So, ich bin mal ausnahmsweise etwas in Tipplaune also kommt mal wieder etwas von mir. Ich habe relativ zügig Dusk Diver abgeschlossen und von daher fangen wir erstmal damit an. Die Erinnerungen sind noch frisch.




"Wo kommen wir nur hin, wenn wir einen Burger mit unserer besten Freundin essen wollten und uns verlaufen haben?
Wo kommen wir hin, wenn wir nicht wissen wo wir sind?
Der Himmel färbt sich in seltsames lila und wir fühlen uns nicht sicher.
Monster bedrohen uns, doch wir haben nichts gemacht.
Wir können nicht kämpfen, sind zu schwach.
Doch plötzlich färben sich die Haare blau und kämpfen ist wie ein Gedicht.
Eine fliegende Faust ohne Pflicht."

~Eine lyrische Weisheit~


Warum gerade dieses Spiel?

Da Bayonetta auf sich warten lässt brauchte ich mal wieder ein simples RPG mit Action Kampfsystem. Mir ist klar, dass dieses Spiel nicht den Anspruch hat diese Finesse zu erreichen, doch hat dieses Spiel im Laufe der Sessions seine eigene Identität präsentiert die ich ziemlich spannend fand. Das Spiel hat hier und da seine technischen Macken. Das Kampfsystem hat einige fragwürdige Designentscheidungen die die Spielfigur nach Drücken der Aktionen wenig Bewegungsspielraum gibt und Aktionen können nicht mehr gecancelt werden. Aber das Spiel hat wiederum feste Regeln, die gerade bei Bosskämpfen im letzten Drittel eine sehr interessante Dynamik erzeugen kann. Also beginnen wir dieses Mal nicht mit der Story sondern tauchen erstmal ins Gameplay ein. Wir rollen das ganze mal Rückwärts auf. Denn dann kommen wir zu einem sehr interessanten Ergebnis.
Das Spiel unterteilt sich in 2 Phasen. Eine Story Phase in der man durch die Stadt streift, Side Quests annimmt, "Social Links" der Kampfgefährten aufleveln, Skillpunkte ausgeben, Essen gehen, Kinofilme gucken und Gacha Automaten plündern. Das interessiert uns erstmal nicht. Wir gehen direkt zu Phase 2. Den eigentlichen Leveln:



Die Level finden alle in einer Art verzerrten Welt statt. Die Umgebung ähnelt zwar noch der eigentlichen Stadt, doch sind alle Menschen verschwunden und Monster plagen die Gegend. Die verprügelt man hauptsächlich mit Yumo der Protagonistin des Spiels. Sie steht kurz vorm Schulabschluss und hat momentan keinen Plan was sie mit ihrem Leben nach der Schule anstellen will. Da sie ihre beste Freundin vor Monstern schützen will ist sie zufällig auf Leo gestoßen einem Kunluaner der in dieser Welt eigentlich lebt. Doch aus irgendeinen Grund hat sie seine Kräfte absorbiert und kann sich nun selber durch diese Monsterhorden prügeln. Das läuft wie folgt ab. Zu Beginn, wie in jedem Character Action Game, ist das Moveset ziemlich limitiert. Man hat einige Schlagkombos bestehend aus leichten und schweren Schlägen/Tritten und wenn die blaue Leiste es zulässt kann Leo, einer der 3 Kampfgefährten, eine Spezialaktion ausüben. Bei einer vollen blauen Leiste kann Yumo eine Art ultimativen Skill mit großem AOE Damage zünden. Der erzeugt viel Schaden aber die Aktion kann man gerade zu Beginn nicht so oft einsetzen. Also besser für kritische Situationen einsparen. Es gibt auch ein Dodgesystem mit einem ganz entscheidenden Faktor, den ich so noch nie gesehen habe. Wenn man einem Angriff exakt ausweicht kann man ähnlich wie in Bayonette eine Art Witch Time erzeugen und für einen kurzen Moment ist die Welt in Slow Motion gehüllt während man selber noch in normaler Geschwindigkeit agiert. Der ideale Moment um Combos zu landen. Schön und gut. Die Aktion hat aber einen Cooldown der zu Beginn 30 Sekunden lang ist und mit vollem Ausbau der Skills auf 20 Sekunden runtergebracht werden kann. Man muss also sparsam damit umgehen und gerade in Bosskämpfen muss man wirklich überlegen ob man Dogded um den Angriffen auszuweichen oder eine Kontergelegenheit sucht. Denn wenn Bosse die Bullethell zünden kann es schnell unübersichtlich werden und das kann kritisch werden wenn der Boss in seinem Schwächezeitfenster viel Schaden kassieren könnte. Von daher muss man seine Schritte immer planen wie man mit der Dodgetime umgeht. Dieser Cooldown nennt sich übrigens "J.D.Timer". xD

