glücklicherweise. Darüber hinaus sind die Charaktere überwiegend echt unoffensiv, haben dabei alle ihre jeweilige Rolle, die sie gut ausfüllen. Alice z.B. ist die Tochter eines Pfarrers und als solche im Kampf erst später besser zu gebrauchen (sie bekommt recht gute, selbstverständlich heilige , Magie), sie kommt aber nie als Balast rüber, sondern ist ein vollwertiges Mitglied des Teams und macht eine gute Entwicklung durch, was ich in manchen anderen Spielen vermisse, in denen weibliche Charaktere halt einfach mal so gerettet werden müssen (mehr dazu im Text zu Shadow Hearts 2). Es kommt ein wenig darauf an, welche Charaktere man im Team hat, ob man mehr davon sieht, aber das fand ich völlig ok.

    Shadow Hearts ist ja das erste Spiel aus der Reihe mit diesem Schicksalsrad im Kampfsystem, d.h. man muss, bevor ein Angriff ausgeführt wird, bestimmte Trefferflächen erwischen, was je nach Angriff leicht ist oder auch schwerer sein kann. Man hat allerdings gute Möglichkeiten, sich das etwas zu erleichtern, wenn es zu viel wird (ich fand z.B. die Angriffe der Seraphic-Radiance-Fusion sehr nützlich, habe die ohne entsprechende Items aber gern mal verhauen). Das Kampfsystem ist anfangs gewöhnungsbedürftig, macht aber hinterher Laune, weil man icht zu passiv ist. Etwas störend ist, dass das KS recht langsam abläuft und man z.B. Animationen immer in voller Länge ansehen muss. Außerdem braucht es eine Weile, um richtig anzulaufen – in den ersten Stunden zogen sich Endgegnerkämpfe bei mir durchaus mal hin, weil ich zu wenige SP hatte (die Leiste neben HP und MP, die, wenn sie leer ist, dafür sorgt, dass ein Charakter nicht mehr kontrolliert werden kann) und Angriffe, die nicht wahnsinnig stark waren. Mit der Zeit wurde es aber irgendwie immer leichter, weil man bessere Angriffe/Fusionen erhält und generell besser mit dem KS klarkommt. Ich mag die Kämpfe hier ganz gern und muss an dieser Stelle auch mal das Gegnerdesign erwähnen, das echt ätzend ist. Also positiv ätzend. Monster sehen auch wirklich wie welche aus und haben teilweise ein absurdes, horrormäßiges Aussehen, das noch sehr an Koudelka erinnert. Schön ist auch, dass die Charaktere eben ihre jeweiligen Stärken und Schwächen und komplett unterschiedliche Fähigkeiten haben. Na ja, gegen Ende hauen Yuri und Alice trotzdem alle Gegner quasi allein wenig.
    Die Dungeons sind klein und übersichtlich und gerade dadurch durchweg interessant. Sie sind ein wenig wie in FFIX, also Klasse statt Masse. Hier sieht man, was man mit ein paar Bildschirmen schon machen kann.

    Shadow Hearts hat auch ein paar Nebenmissionen, die sich lohnen, da sie ein paar nette Nebenhandlungen aufmachen. Diese Missionen lohnen sich nicht nur, weil es sehr nützlich ist, sie vor dem letzten Dungeon erledigt zu haben, sondern weil sie schlichtweg nicht von der Stange, sondern interessant sind. Danach ist man allerding so stark, dass der letzte Gegner keine große Herausforderung mehr ist.

    Zum generellen Aussehen des Spiels hatte ich ja schon was geschrieben – man merkt SH einerseits an, dass es älter ist, andererseits sind die vorgerenderten Hintergründe total schön anzusehen und richtig stimmig. Lediglich die Charaktermodelle sehen nicht zu 100% toll aus (ein wenig wie in FFVII). Die Musik ist wohl auch Geschmackssache – außerhalb des Spiels anhören würde ich sie mir nicht, im Kontext der komplette Atmosphäre des Spiels ist sie aber stimmig und passend.

    Was soll man sagen … das ganze Spiel mitsamt seiner Präsentation ist sehr erwachsenengerecht, was ich generell gut finde und was heutzutage leider nicht selbstverständlich ist. Für die relativ kurze Zeit ist es ein tolles, sehr atmosphärisches RPG, das man quasi uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht und es nach zig Jahren mal durchzuspielen, fand ich auch nicht schlecht.

    Spielzeit: 23,5 Std.
    Insgesamt: 9/10
    Geändert von Winyett Grayanus (19.04.2022 um 18:38 Uhr)

  10. #10
    Hatte die beiden Teile in umgekehrter Reihenfolge gespielt. Letztendlich empfand ich 1 als den besseren und ist ein ziemlich gutes Spiel. Ein Grund ist sicherlich dass er recht kurz ist, aber auch, weil die Horroratmosphäre hier so viel mehr zum Tragen kommt. Shadow Hearts 2 sehe ich eher als irgendwie albern und grotesk an, aber nicht als Horror. Und weil es so wenige J-RPGs gibt die dem Subgenre angehören ist SH1 schon relativ einzigartig. Wie Du sagst, die (für J-RPGs, wohlgemerkt *g*) eher erwachsene Herangehensweise ist da auch super, wobei ich teilweise die Devil May Cry-mäßige Energie auch unterhaltsam fand
    Was mir an der kurzen Spielzeit gefallen hat ist, dass das Setting recht tight und stimmig war. Auch hat sich das Kampfsystem nicht so abgenutzt, denn für ein recht kurzes RPG ist so ein buttonklicky-Minigame ganz cool. Wobei es leider, wie Du sagst, die Kämpfe in die Länge zieht.
    Ich wusste ja durch Teil 2 bereits, dass Alice im kanonischen Ende sterben wird, was ich aber sogar gut finde als jemand der tragischen Geschichten geneigt ist. Und das passt ja zu der Atmosphäre des Spiels auch sehr gut. An sich bin ich ja eh recht resistent gegenüber Spoilern und kann es auch interessant finden zu schauen, wie es zu einer Situation gekommen ist die bereits bekannt war.

