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Thema: Vampires Dawn 3 - Vollversion

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Ninja_Exit Beitrag anzeigen
    Hohoho, Asgar ist der Protagonist der Geschichte und nicht Valnar? Das ist mutig, sehr mutig. (...)
    Das ist ein mutiger Schritt der aber auch schnell nach hinten losgehen kann. Bin mal gespannt wie sich das Spiel entwickelt.
    Nach meinem bisherigen Eindruck (ich schaue zugebenermaßen nur ein Let's Play, weil ich kein Geld für dieses Spiel ausgeben werde (Gründe dazu weiter unten)) setzt sich das Spiel damit komplett in die Nesseln.
    Weiteres im Spoiler:


    Abgesehen davon ist die größte Schwäche des Spiels, dass es nicht wirklich getestet wurde. Alleine das Balancing der Kämpfe ist ziemlich misslungen. Auch andere Designentscheidungen (Ressourcen-Knappheit, nicht respawnende Gegner etc.) lassen die Frage offen, welche Zielgruppe Marlex hier überhaupt im Sinn hatte, denn bisher kam deutlich mehr Frust, als Spielspaß auf. Bisher eher enttäuschend, was hier abgeliefert wurde...

    MfG Der Schilderich
    Team FervorCraft

  2. #2
    Zitat Zitat von sorata08 Beitrag anzeigen
    Hmm nur mal so aus reinem Interesse, kein Flak an der Stelle, mich würde nur interessieren inwiefern man sowas nunanciert und sensibel in einem Spiel darstellt, ohne es die Härte und Unbarmherzigkeit zu nehmen?

    Mich interessiert das insofern, weil ich in einem meiner Spiele sowas ähnliches eingebaut habe. Ich habe keine Ahnung wie hart das in VD3 letztlich dargestellt ist (kenne nur Bruchstücke davon), aber per se kann es ja ein valider Plotpunkt sein wenn ein Mensch komplett entmündigt , gedemütigt und seines Willens beraubt wird, sofern es zu der jeweiligen Spielsituation passt. Ich frage mich schlichtweg ob eine Triggerwarnung in solchen Fällen nicht ausreichend wäre, anstatt dass man etwas bewusst nicht zeigt oder thematisiert, "nur" weil es wenige Leute an ein Traumata erinnern könnte.
    Würdest du nicht auch sagen, dass an solch einer Stelle auch die Moral entscheidend ist? Also wenn Asgar bewusst als Dreckskerl dargestellt wird und diese Handlungen dem Spieler nicht in irgendeinerweise als nachvollziehbar oder gar positiv dargestellt werden, würde ich mit dem Vorwurf "sexistisch" noch zurückhalten.

    Geändert von Klunky (22.05.2021 um 12:23 Uhr)

  3. #3
    Zitat Zitat
    Würdest du nicht auch sagen, dass an solch einer Stelle auch die Moral entscheidend ist? Also wenn Asgar bewusst als Dreckskerl dargestellt wird und diese Handlungen dem Spieler nicht in irgendeinerweise als nachvollziehbar oder gar positiv dargestellt werden, würde ich mit dem Vorwurf "sexistisch" noch zurückhalten.
    Ich habe VD3 zwar nicht gespielt (abgesehen von der Demo) aber ein Blick auf die beiden Vorgänger sollte da eigentlich schon reichen:
    VD1: Valnar wird komplett entmündigt , gedemütigt und seines Willens beraubt. Thematisierung: 0, muss man sich mit abfinden. Am Ende darf er zumindest Rache nehmen.
    VD2: Asgar geht noch mehr in die Laughably Evil Schiene. Strafe: Valnar und Alaine schimpfen ganz böse mit ihm, bevor sie 5 Minuten später alles wieder vergessen haben. Siehe auch die Diebinnen, die komplett entmündigt , gedemütigt und ihres Willens beraubt werden. Thematisierung: 0, muss man sich mit abfinden.

    Tiefgründigkeit ist keine von Marlex' Stärken. Heißt natürlich nicht, dass man nicht trotzdem kein Problem damit haben kann...

  4. #4
    @Klunky
    Das Problem, das ich sehe - ganz grundsätzlich, ich möchte Marlex nichts unterstellen, ich hab VD 3 ja nicht mal gespielt - ist, dass jeder sich als erstes mit dem Argument, das Werk solle sexuelle Gewalt kritisieren (indem die Täter negativ dargestellt werden), rausreden würde. Das kaufe aber vielen nicht ab (vor allem japanischen Medien nicht, wenn sie sexuelle Gewalt genauso in Szene setzen, wie es in einem Gewaltporno getan wird).

