Hab's gegen 24 Uhr noch durchbekommen - Mimana Iyar Chronicle ist durch. Das Wichtigste an diesem Spiel schieb ich gleich mal vorweg:
________________________________________________________
Bingo-Brett (Mimana Iyar Chronicle):
B3: (★x05) Spiele ein JRPG, das allgemein dafür bekannt ist, schlecht zu sein (Metacritic-Score 55 oder drunter).
C2: (★x03) Spiele ein JRPG mit mehreren verschiedenen Endings durch!
C4: (★x03) Spiele zwei ARPGs (=Action-Rollenspiele) durch! (1/2)
________________________________________________________
Ha.
Was kann man bei MIC erwarten?
- Eine unvollständige Story. Tatsächlich war das die größte Enttäuschung. Anscheinend war das Spiel mal als Dreiteiler geplant (Ähnlich wie Golden Sun 1/2 als Zweiteiler halt), aber die zwei anderen Teile sind irgendwie nie erschienen, nicht mal in Japan (oder ich hab nicht ordentlich geguckt). Das Ende endet mit einem Cliffhanger und paar neue Gestalten tauchen auf, die vorher nur geringfügig beleuchtet werden.
- Äußerst flache Charaktere. Crais macht 'nen ziemlichen 180 durch, aber der Rest seiner weiblichen Compainions bleiben exakt, wie sie sind - Sophie rückt am Ende immer noch nicht wirklich damit heraus, was genau sie ist, Mel braucht Crais immer noch als Versuchskaninchen für ihre Experimente, Tinon will ihn immer noch heiraten und Patty hatte eh so unfassbar wenig Profil, dass sie nicht weiter wichtig ist.
- Die schlimmsten Dungeons überhaupt. Ich musste wirklich krampfhaft überlegen, welche Dungeons aus den 126 Spielen, die ich innerhalb der Challenge gespielt habe, an furchtbarem Design überhaupt rankommen, aber es sind immerhin schon ein paar, die denen aus MIC in nichts nachstehen. Dass das ein gutes Zeichen ist, ist äußerst bedauerlich. Dabei waren bei einigen die Schalter-Warp-Rätsel nicht einmal eine schlechte Idee, aber das Gesamtbild war mies, weil die Dungeons nicht unbedingt linear waren, man aber keine Karte und auch sonst keine Orientierungspunkte hatte, weil alles gleich aussah. Und wer jetzt denkt, dass dieses Design in einem Dungeon zugegen war - nein. Ganze vier Male wurde dieses Schema ausgebuddelt und beim dritten Dungeon dieser Art, dem Forest of Souls, hab ich nach zwei Stunden auf Irrwegen nicht doch überlegt, ob ich's einfach doch lassen soll, so furchtbar, wie der war.
- Die Encounterrate geht zwar meiner Ansicht nach (Hallo, Random-Encounter!), aber halt eben nicht in Kombination mit der Länge und Unübersichtlichkeit der Dungeons.
- Ein Action-Kampfsystem, das selbst nichts zum Spielspaß beiträgt. Skills sind komplett unnötig, da Auto-Angriffe mehr Schaden anrichten, Der Main-Charakter ist nicht wechselbar, weil Crais einem auf Dauer auf die Nerven geht und die Bosskämpfe sind ein schlechter Witz. Keine Taktik, nix.
Weswegen lohnt sich das Spiel?
...tja, wenn ich das wüsste.Einige Dialoge sind ganz witzig, einige Ideen für Dungeons sind auf dem Papier ganz gut und es ist komplett unterlegt mit Stimmen (verschwendet mMn, aber eh), die auch nicht wirklich schlecht sind. Crais' Charakterentwicklung kann sich eigentlich im Grunde genommen auch sehen lassen, aber das erwarte ich auch, so stark, wie der am Anfang noch aneckt.
Um es zusammenzufassen: Seine 45 MC-Wertung hat das Ding verdient. Ich mochte zwar Patty und Tinon irgendwie und fand Mel zum Kotzen, aber das Spiel lohnt sich echt nicht. Ich wollt's aber auch wissen.![]()