mascot
pointer pointer pointer pointer

Ergebnis 1 bis 20 von 120

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Beruhigend ...



    Okay, ich habe Ys Origin jetzt noch mit Hugo durchgespielt, auf Very Easy dauert das dann wirklich nur ein paar Stunden; kein Grinden mehr und praktisch keine Tode bei den Bossen. xD Inhaltlich war's okayish, aber teilweise ist es echt lächerlich, mit WIE wenig Aufwand man die Durchgänge hätte inhaltlich unterschiedlicher gestalten können ...? ^__~ Die neuen Story-Beats um Epona und ihren Bruder waren nett, aber Hugo ist selbst im Vergleich mit dem Weißbrotmädchen Yunica eine ziemliche Charakter-Nullnummer. Und mega seltsam: In Yunicas Durchgang stirbt Roy, aber bei Hugo nicht? Das hat irgendwie extrem seltsame Implikationen, genau wie ein paar andere Sachen. xD

    Beim Gedanken, den letzten Durchgang wieder auf Einfach oder Schwer zu spielen, überkam mich dann aber doch die Langeweile, also hab ich spontan entschieden, es auf Nightmare zu versuchen. Was erstmal total für das Gameplay des Spiels spricht, denn darauf habe ich wirklich GANZ selten Bock, geschweige denn in einem dritten Durchgang (meistens ist nach dem ersten schon die Luft raus)! ... und holy fuck, jetzt hab ich auch erstmal drei+ Stunden für den ALLERERSTEN Boss gebraucht. xD' Bin sehr gespannt, ob ich das durchziehe oder irgendwann mit den Schultern zucke. ^^
    Aber ja, irgendwie hat es mir Ys Origins spielerisch angetan! Ich glaube, ich mag einfach die Klarheit der veralteten Grafik und der angenehm überschaubaren Mechanismen. Auch wenn ich gerne die Person würgen würde, die sich die Steuerung für den Rutschkick (oder Hugos Blitzangriff etc) ausgedacht hat.

    Edit: Okay, hat sich erledigt! XD Ich musste googeln, um ein Problem zu lösen, und DAS hier war die Lösung.



    Dann wechsle ich doch wieder zu Very Easy, das is mir drei Tacken zu lächerlich.

  2. #2
    Ja, die Durchgänge können nicht alle parallel abgelaufen sein (oben schon mal angemerkt). Am einfachsten merkt man das wohl auch daran, dass die Charaktere im wesentlichen die gleichen Aktionen machen und Gegenstände finden, was... naja, so nicht funktionieren sollte?^^
    Kanonisch ist der Durchgang mit dem 3. Charakter, der auch die ordentliche Überleitung zu Ys I bietet.

    Zitat Zitat
    Aber ja, irgendwie hat es mir Ys Origins spielerisch angetan! Ich glaube, ich mag einfach die Klarheit der veralteten Grafik und der angenehm überschaubaren Mechanismen.
    Ey, Du formulierst das doch so, um Leute wie mich zu triggern

    Origin, Felghana und Napishtim sind alle großartige Spiele, die zeigen, dass man mit einfachen Mechaniken auch eine riesige Menge (an anspruchsvollen Encountern) machen kann. Bei so überschaubaren Systemen ists einerseits für die Entwickler einfacher alles zu tunen, und gleichzeitig für Spieler einfacher, zu erkennen, wie sie sich verbessern können.


    Zitat Zitat
    Edit: Okay, hat sich erledigt! XD Ich musste googeln, um ein Problem zu lösen, und DAS hier war die Lösung.



    Dann wechsle ich doch wieder zu Very Easy, das is mir drei Tacken zu lächerlich.

    Ich hoffe es gibt noch eine ernsthafte Strategie dafür, weil das sonst legendäres Design wäre xD

  3. #3
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Edit: Okay, hat sich erledigt! XD Ich musste googeln, um ein Problem zu lösen, und DAS hier war die Lösung.



