Hat die neue Staffel Kobayashi eigentlich wieder die exzellente KyoAni-Qualität, also haben sie sich wieder größtenteils von dem Feuer erholt? Hoffe ja wirklich drauf!
Link Click [Ende]: Das Ende der ersten (!) Staffel hat es noch mal gut krachen lassen, aber würde die Show jetzt Leuten, die auf Cliffhanger keinen Bock haben, nicht empfehlen. Vermutlich hat man sich hier mehr dem Vorbild westlicher (HBO, Netflix) Shows angenommen. Die erste Staffel steht jetzt leider nicht auf eigenen Beinen ohne eine Fortsetzung, da in der letzten Folge quasi bereits ein neuer Arc angefangen wird mit einer weiteren Person, die anscheinend die Vergangenheit beeinflussen kann.
Sehr interessant war definitiv der Kampf in der letzten Folge, bei der Xiaoshi immer wieder in Bilder rein – und rausteleportiert, um dem Täter Schläge aus verschiedenen Richtungen zu versetzen – während man in den einzelnen Bildern einen kurzen Einblick in das Leben der Opfer bekommt. Schon übertrieben, aber der (narrative) Effekt ist so groß, dass ich es gern vergebe und so war die Inszenierung der Szene einfach klasse.
Das Ende der Show schafft es noch einiges an Spannung aufzubauen, und die Endsequenz ist gut gelungen. Vor allem schnürt es noch mal alle Erfahrungen, die Xiaoshi in der Staffel gemacht hat zusammen für einen letzten Moment, in dem man glaubt, er könne die Frau aus der ersten Episode noch retten, welche Selbstmord begangen hat (sogar nach seinem doppelten Eingreifen) – aber Guang hat bereits früher gesagt, dass der Tod unveränderlich ist.
Man kann das Zeitreisekonzept hier also so sehen, dass man zwar in die Vergangenheit eingreifen kann, aber es viele Invarianten gibt, die nicht abänderbar sind. Was übrigens meinen positiven Eindruck der Staffel noch verstärkt, weil es, obwohl Xiaoshi ja in die Vergangenheit eingreifen kann, eine gewisse Hilflosigkeit mit sich bringt. Hier muss stelle ich mir aber zum Ende der ersten Folge die Frage: Wenn der Tod unumkehrbar ist – ist es dann auch ein fixes Ereignis? Sprich, hat Xiaoshis Eingreifen in Episode 1 wirklich zum Tod der Frau geführt, oder wäre sie sowieso gestorben, aber vielleicht auf eine andere Art?
Bei Guang und Ling muss ich aber auch am Ende sagen: Die beiden sind ziemlich blass geblieben und so weiß man über sie nicht wirklich viel. Zumindet mit Ling sieht man ein paar Szenen aus ihrer Studienzeit, aber über Guang weiß man praktisch bisher gar nichts.
Insgesamt hat mir die Show gut gefallen, und wenn man mit Zeitreise etwas anfangen und das etwas episodischere Format, was erst später stärker zusammenkommt aber auf nem Cliffhanger endet, tolerieren kann, dann ist Link Click empfehlenswert. Ach ja, das OP kann ich mir auch immer wieder ansehen, weil es schon echt cool ist:
Vanitas [5-8]: Von den beiden Shows, zu denen Yuki Kajiura diese Season die Musik komponiert, mein Favorit. Der OST passt hier einfach so gut zu dem Stil der Show und einige Songs (besonders die mit Vocals) von ihr sind einfach derbe Hypestücke. Und die ruhigeren, emotionalen kann sie auch sehr gut, wirklich großartig.
