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  1. #1
    Ich hatte solche Momente auch schon ein paarmal und finde sie wahnsinnig wertvoll. Es schwingt zwar immer auch etwas Melancholie dabei mit, aber ich denke, selbst bei dieser Emotion geht es weniger um die tollen Spiele, die man nicht spielt (alles Tolle kann man bekanntlich eh nicht spielen!), sondern mehr darum, dass man einen Teil von sich "zurücklässt", der einmal sehr wichtig oder sogar zentral war. Was immer schwierig ist, aber man verändert sich eben, und das ist auch gut so.

    Allerdings: Du könntest die Challenge natürlich trotzdem nutzen, und zwar ganz ohne Quantifizierung für genau dieses neue Ziel: Schreib doch einfach zu jedem Spiel auf, ob du es ernsthaft genießen konntest, und vielleicht sogar warum (nicht). Selbst mit nur drei Sätzen hilft sowas ja immer bei der Reflexion und damit auch beim weiteren Umgang mit dem Thema.
    Hängt aber natürlich davon ab, inwiefern Reflexion, Diskussion und das Schreiben über Spiele ein Teil des Genießens sind. Ich habe gemerkt, dass die ersten zwei für mich total wichtig sind, während das dritte von Spiel zu Spiel schwankt. Deswegen gibt es im Challenge-Thread halt manchmal drei Sätze und manchmal eine Wall of Text.

    Und noch ein paar Empfehlung, die zumindest mir geholfen haben.
    • Ich habe inzwischen eigentlich immer zwei Spiele parallel laufen, nämlich eins, das einfach nur gedankenlose Zerstreuung ist (bei mir üblicherweise ein Roguelike, ein Diablo-Klon, Tower Defense, Magic oder was ähnlich Endloses), und eins, für das ich ein bisschen mehr emotionale Energie aufwenden muss. Ersteres geht nämlich immer, auch wenn ich gerade Stress im Job habe, zweiteres nicht unbedingt. Und dadurch "hilft" ersteres bei zweiterem, weil ich sozusagen nicht ""gezwungen"" bin, mich zu überwinden, um überhaupt videozuspielen. Sorgt zwar dafür, dass ich auch mal fünf Wochen am Stück nur ersteres Spiele, aber das ist okay, Hobbys sollen halt Spaß machen. ^^
    • Ich habe meine Steam-Bibliothek in Kategorien unterteilt, zum einen die Kategorien oben (eine heißt "Just playing" ), zum anderen habe ich aber auch Kategorien für Spiele, die nur maximal zwei oder fünf Stunden dauern. Da gehe ich mental nämlich auch ganz anders mit herum. Oh, und ich habe auch eine Kategorie für "Unwichtig", die einen SEHR selbstreflektiven Blick auf die Frage gebraucht hat, was ich in diesem Leben vermutlich nicht mehr spielen werde ... liegt aber auch an den übertriebenen Einkäufen und Bundles, die ich bis vor ein paar Jahren immer mitgenommen habe.
    • Und es ist natürlich auch hilfreich, Dinge abzubrechen, wenn man merkt, dass sie nichts für einen sind.
    YMMV, is ja klar! Ich habe tatsächlich Strategien gebraucht, um aus diesem "Spiele als Pflicht"-Trott herauszukommen.

  2. #2
    Zitat Zitat von Narcissu
    In gewisser Weise ist das Spielen für mich zum Dilemma geworden. Die Spiele, die ich eigentlich spielen will, benötigen oft ein relativ hohes Investment an Aufmerksamkeit oder zumindest eine gewisse "Aktivierungsenergie". Ich will sie nicht "mal eben anspielen", weil ich weiß, dass sie Besseres verdient haben.
    Ehrlich gesagt, würde ich mit dem Mindset rangehen, würde ich vermutlich gar keine größeren Spiele mehr spielen.