    Dann wechsle ich doch wieder zu Very Easy, das is mir drei Tacken zu lächerlich.
    Ich bin enttäuscht, aber nicht überrascht.

    Ich erinnere mich gar nicht mehr an den Fallenraum, ich weiß jedoch nicht ob man random Leute die den Schwierigkeitsgrad eines Spiel shittalken einfach so glauben sollte. Zugegeben, sollte ich mir da wohl kein Urteil erlauben, da ich das Spiel auch nur auf Hard durchgespielt habe. xD
    Ich kann jedoch garantieren dass mir das Spiel auf Hard sehr ausgewogen schwer vorkam und ich mich an keinerlei Bullshit Stellen erinneren kann, die Wege zu manchen Bossen haben sich nur manchmal wie ein Survival-Gauntlet angefühlt, was aber jetzt kein klassischer Roadblock ist. Also als Vorschlag zur Güte, statt gleich auf das andere Extrem umzuschwenken, könntest du mit Hard auch ne sehr gute Zeit haben. Dann kannst du stolz von dir behaupten 3 Seiten vom Spiel kennen gelernt zu haben von Normal, zu pisseinfach, zu relativ fordernd.
    Da der Toal Durchgang die meisten Änderungen beinhaltet sollte es auch nicht zu repetetiv werden.

    Edit:
    Huch, jetzt erst gelesen dass du Yunica auf dem Hard Schwierigkeitsgrad beendet hast. Joa daaaaaaannn. Gut es gibt schon noch



    Ist die Frage ob dir der Content spielerisch egal ist. Ansonsten wäre das wohl nur eine zeitsparende Maßnahme. Ich weiß gar nicht mehr ob man den Schwierigkeitsgrad on the fly wechseln kann.
    Achja und mit Hugo habe ich gar nicht gespielt, weil ich seinen Spielstil scheisse langweilig finde, in YS muss ich auf Gegner draufholzen können, alles andere ist unbefriedigend.
    Geändert von Klunky (06.11.2021 um 10:08 Uhr)

  4. #4
    Man kann leider nicht im laufenden Spiel runterschalten. Hard war tatsächlich SEHR gelungen als Schwierigkeitsgrad und auch gar nicht so waaahnsinnig schwer, aber wahrscheinlich hätte ich nicht damit anfangen sollen ... Ich erwarte halt einfach nicht, ein Spiel mehrmals spielen zu wollen. ^_~ Noch mal denselben Schwierigkeitsgrad würde ich mir aber nicht antun, da gibt es mir dann zu viel Padding (und auf Hard Grinding) zwischen den neuen Bossen, in der Zeit habe ich drei andere Spiele gespielt. Zumal, so komisch das jetzt klingt: Jetzt wo ich es einmal auf Hard durch habe, ist es irgendwo auch nicht mehr fordernd genug, als dass ich noch einen großen Reiz aus diesem Schwierigkeitsgrad ziehen würde? Vielleicht versuche ich die Stelle mit der Falle auch noch mal, aber augenscheinlich ist die mehr ein Symptom dafür, dass das Spiel nicht vor dem üblichen Bullshit-Faktor zurückschreckt, den "höchste" Schwierigkeitsgrade oft mit sich bringen.

    Zitat Zitat
    Ey, Du formulierst das doch so, um Leute wie mich zu triggern
    Es war tatsächlich neutral gemeint als Formulierung. xD Ich mag die Grafik sogar, sie ist halt nur nicht mehr zeitgemäß in einem "was üblich ist" Sinne.

