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Thema: Zurück in die Wüste: Dune

  1. #1

    Zurück in die Wüste: Dune

    Ich hab mir gestern den neuen Dune-Film von Denis Villeneuve im Kino angeschaut und weil ich dazu keinen Thread gefunden hab, dacht ich mir, ich mach mal einen auf.

    Vorneweg, ich kannte von Dune die grobe Prämisse, aber kaum Details. Bei den letzten beiden Versuchen, die Lynch-Version zu schauen, bin ich eingeschlafen, weil das jeweils spät nachts bei irgendwelchen DVD-Abenden ein "Ach komm, der geht jetzt auch noch" war. Ich kann mich sehr vage daran erinnern, die SciFi Channel Version irgendwann gesehen zu haben, das ist aber auch schon viel zu lange her, als dass ich noch Details im Kopf hätte.

    Vom Trailer her hatte ich etwas Angst, dass es einfach nur modernes Action-Kino wird, bin dann aber doch ins Kino gegangen, weil ich einfach viele der Schauspieler (Oscar Isaac, Josh Brolin, Dave Bautista, Jason Momoa, Javier Bardem) ganz gerne mag und weil nach zwei Jahren Durststrecke auch einfach mal wieder ein Kinobesuch sein musste. Und ganz ehrlich, die Angst war unberechtigt. Der Film hat den Fokus viel mehr auf die Charakter, Kulturen und politische Intrigen gelegt, als auf Action. Insgesamt waren von den satten 155 Minuten vielleicht 15-20 richtige Actionszenen, der Rest war eher ruhig. Die Besetzung fand ich insgesamt sehr stimmig, vor allem die Interaktionen zwischen Paul und Duncan wirkten sehr herzlich und ehrlich.

    Mein großes Highlight war aber definitiv der Sound. Hans Zimmer hat es geschafft, einen Soundtrack zu kreieren, der mal ganz anders klingt, als das, was man von anderen Filmen kennt. Vor allem viel Percussion und (teils verfremdeter) Gesang. Dadurch fühlt sich Arrakis direkt sehr fremd an und nicht einfach nur wie eine Wüste auf einem sonst vertrauten Planeten. Auch die Soundeffekte fand ich richtig gut, was aber vor allem dem IMAX-Soundsystem geschuldet sein dürfte. Wenn ihr den Film sehen wollt, tut euch also den Gefallen und sucht euch ein Kino mit gutem Soundsystem, am besten IMAX.

    Über den Plot will ich gar nicht so viel sagen, einerseits wegen Spoilern, andererseits weil es eben eine Story ist, die schon mehrfach verfilmt wurde. Der Film umfasst trotz seiner enormen Länge nur die erste Hälfte des ersten Buches, fühlt sich aber (für mich) an keiner Stelle unnötig gestreckt an und findet einen guten Schlusspunkt:



    Habt ihr den Film schon gesehen? Wenn ja, wie fandet ihr ihn? Wenn nein, habt ihr es noch vor?

  2. #2
    Steht bei mir ganz oben auf der Liste.
    Kenne weder den Film von 1984, noch die Serien und selbst die Bücher habe ich nie gelesen.
    Also ist der neue Dune (denke ich) der perfekte Einstieg.
    Außerdem läuft mir generell viel zu wenig richtig gutes Sci-Fi in den Kinos, brauche demnach Futter.

  3. #3

    Badass Freakin' Administrator
    stars_admin
    Mich würde es tatsächlich tierisch jucken mir den Film im Kino anzuschauen, aber die Laufzeit ist mir unter den aktuellen Umständen einfach zu lang (werde den Film daher auf UHD dann nachholen). Ich hoffe hier wirklich auf eine bessere Verfilmung als die aus den 80ern, die für mich nur eine Aneinanderreihung vieler sinnloser Szenen ohne Sinn und Verstand war. Die Frage die ich mir aber stelle ist, ob der Film erfolgreich genug für weitere Verfilmungen sein wird. Material gibt es ja mehr als genug.

  4. #4
    Als jemand der Dune immer nur vom Namen kennt und weiß dass das wohl schon sehr alt sein muss, habe ich mir den Film der Interesse-halber mal im Kino angeschaut, schon allein weil ich mich gefragt habe wie viele Medien dieses monumentale Werk geprägt haben muss.