Die Hauptlevel werden mit zunehmender Spieldauer immer umfangreicher und manchmal wird sogar das Genre gewechselt und man muss eine Art "Tower Defence" Modus spielen, dann wird das Spiel in einem Level zu einem 3D Plattformer. Für Abwechslung ist gesorgt und man versucht für den S Rang auch recht sauber zu spielen um hohe Kombos zu erzielen und eine gute Gesamtzeit zu erzielen. Anders als in DMC und Bayonetta ist man hier aber nicht komplett streng. Man darf 2 Hits kassieren und es gibt immer noch den S Rang. xD



Ja und wie ist die Story?
Wenn man eine recht seichte Story mit einigen Comedy einlagen erleben möchte ist man hier an der richtigen Adresse, denn bis zum großen Finale nimmt sich das Spiel nicht sonderlich ernst. Die Charaktere sind ziemlich überdreht aber dennoch auf eine seltsame Art liebenswürdig. Sie sind einerseits ziemlich Klischeebelastet nur um an gewissen Stellen zu überraschen, denn in der kurzen Spieldauer von 8 (1.Playthrough, danach wird der Hardmode freigeschaltet, aber keine weiteren Schwierigkeitsgrade) Stunden machen die Charaktere, gerade Leo, einige Entwicklungen durch die durchaus interessant sind. Leo wirkt erstmal wie der strenge Vatertyp, hat aber ausserhalb dieser Rolle noch einige lustige Facetten. Ausserdem einen Mann mittleren alters zum Maincast zu machen ist in der Animeszene immer erwähnenswert. xD Leo leitet in der Menschenwelt eine Art 24 Stunden Kiosk und Yumo arbeitet seitdem sie seine Kräfte absorbiert hat dort als Teilzeitkraft. Dort kommen immer wieder kleinere Sketche zu Stande die recht amüsant sind. Später wird der Cast noch um 2 weitere Personen ergänzt die auch recht interessant sind. Um die 3 Charaktere besser kennen zu lernen steigert man zum einen in den Hauptleveln ihr Friendship level. Ist das Level erhöht kann man an einem Social Event teilnehmen, was meistens mit einer Sidequest verbunden ist. Meistens läuft das dann auch auf ein Kampflevel hinaus, das stellenweise ziemlich anspruchsvoll ist da ab der 2 Häfte fiese Gegnerkombinationen zu Stande kommen die recht unangenehm zu bekämpfen sind. erledigt man diese Missionen wird ein neuer Skill/Move freigeschaltet und es gibt kleine Storysequenzen aus dem Alltag





Was ich damit sagen will. Das Spiel war recht angenehm. Für die 8 Stunden bekam man ordentlich Content ohne Längen geboten und die Zeit verging wie im Flug. Den Hardmode habe ich später auch noch komplettiert und bin dann noch auf eine Spielzeit von 14 Stunden gekommen. Hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Für 10 Euro war das wirklich gut investiertes Geld. Habe ich auf jeden Fall nicht bereut. ^^

Für Genrefans kann ich es empfehlen, mit dem Disclaimer kein DMC oder Bayonetta zu erwarten. Das will das Spiel auch nicht.