  5. #5
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Man kann leider nicht im laufenden Spiel runterschalten. Hard war tatsächlich SEHR gelungen als Schwierigkeitsgrad und auch gar nicht so waaahnsinnig schwer, aber wahrscheinlich hätte ich nicht damit anfangen sollen ... Ich erwarte halt einfach nicht, ein Spiel mehrmals spielen zu wollen. ^_~ Noch mal denselben Schwierigkeitsgrad würde ich mir aber nicht antun, da gibt es mir dann zu viel Padding (und auf Hard Grinding) zwischen den neuen Bossen, in der Zeit habe ich drei andere Spiele gespielt. Zumal, so komisch das jetzt klingt: Jetzt wo ich es einmal auf Hard durch habe, ist es irgendwo auch nicht mehr fordernd genug, als dass ich noch einen großen Reiz aus diesem Schwierigkeitsgrad ziehen würde? Vielleicht versuche ich die Stelle mit der Falle auch noch mal, aber augenscheinlich ist die mehr ein Symptom dafür, dass das Spiel nicht vor dem üblichen Bullshit-Faktor zurückschreckt, den "höchste" Schwierigkeitsgrade oft mit sich bringen.
    Kann ich verstehen. Zwischen meinen beiden Hard Playthroughs mit Yunica und Toal lagen 1 Jahr Pause (glücklicherweise kann ich das durch die Achievments genau überprüfen), dann hat sich das Spiel aber auch wieder frisch angefühlt und ich hatte Lust.
    Wenn es nur im Sinne der Completion ist kann man da einfach so auf leicht durchbrettern, ich hoffe dass es für dich aber auch noch irgendeinen Wert hat, der über "dann habe ich schnell komplett" hinaus geht, ansonsten würde ich durchaus empfehlen das nicht zu eilen.
    Aber vielleicht bin auch nur ich das, Spiele sind sehr schnellebig geworden, weswegen ich gerne das Tempo drossele um auch zurückzuschauen. Denke schon dass die neuen Inhalte mit Toal durchaus auch noch spielerischen Mehrwert haben, der obendrein auch noch mehr fordert als mit den anderen beiden Charaktren.

  6. #6
    Hm, kommt immer ein bisschen drauf an, ob ich gefühlt schon genug aus dem Spiel mitgenommen habe. (Zu Roguelikes und Survival-Spielen komme ich bspw. ganz gerne noch mal zurück, vor allem wenn die Entwicklung weitergegangen ist.) Bei Ys Origin war das dann der Fall, da hätte ich Nightmare wirklich nur gespielt, um zu gucken, ob ich es reizvoll finde.

    Okay, Zusammenfassung!



    Ys Origin

    Zum Gameplay hab ich ja schon einiges gesagt, aber Kurzform: Ich liebe, wie simpel und straight-forward alles ist und wie genau das Spiel weiß, was es will. Es macht einfach Spaß! <3

    Die Story fand ich im Gesamtbild eigentlich auch ziemlich gut! Die Charaktere sind zwar alle recht stereotypisch um ein "Ding" oder einen Konflikt aufgebaut, aber durch die Länge des Spiels und die Geschehnisse kriegen sie hier und da durchaus Charakter. Gut gefallen hat mir auch die Mythologie um die sehr menschlichen Göttinnen und die Perle und vor allem die Leerstellen und Fragezeichen, die dabei aufgeworfen und teilweise auch abgehandelt werden. (Es ist einfach ein interessantes "Gottesbild".) Dazu kommt der ziemlich große Cast, der mich erst gestört hat, der am Ende aber durchaus ins Konzept passt - auch wenn dieses Konzept simpler nicht sein könnte. Ein letzter Pluspunkt sind das Finale und der letzte große Twist, der mich ernsthaft überrascht hat, obwohl er echt gut vorbereitet war.