    Koudelka ist aber immer noch ungespielt. Hatte es mal angefangen und glaube mir war das Kampfsystem zu langsam? Nicht mehr ganz sicher was das Problem war.
    Geändert von Sylverthas (20.04.2022 um 18:32 Uhr)

  11. #11
    Das erste Shadow Hearts hab ich gespielt als ich 20 war - fand es damals auch relativ "erwachsen", wobei ich die Einschätzung heute nicht mehr teile - die ganzen Diskussionen aus unserem Forum, dass wir alle "reifere, erwachsenere" Hauptcharaktere (sprich: Keine Jugendlichen) spielen wollten hab ich noch gut in Erinnerung . Ich schätze aber nach wie vor die traurigeren Szenen der Spiele, sowie den skurilen Humor.

    Auf Winys Bericht zum Sequel bin ich sehr gespannt. Es gibt ganz bestimmte Szenen, wo mich immer sehr die Reaktionen anderer Spieler interessieren (zu denen ich auch gerne Reaction-Videos gucke), aber ich will nix vorweg nehmen ^^.
    Gründer der JRPG-Challenge
    JRPG-Challenge 2018 - You'll never see it coming!



  12. #12
    Zitat Zitat
    Triangle Strategy - Wertung: 10
    Okay, jetzt bin ich interessiert.
    Gerade weil es ein SRPG ist, die ich ja manchmal sehr langatmig finde.
    Now: Alan Wake 2 & Dragons Dogma 2 / Done: Alone in the Dark (2024)
    Now: Mask Girl Staffel 1 / Done: Renegade Nell Staffel 1
    Now: The Dreaming: Bd. 1 / Done: Batman - Detective Comics - Gesichter des Todes
    RPG-Challenge 2024 / Now: Das schwerste Zelda aller Zeiten.

  13. #13
    Zitat Zitat von Ὀρφεύς Beitrag anzeigen
    Okay, jetzt bin ich interessiert.
    Gerade weil es ein SRPG ist, die ich ja manchmal sehr langatmig finde.
    Yeah, ich sehe das ähnlich. Bin mal echt auf den Bericht gespannt, meine Limited Edition wartet nur darauf.

  14. #14
    Bin in die Reihe erst mit Teil 2 und 3 eingestiegen, so dass SH1 und Koudelka bei mir auch noch offen sind und ich daher auch nur die seichte Horror Variante kenne^^. Muss ich definitv auch mal nachholen, vor allem da ich das System mit dem Schicksalsring auch ganz gerne mochte.

  15. #15


    Whoa. Ich seh das jetzt erst, du hast dir das tatsächlich noch gegeben?
    Aber gut, wenn's nur 17 Stunden gedauert hat, war's ja zum Glück ziemlich fix herum, wie bei mir die 12 Stunden für MIC. xD

  16. #16
    Der Thread lebt!
    Keine Ahnung, wieso ich in den letzten Monaten wenig gemacht habe, aber mittlerweile hat mich die Lust aufs RPG-Spielen wieder mehr gepackt. Ich habe zwischendurch mal ein wenig Horror eingeworfen - The Quarry war unterhaltsam, aber irgendwie seicht und Tormented Souls irgendwie altbacken, aber dadurch wieder unterhaltsam. Dead Space 3 habe ich auch mal endlich durch (der Hauptcharakter ist sowas von dumm geworden) und Anfang dieses Monats mal wieder ein (seichtes) Rollenspiel durchgespielt, Haven. Na ja, mit 7 durchgespielten Spielen muss ich mal gucken, ob ich dieses Jahr noch auf 12 komme, aber ein paar Ideen habe ich, u.a. mal das wirr erzählte Scarlet Nexus durchzuspielen und mir mindestens noch ein schlechtes Spiel zu gönnen. Mal schauen, jetzt schreibe ich aber endlich mal was über meine bisherigen Spiele.

    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Hatte die beiden Teile in umgekehrter Reihenfolge gespielt. Letztendlich empfand ich 1 als den besseren und ist ein ziemlich gutes Spiel. Ein Grund ist sicherlich dass er recht kurz ist, aber auch, weil die Horroratmosphäre hier so viel mehr zum Tragen kommt. Shadow Hearts 2 sehe ich eher als irgendwie albern und grotesk an, aber nicht als Horror. Und weil es so wenige J-RPGs gibt die dem Subgenre angehören ist SH1 schon relativ einzigartig. Wie Du sagst, die (für J-RPGs, wohlgemerkt *g*) eher erwachsene Herangehensweise ist da auch super, wobei ich teilweise die Devil May Cry-mäßige Energie auch unterhaltsam fand
    Was mir an der kurzen Spielzeit gefallen hat ist, dass das Setting recht tight und stimmig war. Auch hat sich das Kampfsystem nicht so abgenutzt, denn für ein recht kurzes RPG ist so ein buttonklicky-Minigame ganz cool. Wobei es leider, wie Du sagst, die Kämpfe in die Länge zieht.
    Ich wusste ja durch Teil 2 bereits, dass Alice im kanonischen Ende sterben wird, was ich aber sogar gut finde als jemand der tragischen Geschichten geneigt ist. Und das passt ja zu der Atmosphäre des Spiels auch sehr gut. An sich bin ich ja eh recht resistent gegenüber Spoilern und kann es auch interessant finden zu schauen, wie es zu einer Situation gekommen ist die bereits bekannt war.