    Was nicht heißt dass ich hohe Erwartungen hatte, immerhin scheint der Film schon sehr alt zu sein und so habe ich mich auf eine angestaubte Handlung voller verbrauchter Tropes eingestellt.
    Überraschenderweise konnte mich die Handlung nach anfänglicher Verwirrung ob der vielen fremden Namen in den Bann ziehen. Die Darstellung der Wüstenlandschaften ist einfach absolut atemberaubend, so wie bereits von DFYX mitgeteilt leistet die akkustische Untermalung einen großen Teil dazu bei. Man kann sich als Zuschauer gut in die Situation der Protagonisten auf Arrakis hineinversetzen.

    Allem drüber steht eine gewisse Unfaufgeregtheit wie sie bei Kino-Blockbustern nicht mehr so häufig vorkommt, auf den Film muss man sich einlassen, es gibt auch wenig humorvolle Szenen was mir bei derartigen Filmen ohnehin lieber ist.

    Überrascht hat mich auch die Rolle der Mutter des Protagonisten, gerne mal werden die ja recht früh abgemurkst bzw erfüllen sehr passive Funktionen, tatsächlich besitzt Sie jedoch gleich mehrere Rollen und scheint generell sehr wichtig für die Handlung zu sein.
    Dass es eine richtige Mutter-Sohn Dynamik gab und sie ihn sogar meiste Zeit begleitet, fand ich recht ungewöhnlich, aber auch mal eine willkommene Abwechslung.

    Die Visionen waren mir persönlich dann aber zu viel Plot-Device und mich hatte es etwas gewurmt (haha) wie einfach der Protagonist gegen einen ausgebildeten Wüstenkrieger im Kampf ankam, generell wurde zu Beginn bei der Erwähnung der Stärke der Wüstensoldaten übertrieben, wenn da der eine Leibwächter 15-20 von ihnen ausschaltet. Naja geschenkt.

  5. #5
    Ich habe den Film gestern gesehen und fand ihn in Ordnung, hatte aber nach dem grandiosen Blade Runner sehr hohe Erwartungen, die nicht ganz erfüllt werden konnten.

    Die ersten Bücher hatte ich vor ein paar Jahren gelesen, und was der Film hier wirklich gut macht, ist die Geschichte und Charaktere (zumindest nach meiner Erinnerung) nah an den Ereignissen des Buches wiederzugeben und auch dessen Atmosphäre und Epik gut einfängt. Außerdem werden tatsächlich viele Zusammenhänge gut erklärt, sodass man den Film denke ich auch verstehen kann, wenn man das Buch nicht gelesen hat.

    Was mich letztendlich gestört hat: der Film war für meinen Geschmack etwas zu lang(-atmig). Teilweise wiederholten sich dann auch Elemente, wenn zum fünften Mal der Wurm auftaucht ist das nicht mehr so ein aha-Erlebnis, das Gleiche mit Pauls Visionen. Die Musik ist prinzipiell passend, ging mir aufgrund der Länge aber nach einiger Zeit auch auf die Nerven. Hätte da lieber eine Trilogie gesehen oder vielleicht diesen Teil um eine halbe Stunde gekürzt.

    Wofür der Film nichts kann, was mich aber am Buch schon gestört hat, ist dass die Geschichte schon irgendwie etwas unlogisch/unglaubwürdig ist. Die ganze Intrige der Harkonnen gegen die Atreides zum Beispiel - es ist für mich einfach schwer vorstellbar, dass solch ein Angriff sich in Zeiten der interstellaren Raumfahrt mal eben so vertuschen lässt. Und später kommen ja noch viel abstrusere Sachen, wie die Fremen, die in ihren Dschihad das Universum erobern oder Pauls Gott-Transformation.

