Warum gerade dieses Spiel?
Eigentlich habe ich die Tales of Serie eher als Mittelmäßig angesehen. Vesperia habe ich vom Setting nicht so gefühlt und die Handlung sowie das Kampfsystem hat mich jetzt nicht so abgeholt und gerade Ersteres hat bis zum letzten Akt jegliche Form von Charakterentwicklung seitens Yuri und den Anderen eher kaum zugelassen. Das habe ich als ziemlich traurig empfunden, gerade weil Yuri viel Potenzial hatte das vollkommen unausgenutzt blieb. Ein Charakter der an einem Standartsetting verschwendet wurde. Berseria habe ich eine Chance gegeben, weil Velvet und Magilou im Another Eden Collab vorkamen und recht interessant wirkten. Dort konnte man schon durchblicken, dass Velvet auf Rache aus ist und Magilou geisteskrank ist und diese Dynamik zwischen den beiden war ziemlich unterhaltsam. Einige Zeit später gab es im Wintersale Berseria für 8 Euro und ichhab mir gedacht: „Warum eigentlich nicht?“ Bei dem Preis ist das nicht so ärgerlich, falls ich enttäuscht werden sollte. Dennoch habe ich erst im März mit dem Spiel richtig angefangen aber dann entstand eine Sogwirkung.


Worum geht es denn?(Ersten 30 Minuten zusammengefasst. Intro Spoiler)
Das Spiel steigt direkt bei einer blutroten Mondfinsternis ein. Arthur versucht seine Ziehtochter Velvet und ihren kleinen Bruder Laphicet vor einem Dämonenansturm zu beschützen. Er versteckt die beiden in einem Baumunterschlupf und überlässt Velvet die Verantwortung Laphicet zu beschützen. Er stürmt wieder Richtung Dorf um seine Verlobte zu retten, scheitert aber letztendlich. Danach hat sich Arthur, auch Artorius genannt verändert. Einige Jahre später hat Arthur sich immer noch zur Aufgabe gemacht sich um Velvet und Laphicet zu kümmern auch wenn er jetzt öfters auf Reisen war. Laphicet hat eine Krankheit die ihn ein normales Leben unmöglich macht. Er ist recht schwach auf den Beinen und selbst kürzere Aktionen erschöpfen ihn stark und liegt von daher viel im Bett und verbringt von daher viel Zeit mit Lesen und dem übersetzen von Arthurs Büchern die Velvet z.B nicht lesen kann da sie dieses spezielle Sprache nicht beherrscht. Velvet verhätschelt den kleinen aufgrund seiner Krankheit sehr und probiert trotz seiner Krankheit ihn ein schönes Leben zu ermöglichen und das macht quasi ihren ganzen Lebensinhalt aus. Laphicet ist ihr Lebensmittelpunkt doch dieser möchte eigentlich, dass sie ihren eigenen Weg geht und ihr Glück in der Welt findet. Velvet konnte aber Laphicet nicht alleinlassen, doch diese Entscheidung wurde ihr zur diesjährigen Blutmondnacht genommen denn diese Nacht wurde das Dorf von Dämonenangegriffen, doch damit nicht genug. Sie wird Zeuge wie Arthur Laphicet vorm Dorfschrein ermordet und einem unbekannten Wesen zum Fraß vorwirft. Sie fällt mit Laphicets Leiche in den Schlund. Laphicet wurde gefressen und Velvet hat sich in eine Art Dämon mit einem Teufelsarm verwandelt, der die Kräfte von Monstern und Dämonenentzieht. Sie befreit sich aus dem Schlund und versucht Arthur aus Rache zu töten, ist aber Chancenlos. Er nimmt sie gefangen und sperrt sie 3 Jahre in ein Loch ein. Ein ungewöhnlicher Umstand ermöglicht es ihr zu fliehen und sie ist fortan nur noch auf Rache aus um Arthur oder den Hirten Artorius zu töten. Das ist die Ausgangslage des Spiels. XD


