Elex II

Ich liebe Piranha Byte Spiele. Gothic 2 gehört sogar zu meinen absoluten all time favourites. Und auch wenn man weder mit den Risen Teilen noch mit Elex an die damaligen Erfolge anknüpfen konnte, so sind das allesamt Spiele mit wunderschönen Welten, die von wahnsinnig viel Liebe zum Detail geprägt sind. Es gibt hier keine 5000 collectibles und sinnlosen Schnick Schnack, um die Spieldauer in die Länge zu ziehen. Es gibt eine Hauptquest, unzählige Nebenquests, die man sehr gern macht, tolle Dialoge und Charaktere und meist ein etwas sperriges Kampfsystem.
Das ist auch bei Elex II nicht anderes, nur hat man das Kampfsystem versucht eingängiger zu machen - und ist daran gescheitert. Das Kampfystem macht leider nur so semi viel Spaß und gehört definitiv nicht zu den Stärken von Elex II. Das ist aber nicht das einzige Problem. Während die ersten 25-30 Stunden noch feine Rollenspielkost sind, bricht das Spiel quasi ab dem zweiten Kapitel, nachdem man sich einer Gilde angeschlossen hat und mehr oder weniger hauptsächlich der Storyline folgt, komplett ein und macht keinen Spaß mehr. Das Problem ist hier weder der solide Plot noch die Charakterentwicklung. Das Problem sind die Aufgaben und Kämpfe. Ab Kapitel zwei besteht das Spiel nur noch daraus, zu Ort xy zu gehen und dort die nächste Gegnerhorde (und das sind gern mal zwischen 20 und 50 Monster/Personen) auszulöschen. Das macht man ungelogen bis zum Ende des Spiels ca. 15 mal und es wird von mal zu mal nerviger, da die Kämpfe (sowohl im Nah- als auch Fernkampf) nur mäßig viel Spaß machen und sich einfach unglaublich in die Länge ziehen.
Selbst mit sehr gutem Equipment und hohen Skillwerten macht man nur wenig Schaden und benötigt teilweise 6-10 Fernkampftreffer (im Nahkampf noch viel mehr) um einen Gegner zu töten. Man rennt also nur noch von Gegnerhorde zu Händlern (um Munition zu kaufen) zu Gegnerhorde. Das ist unglaublich ermüdend und anstrengend. Der Spaß bleibt die letzten 10 Stunden nahezu vollständig auf der Strecke. Ich hab mich tatsächlich am Ende durchgequält. Und das ist wahnsinnig schade, weil das erste Kapitel mit seiner tollen Welt (die mich allerdings nicht so begeistern konnte wie bei PB Spielen üblich), den zahlreichen Quests, den tollen Dialogen und dem Erkunden der Umgebung richtig Laune und auch süchtig macht. Man will den Controller eigentlich kaum aus der Hand legen. Auch die Kämpfe sind hier nicht so schlimm, weil man einfach nicht so viel kämpfen muss, was auch daran liegt, dass man hier noch recht schwach auf der Brust ist und gegen die meisten Gegner eh keine Chance hat. Ich geb dem Spiel trotzdem noch 6,75/10 Punkten weil der Einbruch halt erst in den letzten 10 Stunden kommt. Für mich aber der bislang schwächste Titel von PB.