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Ritter
Ich habe das Final Fantasy VII Remake letzte Woche beendet.
Das Original habe ich zwar gespielt, jedoch erst von ein paar Jahren, weswegen ich nicht groß nostalgisch befangen bin. Aber so oder so: was man hier abgeliefert hat kann sich echt sehen lassen.
Vom Gameplay her ist das Spiel wirklich top, vielleicht sogar das beste 3D Final Fantasy, was ich bisher gespielt habe. Man hat es wirklich gut geschafft, hier ein Actionkampfsystem mit taktischer Komponente umzusetzen. Das Schöne dabei: Standardmobs kann man entspannt wegschnetzeln, für die Bosse sollte man dann das ATB-System taktisch nutzen um zu heilen, buffen oder Schwächen auszunutzen. Ok, wenn es mal schlecht läuft kann man es vielleicht auch noch mit Phönixfedern oder Ätherspam durchschaffen - aber das ist ja irgendwo auch die typische JRPG-Ressourcenschlacht dann.
Schön ist auch, dass man jederzeit zwischen den spielbaren Charakteren wechseln kann und auch sollte, um ihre Spezialabilities einzusetzen. Gegen Ende gestaltet es sich aber etwas nervig, dass die Gegner oft hauptsächlich den selbst gesteuerten Charakter ins Visier nehmen - dann wechselt man kurz zu Aerith um in den Magiekreis zu laufen und Feuga zu casten, wird aber direkt von allen Feinden überrannt und der Zauber ist dann abgebrochen und die MP futsch. Naja, aber größtenteils funktionert das KS schon, und man kann den Charakteren über Materia und ihre Abilities auch ganz gut bestimmte Rollen zuweisen (Tank, Caster etc.).
Grafisch ist das Spiel echt top, besonders was die Charaktermodelle angeht, erlaubt sich aber dann gelegentliche Schnitzer (z.B. die erbärmliche Türtextur in Sektor 7) bei denen es eigentlich unverschämt ist, dass man sie nicht rausgepatcht hat sondern nur in der PS5-Version jetzt fixen wird. Aber besonders die Zwischensequenzen sehen in der Regel sehr, sehr gut aus und vermitteln ein tolles Feeling. Dabei hat mir die Neuerzählung des Stoffs sehr gut gefallen und mich auch viel mehr mitgenommen als im Original, alles bekommt etwas mehr Tiefe und sogar die etwas merkwürdigen Stellen des Originals (Bodybuilder im Wallmarket etc.) hat man irgendwie integriert bekommen ohne dass sie sich unpassend anfühlen - und das ist ein starkes Stück.
Allgemein sind die ikonischen Abschnitte des Originals (Kirche, Wall Market etc.) auch die Highlights dieses Spiels. Man überlege sich mal, wie unglaublich toll das Spiel sein könnte, wenn es ganz FF7 oder zumindest einen größeren Teil davon abdecken würde! Leider ist es eben aber nur die Midgarepisode und somit gibt es auch einige gestreckte Abschnitte und uninspirierten Filler.
Das Ende finde ich mutig und spannend. Insbesondere interessant fand ich Red XIIIs Kommentar zu der Vision, in dem wir ihn durch die Felswüste rennen sehen, wie in der Endsequenz des Originals - "das wird passieren, wenn wir scheitern". Plant man etwa tatsächlich die Geschichte zu einem anderem Ende zu führen? Allerdings ist das Ganze auch etwas weird - ist es denn nun ein Remake, oder doch eine neue Geschichte? Braucht die ohnehin vollkommen wirre und unnötig komplizierte Geschichte des Originals unbedingt weitere Komplexität? Auf jeden Fall aber ein guter Cliffhanger um eine gespannte Erwartung aufrecht zu erhalten bis es 2025 mit Teil 2 weitergeht.
Wertung: 9/10 weil es echt Spaß gemacht hat.
Ich glaube ich schaue mal in Bravely Default II rein.
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