    Es gibt Stimmen, die sagen, dass du Gewalt nicht kritisieren kannst, indem du sie (drastisch) darstellst (ein interessanter Beitrag zum Thema ist btw. der Film Funny Games). Analog könnte das auch bei sexueller Gewalt angebracht werden.

    Ich weiß nicht, wo die Grenze gezogen werden kann, aber der Grat ist schmal zwischen Unterhaltung, die sich mit "erwachsenen" Themen befasst und Unterhaltung, die dark & edgy ist. Schwierige Themen, (sexuelle) Gewalt und Sex machen ein Werk jedenfalls nicht per se "erwachsen".

  5. #5
    Ich glaube eine große Sache ist auch (sexuelle) Gewaltdarstellung als Selbstzweck, um möglichst brutal und edgey zu sein vs. wirklich differenzierter Umgang mit (sexueller) Gewaltdarstellung als stilistisches Mittel zur Betonung der Geschichte. Ein Beispiel für ersteres wäre zum Beispiel Outlast 2, welches mit einer Vergewaltigungsszene sehr stark geworben hat, es war eine der ersten Szenen, die man aus dem Spiel gesehen hat und es wirkte wie Betroffene sehr stark wie ein "Guck mal, wir sind so extrem, wir zeigen sogar das!", also quasi ein Ausnutzen dieser extremen Handlung, um sich zu verkaufen. Ein weiteres Negativbeispiel wäre weiterhin The Last of Us 2, welches seine Mitarbeiter dazu gedrängt hat Videos von echten Enthauptungen, Exekutionen und weiteres zu schauen, nur um eine möglichst realistische Gewaltdarstellung darbringen zu können. Da muss man sich halt fragen "Braucht ein Spiel sowas, nur der Darstellung wegen?" und zumeist ist die Antwort: Nein. Natürlich sehen das Leute oft anders, die vom Thema nicht berührt sind sehr stark anders, da sie in der privilegierten Situation sind, dass sie nichts mit dem Thema verbinden, die "Rule of Cool" können sie einfacher auf Gewalt anwenden als Leute, die tatsächlich viel mit Gewalt zu tun haben.

    Ein Beispiel für zweiteren Fall wäre zum Beispiel The Last of Us. Im ersten Teil wurde es sehr stark angedeutet, dass David ein sehr körperliches Interesse an Ellie hat. Er überschreitet sehr oft körperliche Grenzen, drängt sich ihr in Konfrontationen auf. Ob dabei eine sexuelle Art oder "lediglich" das kanibalische Interesse an ihr eine Rolle spielt, wird nie geklärt. Es ist aber auch nicht nötig, da diese nuancierten Andeutungen schon reichen, um zu zeigen, wie widerlich die gesamte Situation für das 14 Jährige Mädchen sein muss. Es wird nie eine zu 100% explizite Darstellung benötigt, da es ganz frei zur Interpretation des Spielers ist und das ist gut und zeigt auf, dass Gewalt nicht explizit sein muss, um gruselig zu sein.

    Man kann natürlich immer argumentieren, dass sowas "Ja von der Kunstfreiheit gedeckt ist", natürlich muss man schauen, wie man das persönlich sehen möchte. Ich selbst habe viel mit (sexueller) Gewalt zu tun, auch zum Teil persönlichere Erfahrungen aus meinem Umfeld, und kann sagen, dass so eine stumpfe Darstellung oft respektlos gegenüber der eigentlichen Gewalt, die alltäglich in der Realität stattfindet, ist. Dabei ist nicht mal das Argument "Ja, das könnte mich ja triggern, weil ich selbst Opfer bin", da reicht eine Triggerwarnung. Es geht einfach um einen differenzierten Umgang mit dem Thema, der eine (sexuelle) Gewaltdarstellung nicht einfach nach Schema A abarbeitet. In der Darstellung von VD könnte man zum Beispiel sagen, dass ein extrem eindimensionales Bild gezeigt wird alá "Mann will befriedigt werden, Akt wird durchgeführt, um Mann zu befriedigen, auch gegen Willen der Frau, Frau wird Gewalt zugeführt, Ende". Man möchte zum Beispiel auch, dass dargestellt wird, dass für das Opfer meist der Akt nicht zu Ende ist, in dem Moment in dem der Akt zu Ende ist. Oder auch, dass sexuelle Gewalt schon woanders anfangen kann als bei einer Vergewaltigung. Oder dass so etwas immer anders aussehen kann, nicht nur in dieser einen stumpfen Darstellung. Und tausend weitere Gründe. Das Thema ist vielschichtig und ist einfach schlecht dargestellt, wenn du es so stumpf verwendest.

