Bei Tokyo Revengers würde ich dir zustimmen. Die Story entfaltet sich langsam, aber das Zeitreise-Konzept offenbart jetzt schon einige Lücken, sodass ich fast hoffe, dass sie nicht noch mehr in die Tiefe gehen. Die Sachen mit ]"Hina nicht von ihrem bevorstehenden Tod erzählen" hattest du schon angesprochen – das fand ich auch eher schwach. Oder vielleicht noch anders ausgedrückt: Die Argumente waren eher schwach, obwohl es gute gegeben hätte (z.B. dass der Tod eben nicht mal eben auf einfache Weise verhindert werden kann, was zwar schon angedeutet, aber nie begründet wurde).
Die Frage kam auch schon in Folge 4 auf: Wieso stehen in Naotos Unterlagen falsche Daten über Akkun, wenn durch die Veränderungen in der Vergangenheit die in den Unterlagen beschriebenen Ereignisse eigentlich nicht eingetroffen sein dürften? Ich denke, solche Logikprobleme wird es immer wieder geben, solange nicht willkürliche Regeln erfunden werden. Und ehrlich gesagt hab ich solche Fehler dann vielleicht noch lieber als irgendeine gezwungene Erklärung.
Leider muss auch erwähnt werden, dass die Zensur des Animes durch den japanischen Publishers (nicht nur für den Westen, auch für China) sehr schlecht gemacht wurde. Statt die Manjis zu retuschieren wurden mal Lichtstrahlen verwendet, mal die Kamera anders positioniert und mal Szenen ganz anders geschnitten. Leider entgehen einem so aktiv Informationen. Zum Beispiel sieht man in Folge 5 die Mitglieder der Gang an vielen Stellen nicht auf einem Haufen, sondern stattdessen Nahaufnahmen der Gesichter der Charaktere, die gerade sprechen. Im Grunde genommen ist es eine ganz andere Regie. Verstehe nicht, wieso man da nicht den weg des Retuschierens gegangen ist, der jetzt nicht nach furchtbar viel Aufwand aussieht.
Zu To Your Eternity muss ich sagen, ich fand Folge 5 auch ziemlich gut, aber die Art der Darstellung dann doch etwas zu melodramatisch. Vielleicht muss ich da etwas weiter ausholen.
Das klang vielleicht jetzt negativer, als ich es eigentlich aufgefasst habe. Ich fand die Folge immer noch ziemlich gut und definitiv auch nicht im Cringe-Bereich, im Gegensatz zu so manch anderem Anime-Drama. Aber der angeschlagene Ton zeigt mir dann doch, dass To Your Eternity nie zu meinen absoluten Lieblingsserien gehören wird. Ich finde die Prämisse aber nach wie vor unheimlich spannend und freue mich auf die Entwicklung von Fushi.
Odd Taxi ist nach wie vor richtig gut. In Folge 6 laufen ziemlich viele Handlungsstränge zusammen, auch welche, die bisher nur angedeutet wurden (die Existenz des Schülers, der das Comedy-Duo kritisiert). Ich finde es sehr stark, wie Odakawa im Grunde der stoische Beobachter bleibt und nicht zum Helden wird, in einigen Momenten aber dann doch starke Worte findet. Generell ist Odakawa als Charakter sehr spannend.
Er gibt seine Emotionen ja durchaus zu (z.B. Angst, wenn er in Lebensgefahr schwebt, oder das Glück, was er empfunden hat, als dass Shirakawa ihn mag). Aber er sitzt weiterhin zwischen den Stühlen und versucht auch irgendwie, sich nicht verletzlich zu machen. Das macht ihn aber zugleich auch für eine Art Mittelsmann zwischen den Figuren und dem Zuschauer, denn durch ihn lernt man sowohl die sympathischen Figuren als auch die vermeintlichen Antagonisten gut kennen, die ihm im Taxi mehr oder weniger ihre Seelen ausschütten. Das wäre nicht möglich, wenn er direkt Partei gegen z.B. Dobu ergreifen würde.