    Wenn ich einen größeren Kritikpunkt habe, ist es vielleicht, hm, die Spielstruktur? Ich finde etwa, dass die Story von Ys Origin keine drei Durchgänge rechtfertigt. Wenn man noch mehr Bock aufs Gameplay hat, klar, gerne, aber ich denke, zwei Durchgänge wären hier besser gewesen, zumal man wahlweise Yunica & Hugo ODER Hugo & Toal gut hätte zusammenfassen können, ohne dass viel verlorengegangen wäre. Alternativ hätte man Yunica und Hugo auch als spielbare Charaktere für dieselbe Story, nicht als unterschiedliche Stories präsentieren können, mit entsprechenden Ergänzungen im Spielverlauf. Im selben Sinne hätte ich es gut gefunden, wenn Hard und Nightmare als Schwierigkeitsgrade locked gewesen wären, bis man das Spiel einmal durch hat. Und dann kommen noch so Convenience-Sachen wie das Wegdrücken von Dialogen und kleinere Ausfälle in Steuerung & Co. dazu.

    So oder so: War gerade spielerisch positiv überrascht und habe direkt mal die nächsten Ys-Teile nach 1 & 2 in die Wishlist gehauen.

    5 von 45 (gefühlt!) ... Spielstunden, in denen ich dreimal dieselben Zwischensequenzen gesehen und dreimal verblüffend ähnliche Dialoge mit verdammt 90er-mäßigen Anime-Bildchen angestarrt habe.
    2 von 2 ... praktisch identischen Göttinnen, die ich auch mit einer Pistole am Kopf nicht auseinanderhalten könnte.



    Da ich krankgeschrieben bin, habe ich gestern noch spontan Tell Me Why angefangen, was sich bisher nach einem wirklich guten Teil von Life is Strange anfühlt!

  7. #7
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Zum Gameplay hab ich ja schon einiges gesagt, aber Kurzform: Ich liebe, wie simpel und straight-forward alles ist und wie genau das Spiel weiß, was es will. Es macht einfach Spaß! <3
    Da ich derzeit Memories of Celceta spiele muss ich sagen, dass ich diese Einfachheit wirklich vermisse. Die Spiele hatten wenige Systeme, haben aber das maximale aus diesen rausgeholt und es fühlt sich nichts komplett überflüssig an. Denke Origin, Napishtim und Felghana kann man auch heute noch als großartige Spiele bezeichnen, die sehr gut altern. Und ein Teil davon ist sicher auch, dass sie ihre Geschichten und Charaktere zar recht simplistisch, aber charmant präsentieren und eigentlich oft das nötige haben, um Interesse zu wecken. Du schreibst ja selber, dass die Story gut ist, und man muss das auch im Bild sehen, dass die Spiele alle recht kurz sind und da durchaus recht ökonomische Plots haben.

    Bei Celceta, auf der anderen Seite, erwische ich mich regelmäßig bei der Frage, ob das Spiel durch die höhere Komplexität und längere Spielzeit auch nur *irgendwas* gewonnen hat. Klar, man biedert sich mehr modernen Trends an, aber die höhere Menge an Optionen sorgt am Ende nicht für ein besseres Spiel - gleichfalls sorgt die erhöhte Menge an Dialogen nicht für (deutlich) bessere Charaktere.

  8. #8
    Okay, genau die beiden hatte ich mir tatsächlich auch auf die Wishlist gehauen. ^^ 1+2 werde ich ob ihrer Kürze auch anspielen. Mal sehen! Wobei ich sagen muss, dass mir Origins spielerisch sogar noch mal deutlich besser als Teil VIII gefallen hat, auch wenn der natürlich ganz andere Zielsetzungen hat (und inhaltlich und stilistisch einen ganz anderen Level erreicht).





