Spiel: Pillars of Eternity (Steam)
Dauer: 51:00
Durchgespielt am: 15.01.2023 (durchgespielt inklusive der beiden Erweiterungen White March I & II)
Blogpost (Leichte Spoiler)

Pillars of Eternity ist wohl das "modernste" CRPG, das ich bisher gespielt habe. In meinem Blog habe ich es eigentlich schon ganz treffend zusammengefasst: Das Spiel bietet viele moderne Vorteile für Fans von CRPGs, während eine gewisse klassische Formel trotzdem beibehalten wird. Leider wurde sich aber für die Story vielleicht etwas zu viel vorgenommen, ohne diese bei der Menge an Infos aber in wirklich abwechslungsreichen Quests zu präsentieren. Das Kampfsystem machte zumindest mir leider auch zu wenig Spaß, um es überhaupt ordentlich ausschöpfen zu können, aber aufgrund der vielen praktischen Annehmlichkeiten, die das Gameplay und dessen Einstellungen bieten, kommt man trotzdem angenehm durch das Spiel.
Soll heißen: Die Geschichte, bei der es vor allem um Seelen aller Art (aus vergangenen Leben oder von Verstorbenen) geht, hat nicht nur eine interessante Prämisse an sich, sondern wird durch einen riesigen Berg an Lore unterstützt. Eigentlich ist es schon fast zu viel an auch unnötigen Informationen, die man irgendwann sogar anfängt zu überfliegen, und gleichzeitig fühlen sich die Quests aber immer sehr gleich an. Zumindest spielmechanisch laufen die Aufgaben an sich meistens nach Schema F ab (reden, in ein Gebiet reisen, Kämpfen, Belohnung abholen), was einige Ermüdungserscheinungen zur Folge haben kann. Die Erweiterungen machen das aber schon besser, also denke ich, dass die Entwickler auch dazu gelernt haben.
Das Gameplay hat viele Komforfunktionen, vor allem was den Schwierigkeitsgrad und die allgemeine Accessibility angeht. In der Charakter-Erstellung und auch weiteren Entwicklung gibt es viele, tolle Kniffe - allerdings mehr für Dialoge oder Entscheidungsmöglichkeiten, weniger für Kämpfe. Diese fühlten sich für mich leider echt mühsam an. Es liegt wahrscheinlich nur an ein paar Kleinigkeiten, die ich in meinem Blogpost versucht habe etwas genauer zu benennen, aber vorranging waren mir das Schadenssystem zu überladen, und der starke Fokus auf die Positionierung zu ärgerlich. Klar ist jedenfalls, dass ich mit allen anderen Kampfsystemen in meinen bisherigen CRPGs irgendwie besser zurecht gekommen bin, auch wenn ich mich nicht konkret erinnere, wie viel Unterschiede sie alle zu diesem hier hatten. Ich bin trotzdem zumindest ein bisschen interessiert am zweiten Teil, da ich eben in White March I & II schon einige Verbesserungen feststellen konnte. Außerdem sind die Companions richtig gut gelungen und haben alle sogar eigene Questreihen spendiert bekommen, die noch weiter davon profitiert haben, die Leute langfristig in der Party zu behalten. Und im zweiten Teil kann man dann ein paar der Companions sogar Romancen, was hier leider noch nicht möglich war. Die Charakter-Interaktionen untereinander und mit dem MC sind es schon fast wieder Wert, doch mal in das Spiel reinzuschauen. Wer mit dem Kampfsystem besser zurecht kommt als ich, könnte sich zwar immer noch von der stellenweise herrschenden Eintönigkeit ausbremsen lassen, aber hätte wahrscheinlich trotzdem eine ganz gute Zeit mit Pillars of Eternity.

Wertung: 6,5/10



Bingo: Verdammt, es wäre so gut für die Iso-Ansicht geeignet, aber es ist ja gar kein JRPG.