Da hast du Recht, ich kann unmöglich das gesamte Spiel bewerten, sondern nur den Abschnitt den ich erlebt habe. Aber das waren eben zufällig die Einführung zum Ende und das Ende selbst, also die Abschnitte an denen die Einsätze und daher die Dramatik am höchsten sein sollten.Zitat von Klunky
(Tatsächlich wollte ich mir nur mal dieses ominöse Krankenhaus anschauen, welches du schon mehrfach lobend hervorgehoben hast. Dass das gleich die Einführung ins Finale darstellt, konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen.^^ Als ich dann La Cipollas Kommentar gelesen hatte dachte ich mir, dass ich die Story dann auch bis zum Ende hin anschauen- und das Gameplay durchzappen könnte.)
Und naja, klar habe ich die vorherigen Charakter-Stories nicht miterlebt und kann daher wenig dazu sagen, aber du musst auch zugeben dass die Charaktere in dieser Endphase keine wirkliche Rolle mehr spielen. Relevant sind hier nur noch... ... der Bodybuilder-Doktor für etwas Exposition, Sachika und der Vater der beiden. Der Rest sind Statisten. Und wenn eine Besetzung am vermeintlichen Höhepunkt so in den Hintergrund rückt, ist das doch jetzt auch nicht wirklich etwas was besonders lobenswert wäre, oder?
Ich habe zumindest die drei oder vier Episoden von Shin Extend TV mitbekommen, die leider eher wie ein Monokuma-Theater für Arme wirkten. Hin und wieder konnten sie mir aber trotzdem ein Grinsen entlocken. Und ich fand es durchaus amüsant wie die Gruppe den Bodybuilder-Doktor damit aufzog, wie er seine Rachepläne schmiedete, während er die alten Folgen animierte.Zitat von Klunky
Von der Log-Geschichte mit diesen Assassinen habe ich die letzten beiden Episoden mitbekommen. Die Vorgeschichte kenne ich also nicht, nur wie sie ausgeht. Daher möchte ich das nicht wirklich bewerten, da mir hier zu viel Kontext fehlt.
Den Aufbau der Geschichte und die Entwicklung der Charaktere konnte ich tatsächlich nicht miterleben und daher, durch die paar Szenen die mir blieben, nur einen schwachen Bezug zu diesen herstellen, das ist richtig und habe ich ja auch erwähnt. In diesen Geschichten könnte potenziell narratives Gold versteckt sein, das will ich gar nicht bestreiten. Ich kenne aber den Grund warum alle auf der Insel sind und die Charakter-Stories sollten potenziell komplett losgelöst davon sein, da sie damals als es geschah A) noch Kinder waren und sowieso nur passiv beteiligt waren, der Hauptschuldige war immerhin der Serienmörder und B) ihnen die Erinnerungen daran genommen wurden.
Wie das Survival-Gameplay darauf aber einwirken soll verstehe ich nicht ganz, das ist doch ein von der Dramaturgie ziemlich losgelöstes, spielerisches Element. Solange die Speicherschlüssel nicht zerstört-, nach dem Tod der Charaktere mit anderen Daten überschrieben-, oder der Speicher der Klonmaschine gelöscht wird, sind sie unsterblich, ergo ist die Survival-Komponente irrelevant und ein Zeit- oder Wiederbelebungslimit scheint es gar nicht erst zu geben. Das eine Mal wo ein Charakter wirklich nicht mehr zurückgeholt werden kann ist eben sein Schlüssel hinüber und dann sucht die Gruppe nach einem neuen Deus Ex Machina-Schlüssel. Erst nach dem Ende der Haupthandlung gibt die Klonmaschine den Geist auf.
Die Bedeutung des Spieletitels lässt sich zum einen durch schlichte Übersetzung ermitteln und wird einem zum anderen am Ende des Spiels doch spürbar aufs Auge gedrückt.
Wenn du natürlich sagst dass die Charakter-Stories den harten Kern des Spiels darstellen und die übergeordnete Handlung sowie die Auflösung derselben alles nur leicht abrunden, ja, dann habe ich wohl einiges vom Spiel verpasst.
Ich denke auch dass er wusste was er macht, immerhin hatte er schon den Großteil des Spiels hinter sich. Da die Charaktere nur so um die 19 Tage, glaube ich, leben und irgendwann immer jemand von einem Gegner getötet werden kann, ob durch Unachtsamkeit, Unwissenheit, Neugierde, einen dummen Zufall oder weil das Spiel nach einer Story-Sequenz mal wieder einen Gegner direkt neben einem erscheinen lässt, präsentiert sich das Sterben und der gesamte Rattenschwanz der daran hängt für mich wie ein Gameplay-Element, welches man spätestens nach dem ersten Dungeon durchschaut haben sollte. Raketenwissenschaft ist das jedenfalls keine. (Und ich denke dass das Spiel einen nicht komplett alleine lässt, sondern genügend Tutorials anbietet, auch wenn ich mir die logischerweise nicht angesehen habe.)Zitat
Wirkliches Gameplay, welches motorisch trainiert werden muss und daher nur bewertet werden kann, wenn man es selbst spielt, gibt es ebenso wenig wie eine besonders taktische Tiefe. Das einzige was irgendwelche bedeutsamen Entscheidungen erfordert ist das Verteilen von Skillpunkten in die entsprechenden passiven Fähigkeiten. Der Rest, das Besorgen von Nahrungsmitteln, Crafting-Materialien oder Behältnissen ist dann halt noch etwas Fleißarbeit.
Da hast du völlig recht, das letzte Quäntchen Empathie für die Charaktere hat mir am Ende gefehlt, eben weil ich sie kaum kannte. So ganz emotionslos habe ich mich zwar nicht gefühlt, aber besonders mitgenommen hat es mich auch nicht. Allerdings wage ich zu behaupten, dass selbst wenn ich das komplette Spiel und alle Geschichten der Charaktere erlebt hätte, zum Schluss trotzdem mit den Augen gerollt hätte...Zitat
Ich möchte auch noch einmal klarmachen, dass ich dem Spiel gegenüber hauptsächlich wegen seines Spielsystems negativ eingestellt war. Bezüglich der Handlung hatte ich hingegen durchaus hohe Erwartungen, da mit den Machern von Danganronpa geworben wurde. Erst nachdem ich es mir angeschaut hatte habe ich recherchiert und musste feststellen, dass damit eben nur der Produzent und Director gemeint waren, nicht aber der Autor, welcher für mich den Löwenanteil an der Qualität der Danganronpa-Serie ausmacht.
Wenn ich alleine nur an den Anfang von Danganronpa V3 zurückdenke... Da hatte ich auch noch keinen großartigen Bezug zu den Charakteren, das Spiel hatte ja gerade erst angefangen. Im Gegenteil, ich war sogar skeptisch ob mich die Handlung überhaupt noch packen könnte, da ich meinte, ich hätte nach den drei Vorgängern schon alles gesehen und könnte nicht mehr beeindruckt werden. Aber dann kam der erste Fall und *bang*, was für ein Hammer! Das ist schon ein ganz anderes Niveau.