    Tell Me Why



    Tell Me Why ist praktisch ein erwachseneres Life is Strange, was ich teilweise ganz neutral meine und teilweise auch sehr positiv. Und sagen wir es direkt am Anfang einmal überdeutlich: Es IST ein Life is Strange, jede gegenteilige Behauptung ist ... ja, Bullshit. ^_~



    Die Story und ihre Hauptcharaktere sind vielleicht der größte Unterschied, weil wir hier eindeutig erwachsene Geschwister in ihren 20ern spielen, die sehr erwachsene, teilweise mundane Probleme haben und sie auch wie Erwachsene angehen. Tell Me Why ist weit weg von Teenie-Drama und weltzerrüttenden Superkräften, nicht zuletzt weil man letztere fast vollständig als Metapher nehmen kann, wenn man denn möchte. Das einzige Drama ist Kleinstadtdrama, und das ist natürlich durchaus dramatisch (und traumatisierend!), aber letztlich geht es um familiäre Spannungen, Nachbarschaftsgeheimnisse, das soziale Gefüge der Gemeinschaft und psychische Gesundheit.
    Und dass das niemand falsch liest: Es ist GROSSARTIG! =D Irgendwie hat sich der Mediendiskurs meiner Wahrnehmung nach hauptsächlich um Tylers "Rolle" als Trans-Mann gedreht, aber das ist tatsächlich nur ein Teil der Geschichte. Die ist nämlich menschlich, also komplex und zunehmend subtil. Die Enthüllungen hier sind teilweise so graduell, dass ich oftmals einen Moment gebraucht habe, um wirklich zu checken, was jetzt neu dazugekommen ist. Hier und da kommt zwar noch der eher übertreibende Videospiel-Storytelling-Instinkt durch, vor allem wenn es um die Mutter die Geschwister und die ihre Ostblock-esque illustrierten Märchengeschichten geht, die wunderschön in die Handlung eingebunden sind, aber das ist tatsächlich nicht der Hauptreiz des Ganzen, sondern die faszinierende Kirsche obendrauf.



    Tell Me Why ist mit etwa 12 Stunden und 6 (!) Schauplätzen ein angenehm kleines und fokussiertes Life is Strange, und ich finde, dass ihm auch das sehr gut tut. Alles ist wichtig und das Pacing fühlt sich deutlich treffender an als in den anderen Teilen. Es fühlt sich überhaupt in vielerlei Hinsicht so an, als wäre hier eine Formel erwachsen geworden. Allerdings: YMMV! So beispielsweise beim Gameplay, das die Idee des interaktiven Films komplett in sich aufnimmt. Zwar gibt es ein paar nett gemachte Rätsel, vor allem in der letzten Episode, aber die sind alle sehr simpel, was mir sehr entgegenkam, denn steckenbleiben oder nachschlagen wollte ich hier wirklich nicht. Auch die interaktiven Dialoge sind auf wenige, gut durchdachte Entscheidungen heruntergebrochen, und selbst so "konventionelle" Genre-Sachen wie die unausweichliche potenzielle Romanze sind punktuell und größtenteils passend in das Gesamtkonstrukt eingebunden. Um diese Option auch gleich mal als Beispiel zu nehmen: Ich hatte mich erst für ein Herumturteln entschieden, in einer sehr süßen Szene, und war dann reichlich überrascht, als das kleine Dontnod-Symbol am Rand angezeigt hat, dass meine Geschwister weiter auseinandergedriftet sind. Vergessen sind die Zeiten von "XY will remember that (but not really)", stattdessen tragen fast alle wichtigen Entscheidungen zum zentralen Thema von Zugehörigkeit und "eigenem Weg" bei.
    Wer das Spiel schon durchgespielt hat, findet übrigens hier die Gedanken des Entwicklungsteams zu den verschiedenen Endings, was ich für eine absolut großartige Idee halte! Klar, der Autor ist tot, und meine Interpretation der Themen sieht auch ein wenig anders aus, aber ich wünschte mir, mehr Entwickler würden so offenherzig mit ihrer Sichtweise der Dinge umgehen.



    Was geht mit diesem Deutsch ...? Ich hab zum Glück auf Englisch gespielt.