    Leider gibt es gerade in der Videospielindustrie nicht viele Beispiele für eine differenzierte, gute Darstellung, weil das Thema für die meisten Devs einfach zu heiß ist, verständlicherweise. Wenn du es einbaust, ist es einfach Leute vor den Kopf zu stoßen, schwer Leute wirklich abzuholen. Wenn du es einfach weglässt, gibt es weniger Konfliktpotential, was imo besser ist als es einfach stumpf anzusprechen.

    Ich hoffe ich konnte ein gutes Licht auf die Sache werfen. Es ist leider kein einfaches Thema.

    EDIT: Die Punkte, die Sorata und Kelven ansprechen sind natürlich auch absolut valide und ich wollte kein "Aber stattdessen,..." Post machen sondern eher einen "Außerdem gibt es Punkte..." Post. Nur um das von vornherein aufzuklären, dass ich mit den bereits angesprochenen Punkten auch übereinstimme ("Täter muss eindeutig als böse/nicht der Gute dargestellt werden", etc.)

    Geändert von poetBLUE (23.05.2021 um 11:00 Uhr)

  6. #6
    Zitat Zitat von Klunky
    Mich würde nur interessieren inwiefern man sowas nunanciert und sensibel in einem Spiel darstellt, ohne es die Härte und Unbarmherzigkeit zu nehmen?
    Das grundlegende Problem ist - wie poetBLUE schon anspricht - der Zweck dieser Themen: Oft gibt es das nur des Schockeffekts wegen und um die Bösartigkeit der Täter darzustellen. Und da endet die Betrachtung oft dann auch schon. Opfer sind höchstens im Rahmen eines Rachemotivs (durch andere Charaktere oder sie selbst, wenn sie überleben) von Relevanz, im Fokus steht aber immer die schockierende Tat an sich.

    Um dem Ernst der Themen gerechter zu werden, sollte man eher den Fokus darauf legen, wie solche Taten Opfer/Überlebende belasten, traumatisieren und vieles zwischenmenschliches auf Dauer zerstören können. Denn im realen Leben ist es halt nicht mit einem einfachen Racheakt oder Gerechtigkeit (sofern der überhaupt möglich ist im Rechtssystem) getan.


    Außerdem ist das furchtbare ja, dass Sexualstraftäter eben "völlig normal" sein können und meist aus dem Familien- und Freundeskreis stammen, was es für Opfer noch umso schwerer macht, etwas dagegen zu tun.
    Dieser Aspekt fehlt oft völlig; stattdessen werden die Täter völlig überzeichnet, um auch ja die Grausamkeit klarzumachen.


    Kurzum: Wenn man die Themen wirklich angemessen beleuchten möchte, muss man vom einfachen Schockeffekt-Gehasche weg. Jeder sollte wissen, dass sexuelle Gewalt absolut verwerflich ist. Warum also nicht eher die Frage belichten, was so eine Tat eigentlich im sozialen Miteinander der Menschen so verursacht. Weil da gibt es in der Tat keine einfache Antwort.
    Aber das erfordert halt Recherche und ist weit komplexer als "Böser Mann ist böse."

    Natürlich erwarte ich nicht von VD3, dass sich um so etwas bemüht, aber es wurde entschieden, diese Themen anzusprechen und entsprechend muss man es betrachten und in meiner Analyse fliegt dem Spiel das alles gehörig um die Ohren, weil gerade Asgar der Protagonist sein soll.

    Zitat Zitat
    Also wenn Asgar bewusst als Dreckskerl dargestellt wird und diese Handlungen dem Spieler nicht in irgendeinerweise als nachvollziehbar oder gar positiv dargestellt werden, würde ich mit dem Vorwurf "sexistisch" noch zurückhalten.
    Das muss ich dem Spiel immerhin zugute halten: Es stellt die Dinge keineswegs als positiv da. Es ist auch im Kontext der Handlung klar, dass Asgar ein Dreckskerl ist.
    Allerdings hat er durch seine Taten gar keine Sympathiepunkte mehr bei mir. Selbst die grantigsten Antihelden haben da noch so einen Funken, der sie menschlich/sympathisch macht.