  6. #6
    Habe ihn gestern zum zweiten Mal gesehen. C:
    Ich bin ein riesiger Dune-Fan, ob es jetzt um die Games geht, die Filme oder die Bücher. Und ich muss sagen, dass ich unendlich glücklich darüber bin, dass Dune nach über einem halben Jahrhundert des Erscheinens des ersten Buchs endlich eine würdige Adaption bekommen hat. Der alte Film aus den 80ern hatte auch coole Elemente, vorallem die Designs von H. R. Giger, aber die zweite Hälfte des alten Films war quälend lang und viele Dinge wirkten schon ziemlich lächerlich manchmal.
    Ich kann den neuen Film jedem empfehlen, der Gigantomanie und interessante minimalistische Designs liebt, nach eher spiritueller, okkulter Sci-fi sucht oder einen Fable für wunderschöne Naturaufnahmen hat. Und natürlich all diejenigen, die komplexe epische Geschichten mögen. Den Drehbuchautor ist es wirklich gut gelungen, die Geschichte komplett in dem zweistündigen Film unter zu bringen, ohne den Zuschauer zu überfordern. Es gilt auch hier viel mehr "Show don't tell". Und gezeigt wird einiges, was man so auf der großen Leinwand lange nicht mehr gesehen hat. Es gibt keine Erklärbär-Exzesse (was vorher meine größte Befürchtung war, weil das kann bei einer Welt, wie der von Dune schnell passieren), sondern alles wichtige wird gezeigt.
    Besonders gefallen haben mir das Setdesign und das Sounddesign:dieser Film ist soooo wunderschön und der Sound ist so wuchtig. Geil.
    Bei der ersten Szene im Kino habe ich zu mir selbst gesagt: "Das ist es!" Der Ton der Bücher/ der Geschichte spiegelt sich in jedem kleinen Aspekt des Films wider.
    Der Cast ist phänomenal und alle Charaktere sind sehr gut getroffen, vorallem Leto, Jessica, Gurney, Duncan (!), Stilgar und Chani. Die Harkonnen, vorallem Baron Harkonnen sind der Hammer. O:
    Der Film ist, wie schon jemand anderes hier geschrieben hat, vorallem in der zweiten Hälfte fast schon eher eine Erfahrung als reine Geschichte. Aber das passt zu Frank Herberts Vision hervorragend.
    Es gibt so tolle einzelne Szenen im Film: alles auf Caladan, oder das Landen von Haus Atreides auf Dune, das Gom Jabar, oh, die Landung der Bene Gesserit auf Caladan (auch wieder genailt), alle Szenen mit Baron Harkonnen, die Einführung der Sardaukar, die Zerstörung des Erntesammlers, die erste "Begegnung", die große zentrale Schlachtsezene(!!!!!), der Verrat, die Szene mit Leto als Gefangenen, die Flucht, der Flug durch den Sturm, alle Szenen mit Shai-Hulud und viele mehr.
    Ich bin sehr, sehr glücklich mit dem Ding und freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil. (:

    tl;dr: Das ist ein Film für jeden, der mal wieder im Kino von Scifi weggeblasen werden will, schöne Bilder liebt und nicht vor epischen Geschichten zurückschreckt. Sämtliche Fans von Game of Thrones, den alten Star Wars-Filmen, den Büchern von Frank Herbert (natürlich) und dem alten Blade Runner werden hier mit Sicherheit nix falsch machen.



    EDIT: Das einzige, was ich nicht verstehe ist, warum Spice kaum eine Rolle spielt, obwohl es die verf***t nochmal wichtigste Substanz des Universums ist. xD Aber ich denke tatsächlich, dass Villeneuve mit seiner Interpretation von Dune einfach einen ganz anderen Fokus setzt.
    Feyd-Rautha kam bis jetzt nicht vor, was denke ich aber sowieso geändert wird, wird er doch im nächsten Teil sehr wichtig sein. (:

    @das Dull: du meinst Leto IIs Transformation (also Pauls Sohn). (:
    Aber du hast Recht, ich hoffe das wird eine ganze Reihe und auch sowas kriegen wir zu sehen. <:

    Geändert von Norpoleon (10.10.2021 um 15:13 Uhr)