    Ich meine in gewisser Weise gibt es Titel bei denen ich ähnlich verfahre, ich wollte vor Äonen schon in Kingdom Come Deliverance rein finden, doch schreckt mich die immense Spielzeit ab. Gleichzeitig frage ich mich jedoch was jetzt groß verwerflich ist ein größeres RPG mal "eben so" so zu spielen. Vorrausetzung ist dass man die Zeit hat zumindest ne Stunde frei von Gedanken sich auf das Spiel einzulassen. Eine große Serie kann man ja auch 1 Folge pro Tag oder pro Woche konsumieren, ich sehe da keinen Bedarf zum bingen, das Gehirn ist da noch flexibel genug, erfahrungsgemäß findet man sich schnell wieder ein so lange man zumindest wirklich keine größeren Pausen (sprich, mehrere Monate) einlegt. Ich habe z.B Dragon Quest VI in 1 1/2 Monaten durchbekommen (parallel jedoch auch noch andere Spiele gezockt) indem ich quasi jeden Abend 1 - 1/2 Stunden in das Spiel gesteckt habe. Ehrlich gesagt war ich auch erst nur so semi in dem Spiel drinnen und es gab durchaus auch Längen, aber irgendwann hat sich plötzlich ein Flow eingestellt dass die Spielzeit gegen Ende hin immer höher wurde und ich dann doch angefangen habe längere Sessions einzulegen, weil die Motivation zunehmend größer wurde. Und so erging es mir häufiger, denn gerade viele JRPG's entfalten ihren Reiz erst wenn sich die Spielwelt langsam öffnet.

    Ein Kumpel von mir () wollte letztenz mal nur in Tales of Symphonia reinspielen, um zu schauen ob ihm das Spiel ihm immer noch gefallen könnte. Ehe er sich versah folgte eine Session auf die andere und letztlich hat er das Spiel dann plötzlich doch noch mal komplett durchgespielt, überrascht darüber dass es sich immer noch gut bei ihm hält, wo doch eigentliche viele Tropes schon verbraucht sein müssten. (gut hier waren die Erwartungen wohl nicht initial so hoch, wie bei einem großen Neurelease)

    Ich muss jedoch auch hinzufügen ich mich natürlich mich nicht nur auf JRPG's versteift habe, also es ist nicht so als könnte ich eines nach dem anderen wegspielen, dafür sind sie sich zu oft untereinander dann auch zu ähnlich.
    Bei modernen Vertretern kann ich die Spieleflaute auch nachvollziehen, weil mich ebenso wenig moderne JRPG's groß reizen können und selbst SMT V finde ich im Vergleich zu seinen Vorgängern eher unterwältigend aufgrund der sehr vorhersehbaren Spielstruktur. SMT V wie auch Dungeons Encounter habe ich genau so wie abgebrochen oder vorerst auf Eis gelegt.
    Du bist auf jeden Fall nicht allein mit diesem Gedanken, ich bin überzeugt davon dass es nicht allein an dir liegt, sondern auch an der heutigen Machart derlei Spiele.

    Zusätzlich ziehe ich auch noch einen großen Reiz aus dem "Kampf gegen die Maschine" also Spiele als Herausforderung zur Motivation zu sehen, gerade dann können mich auch Geschichten tiefer hineinziehen, den letztlich ist der "Konflikt" immer ein zentrales Thema in einem Videospiel in welcher Art auch immer, also müssen sowohl Spielfiguren als auch Spieler Hürden überwinden um an ihnen zu wachsen, die besten Videospiele schaffen genau das, eine Erfahrung mit der man wächst. Doch gerade in arcadigere Spiele kam ich mit dem Mindset besser rein, wenn es dir darum geht wirklich Spiele wieder mehr pur und rein für das was sie sind zu genießen, kann ich dir Arcade-Spiele sehr ans Herz legen, mein Tipp wäre hier das kürzlich erschienene "Clockwork Aquario". Es geht auch weniger darum diese Spiele durchzuspielen, sondern einfach nur seine Sessions voll auszureizen, ich denke gerade wenn kritisches Denken mehr gefordert wird, kann sich das ungemein stimulierend auswirken. Das schöne an diesen Spielen ist dass sie sowas von keine Zeit vergeuden, wenn einen Wiederholungen nicht ausmachen, für mich die Quintessenz von Pick up & Play, man darf eben nicht den Fehler machen und Fortschritt als etwas selbstverständliches ansehen, was in der heutigen Design-Philosophie zumindest für die "normalen" Schwierigkeitsgrade zutrifft.