    Asgar hat in VD3 eine Grenze überschritten, die ihn für mich komplett disqualifiziert. Und nicht mal, um etwas von Mehrwert beizusteuern (ein anderes großes Thema ist ja, wie Macht korrumpiert usw), sondern alleine, um edgy und schockierend zu sein.

    MfG Der Schilderich
    Team FervorCraft

  7. #7
    Ich würde niemals eine solche Figur in einem Spiel verkörpern wollen, offen gestanden. Gerade in einem RPG muss ich mich mit der Figur, die ich spiele, identifizieren können. Mit einem - nachdem was ich mitbekommen habe, ohne es zu spielen - satanistischen Frauenschänder und Sklavenhalter möchte ich mich jetzt aber nicht unbedingt gemein machen...

  8. #8
    Hey sorata, bitte nicht falsch verstehen, ich finde Asgar nicht sympathisch per se, ich finde aber, dass der Charakter trotzdem interessant ist und man eine Menge aus einer solchen Persönlichkeit machen kann, besonders wenn er im Vorgergrund steht. Ich will damit nicht sagen, dass ich mir eine tiefe Charakterentwicklung oder realistische und identifizierbare Persönlichkeitszüge erwarte, allerdings, in bester VD Manier, kann ich mir vorstellen, dass ich trotzdem dabei gut unterhalten werde, eben wegen der krassen Überzeichnung der Charaktere. Ich bin gestern bis zum Demoende gekommen, also kann ich die Punkte die du beschrieben hast noch nicht kommentieren. Bin aber schon gespannt wie es weitergeht.

  9. #9
    Zitat Zitat von sorata08 Beitrag anzeigen
    Nach meinem bisherigen Eindruck (ich schaue zugebenermaßen nur ein Let's Play, weil ich kein Geld für dieses Spiel ausgeben werde (Gründe dazu weiter unten)) setzt sich das Spiel damit komplett in die Nesseln.
    Weiteres im Spoiler:
    Hier wollte ich nochmal einhaken: Hat Asgar in dieser Szene (ich glaube worauf du anspielst) wirklich nur geschlagen, weil sie eine Frau ist? Für mich spiegelt das eher seine Art wider, mit jeder Art von Widerspruch umzugehen. Wer ihm nicht ergeben ist, wird geschlagen oder getötet. Da hätte an der Stelle auch ein männlicher Vampir stehen. Ich meine mich sogar zu erinnern, dass es in VD1 eine ähnliche Szene gab, in der Asgar Valnar auf die selbe Art geschlagen und erniedrigt hat. Kurz vor dieser VD3-Szene hat Asgar auch einen seiner Anhänger in der Taverne enthauptet, nur weil der sich getraut hat, "Nein, aber" zu sagen.

    Zu den ständigen verbalen Erniedrigungen von Celene gegen Alaine muss man halt sagen: Das soll Celene als noch junge, unerfahrenere Vampirin zeigen, die krank vor Eifersucht auf Alaine ist. Alaine ist die ehemalige Geliebte Asgars und als Vampirin der ersten Generation auch viel mächtiger als Celene. Da Asgar offenbar immer noch gewisse Gefühle für Alaine hat, ist Celene voller Hass auf diese "Nebenbuhlerin". Auf eine gewisse Art und Weise ist dieses Dreieck (Zwei Frauen, ein Mann) irgendwie unterhaltsam, zumal VD1 und 2 die ganze Zeit ebenfalls mit der Ménage-à-trois-Situation kokettiert haben. Nur war es da eben umgekehrt; zwei Männer und eine Frau.

    Man darf bei dem allen auch nicht vergessen, dass sich VD3 nicht 100% ernst nimmt. Wenn man anschaut, wie Asgar diverse Bücher in Regalen kommentiert, geht das wirklich stark ins Überzeichnete und fast schon Ironische. Klar, das Spiel schneidet ernste Themen an, aber auch nur soweit, dass erkennbar ist, dass diese Welt einfach dystopisch und Asgar ein krankes Schwein ist. Vielleicht kann man in das Spiel auch genau hier eine tiefere Aussage hineininterpretieren. In der Welt von VD haben bis zu einem gewissen Grad alle Charaktere ihre Schattenseiten; ständig wird gemordet, geraubt, versklavt, gekämpft und perverse Gelüste werden ausgelebt. Die ganze Welt ist pervers und böse, und selbst Alaine und Valnar haben wohl hunderte Unschuldige auf dem Gewissen und darüber hinaus ohne mit der Wimper zu zucken Jayna aus Eigennutz ins Unglück gestürzt. Kaum jemand macht sich ernsthafte Gedanken über die Konsequenzen, niemand denkt wirklich an die Zukunft, wohin das alles führt. Genau deswegen steht die VD-Welt ja auch kurz vor dem Untergang. Weil niemand das eigene Handeln wirklich reflektiert.