    Und noch eine Sache: Das Setting im ländlichen Alaska ist der absolute HAMMER. Nicht nur total eigen und wunderschön, und genauso Americana-nostalgisch, wie ich das von Life is Strange liebe und erwarte, sondern auch thematisch passend und mit vielen faszinierenden Details. Ich habe eine Menge über das Leben und den Umgang mit der Wildnis da oben erfahren, über die indigenen Tlingit (von denen ich davor noch nie gehört hatte) und, abermals, über Amerika und all seine komplexen Facetten im Allgemeinen.

    Also Empfehlung? YES! Wer irgendein Life is Strange mochte, sollte sowieso reinspielen, aber ich würde es auch denen empfehlen, denen Life is Strange bisher zu jugendlich oder cringey war. Man muss lediglich mit einer eher gediegenen, menschlichen Geschichte klarkommt, und natürlich mit heftigen Emotionen, denn wie üblich hält sich die Serie nicht zurück in all ihren Darstellungen.

    5 von 5 ... Publishern und Entwicklungsteams, die inzwischen in Life is Strange etc. verwickelt sind, wtf? Aber hey, solange ich jeden Teil mag?!
    2 von 2 ... Geschwistern, die auch dann noch ein zufriedenstellendes Ending erreichen, wenn sie sich auseinanderleben. Chapeau!
    1 von 1 ... Cipos, die jetzt wieder EXTREM gespannt auf das angeblich sehr gute True Colours sind! =3





    Außerdem haben wir es echt geschafft, zu zweit Disco Elysium anzuspielen, mehr dazu in ein paar ... Wochen? Monaten?

  9. #9
    Irgendwie schiebe ich das Spiel schon länger vor mir her, aber was Du schreibst macht schon Bock drauf. Und gut, dass Du den Diskurs so direkt erwähnst, denn das war auch das einzige, was ich mitbekommen habe: Dass es um Trans-Charaktere geht (bzw. ging das schon aus nem Trailer hervor? Bin gerade gar nicht mehr sicher xD).
    Ehrlich gesagt mag ich es auch, dass man anscheinend eher "menschliche" Themen behandelt. Zu viele Videospiele meinen, man muss immer alles ganz groß machen, weil sonst ein Finale entweder nicht episch ist oder Spieler unterwältigt werden. Bin da immer noch von Gone Home total begeistert gewesen, was während des Verlaufs suggeriert, dass es hier was übernatürliches geben könnte, aber am Ende ist die Schwester halt einfach abgehauen. Ich sollte das Spiel echt mal einwerfen... vielleicht klappts über Weihnachten, passt ja irgendwie auch von der eisigen Atmosphäre

    Aber wenn ich das im Mittelteil lese: Sie haben das Gameplay noch weiter reduziert im Vergleich zu LiS2? Da wars mir ja schon etwas mager, gerade zum Vorgänger, aber noch weniger finde ich schon ein wenig schade. Ich weiß, das Hauptpublikum von solchen Spielen sind Leute, die am liebsten nen Film schauen würden bei dem sie den Stick ab und zu mal drücken, aber muss das echt sein?^^°
    Weißt Du, ob sie bei LiS3 wieder zurück zu mehr Gameplay gegangen sind? Ich meine, LiS1 war da jetzt auch kein übler Brecher, aber die Zeitmechanik musste man immerhin an manchen Punkten für kleine Rätsel benutzen, was einfach total nützlich ist, damit man sich selber besser reinfinden kann in so eine Superkraft.