    Koudelka ist aber immer noch ungespielt. Hatte es mal angefangen und glaube mir war das Kampfsystem zu langsam? Nicht mehr ganz sicher was das Problem war.
    Koudelka kann ich wirklich empfehlen, wenn du Horror magst, denn darin wird das richtig durchgezogen. Kein albernes Zeug, kein Herumgealbere und alles ist düüüüster. Ne, im Ernst, Koudelka ist, was Handlung und Atmosphäre angeht, super und auch nicht wahnsinnig lang (das fand ich weder positiv noch negativ, die Länge passt einfach irgendwie).
    Das KS ist leider langsam, ja. Vielleicht mit Buch daneben?


    Zitat Zitat von Shieru Beitrag anzeigen
    Das erste Shadow Hearts hab ich gespielt als ich 20 war - fand es damals auch relativ "erwachsen", wobei ich die Einschätzung heute nicht mehr teile - die ganzen Diskussionen aus unserem Forum, dass wir alle "reifere, erwachsenere" Hauptcharaktere (sprich: Keine Jugendlichen) spielen wollten hab ich noch gut in Erinnerung . Ich schätze aber nach wie vor die traurigeren Szenen der Spiele, sowie den skurilen Humor.

    Auf Winys Bericht zum Sequel bin ich sehr gespannt. Es gibt ganz bestimmte Szenen, wo mich immer sehr die Reaktionen anderer Spieler interessieren (zu denen ich auch gerne Reaction-Videos gucke), aber ich will nix vorweg nehmen ^^.
    Oh, dann interessiert mich definitiv, welche Szenen du meinst, vielleicht kannst du dazu etwas schreiben, wenn ich meinen Bericht mal fertig habe. Zu einigen Szenen habe ich definitiv ne Meinung und sie ist nicht immer gut. Na ja, muss mich mal dransetzen.

    Zitat Zitat von Ὀρφεύς Beitrag anzeigen
    Okay, jetzt bin ich interessiert.
    Gerade weil es ein SRPG ist, die ich ja manchmal sehr langatmig finde.
    Meinen Text dazu werde ich die Tage mal einstellen. Fertig ist er schon lange, aber der ungeschriebene SH2-Bericht war bisher im Weg.

    Zitat Zitat von Dnamei Beitrag anzeigen
    Bin in die Reihe erst mit Teil 2 und 3 eingestiegen, so dass SH1 und Koudelka bei mir auch noch offen sind und ich daher auch nur die seichte Horror Variante kenne^^. Muss ich definitv auch mal nachholen, vor allem da ich das System mit dem Schicksalsring auch ganz gerne mochte.
    Dann hast du definitiv die spannenderen Teile noch nicht gespielt.

    Zitat Zitat von Kael Beitrag anzeigen


    Whoa. Ich seh das jetzt erst, du hast dir das tatsächlich noch gegeben?
    Aber gut, wenn's nur 17 Stunden gedauert hat, war's ja zum Glück ziemlich fix herum, wie bei mir die 12 Stunden für MIC. xD
    Jau, hab's durch. Ich fand es sogar gar nicht so furchtbar, wie ich erwartet hatte - meine Erwartung war nämlich, dass sich jede Minute wie Kaugummi ziehen würde. Gut ist es echt nicht, aber ich fand es auch recht gut, dass ich schnell durchkam. Muss aber zugeben, dass ich sämtliche Dialoge der (teilweise erzwungenen) Nebenmissionen weggedrückt habe, weil sie mir zu schwachsinnig waren. Wenn man das liest, braucht man vielleicht etwas länger. Ich werde mal demnächst ausführlicher berichten.
    Wer braucht Photobucket? Kein Schwein!
    Libenter homies id, quod volunt, credunt.
    Alle GF-Aktionen auf einen Blick

  17. #17

    Shadow Hearts Covenant (PS2)

    Ich hatte mir ja vorgenommen, dieses Jahr die Shadow-Hearts-Spiele einmal durchzuspielen, bei denen ich jeweils (bis auf Teil 3) vor dem letzten Gegner gestrandet bin und zuerst musste dafür natürlich 1+2 weg. Teil 3 werde ich dieses Jahr wahrscheinlich nicht mehr spielen, aber den fand ich auch weniger gut als die anderen beiden. Ich hatte bisher jedenfalls in Erinnerung, dass SH2 das deutlich bessere Spiel sei und SH1 „irgendwie ganz gut, aber nicht so gut wie Teil 2“. Keine Ahnung, wie ich darauf gekommen bin, ggf. lag es am zeitlichen Abstand zwischen den Spielen – heute muss ich aber ganz klar sagen, dass SH1 besser ist. Deutlich.