Wie sieht es mit dem Gameplay aus?
Das Gameplay hat mich bedauerlicherweise nicht so abgeholt, hier muss ich sogar eine Lanze zu Vesperia brechen und sagen, dass das Kampfsystemdort um einiges durchdachter und weniger sperrig wirkt. Wir haben hier eigentlich ein typisches Action Kampfsystem, dass bei einem Encounter die Truppe in ein Arena-ähnliches Areal sperrt und von dort aus findet der Kampf statt. Es gibt verschiedene Arts(Kampfmoves) die das jeweilige Partymitglied erlernen und nutzen kann und diese sind auch recht unterschiedlich und situativ in der jeweiligen Sparte gut einsetzbar. Doch trotz langer Spielzeit hat das Kampfsystem nie bei mir „Klick“ gemacht. Für mich war das die meiste Zeit recht einfaches Button-gemashe mit gelegentlichen Ausweichen. Ich kann sogar noch nicht so richtig beschreiben, warum das System bei mir nicht zündet aber es wirkt manchmal wie ein Alptraum bei dem man sich nicht retten kann weil man entweder zu langsam oder gelähmt ist. Eine wichtige Komponente hat gefehlt um aus dem System etwas Gutes zu machen und da wäre das alte Vesperia KS doch die bessere Entscheidung gewesen und hätte das Spiel seitens des Gameplays runder gemacht. Ich glaube der Umschwung zu einemkompletten Action-KS was in Tales of Arise geplant ist, wird der Serie in dem Bereich sehr gut tun.


Abseits vom Kampf hat man das typische RPG-Gameplay. Interaktion mit Non-Gegnern findet primär in Städten oder Dörfern statt und diese haben aus der Situation raus auch interessante Informationen oder Geschichten parat die mal mehr oder weniger nützlich sein können. Die Interaktion unter den Teammitglieder findet primär in Zwischensequenzen oder in kleinen Sketchen statt die man immer mal wieder zu sehen bekommt. Da die Gruppe recht unterschiedliche Motive haben, warum sie Velvet helfen kommt eine sehr interessante Dynamikzustande. Magilous Verhalten ist bis zum Ende hin ein Mysterium und selbst dann ist Vieles halt nur ihre Art. Eizen ist der Ruhepol der Gruppe und von allen der vernünftigere Part. Es gesellen sich später noch mehr hinzu, so dass man später eine feste Gruppe aus 6 Leutensteuert und das geschieht auch im ersten Drittel des Spiels. Es ist nicht die typische Weltenretter Truppe und es gibt auch viel Misstrauen unter einander und das macht das Spiel meiner Meinung nachrecht gut. Es gibt viel aufzuarbeiten und damit nimmt sich das Spiel auch einige Zeit, wo manche Konflikte erst gegen Finale bereinigt werden. Dann finde ich gut, dass das Spiel keinen Fake Out hat. Es ist von Anfang bis Ende Velvet VS Arthur und dennoch funktioniert das wunderbar mal nicht einen geheimen Strippenzieher im Hintergrund zuhaben sondern die Ausgangslage bleibt bis zum Ende so.


The „La Cipolla“ way of gaming
Der große Antrieb dieses Spiel zu beenden war für mich die Handlung, sonst hätte ich es abgebrochen. Also: „nur die Kirschen“. Was macht man nun? Glücklicherweise bekommt man durch Bosskämpfe 2-3 Level-Ups, von daher war Grinding nicht wichtig. Ich habe jeden Kampf ignoriert, Sidequests links liegen lassen und bin stumpf der Hauptquest gefolgt, da ich wissen wollte wie Velvets Rachefeldzug endet und was ihr auf den Weg passiert. Ich muss rückblickend sagen, dass es eine verdammt gute Entscheidung war. Das Pacing was ich geschaffen habe hat eine Art Anime mit 12 Episoden geschaffen der von Anfang bis Ende spannend war. Da über das Spiel immer kleinere Twists gestreut wurden habe ich diese gebündelt wahrgenommen und nicht vereinzelt durch Fetchquests oder längere Mobgefechte unterbrochener Leerlauf. Das sollte ich auch bei manchen Spielen öfter machen, da sie dann vermutlich einen deutlich besseren Eindruck hinterlassen könnten.




Wertung:7.5/10
War gut.
Jetzt kommt bald noch der Bravely Default II Nachtrag und dann geht meine Challenge weiter. ^^