  10. #10
    Ja, is echt ein Weihnachtsspiel, würde ich sagen. ^^

    Ich weiß nicht, ob es weniger Gameplay als in LiS2 ist, wahrscheinlich vergleichbar. Hier ist es nur insofern etwas konsistenter, dass abgesehen von wenigen (storymäßig explizit eingebundenen) Puzzles alles auf Erkundung ausgelegt ist. Du löst also kaum wirkliche Rätsel, sondern findest Sachen heraus, meistens durch Umherlaufen und Dinge angucken; die Fähigkeiten der beiden sind da nur eine ergänzende Ebene. (Für die Puzzles brauchst du die nicht mal.) In LiS2 fand ich etwas unklarer, ob die Superkräfte jetzt ein entscheidender Teil des Rätsel-Gameplays, der Entscheidungsstrukturen oder einfach nur "Ausschmückung" sind. Tell Me Why profitiert aber auch davon, dass es gerade im Vergleich mit LiS2 deutlich fokussierter ist, weil #2 ja ganz bewusst auf kaum zusammenhängende Setups setzt und überhaupt das größere und komplexere Spiel ist.
    Ich würde es aber nicht auf "hin und wieder was drücken" reduzieren, auch bei Teil 2 nicht. Solche Dinger gibt es ja auch noch (Erica oder die Netflix-Specials etwa, oder sogar #WarGames oben), und das ist echt noch mal ein ganz anderes Spielgefühl. Insofern ist meine Einschätzung als "interaktiver Film" wahrscheinlich auch ein bisschen daneben, es fühlt sich schon noch vorrangig wie ein Spiel an. ^_~ Es ist halt nur kein Spiel, in dem man öfter mal hängen bleibt, und das ist denk ich eine sehr bewusste Entscheidung.

    Zu LiS3 kann ich nichts sagen, das spiele ich frühestens nächstes Jahr!





    Undermine

    Ach schön, mal wieder eine uneingeschränkte Roguelite-Empfehlung! =3
    Stellt sich für mich direkt hinter Hades in die Rangfolge, ungefähr neben Dead Cells.



    Es folgt der Genre-Formel auch recht genau, also gehen wir direkt zu den Sachen, die herausstechen:
    - Es gibt vielleicht keine ernst zu nehmende Story im klassischen Sinne, aber genügend Setting zwischen einer richtigen Idee und einem Augenzwinkern, um nicht völlig beliebig daherzukommen. Dass man als Minenarbeiter bspw. IMMER mit einer Spitzhacke und Bomben kämpft (und natürlich nach Gold gräbt), macht das schon sehr gut deutlich.
    - Eine zunehmend sympathische Basis mit sympathischen Figuren!
    - Das grundlegende Gameplay aus Erkundung und Kämpfen ist echt smooth, wenn es auf der Switch nicht gerade zu wortwörtlichen Framerate-Einbrüchen kommt, weil man irgendwelche Mechanismen zu weit ausgereizt hat. Es hat auch seine Herausforderungen, etwa das Werfen der Spitzhacke und die Sprungmechanik, aber auch die kann man mit etwas Zeit definitiv meistern. Was man dann auch spürt!
    - Man KANN die Mechanismen generell auf tausend Arten und Weisen ausreizen, manchmal sogar lächerlich tiefgehend. So ist bspw. großartig albern, was alles mit dem Fleisch passieren kann, das einen im Dungeon heilt (Grillen, Vergiften, Vergolden ...), und dass jede Variante ein halbes Dutzend weiterer Konsequenzen nach sich zieht.
    - Der Humor geht oft auf die Metaebene, wird dabei aber kaum jemals so cringy, wie man es speziell aus anderen Indie-Spielen gerne mal kennt.
    - Das Gameplay ändert sich auch nach 80 Stunden immer mal noch recht grundlegend, wenn man neue Mechanismen freischaltet, und wenn man alte endlich versteht.
    - Es gibt viele kleine Mastery-Ansätze, um sich zu verbessern. Nach ein paar Stunden wird die Progression zwar spürbar langsamer, aber das ist dann auch der Punkt, an dem man wirklich ins System beißt.
    - Generell viele kleine Überraschungen, immer wieder! Und einige, bei denen man sich echt klug fühlt, wenn man sie endlich entdeckt.
    - Undermine hat ernsthaft Endgame-Content! Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, ob ich schon mit dem Spiel abgeschlossen habe, und das ist immer gut.