  10. #10
    Zitat Zitat von Maturion Beitrag anzeigen
    Hier wollte ich nochmal einhaken: Hat Asgar in dieser Szene (ich glaube worauf du anspielst) wirklich nur geschlagen, weil sie eine Frau ist? Für mich spiegelt das eher seine Art wider, mit jeder Art von Widerspruch umzugehen.
    Das tut in dem Moment nichts zur Sache. Ja, prinzipiell unterscheidet Asgars Gewalt nicht beim Geschlecht seiner Opfer. Aber es geht hier eben um Alaine: Die Frau, die ihn vermeintlich betrogen hat und die er auch im Vorfeld konstant erniedrigen und ermorden wollte.


    Mit Asgar hast du gerade bei Frauen, die mal ein emotionales Band mit ihm teilten, eine besondere Art der Grausamkeit.

    Zitat Zitat
    Zu den ständigen verbalen Erniedrigungen von Celene gegen Alaine muss man halt sagen: Das soll Celene als noch junge, unerfahrenere Vampirin zeigen, die krank vor Eifersucht auf Alaine ist.
    Ja, das ändert aber nichts daran, dass es in einem unangenehmen Kontext steht (Alaine wurde fast ermordet, gefoltert und jetzt versklavt und ist dem ganzen Dreck hoffnungslos ausgeliefert) und mir das als Spieler/Zuschauer schon an die Substanz geht.

    Zitat Zitat
    Man darf bei dem allen auch nicht vergessen, dass sich VD3 nicht 100% ernst nimmt.
    Außer halt in den ganzen Stroysegmenten, die des Schockeffekts und Dramas wegen sehr ernst präsentiert werden.
    Das ist gerade bei den gewählten Themen eine sehr bizarre Dissonanz.

    Zitat Zitat
    Klar, das Spiel schneidet ernste Themen an, aber auch nur soweit, dass erkennbar ist, dass diese Welt einfach dystopisch und Asgar ein krankes Schwein ist. (...) Kaum jemand macht sich ernsthafte Gedanken über die Konsequenzen, niemand denkt wirklich an die Zukunft, wohin das alles führt. Genau deswegen steht die VD-Welt ja auch kurz vor dem Untergang. Weil niemand das eigene Handeln wirklich reflektiert.
    Konsequenzen sind tatsächlich ein großes Thema, aber mMn fällt vieles davon flach, weil sie nicht tragisch unvermeidlich sind, sondern weil der Plot sie einfach erfordert.

    Mein Problem ist nicht, dass die Welt von VD3 dystopisch und grausam ist, sondern dass sie auch gar nichts anderes sein möchte, als konstant edgy und extrem zu sein. Und das ist für mich auf Dauer einfach zu stumpfsinnig und depressiv, weil es keine vernünftige Katharsis gibt.

    MfG Der Schilderich
    Team FervorCraft

  11. #11
    @Maturion
    Den sexistischen Beigeschmack bekommt die Szene erst durch die Beziehung der beiden. Und wie sie dann den Beschreibungen nach weiterläuft. Die Sexualisierung der weiblichen Figuren (körperbetonte Kleidung) verstärkt den Eindruck nur noch.

    Über Marlex' Intention können wir nur rätseln, aber ich bin der Ansicht, dass sie nie den Eindruck auf mich als Spieler relativieren könnte. Wie ein Spiel auf mich wirkt ist für die Meinungsbildung das Entscheidende.

    Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass Asgar keine Figur ist, die das Publikum hassen soll. Die Spielfigur, jedenfalls dann, wenn sie eine vorgegebene Persönlichkeit hat, ist schließlich die Identifikationsfigur. An ihre Stelle jemanden zu setzen, der von allen verachtet wird, wäre schon sehr seltsam. Zumal Asgar, wenn ich mich nicht irre, eine der beliebtesten Figuren der Reihe ist. Ich nehme an, dass Marlex ihn genau deswegen ausgewählt hat.

    Ich glaube auch nicht, dass das Spiel Gewalt oder sexuelle Gewalt kritisieren will, genauso wenig wie es aufzeigen will, dass schlechte Taten immer in einer Tragödie enden. Die Enden sind mehr ein Ergebnis des Gameplays, als dass sie tatsächlich eine Botschaft vermitteln, so war es ja schon beim zweiten Teil.