    Man muss natürlich ebenfalls weg von diesem "Wachstums"-Gedanken kommen dass alles in JRPG's irgendeinen Payoff haben muss, du hast es ja selbst gut beschrieben dass dieses Skinner-Box Verhalten in MMO's und Gachas perfektioniert wurde. Ich kenne das ja auch mit dem Älter werden stellt man sich manchmal die Frage, "was bringt mir das?" im Prinzip gilt das letztlich für jede Art von Spiel nur haben gerade Rollenspiele die Eigenschaft durch das Charakterwachstum die Illusion ein Wertes darzstellen, was unterm Strich aber bleibt ist trotzdem eine Erfahrung und da lohnt es sich auch über den Tellerrand hinauszuschauen, da ich finde das auch simpelste Spiele über dieses "Unwort" Ludonarrative ganz eigene Geschichten und somit Erfahrungen abbilden können. Die goldene Zeit der Japan-Rollenspiele mag vorbei sein, doch erloschen ist das Potenzial nicht.
    Geändert von Klunky (31.12.2021 um 10:38 Uhr)

  3. #3
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    YMMV, is ja klar! Ich habe tatsächlich Strategien gebraucht, um aus diesem "Spiele als Pflicht"-Trott herauszukommen.
    Das halte ich für sehr wichtig! Ich weiß, dass ich in meiner Studienzeit tatsächlich eine Unmenge an Games durchgezockt habe, meist eher wie Fast Food und das Ziel war eher, das nächste Game reinlegen zu können. Und was mir aufgefallen ist: Ich kann mich an viel von dem Müll, den ich in meinen Studienzeiten gespielt habe, kaum erinnern. Modernes Gamedesign leitet einen dazu auch an: Es gibt für alles einfache Checklisten, die einem auch ganz genau sagen, was man so erledigen kann und die FOMO (die ich bei einigen Spielern sogar als Gaming-Paranoia einstufen würde) hat zu einem schrecklichen Gamedesign geführt, IMO. Ich habe letztens Light Fairytale - Chapter 1 gespielt, und das Game hat sogar eine Prozentanzeige, wie viel man derzeit geschafft hat (und wie viel vom optionalen). Sowas ist doch einfach eine Katastrophe und sorgt dafür, dass sich das Spiel eher wie Arbeit anfühlt!

    Ich will das mit dem "wenig pro Tag" spielen von Klunky noch mal ansetzen. Zanki Zero ist mein Spiel des Jahres geworden, und das Spiel habe ich definitiv nicht in langen Sessions am Stück gespielt. Tatsächlich habe ich es sogar über einen sehr langen Zeitraum (glaube so 5 Monate oder mehr?) durchgespielt. Sowas kann auch dazu führen, dass man ein Spiel fast schon wie einen kleinen Wegbegleiter im eigenen Leben ansieht, wenn man zurückblickt und sieht, wann man es angefangen hat und wo man da gerade war. Es gibt auch manchen Sachen Luft, sich zu entfalten, was bei langen Sessions vielleicht nicht vorkommt. Ist natürlich alles total subjektiv und abhängig vom Spielertyp können hier verschiedene Sachen zielführender sein.

    Für Dich scheint es auch wichtig zu sein, dass Du etwas aus Spielen rausbekommst. Das wirst Du bei den meisten J-RPGs wohl eher nicht in der Geschichte finden (hat Winy in ihrem Thread ja auch gut gesagt). Wobei ich denke, dass Videospiele als Kombination von verschiedenen Elementen nicht immer unbedingt auf ihre Einzelteile reduziert werden sollten - aber J-RPGs tun sich halt historisch schon sehr schwer, die Ludonarrative (ja Klunky, das Unwort *g*) effizient umzusetzen. Es gibt aber Ausnahmen (und hier ist wohl die Frage, ob man mit J-RPG wirklich Sachen meint, die aus Japan kommen, oder die an japanische RPGs angelehnt sind), wie beispielsweise Undertale oder Omori. Ich bin ja immer beeindruckt, wenn man in einem J-RPG Elemente findet, die einen wirklich kurz fragend zurücklassen.

