Zitat Zitat von LittleChoco Beitrag anzeigen
Ich hab damals für Winy ein paar grundlegende Tipps zu TotS notiert, die natürlich immer noch gelten. Da Maru definitiv der mit dem höchsten Level sein wird und aufgrund seiner erhöhten Reichweite im Endkampf extrem wichtig ist, kommt es beim letzten Gefecht vorrangig darauf an, dass er mit Lichtschaden angreifen kann und wie alle anderen tunlichst an den Wänden stehen bleibt. Der Hauptgrund, warum man beim Obermacker irgendwann die Segel streicht, ist der, dass er mit seiner Mega-Attacke HP von der Party klaut und sich damit heilt, wenn jemand auch nur einen Fuss in seinen Radius gesetzt hat. Und das wird dann ganz schnell ein Kampf gegen Windmühlen...
Vielen Dank, das werde ich mir definitiv abspeichern! Auch wenn es noch eine Weile dauern wird, alle Spiele die ich physisch zu Hause habe (also nicht irgendwie emulieren muss) werde ich auch ganz sicher spielen, was auf TotS (leider? ) zutrifft - das wird also irgendwann sehr relevant für mich werden!

Nun aber endlich zu einem vermutlich deutlich besserem Klassiker, den ich kürzlich ja abgeschlossen habe! Oho, habt ihr das gehört - das liest sich ja beinahe nach einem Lob, obwohl ich letztes Jahr noch so gejammert habe, dass ich mich nicht motivieren kann?

Spiel: Skies of Arcadia Legends (NGC)
Dauer: 50:44 (Hauptstory mit ein paar optionalen Bossen)
Durchgespielt am: 20.02.2022
Blogpost (Spoiler!)

Skies of Arcadia Legends ist ein klassisches JRPG in einem recht einzigartigen Setting - die Welt besteht aus vielen Inseln hoch oben in der Luft, die nur per Luftschiff bereist werden. Wir schlüpfen in die Rolle eines gutherzigen Luftpiraten namens Vyse, eines Robin Hoods der Lüfte sozusagen. Dieser wird bei der eher zufälligen Rettung eines Mädchens namens Fina gemeinsam mit seiner Freundin Aika in Ereignisse hineingezogen, die (natürlich) die Grundfeste der Welt erschüttern werden.
Grundsätzlich ist die Geschichte relativ klassisch, hat aber durchaus ihre (humoristischen aber auch dramatischen oder gefühlvollen) Momente - sie ist insgesamt einfach sehr liebevoll und detailreich präsentiert, sodass man irgendwie mitfiebert. Vor allem die Mimik der Charaktere ist immer großartig und verleiht Protagonisten, NPCs und damit eigentlich der Spielwelt allgemein richtig Leben. Was das Spiel ebenfalls großartig macht sind die abwechslungsreichen Gebiete. Die einzelnen Kontinente bzw. Inseln unterscheiden sich in ihrem Stil deutlich voneinander und jeder Dungeon hat ein eigenes Design mit eigenen Rätseln und eigenen Eigenschaften (wie nervig oder spaßig das im Einzelnen ist sei mal dahingestellt, es ist immer noch ein JRPG mit Mechaniken, die nicht frustfrei sind ). Man wird sich auf jeden Fall rückblickend immer erinnern wo man war und was man dort gemacht hat, und das wiederum führt dazu, dass man am Ende definitiv das Gefühl hat ein richtiges Abenteuer erlebt zu haben.
Ich bin ehrlich, ich hatte zwischendurch trotzdem wirklich große Zweifel dieses Spiel zu beenden. Ich hatte einerseits mit der Steuerung auf der Oberwelt so meine Probleme, also mit dem Luftschiff auf der Weltkarte.^^" Ich bin oft mal am Ziel vorbeigeschossen und fand die Wegfindung umständlich, vor allem solange man an so vielen Hindernissen noch nicht vorbei konnte. Daher konnte ich das Setting zuerst nicht ganz so genießen. Zusätzlich dazu sind halt einfach die rundenbasierten Kämpfe so unglaublich umständlich und langsam. Die Encounter-Rate ist auch immer noch hoch, obwohl sie im Vergleich zur Dreamcast-Version anscheinend schon heruntergesetzt wurde, und selbst Gefechte gegen deutlich schwächere Gegner nehmen aufgrund der Animationen immer noch viel zu viel Zeit in Anspruch. Ich hatte in einem Dungeon eine sehr frustrierende Stelle mit ein paar eigentlich normalen Gegnern und war da dann so bedient, dass ich wirklich fast nicht mehr weitermachen wollte - zusätzlich dazu war ich da dann auch an einer Stelle in der Story, die mir nicht so gefallen hat (weil die Party auch noch minimiert wurde von vier auf einen bzw. zwei Mitglieder). Aber bis auf das Tempo in den Kämpfen (und noch schlimmer, Schiffskämpfen, auch wenn ich persönlich diese mochte) bessern sich all diese Umstände wieder und es lohnt sich für viele Aspekte trotzdem durchzuhalten - zum Beispiel für die zahlreichen optionalen Entdeckungen, die man in der Welt machen kann oder für die Schiffscrew, die man sich auf der ganzen Welt zusammensuchen kann oder die zahlreichen Freundschaften, die man schließt,....
Es ist echt schwer das alles in so einen kurzen Text zu pressen, deshalb sage ich nur: Skies of Arcadia Legends ist zwar schon irgendwie klassisch und nostalgisch, gleichzeitig aber auch frisch und bietet Sachen, die es wahrscheinlich sehr einzigartig macht - und in jedem Fall ist es einfach sympathisch. Ich glaube nicht, dass es heutzutage noch jeder auch tatsächlich spielen muss, weil einige Dinge viel Zeit kosten und dabei nicht mehr so viel Spaß machen, aber ich bin wirklich sehr froh, dass ich es trotzdem getan und geschafft habe. Ich möchte das nämlich nicht verpasst haben.


Wertung: 7,5/10