  7. #7
    Für mich der schwächste Film den ich dieses Jahr im Kino gesehen habe.
    Dune, ist bei weitem kein schlechter Film, selbst wenn ich mir 3x überlegen werde, ob ich mir eine Fortsetzung zwingend im Kino geben muss.
    Gut, ich mag Blade Runner 2049 überhaupt nicht, dafür bin ich ein Fan von Arrival.
    Also standen die Chancen wohl 50/50 und hier hat Dune dann leider versagt.
    Zum einen passiert mir zu wenig.
    Man hätte viel mehr die Bevölkerung von Arrakis zeigen können, stattdessen beobachtet man in der Hauptstadt Arrakeen kein geschäftiges Treiben, sondern einzelne Dialoge zwischen wenigen Menschen in riesigen Hallen.
    Alles wirkt so leer gefegt und ständig geht die Kamera Richtung Sandwürmer & Ornithopter.
    Wirklich, ununterbrochen werden diese beiden Dinge erwähnt oder gezeigt.
    Ich komme mir jetzt selber vor wie ein Ornithopter-Pilot und beim xten Ausflug mit diesen Dingern musste ich mit die Frage stellen, ob man bei solch einem Epos denn nicht wichtigeres zu erzählen hat oder man den Film nicht besser um 30 Minuten Spielzeit reduzieren sollte?
    Kann man die dafür verschwendete Zeit nicht in sinnvolleres investieren?
    Haucht Arrakis mehr Leben ein, gibt ein das Gefühl von einem Königreich oder nutzt das CGI-Budget lieber für ein Fitnessstudio, damit der kleine Prinz Paul glaubwürdiger als Krieger hervorsticht.
    Wenn ich dann schon sehe wie ein Milchbubi vom königlichen Blute mit Leichtigkeit einen erfahrenen Krieger platt macht und die Tussi, die ausschaut wie 12 (willkommen Spider-Man) was von einem richtigen Mann palavert, kann ich nur mit den Augen rollen.
    Das geht alles mit viel weniger Klischees, denn Geld stand ja wohl ausreichend zur Verfügung.
    Ach ja, die Helikopter-Mutter ging mir auch auf den Keks mit ihrer Fürsorglichkeit und nicht zu vergessen die Harkonnen und Sardaukar, die als Elitekrieger bezeichnet werden und dann umkippen wie die Fliegen.
    Ja, nicht wirklich glaubwürdig und wenn Dune im Jahre 10.191 spielt, warum bekämpft man sich dann zum Teil wie im Mittelalter mit irgendwelchen Schwertern?
    Sorry, wären das Laserschwerter oder würde all das in einem anderen Jahrtausend spielen oder in einer Kneipe, okaaaay, aber ein Krieg zwischen Elitekriegern? Im Jahre 10.191??? Ne, ist mir echt zu doof.

    Für mich ist Dune mehr so ein Film, den ich mir für eine Leihgebühr von 3 Euro ausleihen würde und gut ist.

  8. #8
    Zitat Zitat
    Ja, nicht wirklich glaubwürdig und wenn Dune im Jahre 10.191 spielt, warum bekämpft man sich dann zum Teil wie im Mittelalter mit irgendwelchen Schwertern?
    Das ist einfach zu beantworten: Holtzmann-Schilde.

    Zitat Zitat von https://dune.fandom.com/wiki/Projectile_weapons
    The technical revolution caused by the introduction of the Holtzman Shield had made projectile weapons largely obsolete
    Zitat Zitat von https://dune.fandom.com/wiki/Lasgun
    Lasguns were the preferred weapon for armies. However, when shields were being employed, lasguns were generally not used because contact reaction between a lasgun beam and a shield created a nuclear explosion that often killed everyone within a large radius.

    Geändert von Liferipper (10.11.2021 um 17:53 Uhr)

  9. #9
    Ich hab den Film auch gestern im Heimkino gesehen, und wurde eher positiv überrascht. Genau wie Orpheus mochte ich Arrival sehr gerne, Blade Runner 2049 dafür gar nicht. Daher ging ich mit wenigen Erwartungen an den Film heran, wo ich doch oft gelesen habe, dass wenig im Film passiert. Dem stimme ich zwar zu, aber auch die vielen ruhigen Szenen haben mir gut gefallen, da die Hälfte des Films allein für den Aufbau und die Einführung in die interessante Welt dient. Ich mochte das gezeigte sehr, da ich voll auf Sci-Fi stehe. Da ich aber Star Wars hasse und mit Star Trek auch nichts anfangen kann, kommt mir ein Dune sehr gelegen. Der düstere, seriöse und bodenständige Touch trifft genau meine Vorlieben. Dune ist zwar kein Meisterwerk für mich geworden, aber am Ende bleibt trotzdem ein guter Film zurück. Das einzig wirklich schlechte am dem Film - und das dürfte viele überraschen - ist der schlechte Score. Von einem Hans Zimmer bin ich mehr gewohnt, viel mehr. Fast alle seine Filme, sei es Dark Knight, Inception oder Interstellar hatten ein spezielles Main Theme, das einem immer im Gedächtnis hängen blieb. Hier in Dune war nichts Einzigartiges dabei, alles hörte sich so generisch an. Sehr schade.

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