Final Fantasy IX (Switch)
Das „Remaster“…

FFIX gehört quasi seit ich angefangen habe, Rollenspiele zu spielen, zu meinen absoluten Favoriten bzw. ist der absolute Favorit unter den Favoriten. Gespielt habe ich es immer wieder mal und hätte jetzt nicht unbedingt diese Switch-Version gebraucht. Hat die eigentlich einen Mehrwert? …nö. Da ich es aber grundsätzlich unterstützte, wenn so etwas hier auch als richtige Version auf Modul erscheint, habe ich mal zugeschlagen und es gleich zum Anlass genommen, mal wieder FFIX zu spielen.
Ich will hier jetzt auch gar nicht so viel schreiben, da die meisten das Spiel ja gespielt haben werden (falls nicht: große Bildungslücke!), sondern nutze den Platz hier mal als kleine Liebeserklärung an FFIX.

FFIX war eines meiner ersten Rollenspiele und quasi das, das erst dazu geführt hat, dass ich mich richtig für dieses Genre interessiere. Hiernach habe ich einiges ausprobiert und angefangen, bin zwischendurch immer mal wieder enttäuscht, aber auch gut unterhalten worden – und meistens habe ich andere Spiele hiermit verglichen. Vor allem bei den neuen FF-Ablegern ist es bitter, wenn man daran denkt, dass die mittelmäßigen Vögel von Square mal richtig gutes Zeug rausgebracht haben. Bei Vollkatastrophen wie FFXV will man das eigentlich kaum glauben…

Was ist denn nun FFIX? Ein modernes Märchen? Epische Fantasy für Junggebliebene? Was auch immer – seine Geschichte weiß mich auch nach mehrmaligem Durchspielen noch zu packen. Sie ist spannend, emotionsvoll, manchmal philosophisch und wird von einer Gruppe richtig toll charakterisierter Charaktere getragen (Mahagon vielleicht außen vor – den werde ich nie richtig klasse finden, auch wenn ich ihn mittlerweile ok finde). Die deutsche Übersetzung ist der Hammer und trägt zusätzlich dazu bei, dass das hier ein richtig atmosphärisches, unterhaltsames Gesamtpaket ergibt. Außerdem mag ich die ATE, die ich gerne in weiteren Spielen sehen würde.
Die Spielzeit empfand ich letztendlich als gar nicht so lang (gut, letztendlich wusste ich immer, wo ich gerade hin musste), aber dafür war ein Großteil meiner 38 Stunden mit einer richtig guten Geschichte ausgefüllt.
Spielerisch gesehen passt hier aber auch alles - die Kämpfe machen Spaß, auch wenn sie etwas langsam sind (bei der Kampfmusik kann man das verschmerzen), das Mognet ist toll, ebenso wie die große Chocobo-Nebenmission. Die Dungeons sind ja sogar relativ kurz und überschaubar, aber durch die Art, wie sie konstruiert wurden, sind sie viel besser als irgendwelche uninspirierten Endlosdungeons, in denen nichts passiert. Die ganze Erkundung der Welt … ein Träumchen. Hach. Liebe.
Früher haben es ja deutlich mehr Entwickler geschafft, abwechslungsreiche Spielwelten zu erschaffen, aber da das heutzutage leider nicht mehr unbedingt klappt, fällt hier umso mehr auf, wie diese Welt gelungen ist. Außerdem funktioniert die Abwechslung zwischen Dungeons- und Welterkundung und stark handlungsorientierten, ruhigeren Abschnitten genau richtig. Außerdem ergibt das Erlernen von Fähigkeiten mittels angelegten Gegenständen so richtig Sinn und funktioniert gut.

Und auch musikalisch werden hier Sachen gemacht, die ich heute gerne wieder häufiger sehen würde. Kann es sein, dass so gut wie jedes Stück richtig reinhaut, atmosphärisch und so richtig hörbar ist? Hier schon. Die Kampfmusik hatte ich ja oben schon erwähnt, denn die ist spitze, aber auch alles andere ist richtig gut. Der FFIX-OST gehört definitiv zum Besten, was man jeweils in einem Videospiel gehört hat.

Welchen Mehrwert bietet denn nun die Switch-Version? Na ja, keinen großen, wenn man davon absieht, dass das Spiel so vielleicht von Leuten gespielt wird, die es noch nicht kennen und irgendwie Schiss davor haben, eine ältere Konsole anzuschmeißen … wieso auch immer, aber irgendwie bekommt man ja den Eindruck, dass es so etwas gibt. Die Texturen wichtiger Charaktere wurden geschärft, andere wiederum nicht und auch die Hintergründe sind gleich geblieben, was zusammen in Ordnung, aber etwas inkonsistent aussieht. Freya hat nun ein y im Namen und Steiners Magieschwert-Angriff einen Grammatikfehler und aus irgendeinem Schwachsinnsgrund wurden die Profilbilder von Lili (kurze Haare) und Beatrix ausgetauscht. Beim Eingeben der Charakternamen bekommt man nun ein anderes Bild zu sehen und ein paar nicht gerade wertvolle Hintergrundinfos zum Charakter. Außerdem wurden Cheatfunktionen eingebaut, mit denen man sich selbst den Spielspaß nehmen kann, darunter eine (starke) Beschleunigungsfunktion, Unbesiegbarkeit (die bei Yadis nicht funktioniert) und die Möglichkeit, immer 9999 Schaden zu verursachen oder Zufallskämpfe auszuschalten. Im Menü kann man außerdem auswählen, dass man alle Fähigkeiten, einen hohen Level usw. bekommt. Genutzt habe ich diese Funktionen nicht, da ich sie sinnlos finde bzw. diese Beschleunigung für einen Spielspaß-Killer halte, aber wer daran Spaß hat, soll das halt machen. Bei Yadis habe ich diese Unwerwundbarkeitsfunktion eben mal kurz ausprobiert und da hat sie nicht funktioniert – keine Ahnung, ob das generell so ist. Nach dem Durchspielen kann man sich außerdem alle Videos noch einmal ansehen (die ja sehr gut gealtert sind) und ein Kartenspiel spielen.

Eine Fortsetzung hiervon wäre toll, aber so, wie SE heutzutage funktioniert, würde die dann wahrscheinlich sowieso keinen Spaß machen. Na ja, man kann sich ja mal etwas wünschen…

Spielzeit: 38 Std.
Insgesamt: 10/10