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Aber wenn es so verherrlichend war, kann ich nur sagen: Es ist doch wirklich kaum zu glauben, wie schnell Menschen vergessen können.
Was ist mit den vielen Leuten, die bei der Republiksflucht erschossen wurden, oder mit den Leuten, die nicht zur Wahl gegangen sind (jeder musste wählen, sonst Knast).
Warst du nicht in der Partei ,oder als Kind in der FDJ (im Grunde nichts anderes als die HJ), dann hast du das überall zu spüren bekommen.
Oder die Sache mit der Planwirtschaft, du bestellest ein Auto für dein Kind, wenn es geboren wurde und wenn es Glück hatte, konnte es mit 18Jahren dann fahren.
Das gleiche galt füt Lebensmittel und andere Sachen wie Fliessen und dergleichen.
Da wurde nicht die Farbe oder Form gewählt, nein, man nahm was es zu kriegen gab.
Das würde ich so sagen. Die DDR war Sozialismus, mit allem, was dazu gehört, Zensur, Verstößen gegen die Menschenrechte usw. Kann man sich heute noch vorstellen, dass es verboten war, das Land hinter der Grenze zu besuchen? Dass es Minenfelder und Soldaten mit MG´s im Anschlag gab, die die Grenzen bewachten? Das ist doch krank. Es war - zumindest indirekt - Kriegszustand und der Osten war besetzt. Und das ist imo ganz sicher nicht sehr lustig.

Dennoch sehe ich natürlich auch die andere Seite, wie Dune sie schon ansprach. Es gab ein ganz anderes Nationalgefühl und das Volk fühlte sich verbunden. Ich denke auch, dass es gut ist, diesen Teil der deutschen Geschichte zu beleuchten, denn das ist genauso "unsere" Geschichte wie Kaiser Bismarck. Imo sollte man beide Seiten zeigen. Es ist ja auch okay, wenn man die Absurdität der DDR witzig darstellt, man darf halt nur nicht vergessen, welche anderen Seiten es gab.

Zum Beispiel dieser Film "Goodbye Lenin". Die ganze Geschichte der Wende wurde lächerlich gemacht, die DDR wurde als "kultige" und witzige Situation dargestellt ohne auf die Schattenseiten einzugehen. Wie Dune schon sagte, es ist unglaublich, wie schnell die Menschen vergessen.