    5 von 5 ... Bossen mit dem guten alten "Durchbruch-Faktor": Man scheitert x-fach am dritten, eh man dann in einem guten Run alle fünf weghaut. ^__~
    1 von wenigen ... Genres, in denen ein einwandfreier Genrevertreter eigentlich immer gern gesehen und außerdem viel zu günstig ist. Zugreifen!

  11. #11


    Ein paar kurze Worte zu Spiritfarer!
    Es ist ein großartiges Management-Spiel in so ziemlich jeder Hinsicht, und ich liebe, wie offen und positiv sie sich von Steven Universe inspirieren lassen haben. Gerade die Animationen, die Musik, die Atmosphäre und die ganze Weltsicht des Spiels sind einfach nur toll, und auch GENAU mein Ding. Die Story scheint auch ziemlich cool und vielschichtig zu werden. Aber irgendwie macht es mir zur selben Zeit keinen Spaß zu spielen? Ich habe das bei dem Genre öfter mal, und ich bin immer noch nicht imstande, den Finger drauf zu legen oder es vorauszusehen. Ich will es nach ein paar Stunden einfach nicht mehr spielen, und okay, dann ist das halt so (auch wenn es mir voll leid tut! xD), aber bei einem 30-Stunden-Ding will ich auch nicht einfach über, well, das Gameplay hinwegsehen. ^^
    Also ja, vollste Empfehlung! Nur irgendwie nix für mich.

  12. #12
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    wie offen und positiv sie sich von Steven Universe inspirieren lassen haben.
    Hrmmm... Steven Universe kenne ich ja nur (negativ) dadurch, dass Leute oft behaupten, Land of the Lustrous habe sich davon inspirieren lassen - was chronologisch komplett daneben ist, und vom Inhalt (neben der geschlechtslosen Gems, die... ok, ja, das ist ein *Zufall* ), soweit ich das mitbekommen habe, auch. Vor allem klingt es so, als ob Steven Universe sehr direkt die LGBTQ ansprechen würde. Ist es das, was Du mit Spiritfarer assoziierst, oder liege ich da falsch?^^

  13. #13
    Ich bin bei Spiritfarer nicht so weit gekommen, dass die Sexualität der Charaktere irgendeine Rolle gespielt hätte. xD
    Steven Universe hat praktisch dieselbe chillige Atmosphäre in mancherlei Hinsicht (Pastellfarben, Humor, Designs, teilweise Musik) sowie ein genauso positives Welt- und Menschenbild, nicht zuletzt aber auch eine stets "lauernde" Ebene von unterschwelliger Ernsthaftigkeit und entsprechend heftige Story-Beats.
    Ich denke, Spiritfarer trägt diese Inspiration recht offen auf der Brust, nicht zuletzt weil die charakterlich sowieso sehr ähnlichen Hauptcharaktere beide Sterne als Symbolik benutzen und Stella sogar Stella heißt. Ich kann mich natürlich irren, aber das wäre bei diesem Gesamtbild ein WILDER Zufall. ^^

  14. #14
    Zitat Zitat von La Cipolla Beitrag anzeigen
    Und mega seltsam: In Yunicas Durchgang stirbt Roy, aber bei Hugo nicht? Das hat irgendwie extrem seltsame Implikationen, genau wie ein paar andere Sachen. xD
    Das soll Charakterentwicklung für die jeweiligen Protagonisten hervorrufen. In Yunicas Durchgang passiert oben genanntes, um sie einfach auch darauf vorzubereiten, dass sie mit ihre naiven, kindlichen Art nicht weit kommt, Bei Hugo ist's halt Epöona, die es erwischt und als Katalysator dafür dient, dass er sich endlich ordentlich benimmt. Kanon ist, wie von Sylverthas schon angemerkt, sowieso keiner der beiden Durchgänge, sondern der mit dem dritten Charakter.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •