Etwas verspätet melde ich mich hier auch mal wieder. Danke jedenfalls für euer Feedback – sowohl das Bestärkende als auch der neue Input sind willkommen aufgenommen.
@Cipo: Auch wenn das vielleicht nach Weltuntergangsstimmung klang: Ich finde diese Erfahrung genauso wertvoll und bin nicht einmal negativ gestimmt, was die Zukunft angeht. Eher vielleicht sogar positiv, weil ich weiß, dass ich jetzt meine Ansprüche stärker verschieben werde. Was halt eigentlich schon länger der Fall war, aber halt eher als Zugeständnis und weniger als bewusster Einschnitt.
Eine Challange werde ich auch weiterhin machen und jap, genau mit diesem Ziel: Mich selbst vielleicht (noch) besser zu erforschen.
Die Diskussion und das Schreiben sind für mich auf jeden Fall wichtig. Deshalb bereue ich weniger, wie wenig ich letztes Jahr gespielt habe, sondern eher, wie wenig ich in den Challenge-Threads anderer geschrieben habe.
Jo, das ist bei mir nicht unähnlich. Vielleicht eher noch so, dass ich angefangene Sachen auch beenden will, wenn ich sie zumindest ein bisschen mag. Davon habe ich mich in den letzten Jahren schon ein Stück weit entfernt. Glücklicherweise sind es in letzter Zeit eh eher Indies und kürzere Spiele, die mich ansprechen.Zitat
@Klunky:
Hmm, ich glaube bei mir ist das ein bisschen anders. Die meisten Spiele breche ich dann ab, wenn ich sie kurz anfange, aber dann erst mal liegenlasse. Bei fast allen Spielen muss ich mich zumindest überwinden, nach den ersten 1-2h, die ja voller neuer Impressionen sind, weiterzumachen. Erst wenn diese Einstiegshürde überwunden ist, kommt die "intrinsische" Motivation.Zitat
Es stimmt aber natürlich, dass es nicht Sinn der Sache sein kann, alles endlos aufzuschieben, bis man sich bereit fühlt. Das geschieht halt eben nicht und jetzt, wo ich weniger Freizeit und genug andere Hobbys habe, erst recht nicht.
Das geht bei Spielen von 5-10h natürlich gut. Das sind ein paar Sessions. Bei längeren Spielen? Da muss ich schon in einem gewissen Gameplay-Flow sein (dann spiele ich sie auch meistens recht zügig). Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich jemals ein längeres Spiel über einen längeren Zeitraum jeweils in kürzeren Einheiten, aber konstant gespielt hätte. Da wäre der Reiz einfach zu groß, zwischendurch neue Dinge (müssen nicht unbedingt Spiele sein) anzufangen. Erfahrungsgemäß – und das betrifft eigentlich alle Hobbys – habe ich nämlich eher so Phasen, wo ich mich einem Hobby für kurze Zeit sehr stark widme und danach halt teils für Monate nicht. Dieses Hin-und-Herspringen zwischen x verschiedenen Dingen klappt da weniger gut.
Also das definitiv. Wobei es halt doch im Indie-Bereich vieles und auch einiges JRPG-ähnliches gibt, wo der Funke schon überspringt.Zitat
Solche Spiele habe ich tatsächlich auch sehr gern, vor allem, wenn sie auf einer anderen Ebene ansprechend sind. Mochte z.B. Black Bird recht gerne, ein kleines Shoot’em’up, das eine sehr eigene Atmosphäre hat. Und mit Deemo habe ich mich sicher knapp 100h beschäftigt, weil das Genre für mich halt neu und der Suchtfaktor durch die Herausforderung extrem groß war. Und die Musik halt auch gutZitat
Habe aber noch kein anderes Rhythmusspiel gefunden, das mich so gereizt hat. Viele finde ich zu überladen (z.B. Persona Dancing) oder zu gimmicky oder von der Musik zu sehr J-Pop oder Elektro.
@Sylverthas:
Hrhr, ich glaube, ich habe schon um die 10 Kemco-Spiele durchgespielt. Wie viel ist hängen geblieben? So gut wie gar nichts.Zitat
Ja, total. Und die konsequente Frage, die man sich das eigentlich stellen muss, ist: Hat das, was ich gerade mache, einen Mehrwert für mich selbst?Zitat
Je nach Spiel kann durchaus auch mal ein Flow-Zustand einsetzen, wo man halt stundenlang am Stück zocken kann, aber im Endeffekt nur "Fließbandarbeit" macht. Da muss je nachdem, was das Spiel halt sonst bietet, nicht mal was Schlechtes sein. Aber bei einigen Spielen ist es halt nichts groß anderes, als ein Cookie-Clicker-Spiel zu spielen. Ich denke, dass ist gerade bei vielen Leuten so, die hunderte Stunden in MMOs stecken, um z.B. Jobs zu grinden, die sie nicht mal benutzen, oder zigmal den gleichen Raid absolvieren, um was zu kriegen, über das sie sich nicht mal wirklich freuen. Hier ist dann natürlich die Gatcha-Komponente mit drin.
Im Grunde nutzen Spiele also quasi bewusst Loopholes in der menschlichen Psyche, um sie ans Spiel zu binden. Dieses "einfache" Dopamin führt dann natürlich dazu, dass man leicht verlockt wird und/oder sich schwer lösen kann, der eigentliche Erlebniseffekt im Endeffekt aber gering ist. Zumindest aufs Gameplay bezogen ist es ja eher so, dass man die Erfolge als wirklich belohnend empfindet, auf die man auch hinarbeiten musste. Natürlich müssen auch gute Spiele im Kern auf die gleichen Mechaniken zurückgreifen, aber da ist die Balance wichtig.
Genau, und das ist eigentlich auch mein Anspruch. Bei JRPGs gibt’s halt tendenziell wenig wirklich Neues, wenn man schon 100+ davon gespielt hat. Und die Tropes, die ich mag, sind dann auch eher in den älteren Titeln zu finden. Da gibt es auch definitiv noch welche, von denen ich mir was verspreche. Und halt Indie-Titel, wo das von dir erwähnte Omori definitiv eins ist, das ich noch unbedingt spielen möchte.Zitat
Hrhr, das definitiv auch. Bei Persona 5 war das damals eine ziemlich Genugtuung. Ich mochte das Spiel zwar unterm Strich, aber in vielen Aspekten hat es mich derart salty gemacht, dass der Rant sich sehr gut angefühlt hat.Zitat
Da, die sind echt das Schlimmste. Ich komm immer noch nicht drauf klar, in welche Richtung sich Falcom seid Jahren bewegt. Oder anders gesagt: Je mehr mich etwas grundlegend anspricht, desto mehr rege ich mich darüber auf, wenn es durch so was ruiniert wird.Zitat
@Ὀρφεύς: Genau, bei mir sind es ja auch in erster Linie Indies und ältere Spiele, die mich reizen. Die Verführung, auf aktuelle Hypezüge aufzuspringen, ist zwar manchmal da. Aber ehrlich gesagt bin ich mit den Jahren auch immer gleichgültiger geworden. Bei Tales of Arise weiß ich z.B., dass ich es trotz aller Neuerungen bedenkenlos ignorieren kann.