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Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Ja, deshalb auch meine Relativierung, dass die Steuerung iiirgendwie passt. ^_~ Ich finde sowas aber immer schwer, wahrscheinlich muss man einen ganz dünnen Mittelweg finden. The MISSING geht schon klar, aber ein paar winzige Änderungen hätten die Spielerfahrung wahrscheinlich deutlich besser gemacht, zumal eine einigermaßen flutschige Steuerung bei "ganzem" Körper ja auch noch mal unterstreicht, wie holprig es ohne zugeht.

    Zitat Zitat
    Das Konzept ist nicht neu aber Selbstversümmelung um an sein Ziel zu gelangen, tjaja hat etwas philosophisches Ansicht
    Oh Gott, wenn du es so zynisch formulierst, klingt es noch mal schlimmer ... xD Die weniger zynische Formulierung ginge dann eher in die Richtung "man muss sich halt ständig wieder heilen" ...

    Ich habe tatsächlich kein wiiirkliches Interesse, mir weitere Swery-Spiele anzusehen. Aber wenn er noch mal was macht, was mich direkt anspricht (wie das hier), bin ich wieder dabei!





    Oh, fast vergessen!
    Habe ich mit ein paar Freunden über das letzte halbe Jahr verteilt gespielt:

    Catherine Full Body



    Und ich muss sagen: Ein überraschend gutes Spiel zum Noch-einmal-spielen! Ich hatte so viel vergessen, dass ich unmöglich sagen kann, was sie in Full Body verändert haben, aber gefühlt ist es eine MENGE. Das fängt schon bei den Menüs an, die abermals absolut beeindruckend sind - Persona 5 wird hier ja öfter genannt, aber ich halte tatsächlich eher Catherine für das Non-Plus-Ultra, was Style in Videospielen angeht. Die Musik geht geht da natürlich auch mit rein, und alle anderen Schauwerte auch. Exquisit!
    Es ist aber auch inhaltlich total faszinierend zu sehen, wie sich die Geschichte verändert, wenn man das Ende (die Enden?) kennt. Ich habe Catherine damals primär als echt gute, erwachsene Geschichte über schreckliche Erwachsene und ihr romantisches Leben gesehen, und das ist es auch ... aber eben nicht nur! Neben dem äußerst coolen assyrisch-mythologischen Unterbau philosophiert das Spiel auch noch echt hart herum, und obwohl man merkt, dass es dabei anderen Traditionen als den unseren folgt, ist es absolut spannend zu beobachten, wie es diese Ideen mal sehr treffend, mal eher holprig und mal ziemlich fragwürdig in ein Gesamtkunstwerk übersetzen will. Ich liebe auch, WIE Shin Megami Tensei es dabei wird, auf so eine ganz, GANZ andere Art und Weise. Und letztlich ist es auch einfach toll, das Spiel zu spielen, wenn man älter geworden ist. Ich denke ja sowieso, dass Catherine eins der wenigen Spiele ist, die man absolut nicht zu jung spielen sollte (sicher individuell, aber vielleicht nicht unter ... 25 oder so?), und gefühlt kann ich seine Vielseitigkeit jetzt in meinen 30ern noch mal mehr wertschätzen.
    Dazu kommt noch, dass wir diesmal ein komplett anderes Ende hatten als ich im Original, und ich war überrascht, wie sehr das Spiel in den letzten Stunden abweicht - und trotzdem total Sinn ergibt! Es bringt also durchaus was, das eine oder andere Ende im Spiel zu erleben, nicht nur auf Youtube. Eher überflüssig fand ich dagegen den neuen Charakter. Wir hatten zwar auch kein Ending, in dem sie eine Rolle gespielt hätte (sie war dann tatsächlich einfach .. weg?), aber das Beste, was ich sagen kann, ist, dass sie nicht so richtig gestört hat. Sie war halt einfach da. Vielleicht bringt sie in anderen Routen mehr Substanz mit. *schulterzuck*

    Also ja, ich empfehle Full Body noch mal mehr als das Original! Catherine ist absolut einzigartig in seiner Gesamtkonzeption, und es ist selten, das so ein Spiel mit richtig Geld dahinter produziert wird, oder in Japan, oder von fucking ATLUS.

    4 von 4 ... Hauptcharakteren, die faszinierend konstant zwischen glaubwürdig und Sexismus herumhangeln.
    4 von 5 ... Würstchen in diesem Freundeskreis. Und Vincent ist weiterhin das ärmste Würstchen von allen.

  2. #2
    Echt interessant zu lesen, dass die Bewertung von J.J. MacField eher so lauwarm klingt, von euch beiden. Für mich war das Spiel richtig großes Kino, vor allem wie wortwörtlich es die Elemente von Selbsthass und Identitätsfindung (durch Selbstverletzung und vielerlei Horrorelemente) in sein Gameplay einbaut. Vielleicht over the top, aber man darf nicht vergessen, dass Videospielende generell eher stumpf sind und gerne Narrativen ignorieren (wie oft man z.B. liest, dass offensichtlich politische Spiele absolut unpolitisch seien ^_O).
    Denke auch, dass man das nicht so flach mit "andere Games haben das ja auch gemacht" abtun kann (meinst Du hier NeverDead?^^), weil das Spiel ja hier wirklich was mit erzählen will. Auch die Tiefe der Locations fand ich beeindruckend und ich denke, das hier ist ein Spiel von SWERY, wo sich wirklich auf etwas fokussiert wurde (während Deadly Premonition ja eher so unterhaltsam ist, WEIL es so unfokussierter Jank ist ).
    Man kann ja durchaus annehmen, dass sich die Hauptfigur auch im realen Leben selber verstümmelt hat, wegen ihrer Probleme. Dass das Spiel dann so ausgeht, wie Du es sagst, war für mich auch nur eine Konsequenz, weil sonst die Nachricht sicherlich zusammengebrochen wäre.

    Ich denke, die Ungelenkheit würde ich hier ähnlich wie bei Horrorspielen (wo man IMO auch keine zu tighte Steuerung haben darf, weil man sonst zu sehr Herr der Situation werden kann) sehen. Man könnte es sogar noch metaphorischer betrachten und sagen, dass es abbildet, wie wenig (gefühlte?) Kontrolle sie über ihr Leben hatte. Auch, dass es von der Spielzeit quasi perfekt ist - es hat seine Geschichte erzählt, UND die Mechaniken ausgereizt, und dann hört es auf. Komplett on point.

  3. #3
    Lauwarm sollte es bei mir nicht klingen, ich wollte nur betonen, dass es definitiv nichts für jeden ist. Also, alleine schon vom "Triggern" her. Ich fand es echt ziemlich gut, sonst wäre ich bei diesem Genre und dieser Steuerung auch nicht durchgekommen. Aber es ist halt echt nicht mein Genre, und die Sachen, die ich generell nicht an diesem Genre mag, sind hier durch die Steuerung und die anderen Horror-Anteile noch mal schlimmer. ^_~ Ich kann mir aber auch vorstellen, dass Betroffene (egal von welchem Thema) das Spiel sehr unterschiedlich aufnehmen. Es ist halt sehr "entschieden", was gut ist, aber gerade bei sensiblen Dingen auch hart nach hinten losgehen kann.





    Okay,
    Jahresabschluss mit schnellen Empfehlungen!
    • Eliza (PC) ist überschaubar und wahnsinnig gut, wenn man Psycho-Kram mag und nichts gegen Visual Novels hat!
    • Helltaker (PC) ist ein stylisches, einwandfreies Puzzle-Ding für zwischendurch und kein Geld. Nice!?
    • The World Ends With You (Switch) ist auch 2021 gut spielbar, gerade wenn man auf anderen Plattformen nix mit der Steuerung anfangen konnte!
    • Far from Noise (PC) ist eine perfekte, kleine meditativ-philosophische Erfahrung.
    • Umurangi Generation + Macro (PC) war unterhaltsam, aber es hat für mich eine echt krasse Nachwirkung in seinen vielen Ebenen. HERZ?!
    • Ys VIII (PS4) ist ein absolutes Ausnahmeding unter den modernen JRPGs und vor allem konzeptuell beeindruckend. Wow!
    • Frostpunk +DLCs (PC) ist eine gute, atmosphärische Variante des Survival-Aufbauspiels, und sicher auch ein guter Einstieg ins Genre!
    • Spider-Man (PS4) does whatever a spider(-man) does, und das auch noch sehr gut. Empfehlung, wenn man genau das als Open World möchte!
    • Ys Origins (PC) hat mich positiv überrascht, nicht nur spielerisch, sondern auch vom Gesamtbild. Cooles Ding!
    • Tell Me Why (PC) ist das vielleicht beste Life is Strange (auch wenn mich das erste persönlicher trifft), und schön "low level".
    • Undermine (Switch) ist nach Hades das zweitbeste Roguelite, das ich gespielt habe. Nice!
    • Disco Elysium (PC) ist einfach Pflicht.
    • The MISSING: J.J. Macfield and the Island of Memories (PC) ist beeindruckend, aber man sollte besser nicht blind reinstolpern.
    • Catherine Full Body (Switch) ist die beste, ernsthaft überarbeitete Version eines großartigen, einzigartigen Spiels. Mit Style!
    Hm, das Jahr generell war irgendwie komisch-durchwachsen bei mir, und so fühlt es sich auch Videospiel-mäßig an, obwohl eine MENGE geiler Sachen dabei waren - und beim Zurückgucken sogar deutlich mehr als letztes Jahr! Vielleicht liegt es mehr an meinem mentalen Zustand als an der Liste. ^^

    Ich danke wieder allen, die meine Texte gelesen und beizeiten mitdiskutiert haben! Auf ein Neues! =3

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