    Du solltest dir als Entwickler Gedanken darüber machen, wie dein Spiel auf das Publikum wirkt und was hinter dem steckt, worauf du gerade zurückgreifst. Warum sind düstere Geschichten so oft voller Gewalt und sexueller Gewalt? Weil deren Fans beides so widerlich finden?

  12. #12
    Asgar war in 1 und 2 ein XXL-Arsch - in 2 gab es sogar ein Ende wo das sehr deutlich wird, dass es ihn aufgeilt, wenn er andere umbringen kann.

  13. #13
    Ich weiß noch nicht ob ich meine Ansichten zu VD3 hier noch einmal groß aufstellen möchte. Aber auf den Kern heruntergebrochen rührt meine Enttäuschung über das Spiel daher, dass ich erwartet habe, dass sich die Fähigkeiten bzgl. Charaktergestaltung, Dialoge, Mapping, Plot etc. des Entwicklers in den letzten 15 Jahren weiterentwickelt hätten.

    Ich ging ein wenig davon aus, dass es sich hier um ein Spiel für die Fans von damals handeln würde. Ich müsste zu dem Zeitpunkt des Releases von VD2 um die 15 oder 16 gewesen sein und dachte daher, dass wir nun mit einer etwas tieferen, erwachseneren Geschichte konfrontiert werden würden.

    Individuelle sowie industrielle Standards änderten sich mit der Zeit auch für Indie-Spiele. Ich würde für mich persönlich zwar sagen, dass ich VD3 in allen Belangen bis auf die auch dem neuwertigerem Maker geschuldeten besseren Engine sowie einem Teil der grafischen Darstellung VD2 unterlegen finde, aber jetzt auch im Verlgeich kein gewaltiger Rückschritt ist.

    Allerdings würde ich schon sagen, dass VD3 nach heutigen Maßstäben und der prinzipiell einzurechnenden Reifungszeit der Design-Skills von Marlex (von etwa 15 Jahren) deutlich niedriger einzuordnen ist als VD2 zu seiner Zeit.

  14. #14
    Kann Innoxius auch nur zustimmen. Wie gesagt ich zocke VD3 nicht selber aber schau bisschen nebenbei ein Lets Play dazu.
    Insbesondere der Punkt "Zielgruppe von damals" und "angehobener Erzählungsstil" der Geschichte.
    Damals gabs ja auch schon mal kleinere wörtliche Gefechte zwischen den Protagonisten, aber nicht so geballt wie diesmal.
    Wo früher mehr Geschichte in Dialogen im Vordergrund standen sind nun die Beleidigungen jedesmal dabei ~
    Im Gegesatz dazu sagt Alaine auch in fast jedem Satz mit Valnar "mein Geliebter" was auf Dauer auch echt nervig ist ~

    Grafisch finde ich zu mindestens die Charaktere und die Battler besser in den meisten Fällen.
    Die Chipsets sind auch nicht so verkehrt, aber die Verwendung dieser hätte echt besser ausfallen können.
    Denke gerade auch an diese Eisgräber aus der Demo die in ihrer Form total gleich aussehen ... dann lieber wenn man eine Grafik verwendet schlichter und "förmiger".

    Geändert von erzengel_222 (26.05.2021 um 19:49 Uhr)

  15. #15
    Menschlichkeit ist auf 48.

    Boah, bei den Sidequests kann ich einfach nicht böse sein, auch wenn es "in-character" ist alles zu ermorden was nicht bei 3 auf den Bäumen ist. Interessant ist, dass es dann zu solch komischen Kommentaren ala "warum hast du Gnade walten lassen?" "Keine Ahnung, irgendwas stimmt nicht mit mir...." je höher die Menschlichkeit steigt. Ich mach jetzt hier reverse-Undertale soweit es geht und habe die Stille Hoffnung auf ein Specops The Line Ending. Ich glaube auch, dass ich im Zuge der Side Quest etwas aktiviert habe was das Ende beeinflussen könnte.
    Ausserdem ist Valnar zurück und sein Input senkt ein wenig die toxische Dynamik. XD

    Aber das Spiel ist recht kurz für meine Spielweise. Sidequests geben 3-4 Level Ups, die Silberminen sind schnell gefüllt und mit Lv 80 Loot den ich zufällig recht früh gefunden habe gehen die Kämpfe recht flott.
    Es geht jetzt in den Lv 70 Bereich und das Spiel hat bis jetzt keinen Grind von mir verlangt. Nur Sidequests. XD

    Geändert von Ninja_Exit (22.05.2021 um 21:48 Uhr)

  16. #16
    Der Schwierigkeitsgrad ist zwar hoch, doch dem Spiel mangelnde taktische Finesse vorzuwerfen wäre gemein. In der Introphase muss man gegen 3 Magier kämpfen, die jeweols unterschiedliche Schwächen haben und Buffs und Debuffs sind pflicht um diesen Kampf zu bestehen. Zu kritisieren ist hierbei zu erwarten, dass man den Spieler bereits mit so einen konplexen Kampf ohne wirkliches Training so etwas einfach vorzuwerfen.