In Episode 5 gab es die Hintergrundgeschichte von Domi und Noe zu sehen, welche die Beziehung der beiden besser erklärt, vor allem aber die von Noe und dem Jungen, den man vorher immer nur flüchtig gesehen hat – hat ein wenig aus der momentanen Action rausgeworfen, aber war in Ordung. In den Episoden 6-8 konnte Vanitas dann wiederholt zeigen, wie unglaublich gut er so ziemlich jeden anpissen kann. Finde seine Monologe echt unterhaltsam, gerade der aus Episode 8 war auch richtig gut inszeniert. Beginnend mit seiner absurden Bitte, bei der die anderen gar nicht glauben können, dass er sie ausgesprochen hat; über Beleidigungen, welche den Leuten die Wut ins Gesicht treiben (visualisiert durch ein verschwimmendes, wackelndes Bild, geringer werdende Farbsättigung) hin zu seinem spöttischen Lachen, die Welt der Charaktere wird aus der Balance gebracht (Drehungen der Kamera) – das alles begleitet von einer Musik, die immer ekstatischer wird. Wer keine Angst vor Spoilern hat, so lange der Vorrat (Link) hält: Episode 7 war eigentlich ein reines Fanservice-Fest (nicht der gewöhnlichen Anime-Art^^), mit allerlei Konstellationen von Vanitas, Jeanne, Noe und Domi. Ich bin mir ziemlich sicher, dass trotz des Framings Vanitas und Noe eher auf einer freundschaftlichen Ebene bleiben werden, einfach, weil das in Pandora Hearts (gleiche Autorin; übrigens auch OST von Yuki Kajiura) auch war - die recht expliziten Szenen zwischen Vanitas und Jeanne und Noe und Domi tragen auch dazu bei.
Bei der zweiten Hälfte der 8. Episode kommen dann welche der blasseren Nebencharaktere wieder, die mich weniger interessieren, aber zumindest verspricht das Ende der Episode einiges an Action, weil sich die Kirche einmischt. Obwohl das bei der Autorin nicht ganz klar ist – für einen Shounen Anime hatte Pandora Hearts beispielsweise recht wenige Kämpfe und war deutlich dialoglastiger. Recht viele Situationen, die in den meisten Shounen auf Kämpfe rausgelaufen wären, wurden da sogar sehr locker gelöst^^
Aquatope [3-7]: Die wundersame Wasserwelt hat sich jetzt noch ein paar Mal gezeigt, also kann man schon davon ausgehen, dass sich Gama Gama unter dem Schutz der hiesigen Gottheit befindet. Wird spannend zu sehen, ob sich das auch zeigen wird, wenn das Aquarium dann geschlossen werden soll, was ja der momentane Story Arc ist. Die Episode 7, die sich größtenteils um Kuuya dreht, hat mir gut gefallen. Er war ja bisher eher ein lustloser Typ, der nur rumgammelt, aber hier hat man seinem Charakter deutlich mehr Tiefe verliehen, seine Motivation fürs Aquarium zu arbeiten erklärt und vor allem ist er ebenfalls jemand, der eigentlich nur dafür lebt - als Schulabgänger, weil er von einer Mädchengang rausgemobbed wurde. Tsukimi hat ja bereits ihre Episode bekommen mit dem Eis, und auch Fuukas und Kukurus Freundschaft wurde befeuert. Eigentlich ist damit nur noch Karins und eventuell Kais "Episode" offen, dann sind die Charaktervorstellungen durch. Dann gehts wohl so richtig ins Eingemachte mit dem Retten vom Aquarium^^
Es ist interessant, dass P.A. Works sogar mich mit ihren SoL Geschichten kriegt, obwohl ich da ja sonst gar kein Fan von bin. Shirobako war sehr gut (vor allem, wenn man an der Entwicklung von Anime interessiert ist), Sakura Quest war auch sympathisch und hat einem Einblicke ins (Anime?) Landleben gegeben. Jetzt geht es hier um ein Aquarium, was Leute, die Fische oder Okinawa interessant finden, anspricht.
Generell könnte man diese Season sehr gut darunter zusammenfassen, dass ich viele Shows schaue, die ich sonst von der Grundthematik nicht interessant finde, die aber trotzdem überzeugt haben: SoL, Vampire, Musicals, Zeitreisen. Was mal wieder zeigt, wie unwichtig eigentlich die Prämisse ist, sondern es eigentlich nur drauf ankommt, was man damit macht^^