    Und das ist am Ende tatsächlich mein Anspruch, wenn ich Spiele spiele, die ich wirklich mag: Ich möchte danach noch drüber nachdenken und spekulieren können. Quasi raus aus der "Fast Food" Einstellung, hin zu einem tieferen Umgang mit der Geschichte und Mechaniken. Was ich auch probiere in meinem Thread ein wenig zu machen, aber da fehlt noch ne Menge und die Beiträge werden auch immer elendig lang *g*
    Als Beispiel, weil Klunky Tales of Symphonia anspricht: Viele Spieler mögen Colette absolut nicht, weil sie ja das unschuldige, tollpatschige Mädchen ist. Es gibt zwar einige Skits, die aufzeigen, dass mehr hinter ihr steckt, aber für mich war eine Frage besonders interessant: Wieso kämpft sie eigentlich mit Wurfchakrams und wieso ist jemand mit dieser Charakterisierung eigentlich der Dieb der Gruppe? Ja, am Ende ist so eine Auseinandersetzung natürlich nur Selbstzweck, damit wird man kein höheres Ziel erreichen (vielleicht war es nur ein Jux von den Entwicklern?), aber ich mag das Erforschen von (für mich) interessanten Themen. So ganz im Stile "Wissen muss keinen offensichtlichen Nutzen bringen" (vielleicht ist das aber auch ne Mathematiker-Sache *g*). Daher ist auch die Souls Reihe (und Spiele, die es ähnlich machen) so reizvoll, weil man sich viel tiefer mit der Materie auseinandersetzen kann.
    Aber eh, manchmal mag ichs auch, einfach nur cool Monster zu klatschen, sonst wäre ich wohl durch Scarlet Nexus nicht zweimal durchgekommen
    Und manchmal macht es auch Spaß, etwas durchzuspielen, was einem gar nicht so~ gut gefällt, um dann die katartische Entladung beim Lästern darüber mitzumachen (ok, das ist schon special interest *g*)

    Und aus diesen Faktoren nehme ich es dann gerne in Kauf, einfach im Jahr weniger Spiele zu spielen. Dieses zum Beispiel nur 12 Stück, davon zwar einige längere, aber dennoch nicht zu viel. Ich schalte auch die Schwierigkeit häufig höher als früher, einfach um mehr aus dem Game rauszubekommen. Mein Backlog wächst stetig, und wie Cipo ist mir auch klar, dass ich das nie in meinem Leben mehr alles spielen kann, was ich möchte (hell, es gibt immer noch Spiele aus der SNES Zeit, die ich offen habe und interessant sind^^°). Ich denke, der Schritt, sich selber klar zu machen, was man eigentlich aus dem Hobby holen will, ist wichtig.
    Und hey - wenn Du am Ende zum Schluss kommst, dass Du nicht mehr viel aus J-RPGs bekommst, gibt es noch Unmengen an anderen Genres. Gerade moderne LN Tropes ziehen ja auch in J-RPGs ein, und ich kann Dich da schon verstehen, wieso es Dir die Motivation verdirbt. Und wenn auch andere Genres nichts sind - es gibt so viel Entertainment heutzutage. Will Dich natürlich nicht davon abbringen, weiter Videospielen zu fröhnen (weil ich es durchaus für ein lohnenswertes Hobby halte), aber manchmal entfremdet man sich einfach. Und wer weiß, sowas muss ja auch kein "Abschied" für immer sein - vielleicht brauchst Du einfach ne wirkliche Auszeit, um wieder mit frischeren Augen und ungezwungener an alles zu gehen?


    edit: Btw. ich liebe es, dass alle drei Beiträge nach Deinem, Narcissu, so einen Interventionscharakter haben

  4. #4
    Ein interessantes Thema hier.
    Ich hatte so um 2013 einen heftigen Hänger was das zocken angeht.
    Gerade innerhalb von JRPGs bin ich vom Glauben abgekommen, als mir plötzlich nichts mehr groß gefallen wollte und selbst AAA-Titel mir bloß ein Gähnen entlockten.
    Das hatte zur Folge Wochen/Monate gar nicht gezockt zu haben, was an sich nichts schlimmes sein muss.
    Vielleicht liegt ein das Hobbys nicht mehr so, vielleicht benötigt man einen größeren Ausgleich oder man muss über den Tellerrand blicken.
    Bei mir war letzteres der Fall.
    2013 auf Steam angemeldet und spontan mein erstes richtiges Indie-Game, The Cat Lady, gezockt.
    Das war eine kleine Offenbarung und hat sich bis heute gut gehalten.
    Immer wenn der große Jahresrückblick ansteht muss ich feststellen, dass die Indie-Games stark dominieren und besonders die AAA-Titel die nahezu vergöttert werden, mich eher nerven.
    JRPGs sind einige Jahre über fast komplett weggefallen und finde erst seit gut 1-2 Jahren wieder vermehrt dahin zurück und da reden wir von einer Zeitspanne von gut 7 Jahren.
    Trotz Indie-Games habe ich dann 2014 (?) gut 5-6 Monate gar nichts gezockt, was mehrere Gründe hatte und folgte danach altbekanntes Zeugs wie Nier & Shadow Hearts, einfach weil mich nichts anderes so sehr packte.
    Was folgte war ein Spiel, welches ich bis heute mit zum besten zähle was je erschienen ist und mich exakt ein Jahr lang begleitet hat.
    Es gab längere Pausen, kleinere Games dazwischen, doch nichts stand im gesamten Jahr so sehr im Fokus wie dieses eine Spiel und das war für mich
    The Witcher 3: Wild Hunt Game of the Year Edition und selbst hier habe ich gut 60% aller Quests ausgelassen (freue mich seit 6 Jahren auf einen zweiten Run).
    Und hier möchte ich kurz das Thema "früher war alles besser" anschneiden, denn TW3 habe ich erst nach 20+ Jahren im Hobby erleben dürfen und meine Güte was fühlte ich mich damals abgeklärt?
    Als ob ein nichts mehr so begeistern könnte und dann das.
    Mittlerweile würde ich sogar soweit gehen und behaupten, ein TW3 hätte ich vor 10 oder 15 Jahren nie so schätzen gelernt, wie ich es jetzt schätze.
    Tja, und damit wären wir wieder in der Gegenwart, wo sich die Interessen innerhalb eines Hobbys bloß etwas verschieben mussten um wieder Spaß daran haben zu können.
    Vielleicht ein brauchbarer Tipp von jemanden der ähnliches erleben durfte - und über die Erfahrung bin ich sehr froh - man sollte seine Hobbys als Reise betrachten.
    Egal wie lange man dabei ist, ein Hoch oder Tief hat, es kann immer jemand kommen der ein mit seinem Werk begeistern und ein Feuer (neu) entfachen kann.
    Wenn es dann nur 1-2x im Jahr oder in 5 Jahren sein sollte, egal, Hauptsache man hat Spaß daran.

    Zitat Zitat von Sylverthas Beitrag anzeigen
    Und manchmal macht es auch Spaß, etwas durchzuspielen, was einem gar nicht so~ gut gefällt, um dann die katartische Entladung beim Lästern darüber mitzumachen (ok, das ist schon special interest *g*)
    Hach, Final Fantasy XV.
    Geändert von Ὀρφεύς (31.12.2021 um 14:06 Uhr)
    Now: Doom: The Dark Ages / Done: Metaphor: ReFantazio
    Now: Doctor Who Staffel 15 / Done: Win or Lose Staffel 1
    Now: One-Punch Man Band 20 / Done: Dai Dark Band 2
    RPG-Challenge 2025 / Now: Clair Obscur Expedition 33

  5. #5
    Etwas verspätet melde ich mich hier auch mal wieder. Danke jedenfalls für euer Feedback – sowohl das Bestärkende als auch der neue Input sind willkommen aufgenommen.

    @Cipo: Auch wenn das vielleicht nach Weltuntergangsstimmung klang: Ich finde diese Erfahrung genauso wertvoll und bin nicht einmal negativ gestimmt, was die Zukunft angeht. Eher vielleicht sogar positiv, weil ich weiß, dass ich jetzt meine Ansprüche stärker verschieben werde. Was halt eigentlich schon länger der Fall war, aber halt eher als Zugeständnis und weniger als bewusster Einschnitt.