    Später muss man mit sehr limitierten Ressourcen zurecht kommen. Monster Encounter sind abgezählt und (so war es vorher intendiert, man kann jetzt den Schwierigkeitsgrad wenn man will anpassen) und respawnen auch nicht. Man kann die Seelen nun entweder für Skellete für Silberminen opfern, oder für Beschwörungen für zusätzliche Kampfkraft nutzen und noch mehr. Das ist auf jeden Fall so gedacht mit Bedacht mit allen Ressourcen umzugehen, sei es Menschen, Monster, Vampire oder Menschlichkeit. (Menschen und Vampiropfer erleichtern durch permaboosts die Kämpfe) Blut ist auch mangelware da man die Menschen nur 2 Mal aussagen kann, dann sterben sie. Die Grundidee ist gar nicht verkehrt, ist aber wirklich recht anspruchsvoll und spricht eher ein Nischenpublikum an.

    Ich glaube Klunky würde rein mechanisch seine Freude dran haben. Das Spiel ist auch recht gut daran recht triviale Entscheidungen später mit massiven Auswirkungen im Late Game zu "überraschen".

  17. #17
    Zitat Zitat von Ninja_Exit Beitrag anzeigen
    Ich glaube Klunky würde rein mechanisch seine Freude dran haben. Das Spiel ist auch recht gut daran recht triviale Entscheidungen später mit massiven Auswirkungen im Late Game zu "überraschen".
    Aaaah du machst mir den Mund wässrig, ich bin schon seit längerer Zeit mit mir am hadern, unabhängig davon wie ich zu der Geschichte und Charaktere stehe, bin ich für das Grundprinzip sehr wohl zu haben und durchdachte Kämpfe mit Ressourcenmanagement, super. Ich hoffe nur nicht dass das irgendwie in einer späteren Version kaputt gepatched wird, was ja schon wieder ein Anreiz ist es möglichst bald zu spielen. xd
    Aber ja um der alten Zeiten Willen werde ich wohl demnächst mal rein schauen.

  18. #18

    Perhaps you've heard of me?
    stars5
    Zitat Zitat von Klunky Beitrag anzeigen
    Aaaah du machst mir den Mund wässrig, ich bin schon seit längerer Zeit mit mir am hadern, unabhängig davon wie ich zu der Geschichte und Charaktere stehe, bin ich für das Grundprinzip sehr wohl zu haben und durchdachte Kämpfe mit Ressourcenmanagement, super. Ich hoffe nur nicht dass das irgendwie in einer späteren Version kaputt gepatched wird, was ja schon wieder ein Anreiz ist es möglichst bald zu spielen. xd
    Aber ja um der alten Zeiten Willen werde ich wohl demnächst mal rein schauen.
    Einige der momentanen Patches haben das Spiel wohl neu gebalanced. Vielen scheint der Anfang zu schwer gewesen zu sein. Marlex hat aber auch einen NPC eingebaut bei dem man sich das Spiel schwerer machen kann, wenn man möchte. Ich weiß jetzt nicht mehr genau, was genau da alles dabei ist, aber ich meine mich zu erinnern, dass man die Seelendrops von Gegnern und die Silberproduktion der Minen reduzieren kann, was bedeutet, dass man nicht mehr so viele Ressourcen für's Characterdevelopment zur Verfügung hat. Ich fand das Spiel bislang nicht zwingend schwer, es wird recht gut kommuniziert, welche Gegner zu stark sind und welche nicht. Und jene Gegner, die vermeintlich zu stark sind, kann man mit etwas Strategie auch besiegen. Ich finde nur, dass Sidequests viel zu viel an Erfahrung bringen. Nach ein paar wenigen (und vor allem unkomplizierten) Quests habe ich mehrere Level übersprungen. Weiß noch nicht, wie sich das auf das gesamte Spiel ausüben wird, da einem gerade am Anfang abgeraten wird überhaupt irgendwelche optionalen Gebiete zu erkunden, weil die Gegner einen mit einem Schlag besiegen.