    Dabei wurde für SH2 einiges am Spielprinzip verbessert und es ist einige Stunden länger. Aber fangen wir mal vorne an: Während die Handlung von SH1 düster und spannend, mit einer guten Prise schwarzem Humor, ist, passiert in SH2 deutlich mehr – es gibt mehr wichtige Charaktere, die Handlung spielt sich an noch mehr Orten ab und all das wird nun mittels vertonter Sequenzen gezeigt. Ganz schön eigentlich – das Spiel macht es gut, aber leider ist die Horroratmosphäre aus den Vorgängern fast komplett weg. Während die Geschichte an sich gut inszeniert wurde, gibt es deutlich mehr affige oder klischeehafte Szenen. Dass die Charaktere in den Sequenzen relativ steif herumstehen und keine Mimik haben, will ich dabei gar nicht kritisieren, da das Spiel ja ein paar Jahre älter ist. Alles kam jedoch deutlich weniger erwachsenengerecht rüber und ich fand es darüber hinaus schade, dass der Horror, den man in RPGs ja sowieso suchen muss, weg ist.
    Auch mit seinen Charakteren geht das Spiel schlechter um als SH1: Die Sequenzen bieten deutlich mehr Raum für Charakterisierung, aber an einigen Stellen geht die ziemlich schief. Der Umgang des Spiels mit weiblichen Charakteren ist z.B. echt grottig; nehmen wir mal Lucia: Sie ist ein Dummchen mit dicken Brüsten, naiven Sprüchen und trägt nichts zur Handlung bei. Anastasia ist ein Kindercharakter – solche mag ich meist nicht, finde sie aber nicht zwingend sofort problematisch, denn es gibt ja auch positive Gegenbeispiele. Problematisch ist dagegen, dass sie ein Großteil des Spiels damit beschäftigt ist, Yuri anzuschmachten, was ein sehr einseitiges Frauenbild zeigt. Die Antagonistin Veronica ist ein Sado-Maso-Klischee mit überzeichneten Brüsten, Ouka dient nur dazu, einem Antagonisten seine vermeintlich tolle Motivation fürs Antagonisten-Sein zu liefern…
    … und Karin ist leider eine komplette Vollkatastrophe. Das fängt schon in ihrer ersten Szene an, in der sie einfach nur nutzlos ist und … ja ... doof guckt, während Yuri seinen Auftritt hat und dann in Ohnmacht fällt (alle männlichen NPCs drumherum werden in der Zeit gekillt). Lt. Beschreibung und Darstellung in den ersten Szenen ist sie Leutnant in der deutschen Armee, wozu ein deutlich anderes Auftreten gepasst hätte (= selbstbewusster, toller weiblicher Hauptcharakter). Das passt alles nicht zusammen und im Laufe des Spiels sieht man nur immer mehr, dass Karin total platt charakterisiert, in Szenen nur als doof guckend gezeigt wird und letztendlich auch nur dazu dient, Yuri gutzufinden. Karin hat weder Persönlichkeit, noch irgendeine Stärke, sondern ist wohl ein Abbild davon, wie sich die Entwickler eine Frau vorstellen – gräßlich. Am Ende des Spiels wird es leider noch schlimmer, als sie allen Ernstes in der Zeit zurückreist, um Yuris Vater zu begegnen, damit sie seine Mutter werden kann, weil sie ihn ja unbedingt kriegen will (er will lieber Alice, buhu … wobei deren Charakter in diesem Spiel wohl auch verhunzt worden wäre) Das ist kein Scherz. Ich habe selten so eine abgefahrene und irgendwie auch widerliche Szene in einem Spiel gesehen. Es ist irgendwie auch schade, da man sehr viel aus Karin hätte machen können, also ohne sexistische Rollenklischees und so etwas.
    Die Typen sind da eher nur etwas überzeichnet: Yuri ist ein wenig wie der Charakter in SH1, neigt aber zu impulsivem Verhalten und Aggro-Aktionen, was auch nicht gerade sympathisch kommt. Soll wohl männliche Spieler ansprechen. Gepetto ist ein alter Mann, der eine (weibliche) Puppe mit verschiedenen Kleidern nutzt, um Gegner anzugreifen. Na, ja. Joachim ist eine deutlich überzeichnete Version von Keith aus SH1 und hat viele Muskeln, aber wenig Hirn. Richtig dumm fand ich den letzten Antagonisten, der nicht nur eine beschissene Motivation hat, um auf einmal gegen einen zu kämpfen (vorher rennt er komisch in der Gegend herum und erzählt Zeug), sondern bei dem ich auch den Eindruck hatte, dass die Entwickler wollen, dass man ihn sympathisch findet. Wie man einen Typen sympathisch finden soll, der seine eigenen künstlich erschaffenen Sklaven hat (sehr unkritisch betrachtet) und einem anderen Antagonisten mal eben den Hals bricht (Nikolai, der, bis er aus der Geschichte geschrieben wurde, immerhin etwas interessanter war), weil darum, keine Ahnung. Sorry für den Schachtelsatz. Blanca habe ich ganz vergessen, fiel mir gerade auf. Na ja, Tiercharakter eben, wobei er ein paar witzige Szenen hatte, die ihn interessanter machten. Kurando gibt es auch noch, Schwamm drüber.

