Das letzte Spiel meiner Challenge war nicht nur das Längste, sondern überraschenderweise auch das BESTE! o/

Spiel: The Guided Fate Paradox (PS3)
Dauer: 60:49
Durchgespielt am: 21.06.2022 (habe viele optionale Sachen gemacht, aber es gibt davon noch ungefähr 10 Mal mehr im New Game+)
Blogpost (Spoiler)

Es ist wirklich schwer sich bei The Guided Fate Paradox kurz zu halten, zumindest was das Gameplay betrifft. Dieses ist sicher das Herzstück des Spiels, allerdings wird auch die Geschichte mit der Zeit zumindest was die Beziehungen unter den Charakteren, und vor allem die Beziehung des Protagonisten zu ihnen betrifft, ab der Hälfte echt interessant.
Es geht um einen Jungen namens Renya, der per Lotterie dazu ausgewählt wird, fortan als "Gott" die Wünsche von "Gläubigen" zu erfüllen. Dafür stehen ihm Engel zur Seite, die ihm langsam alles beibringen was er dafür wissen muss - und die Renya in Wahrheit eigentlich auf eine ganz andere Aufgabe vorbereiten, was später den ein oder anderen Plottwist hervorbringt. Der weibliche Engel Lilliel wird dabei seine hauptsächliche Bezugsperson, und viele Punkte in der Geschichte betreffen die wachsende Bindung der beiden. Aber wie gesagt, auch die Beziehungen unter den restlichen Engeln werden beleuchtet, und am Ende ist das bestimmt der Hauptgrund, warum man die Story dann doch irgendwann mögen muss. Ich muss gestehen, dass ich zu Anfang Null Interesse an der Geschichte hatte, mich das Gameplay aber dafür umso mehr mitgerissen hat. Das war von Anfang an irgendwie wie für mich gemacht, und als ich mich dann doch eben auch für das Drumherum zu interessieren angefangen habe, wusste ich, dass ich hier was ganz Besonderes vor mir habe.

Auf dem Weg zum Endboss kämpft man sich durch zufällig generierte, jeweils 10-Stöckige Dungeons, die alle so ihre Eigenheiten haben. Mit Renya bewegt man sich übers Feld, wobei jede Bewegung quasi eine Runde darstellt und sich dementsprechend auch die Gegner weiter bewegen. Das hört sich vielleicht langsam an, ist es aber gar nicht - da man nur ein begrenztes Sichtfeld hat und Feinde oft erst aufgedeckt werden. Ziel ist es natürlich, das Portal zum jeweilig nächsten Stockwerk zu finden und man wird eben vor allem durch Feinde oder auch versteckte Fallen davon abgehalten. Man hat auch immer einen Begleiter-Engel dabei, den man aber nicht selbst steuern kann.
Im Kampf selbst spielen vor allem die Ausrüstungsgegenstände eine tragende Rolle. Man kann je für den Kopf, beide Arme, den Oberkörper und die Beine ein Item ausrüsten. Jedes hat eine eigene Skill zugeordnet, die man im Kampf benutzen kann (z.B. Fernkampf oder Flächen-Angriffe) oder einem eine passive Fähigkeit geben. Es gibt haufenweise solcher Gegenstände, daher auch haufenweise verschiedener Skills, und das ist einfach das Beste am ganzen Spiel. Motivation und Sammeldrang waren bei mir dauernd auf Höchststufe! Die Ausrüstungen geben Renya wichtige Stats (er startet jeden Dungeon mit Level 1, daher der Roguelite-Charakter des Spiels) und können auch eigenständig gelevelt werden. Außerdem sieht man das Outfit an den Charakteren, was oft ziemlich lustig ist.^^
Es gibt neben dieser Rüstungen auch noch viele andere Kniffe, um Renya das Leben zu erleichtern und dem entgegenzuwirken, dass er eben immer wieder "von vorne" starten muss - das auszuführen würde hier wirklich den Rahmen sprengen. Man kann sich extrem lange mit all den Gameplay-Mechaniken beschäftigen, muss aber nicht alles vollkommen ausreizen. Ich möchte dazu nur sagen, dass ich das Gefühl hatte, dass das Spiel immer fair bleibt solange man sich nicht Hals über Kopf und blind in alles stürzt, sondern die Umgebungen und Monster etwas kennenlernt. Für die meisten Unannehmlichkeiten gibt es Gegenmaßnahmen. Gestorben bin ich zwar trotzdem das ein oder andere Mal, aber das hat mich nie frustriert.

Ich habe in ein paar Reviews gelesen, dass The Guided Fate Paradox langweilig werden kann, der Gameplay-Loop nicht durchgehend motiviert und manche noch so gute Ideen eher schlecht implementiert wurden. Ich persönlich kann das überhaupt nicht unterstreichen. Daher nur die Warnung: Für mich persönlich war das Spiel genau richtig so wie es war, es hat einfach in allen Belangen irgendwie total einen Nerv getroffen. Offenbar gehöre ich damit aber nicht unbedingt zu Mehrheit. Mir hat das Spiel aber wirklich über all die Stunden hinweg durchgehend Spaß gemacht, und ich bin so froh, dass der Random Generator mir das zwei Mal rausgesucht hat. Sonst hätte ich es sicher bis heute nicht gespielt.

Wertung: 9/10



Bingo: Passt für sich selbst jetzt nirgends so wirklich rein. Je nachdem was ich noch angehe wirds vielleicht irgendein Feld, wo mehrere Spiele gespielt werden müssen (2 rundenbasierte RPGs, oder 2 derselben Reihe, falls ich Awakened Fate Ultimatum noch spielen will~)

Angefangen habe ich allerdings jetzt erst mal mit den FFVII Remake, das wird also wohl mein erstes Bonusspiel.