    Edit: Was mir aber jetzt und in der Demo damals schon aufgefallen ist, ist der große Fokus auf DoT Spells. Meiste Zeit ist es wirklich die beste Strategie dem Gegner Blutung, Verbrennung und Gift zuzufügen und langsam zuzusehen, wie er daran verendet. Kann natürlich gut sein, dass im späteren Verlauf durch Immunitäten verhindert wird, aber bislang ist das die beste Methode.

    Geändert von Ave (24.05.2021 um 10:39 Uhr)

  19. #19
    Hmm ist schwierig. Wenn wir zum Beispiel Arthas aus Warcraft 3 nehmen, haben wir auch einen klar bösen Antagonisten mit dem man 3 Kampagnen spielt und immer weiter ins Grausame abgedriftet ist. Keiner identifiziert sich mit so jemanden, schaut sich die Tragödie dennoch von Anfang bis Ende an. Man spielt ihn sogar auch in der letzten Kampagne und er kriegt sogar was er will.

    Im Falle Asgars gibt es bestimmt einige Enden die ihn gewinnen lassen, doch es interessiert mich ob Valnar ihn am Ende nicht doch noch ein Strich durch die Rechnung machen kann. Allaine stirbt ja im Intro weil sie in die Feuergrube geworfen wurde, Valnar hat also ein starkes Motiv sie wiederzubeleben und die Elrastafel zu nutzen um seine Welt zu erschaffen, die sich von Asgars wohl stark unterscheidet.Celene kann am Ende theoretisch auch noch "aufwachen" und Asgars Ansichten was seine Vorstellung von Herrschaft angeht hinterfragen. Ich betrete ja so langsam das Endgame und da kann sich nun einiges entwickeln.

  20. #20
    Marlex hat VD2 damals tatsächlich als Dungeon Crawler bezeichnet, was ich aber etwas gewagt finde, da es dort eigentlich gar nicht so viele Dungeons gab und man eigentlich viel mehr Zeit in Städten oder der Oberwelt verbracht hat. Wenn man Dungeon Crawler hauptsächlich über einen Schwerpunkt auf Kämpfen und Looten definiert, passt das vielleicht eher; aber selbst dafür war VD2 zu facettenreich. Man darf nicht vergessen, dass es in VD2 einen nicht unerheblichen Strategieteil gab. Den konnte man zwar durch "exploiten" schnell hinter sich bringen (bevor man Level 10 erreicht nicht mit der Story voranschreiten oder kämpfen, sondern alles Geld in Söldner stecken und alle feindlichen Burgen direkt zu Spielbeginn erobern), zumindest bei bei normaler Spielweise zog er sich aber durch das klassische Spiel.

    VD3 ist wieder mehr auf die Rollenspielaspekte reduziert. Ich persönlich finde, das Spiel kommt hier wirklich zu schlecht weg.

    Es ist ein klassisches 2D-Retro-Rollenspiel. Zugegeben, es nähert sich bestimmten sensiblen Themen auf eine eher unsensible oder besser gesagt nicht besonders intelligente, durchdachte Art. Diese Aspekte stehen aber nicht im Zentrum des Spiels. Im wesentlichen wird hier eine Geschichte weiter erzählt, die vor 20 Jahren mit einem Freeware-Spiel begann. Das gute alte VD1 hatte seine Macken, genauso wie der Nachfolger, aber es hatte eben auch seine Fans.
    Für genau diese Fans ist auch VD3. Gameplaytechnisch und vom ganzen Spielaufbau her finde ich VD3 deutlich besser als die Vorgänger. Kein 4 stündiger öder Spielanfang mehr, wesentlich weniger Grinding, kaum mehr ohne-Anhaltspunkt-jedes-Regal-abgrasen. Klar, seit VD2 hat sich in der Spieleentwicklung vieles getan und VD2 ignoriert vieles davon. Ja, inhaltlich wirkt es ein wenig aus der Zeit gefallen. Aber es macht rein vom Spielerischen her durchaus Spaß und korrigiert die größten Schnitzer der Vorgänger. Und für mich, zwar kein Fan, aber durchaus wohlwollend an der Serie interessiert, ist das Spiel durchaus charmant. Im Prinzip ist es ein Spiel, wie man es auch 2005 gemacht hätte - mit allen Ecken und Kanten. Aber ist das wirklich illegititm?

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