    Das war jetzt sehr viel allein über die Charaktere, aber ich war an vielen Stellen einfach auch enttäuscht, da man viel mehr daraus hätte machen können. Man hätte u.a. die Charakterisierungen runterschrauben können, wie in SH1, und einfach eine gute Geschichte erzählen. Die Geschichte ist an sich nämlich ganz gut: Gerade die Art, wie z.B. in Russland real existierende Personen auf (sehr starke) Fantasy-Art genutzt werden, ist nett und die Geschichte überrascht auch immer wieder mal durch verschiedenene Wendungen. Auch die Bezüge zum Vorgänger sind gut und man kann sogar einen Schauplatz mehr oder weniger noch einmal besuchen, was mir schon in SH1 gefiel. Dazu kommt eben, dass die Entwickler bei der Präsentation der Geschichte Fortschritte gemacht haben; die vertonten Szenen wirken trotz der schlechten Synchronisation recht lebendig. Auch wenn ich nicht finde, dass man zwingend eine Synchronisation braucht, wenn alles stimmt (FFIX ist ein Paradebeispiel dafür), ist es hier gut gelungen. Die Charaktere haben untereinander auch immer wieder mal seichtere, nette Szenen, in denen sie einfach nur mal quatschen.

    Spielerisch bietet SH2 eine Menge: Jeder Charakter hat seine eigene Nebenmission, die mal mehr, mal weniger spannend ist. Gut fand ich die, die wirklich mit Handlung verbunden sind und auch Blancas Missionen mochte ich irgendwie, obwohl sie nur mit einzelnen Kämpfen und ein wenig Dialog verbunden waren. Schön fand ich auch die Fülle an Schauplätzen – man reist zwar nicht einmal um die Welt, sieht aber Schauplätze in verschiedenen Ländern, die alle gut aussehen und vereinzelt Dinge zu entdecken und NPCs anzuquatschen bieten. Die meisten davon sehen atmosphärisch aus, wobei ich aber die Schauplätze in Europa schöner fand als die in Japan. Die Dungeons sieht deutlich umfangreicher und bieten mehr zu entdecken, ich fand sie aber schlechter als in SH1, weil sie eintöniger aussehen und häufig aus Schläuchen bestehen. Gegen Ende habe ich mir eine Lösung während des Spielens aufgemacht, weil ich schlichtweg keine Lust mehr hatte, in den Dungeons im Kreis herumzulaufen.
    Wieder sehr gut ist das Kampfsystem – besser ist nun, dass die Gegner (das Design ist leider uninteressanter geworden) eine HP-Leiste haben, so dass man nicht mehr das Gefühl hat, ewig auf einem Endgegner herumzuhauen und keine Ahnung zu haben, wann er endlich den Geist aufgibt. Das hatte ich in SH1 gerade am Anfang mal, hier war es besser. Das KS spielt sich insgesamt etwas knackiger als im Vorgänger und auch etwas schneller, wobei ich die Komboangriffe nicht zwingend gebraucht hätte, weil sie später nutzlos werden. Auch Yuris Transformationen fand ich schwächer als in SH1. Zu stark war ich am Ende des Spiels trotzdem – keine Ahnung, wieso ich vor zig Jahren den Endgegner nicht besiegt hatte. Ich brauchte sogar nur normale Angriffe; auf so etwas wie Seraphic Radiance (die Transformation heißt in diesem Spiel anders und ich habe sie nur einmal ausprobiert) brauchte ich schlichtweg nicht. In SH1 war diese Transformation ziemlich nützlich, senkte die Schwierigkeit von Gegnern aber auch sehr. Auch gut gefiel mir, dass alle Charaktere mitleveln (die Nichteingesetzten etwas weniger) und dass alle ihre ganz individuellen Fähigkeiten haben, wie es ja auch schon im Vorgänger war. Gepetto, Lucia und Anastasia haben dabei die etwas ausgefalleneren Fähigkeiten, die aber ggf. mehr aufgefallen wären, wäre der generelle Schwierigkeitsgrad höher. Aber das ist ok, der Schwierigkeitsgrad war ja auch im Vorgänger eher überschaubar.
    Letztendlich muss sagen, dass dieses Kampfsystem aber generell Spaß macht – es wäre toll, wenn nochmal ein Spiel, das so etwas versucht, rauskommen würde, denn es ist einfach anders und man kann während der Kämpfe nicht mal eben (geistig) abschalten. Na gut, außer man stellt den Ring auf automatisch, aber das macht hoffentlich niemand.

    Das war jetzt vielleicht relativ viel lautes Denken für 39 Stunden Spiel, aber ihr sehr wohl, dass SH2 mich beim Spielen beschäftigt hat, gerade weil ich vorher SH1 gespielt hatte und einige Jahre seit meinem ersten Fast-Durchgang vergangen waren. Würde ich das Ding weiterempfehlen? Ja, wenn man vorher SH1 gespielt hat. Als Beispiel dafür, dass es auf der PS2 gute Rollenspiele gibt, taugt das Spiel trotz all der charakterspezifischen Mankos, allein schon, weil einem während des kompletten Spiels nie langweilig wird und man immer wieder etwas Neues sieht.