    Eine Challange werde ich auch weiterhin machen und jap, genau mit diesem Ziel: Mich selbst vielleicht (noch) besser zu erforschen.

    Die Diskussion und das Schreiben sind für mich auf jeden Fall wichtig. Deshalb bereue ich weniger, wie wenig ich letztes Jahr gespielt habe, sondern eher, wie wenig ich in den Challenge-Threads anderer geschrieben habe.

    Zitat Zitat
    YMMV, is ja klar! Ich habe tatsächlich Strategien gebraucht, um aus diesem "Spiele als Pflicht"-Trott herauszukommen.
    Jo, das ist bei mir nicht unähnlich. Vielleicht eher noch so, dass ich angefangene Sachen auch beenden will, wenn ich sie zumindest ein bisschen mag. Davon habe ich mich in den letzten Jahren schon ein Stück weit entfernt. Glücklicherweise sind es in letzter Zeit eh eher Indies und kürzere Spiele, die mich ansprechen.

    @Klunky:
    Zitat Zitat
    Gleichzeitig frage ich mich jedoch was jetzt groß verwerflich ist ein größeres RPG mal "eben so" so zu spielen. Vorrausetzung ist dass man die Zeit hat zumindest ne Stunde frei von Gedanken sich auf das Spiel einzulassen. Eine große Serie kann man ja auch 1 Folge pro Tag oder pro Woche konsumieren, ich sehe da keinen Bedarf zum bingen, das Gehirn ist da noch flexibel genug, erfahrungsgemäß findet man sich schnell wieder ein so lange man zumindest wirklich keine größeren Pausen (sprich, mehrere Monate) einlegt.
    Hmm, ich glaube bei mir ist das ein bisschen anders. Die meisten Spiele breche ich dann ab, wenn ich sie kurz anfange, aber dann erst mal liegenlasse. Bei fast allen Spielen muss ich mich zumindest überwinden, nach den ersten 1-2h, die ja voller neuer Impressionen sind, weiterzumachen. Erst wenn diese Einstiegshürde überwunden ist, kommt die "intrinsische" Motivation.

    Es stimmt aber natürlich, dass es nicht Sinn der Sache sein kann, alles endlos aufzuschieben, bis man sich bereit fühlt. Das geschieht halt eben nicht und jetzt, wo ich weniger Freizeit und genug andere Hobbys habe, erst recht nicht.

    Das geht bei Spielen von 5-10h natürlich gut. Das sind ein paar Sessions. Bei längeren Spielen? Da muss ich schon in einem gewissen Gameplay-Flow sein (dann spiele ich sie auch meistens recht zügig). Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich jemals ein längeres Spiel über einen längeren Zeitraum jeweils in kürzeren Einheiten, aber konstant gespielt hätte. Da wäre der Reiz einfach zu groß, zwischendurch neue Dinge (müssen nicht unbedingt Spiele sein) anzufangen. Erfahrungsgemäß – und das betrifft eigentlich alle Hobbys – habe ich nämlich eher so Phasen, wo ich mich einem Hobby für kurze Zeit sehr stark widme und danach halt teils für Monate nicht. Dieses Hin-und-Herspringen zwischen x verschiedenen Dingen klappt da weniger gut.

    Zitat Zitat
    Du bist auf jeden Fall nicht allein mit diesem Gedanken, ich bin überzeugt davon dass es nicht allein an dir liegt, sondern auch an der heutigen Machart derlei Spiele.
    Also das definitiv. Wobei es halt doch im Indie-Bereich vieles und auch einiges JRPG-ähnliches gibt, wo der Funke schon überspringt.