    Spielzeit: 39 Std.
    Insgesamt: 8/10

  18. #18

    Triangle Strategy (Switch)


    Das hier hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm. Irgendwann hatte ich hier im MMX mal was dazu gesehen und wegen des Octopath sehr ähnlichen Stils erstmals halb interessiert nicht mehr daran gedacht. Letztens ist es mir dann doch wieder über den Weg gelaufen und zwar in Form einer merkwürdigen Rezension bei Amazon (gut, zugegeben sagen spezielle Leute dort dazu „Rezession“, möglicherweise ein Fall von … Geschmackssache? Ehem). Darin wurde bemängelt, das Spiel wäre viel zu verlabert und die Entwickler würden sich erdreisten, den Spielern viele Dialoge und eine ausschweifende Handlung vorzusetzen. Sehr merkwürdige Kritik, aber es scheint ja heutzutage wieder „cool“ zu sein, Lesefaulheit und eine kurze Aufmerksamkeitsspanne zur Schau zu stellen. Wenn man komplexere Handlungen nicht mag, sollte man lieber zu Call of Duty oder so etwas greifen … und das ist jetzt ausnahmsweise nicht mal verurteilend gemeint, weil es eben auch Spaß macht. Gut, bis auf die letzten Vollkatastrophen mit fast 100 GB Zwangspatch…
    Jedenfalls: Gekauft! Beste unfreiwillige Werbung überhaupt.

    Ich dachte mir, dass das hier vielleicht ein gutes Spiel ist, um die Wartezeit auf Rune Factory 5 zu überbrücken, dass es mein Interesse an RF erstmal komplett killen würde, habe ich dagegen nicht gedacht. Triangle Strategy ist einerseits ein total spaßiges und gut durchdachtes Taktik-RPG, andererseits erzählt es auch eine komplexe und vor allem erwachsenengerechte Geschichte.

    Aber sehen wir uns das mal der Reihe nach an:
    Wenn man hier wegen des Aussehens an Octopath Traveller denkt, bekommt man den falschen Eindruck, was die Handlung angeht. Octopath besteht ja, was die „Handlung“ angeht, aus mehreren, mehr oder weniger belanglosen und lose zusammenhängenden Geschichten und hat keine übergreifende Handlung in dem Sinne. Triangle Strategy dagegen erzählt eine spannende Geschichte mit gut charakterisierten Charakteren. Es ist eine Geschichte, die sich um eine große politische Auseinandersetzung dreht, inklusive Intrigen, etwas Drama und zwischendurch auch Mord und Totschlag. Vor allem am Anfang nimmt das Spiel sich etwas mehr Zeit, all das ausführlicher einzuführen, es ist allerdings nie so, dass sich TS wie ein interaktiver Film o.ä. anfühlt, sondern eher vergleichbar mit der Eingangssequenz in FFIX (vom Umfang und der Qualität her). Es gibt viele Charaktere mit Persönlichkeit und, obwohl die Handlung nicht primär von den Charakteren getragen wird, sondern diese im Sinne der Handlung agieren, durchdachten, wenn auch nicht immer nachvollziehbaren, Motivationen. Einige davon sind mir im Laufe des Spiels richtig ans Herz gewachsen, andere sind … na ja, Hirnis, aber auch die braucht eine gute Geschichte ja. Bsi auf eine Szene in einer optionalen Sequenz sind auch die weiblichen Charaktere gut und nicht übermäßig klischeehaft, was in japanischen Spielen ja leider nicht selbstverständlich ist. Ich hätte mir allerdings zumindest noch einen in irgendwie wichtigerer Position gewünscht, denn sehr viele der großen Entscheidungen gehen wieder von Männern aus. Na, ja. Und Benedict ist der große Kopf hinter allem und wahrscheinlich Liebling der meisten Spieler … wie auch nicht, Intelligenz ist halt attraktiv.
    Diese Handlung hat außerdem vor allem in der ersten Hälfte einige Wendungen, mit denen man nicht immer rechnet. Besonders ist hier noch, dass man an wichtigen Stellen selbst entscheiden muss, welche Richtung die Geschichte nimmt, indem man sich (meistens) für eine von drei verschiedenen Vorgehensweisen entscheidet. Anfangs dachte ich, die Handlung würde dadurch stark beeinflusst, aber das geht so, denn sie kehrt doch immer wieder dorthin zurück, wo sie hin soll. Ein weiterer Durchgang lohnt sich aber trotzdem, weil sich zumindest mehrere Teile stärker verändern; wenn man das beste Ende erspielt, wird das Spiel außerdem etwas länger als mit einem der „normalen“.
    Wer meine Texte liest, wird wissen, dass ich sehr viel Wert auf gute Geschichten lege und, was das angeht, mich durch Ost-RPGs nicht immer gut bedient fühle. Triangle Strategy ist eine der tollen Ausnahmen, die man zwischendurch findet, denn Handlung und Charaktere wissen bis zum Ende super zu unterhalten. Vor allem fühlt mich sich hier als erwachsener Spieler ernstgenommen, was auch nicht immer der Fall ist. Eine Rezension, die ich hierzu noch gelesen hatte, bezeichnete das hier als „GOT style story“, was ich einerseits etwas abgedroschen fand, weil das Lied von Eis und Feuer heutzutage für vieles herhalten muss, andererseits ist der Vergleich gar nicht zu abwegig, wenn man sich all die politischen Verwicklungen, Intrigen usw. angeht. Das Lied hat nur den Vorteil, das auf einigen tausend Seiten ausbreiten zu können.
    Um nochmal auf die Charaktere zurückzukommen: Eine Sache trägt noch sehr dazu bei, dass sie gut rüberkommen – die englische Synchronisation ist richtig super. Qualitativ gibt es höchstens Ausreißer nach oben, wie Gustadolph, Benedict und die Erzählerin, aber auch alle anderen sind richtig klasse. Und das sage ich, die ich Dialoge meistens wegdrücke, sobald ich sie gelesen habe.

    Was können Kampfsystem usw.?
    Das Kampfsystem ist ein grundsolides Taktik-KS, das durch ein paar Besonderheiten auffällt. Wer so etwas wie Fire Emblem spielt, sollte es sich recht gut vorstellen können, wie der generelle Ablauf ist. Was mir hieran aber besser gefällt, ist, dass Charaktere nicht beliebige Klassen erlernen können, sondern individuelle Fähigkeiten haben. Diese Charaktere sind vom dem, was sie können, wirklich komplett unterschiedlich, was einem taktisch auch interessante Möglichkeiten eröffnet: Serenoa ist z.B. ein klassischer Schwertkämpfer, Anna kann zweimal pro Zug eine Aktion ausführen und sich vor Gegnern tarnen, Jens baut Fallen und Leitern, Giovanna hat abhängig vom Terrain unterschiedliche Angriffe … es gibt so viele verschiedene Charaktere und alle sind mal mehr, mal weniger nützlich. Ich kann mir da total viele Kombinationen vorstellen, ganz abhängig davon, worauf man als Spieler Lust hat. Manche Charaktere fangen auch so na ja an und werden hinterher richtig heftig (Archibald). Sogar die Magier spielen sich jeweils total unterschiedlich. Mir hat es jedenfalls Spaß gemacht, verschiedene Kombinationen auszuprobieren.
    Darüber hinaus hat man Komfortfunktionen, wie die Möglichkeit, das Spielgeschehen zu beschleunigen und so eine Art leichte Hilfsfunktion, bei der man gegen gesammelte Punkte Vorteile im Kampf erhalten kann (habe ich nicht genutzt, ist aber evtl. ganz nett, wenn man irgendwo Schwierigkeiten hat oder es einfach mal ausprobieren will). Für bestimmte Aktionen erhält man außerdem sog. „Kudos“, die man gegen Materialien und Medaillen eintauschen kann, die wiederum zum Klassenaufstieg genutzt werden. Die Umgebungen sind jeweils unterschiedlich und nett gemacht, so dass es nicht langweilig wird, selbst wenn ein Missionsziel mal wieder verlangt, dass man alle Gegner besiegt. Das Leveln macht auch Spaß und ist gut durchdacht. Und sollte man dann immer noch nicht genug haben, gibt es einige optionale Missionen, die auch sehr nett sind.

    Dann hat man zwischen manchen Missionen noch die Möglichkeit, z.B. eine Stadt selbst zu erkunden und mit NPCs zu sprechen, was keine große Sache ist, für mich aber dazu beigetragen hat, dass alles sehr „rund“ wirkt. Hier kann man auch teils zwischen verschiedenen Reaktionen wählen, durch die man dann Punkte sammelt, die wiederum optionale Charaktere auftauchen lassen. Optionale Charakterszenen gibt es auch noch, ich bin mir aber nicht zu 100% sicher, was man machen muss, um diese zu sehen, mal abgesehen davon, den jeweiligen Charakter zu nutzen.

    Optisch hat mir TS auch gefallen, auch wenn ich diesen Stil in Octopath Traveller nicht so passend fand. Hierzu passt er sehr gut und mir gefiel es auch, dass auf viele Details geachtet wurde. Man kann sich z.B. zu jedem wichtigen Charakter, der gerade spricht, auch ein Profil mit Bild anzeigen lassen; der Text hierzu ändert sich öfter mal, je nachdem, was gerade in der Handlung passiert ist. Zusätzlich gibt es auch noch einige Infotexte, die sich mit der Welt des Spiels beschäftigen und auch sehr lesenswert sind. Zuletzt fand ich auch die Musik gut und passend, hatte aber den Eindruck, dass die Auswahl an Stücken eher klein ist. Ich hätte die Musik normalerweise etwas lauter gestellt, wenn sie dann nicht über die Synchronisation geschallt wäre … die einzelnen Stücke sind eher von der epischen Sorte und sehr hörbar, könnten aber präsenter sein. Ausnahme: Das Stück, das im Hintergrund der Erzähltexte läuft.

    Was ist Triangle Strategy nun? Lückenfüller, Fire-Emblem-Ersatz (oder hier ein Taktik-RPG deiner Wahl einsetzen)? Nichts dergleichen. Dieses Spiel hätte deutlich mehr Werbung verdient gehabt und ich muss jedenfalls sagen: Für einen Spontankauf hat es mich echt umgehauen, hätte es mich aber wohl auch, wenn ich es mehr auf dem Schirm gehabt hätte. Es erzählt eine super Geschichte, hat nette Charaktere und ist generell ein rundes, total unterhaltsames Spielerlebnis. Wahrscheinlich habe ich mein Spiel des Jahres schon gefunden, denn besser kann es eigentlich nicht mehr werden.

    PS: Nach dem ersten Durchgang habe ich direkt noch einen zweiten Durchgang gestartet und alles, was ich schon gesehen hatte, übersprungen. Der Durchgang war trotzdem fast genauso lang und hat sich definitiv gelohnt, da genug anders war. Bei Lvl. 50 ist allerdings Schluss.

    Spielzeit: 1. Durchgang: 23,5 Std., mit 2. Durchgang: 44,5 Std.
    Insgesamt: 10/10
    Geändert von Winyett Grayanus (31.12.2022 um 14:52 Uhr)

  19. #19
    Ich zocke das Spiel auch aktuell und finde ebenfalls dass es als Taktikspiel zu der bessere Sorte gehört die ich gespielt habe.