    Zitat Zitat
    Doch gerade in arcadigere Spiele kam ich mit dem Mindset besser rein, wenn es dir darum geht wirklich Spiele wieder mehr pur und rein für das was sie sind zu genießen, kann ich dir Arcade-Spiele sehr ans Herz legen, mein Tipp wäre hier das kürzlich erschienene "Clockwork Aquario". Es geht auch weniger darum diese Spiele durchzuspielen, sondern einfach nur seine Sessions voll auszureizen, ich denke gerade wenn kritisches Denken mehr gefordert wird, kann sich das ungemein stimulierend auswirken.
    Solche Spiele habe ich tatsächlich auch sehr gern, vor allem, wenn sie auf einer anderen Ebene ansprechend sind. Mochte z.B. Black Bird recht gerne, ein kleines Shoot’em’up, das eine sehr eigene Atmosphäre hat. Und mit Deemo habe ich mich sicher knapp 100h beschäftigt, weil das Genre für mich halt neu und der Suchtfaktor durch die Herausforderung extrem groß war. Und die Musik halt auch gut Habe aber noch kein anderes Rhythmusspiel gefunden, das mich so gereizt hat. Viele finde ich zu überladen (z.B. Persona Dancing) oder zu gimmicky oder von der Musik zu sehr J-Pop oder Elektro.

    @Sylverthas:

    Zitat Zitat
    Ich kann mich an viel von dem Müll, den ich in meinen Studienzeiten gespielt habe, kaum erinnern.
    Hrhr, ich glaube, ich habe schon um die 10 Kemco-Spiele durchgespielt. Wie viel ist hängen geblieben? So gut wie gar nichts.

    Zitat Zitat
    Es gibt für alles einfache Checklisten, die einem auch ganz genau sagen, was man so erledigen kann und die FOMO (die ich bei einigen Spielern sogar als Gaming-Paranoia einstufen würde) hat zu einem schrecklichen Gamedesign geführt, IMO.
    Ja, total. Und die konsequente Frage, die man sich das eigentlich stellen muss, ist: Hat das, was ich gerade mache, einen Mehrwert für mich selbst?

    Je nach Spiel kann durchaus auch mal ein Flow-Zustand einsetzen, wo man halt stundenlang am Stück zocken kann, aber im Endeffekt nur "Fließbandarbeit" macht. Da muss je nachdem, was das Spiel halt sonst bietet, nicht mal was Schlechtes sein. Aber bei einigen Spielen ist es halt nichts groß anderes, als ein Cookie-Clicker-Spiel zu spielen. Ich denke, dass ist gerade bei vielen Leuten so, die hunderte Stunden in MMOs stecken, um z.B. Jobs zu grinden, die sie nicht mal benutzen, oder zigmal den gleichen Raid absolvieren, um was zu kriegen, über das sie sich nicht mal wirklich freuen. Hier ist dann natürlich die Gatcha-Komponente mit drin.

    Im Grunde nutzen Spiele also quasi bewusst Loopholes in der menschlichen Psyche, um sie ans Spiel zu binden. Dieses "einfache" Dopamin führt dann natürlich dazu, dass man leicht verlockt wird und/oder sich schwer lösen kann, der eigentliche Erlebniseffekt im Endeffekt aber gering ist. Zumindest aufs Gameplay bezogen ist es ja eher so, dass man die Erfolge als wirklich belohnend empfindet, auf die man auch hinarbeiten musste. Natürlich müssen auch gute Spiele im Kern auf die gleichen Mechaniken zurückgreifen, aber da ist die Balance wichtig.

    Zitat Zitat
    Und das ist am Ende tatsächlich mein Anspruch, wenn ich Spiele spiele, die ich wirklich mag: Ich möchte danach noch drüber nachdenken und spekulieren können. Quasi raus aus der "Fast Food" Einstellung, hin zu einem tieferen Umgang mit der Geschichte und Mechaniken.
    Genau, und das ist eigentlich auch mein Anspruch. Bei JRPGs gibt’s halt tendenziell wenig wirklich Neues, wenn man schon 100+ davon gespielt hat. Und die Tropes, die ich mag, sind dann auch eher in den älteren Titeln zu finden. Da gibt es auch definitiv noch welche, von denen ich mir was verspreche. Und halt Indie-Titel, wo das von dir erwähnte Omori definitiv eins ist, das ich noch unbedingt spielen möchte.

    Zitat Zitat
    Und manchmal macht es auch Spaß, etwas durchzuspielen, was einem gar nicht so~ gut gefällt, um dann die katartische Entladung beim Lästern darüber mitzumachen (ok, das ist schon special interest *g*)
    Hrhr, das definitiv auch. Bei Persona 5 war das damals eine ziemlich Genugtuung. Ich mochte das Spiel zwar unterm Strich, aber in vielen Aspekten hat es mich derart salty gemacht, dass der Rant sich sehr gut angefühlt hat.

    Zitat Zitat
    Gerade moderne LN Tropes ziehen ja auch in J-RPGs ein, und ich kann Dich da schon verstehen, wieso es Dir die Motivation verdirbt.
    Da, die sind echt das Schlimmste. Ich komm immer noch nicht drauf klar, in welche Richtung sich Falcom seid Jahren bewegt. Oder anders gesagt: Je mehr mich etwas grundlegend anspricht, desto mehr rege ich mich darüber auf, wenn es durch so was ruiniert wird.

    @Ὀρφεύς: Genau, bei mir sind es ja auch in erster Linie Indies und ältere Spiele, die mich reizen. Die Verführung, auf aktuelle Hypezüge aufzuspringen, ist zwar manchmal da. Aber ehrlich gesagt bin ich mit den Jahren auch immer gleichgültiger geworden. Bei Tales of Arise weiß ich z.B., dass ich es trotz aller Neuerungen bedenkenlos ignorieren kann.
    Geändert von Narcissu (08.01.2022 um 21:43 Uhr)


  6. #6
    Zitat Zitat von Narcissu Beitrag anzeigen
    Erfahrungsgemäß – und das betrifft eigentlich alle Hobbys – habe ich nämlich eher so Phasen, wo ich mich einem Hobby für kurze Zeit sehr stark widme und danach halt teils für Monate nicht. Dieses Hin-und-Herspringen zwischen x verschiedenen Dingen klappt da weniger gut.
    Oh, das verstehe ich total. Gibt nen Grund, wieso manchmal meine gesamten Beiträge im Animeforum sind, manchmal für ne lange Zeit gar nichts schreibe und dann wieder relativ aktiv in der Challenge hier bin. Habe mich dran gewöhnt, dass meine Interessen eher in "Phasen" kommen und sie genauso schnell verschwinden können, wie sie da sind^^
    Zitat Zitat
    Bei Tales of Arise weiß ich z.B., dass ich es trotz aller Neuerungen bedenkenlos ignorieren kann.
    Ich weiß, dass ich das Spiel überproportional viel in die Mangel nehme (dafür, dass es gar nicht so schlecht ist), aber für Dich speziell mit wenig Zeit und als jemand, der jetzt gerne mehr als "nur" reine Unterhaltung aus langen Spielen ziehen möchte, ist das Game vermutlich nicht so geeignet. Da habens RPGs, wie Du vorher schon mal erwähnt hast, aber auch nicht *unbedingt* einfach, weil gerade Kämpfe oft sehr repetetiv sind (und in Arise auch die Gespräche, glaube das hab ich zuvor noch nicht erwähnt ).

  7. #7
    Ich hatte so eine Phase mal vor einigen Jahren, ich glaube, das war während meines Studiums (irgendwo hier hatte ich auch mal was darüber geschrieben). In der Zeit habe ich sehr selten bzw. manchmal auch gar nicht gespielt und habe beim Spielen von Fallout New Vegas langsam wieder Lust bekommen. Mir geht es ja generell so, dass ich manchmal etwas mehr spiele (meist, wenn ich ein Spiel angefangen habe, das mich richtig interessiert), manchmal etwas weniger (wenn ich keine Ahnung habe, was ich anfangen soll oder mich stärker mit anderem beschäftige).
    Dabei habe ich drei Dinge, mit denen ich mich zuhause relativ oft beschäftige und die mehr oder weniger nebeneinander herlaufen können (Lesen, Spiele, seit letztem Jahr Shamisen).

    Dass man erstmal in Spiele reinfinden muss, kenne ich sehr, sehr gut und solche, bei denen ich sofort denke "boah, toll!" sind eher eine Ausnahme.
    Wer braucht Photobucket? Kein Schwein!
    Libenter homies id, quod volunt, credunt.
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