    Der Grund dafür ist auch ganz einfach, nämlich haben die Figuren individuelle Züge die von ihrer Geschwindigkeit abhängen, anstatt dass es immer nur Züge pro Teams gibt wie in Fire Emblem. Letzteres führt dazu dass man nicht flexibel umplanen kann wenn eine Figur in Bedrängnis geraten sollte, weil man es gewagt hat, sie zu weit heraus zu bewegen und die KI das schamlos ausnutzt (was unter einem Permadeath-System noch 10x frustrierender ist)
    Für mich fühlt sich sowas auch einfach kurzweiliger an. Ganze Armeen in einem Stück zu bewegen finde ich gerade bei größeren Entfernungen irgendwie mühseelig und anstrengend.

    Hier fühlen sich die Figuren auch individueller an, da man keine starren Klassen hat (zumindest ist sowas dergleichen mir bislang nicht untergekommen) jede Fähigkeit war bisher einzigartig und die Spezialisierungen fühlen sich angenehm unterschiedlich- und manchmal auch kreativ an, wie im Falle des Schmieds, der Leitern erzeugen kann oder Fallen die den Gegner zurückschleudern. So wie ich das in vergleichbaren Spielen kenne hat man irgendwann nur noch lauter ähnliche Figuren bei denen wenn sie keinen Klassensystem folgen, eben nur die Fähigkeiten wild durcheinander gemixt werden. Das überhaupt jede Figur eigene Fähigkeiten und FP Verbrauch hat ist ein großer Gewinn der dem Spiel mehr Möglichkeiten und Tiefe verleiht.

    Auch ist das Statmanagement und Levelsystem so gebalanced das man nicht einzelne Figuren überpowern- und sorglos alleine an die Front schicken kann.
    Finde da auch den Kompromiss ganz gut einen sich nach dem Laden selbstlöschenden Autosave für alle 15 Runden zu haben oder so, wenn dann doch mal was schief gehen sollte. Ich bin mir zwar sicher dass der gar nicht zum Korrigieren von Verlusten gedacht war, sondern eher als Komfort, nicht manuell den Spielstand suspenden zu müssen, aber mir ist das lieber als die ständige savescumming Möglichkeit in Fire Emblem und vergleichbaren Spielen. (die man natürlich aufgrund von Permadeath reichlich nutzt)

    Mir ist aufgefallen dass ich nach einer Mission meistens nicht die empfohlene Levelstufe für das nächste Kapitel erreiche, deswegen wird dem Spiel auch gerne mal als grindlastig bezeichnet, aber der Umstand das die Figuren wie in Shining Force ihre EXP auch bei einer Niederlage oder Rückzug behalten, sorgt eigentlich dafür dass man einfach nur die jeweilige Mission ausprobieren muss, 1-2 Level Unterschied ist da gar nicht so schlimm, habe ich gemerkt weil man bei höher stufigen Gegnern schnell levelt und bei niedrigstufigeren fast gar nicht mehr. Wobei ich denke dass man bei Verlust trotzdem irgendwas hätte befürchten sollen, zumindest ein bisschen Gold oder Abzeichen Verlust.

    Das Spiel mag auf manch einen trocken und prüde wirken, aber handwerklich finde ich das Kampfsystem wirklich sehr gut durchdacht.

    Was die langen Storysegmente betrifft, kann ich die Kritik nicht nachvollziehen unter dem Punkt "Chonik -> Schritte" gibt es kurze Zusammenfassungen für jedes Kapitel, wen die Story nicht interessiert oder zu langatmig ist, kann sie ja einfach skippen. (hach das ging runter wie Öl!)
    Persönlich aber ist die Game of Thrones mäßige Handlung, auch wenn dort viele Schwarz-Weiß Figuren auftauchen, die Dramaturgie ist stark genug dass ich bei fast jeden Kampf das Gefühl bekomme dass es wirklich um was geht.
    Manche der Aussagen die ich zu dem Spiel gehört habe kommen mir stark übertrieben vor, als würde man stundenlang nur Dialoge lesen. Ich finde die Frequenz von Kämpfen häufig genug als dass man dem ganzen vorwerfen könnte es sei eine Visual Novel. Zudem gibt es ja auch noch sukzessiv sich freischaltende Bonus-Kämpfe im Lager zwischen den Kapiteln, bei denen man sich auch austoben kann.

    Generell was ich noch an dem Conviction System positiv anmerken muss ist dass es nicht nur die Dialogoptionen beurteilt, sondern auch die eigene Spielweise. Dabei wird einem weder gesagt in welche Richtung man die Waage bewegt, noch wo man gerade steht, nur dass sich irgendwas getan hat. Ich fande das eigentlich ziemlich spannend, weil man ohne Guide nicht um das System wirklich "gamen" kann. So Wertvorstellungen wie "Freiheit", "Pragmatismus" und "Moral", sind dann auch nicht in dem klassischen gut/böse Schema einzuordnen dass man vorhersehen kann welche Aktion oder welche Dialogoption jetzt genau welchen Wert entspricht und abhängig davon ändern sich dann die Partymitglieder oder welche Personen sich leicht sich gegen ihre Überzeugung bei den Votings stimmen lassen. (welches auch eine Zufallskomponente beinhaltet)
    Für mich echt nen gutes Beispiel dafür wie ein System spannender ist, wenn es einem nicht zu viel verrät.
    Geändert von Klunky (09.11.2022 um 11:34 Uhr)
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  20. #20
    Danke Win.
    Ich hab solange geliebäugelt dass ich es nach deinem Text kaufen musste

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